Tabellenbuch Maler und Lackierer

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Transkript:

Stefan Alker, Birte Baumgart, Werner Beermann, Frank Decker, Hans-Peter Mehl-Deininger, Harald Miehe, Bernd Oberhäuser, Tanja Plaggenmeier unter beratender Mitarbeit von Malermeister Klaus Berg Tabellenbuch Maler und Lackierer 3. Auflage Bestellnummer 92403

Dem Tabellenbuch wurde der aktuelle Stand der Normblätter und sonstigen Regelwerke zugrunde gelegt. Verbindlich sind jedoch nur die neuesten Ausgaben der Normblätter des DIN. Sie sind beim Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin zu beziehen. Bildquellenverzeichnis 107 STORCH Malerwerkzeuge & Profigeräte GmbH, Wuppertal 114 u. Sto AG, Stühlingen 115 o. 3M Deutschland GmbH, Neuss 115 Mitte SATA-Farbspritztechnik GmbH & Co., Kornwestheim 115 u. SATA-Farbspritztechnik GmbH & Co., Kornwestheim 120 o. Herbol Akzo Nobel Deco GmbH, Köln 120 u. ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 121 ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 122 ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 123 ERICH- SEN GMBH & Co. KG, Hemer 124 ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 125 ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 126 ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 127 ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 128 ERICHSEN GMBH & Co. KG, Hemer 215 u. RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., Sankt Augustin 216 ECC Europäisches Color Centrum GmbH, Berlin 217 Sikkens GmbH, Wunstorf 218 o. Minolta (Schweiz), Dietikon 229 Prof. Friedrich Schmuck, Verena Schmuck-Schaefer, Die Mappe 230 Prof. Friedrich Schmuck, Verena Schmuck-Schaefer, Die Mappe 231 Prof. Friedrich Schmuck, Verena Schmuck-Schaefer, Die Mappe 235 Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 236 l. Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 236 Mitte Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 236 r. Deutsches Tapeten-Institut GmbH 237 l. Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 237 Mitte Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 237 r. Deutsches Tapeten-Institut GmbH 237 u. Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 238 l. Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 238 Mitte Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart 238 r. Deutsches Tapeten-Institut GmbH 239 Nebel, Linden, Helmes, Erneuerung von Fachwerkbauten, Arbeitsgemeinschaft Holz e. V., Düsseldorf 240 Franz Sales Meyer, Handbuch der Ornamentik, Signa Verlag, Berlin 241 o. Franz Sales Meyer, Handbuch der Ornamentik, Signa Verlag, Berlin 241 u. Alexander Speltz, Der Ornamentstil, Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Waltrop 242 Alexander Speltz, Der Ornamentstil, Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Waltrop 243 Alexander Spelz, Der Ornamentstil, Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Waltrop 244 Alexander Speltz, Der Ornamentstil, Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Waltrop 245 o. Franz Sales Meyer, Handbuch der Ornamentik, Signa Verlag, Berlin www.bildungsverlag1.de Unter dem Dach des Bildungsverlages EINS sind die Verlage Gehlen, Kieser, Stam, Dähmlow, Dümmler, Wolf, Dürr + Kessler, Konkordia und Fortis zusammengeführt. Bildungsverlag EINS Sieglarer Straße 2, 53842 Troisdorf ISBN 3-441-92403-7 Copyright 2006: Bildungsverlag EINS GmbH, Troisdorf Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.

Inhaltsverzeichnis 3 Grundlagen Allgemeine Grundlagen 7 Zeichen, Ziffern, Buchstaben 7 Mathematische Grundlagen 8 Zahlen, Vorsätze, Grundrechenarten 8 Klammerrechnung, Bruchrechnung 9 Potenzen und Wurzeln 9 Proportionen, Prozentrechnen 10 Mischungs-, Zinsrechnen, 11 Dreisatz, Umstellen von Gleichungen 11 Satz des Pythagoras 12 Boolesche Operatoren 13 Flächenberechnung 13 Körperberechnung 14 Physikalische Grundlagen 16 SI-Basisgrößen, Basiseinheiten 16 Abgeleitete SI-Größen 16 Grundbegriffe 17 Bewegungsarten, Dichte, Masse 17 Kraft, Arbeit, Energie 18 Leistung, Wirkungsgrad, Druck, Auftrieb 19 Adhäsion, Kohäsion, Oberflächenspannung 20 Viskosität, Fließverhalten, Rheologie 21 Temperatur, Ausdehnung 23 Wärmetechnische Grundlagen 24 Stoffwerte 25 Wärmetechnische Berechnungen 27 Diffusion, m- und s d -Werte, Porosität 28 Osmose, Kapillarität, Feuchte, Normklimate 29 Schalltechnische Grundlagen 30 Schallschutz, Schalldämmung, Schalldämmmaß 31 Elektrotechnische Grundlagen 31 Grundbegriffe, Symbole, Berechnungen 31 Grundlagen Licht und Farbe 33 Spektren, Lichtentstehung, Strahler 33 Normlicht, Lichtstärke 34 Lichtausbreitung, Brechung, Reflexion 35 Streuung, Interferenz, Glanz 36 Chemische Grundlagen 37 Elementarteilchen, Darstellung, PSE 37 Einteilung der Stoffe, Kolloide, Sole, Gele 39 Chemische Bindungen 41 Nomenklatur von Verbindungen 42 Chemische Reaktionen, ph-wert 43 Struktur und Eigenschaften von Kunststoffen 46 Spannungsreihe der Metalle, Korrosion 47 Bauschädliche Salze 48 Chemische Begriffe 52, Beschichtungsstoffe 53 Allgemeine Zusammensetzung 53 Naturharze 54 Öle und Fette 55 Modifizierte Naturstoffe 57 Polykondensationsharze 58 Polyadditionsharze 59 Polymerisationsharze 59 Additive 60 Lösemittel 62 Pigmente 64 Füllstoffe 65 Spachtelmassen 67 Wässrige Spachtelmassen 67 Einkomponenten-Lackspachtel 68 Zweikomponenten-Lackspachtel 68 Klebstoffe und Leime 69 Natürliche Klebstoffe (Leime) 69 Synthetische Klebstoffe 70 Korrosionsschutzpigmente 72 Holzschutz 73 Definition 73 Prüfprädikate, Gefährdungsklassen 73 Chemischer Holzschutz 74 Holzbeizen 75 Lasuren 75 Putze 76 Mineralische Putze, Mörtelgruppen 76 Kunstharzputze 77 Silikatputze 77 Silikonharzputze 77 Lehmputze 78 Sanierputze 78 Fassadenbeschichtungen 80 Wasserdampfdurchlässigkeit, Wasseraufnahme 80 Reinsilikatfarbe 80 Dispersionssilikatfarbe 81 Dispersionsfarbe 81 Silikonharzfarbe 82 Polymerisatharzfarbe 83 Erkennung der vorhandenen Altbeschichtung 84 Wärmedämmstoffe 84 Ökologische Dämmstoffe 84 Konventionelle Dämmstoffe 86 Taupunkttemperaturen 88 Entstehung von Tauwasser 88 Fugendichtstoffe 89 Unterteilung der Dichtstoffe 90 Beschichtungsverträglichkeit, Überstreichbarkeit 91

4 Inhaltsverzeichnis Fugenbänder 91 Konstruktion der Fugen 92 Fugendimensionierung 92 Verarbeitung von Fugenbändern 92 Brandschutz 93 Baustoffklassen 93 Feuerwiderstandsklassen 93 Brandschutzbeschichtung 93 Pulverlacke 95 Beschichtung pulverbeschichteter Bauteile 95 Fassadenimprägnierung 97, 98 Streichwerkzeuge 98 Farbwalzen 99 Spezialpinsel und Spezialwalzen 100 Schablonierwerkzeuge 100 Vergolderwerkzeuge 101 zum Lasieren, Imitieren, Stupfen 102 zum Spachteln und Glätten 103 Tapezierwerkzeuge und Geräte 103 und Geräte für Anstrichentfernung, Entrostung, Schleifen 105 Industriesauger 107 für Wärmedämmarbeiten 107 und Geräte für Bodenbelagarbeiten 108 und Geräte für Trockenbauarbeiten108 Maschinen und Anlagen 108 Tauchen 108 Fluten 110 Niederdruck-Spritzverfahren 110 Hochdruck-Spritzverfahren 111 HVLP-Spritzverfahren 112 Höchstdruck-Spritzverfahren 112 Airmix-Spritzverfahren 113 Elektrostatisches Spritzen 114 Pulverbeschichtung 114 Farbnebelabsaugung 114 Silotechnik 114 Atemschutzsysteme 115 Leitern und Gerüste 116 Leitern 116 Gerüste 117 Hubarbeitsbühnen 119 Prüfgeräte für Oberflächen 119 Feuchtigkeitsmessung 119 Messgeräte für die Betoninstandsetzung 120 Schichtdickenmessung 120 Viskositäts- und Konsistenzprüfung 122 Bestimmung des Deckvermögens 123 Prüfung des Trocknungsvermögens 123 Prüfung auf Haftfähigkeit 124 Elastizitätsprüfung 124 Härteprüfung 124 Schlagfestigkeitsprüfung 125 Abriebprüfung 126 Verschmutzungsprüfung 126 Prüfung der Nassabriebbeständigkeit 127 Glanzmessung 127 Farbmessung 128 Korrosions- und Bewitterungsprüfung 128 Arbeitstechniken Entschichtungsverfahren 129 Entschichten von Fassadenflächen 130 Entschichten von Kunststoffoberflächen 130 Entrostungsverfahren 131 Entfernen von Graffiti, Anti-Graffiti 132 Entschichten mit Abbeizmitteln 133 Schleifen 134 Schleiftechniken 134 Schleiffehler 135 Spachteln 137 Spachtelfehler 137 Spachtelverfahren auf Untergründen 138 Beschichten 140 Begriffserläuterungen 140 Prüfen, Vorbehandeln von Stahluntergründen 142 Beschichten von Stahl, Korrosionsschutz 143 Prüfen, Vorbehandeln von Zinkuntergründen 144 Korrosionsbelastung 145 Beschichten von Zink 147 Prüfen, Vorbehandeln von Aluminiumuntergründen 147 Beschichten von Aluminium 148 Prüfen, Vorbehandeln von Kunststoffuntergründen 149 Prüfen, Vorbehandeln von Holzuntergründen 150 Beschichten von Holz 152 Prüfen, Vorbehandeln von Betonuntergründen 153 Prüfen, Vorbehandeln von Putz, Porenbeton und Faserzementplatten 155 Beschichten von mineralischen Untergründen 157 Prüfen, Vorbehandeln von Kalksandsteinund Ziegelsichtmauerwerk 158 Beschichten von Kalksandstein- und Ziegelsichtmauerwerk 159 Dekorative Techniken 160 Schwammstupfen, Wickeln, Effektlacke 160 Sandsteinimitation, Marmorieren 160 Spachteltechniken, Reisslacktechnik 162 Lasieren, Holzimitation, Modlerarbeiten 163 Gestalten mit Zierprofilen, Stuck 165 Sgraffito, Fresco 166 Schabloniertechnik 167 Vergolden 168

Inhaltsverzeichnis 5 Wärmedämmverbundsysteme 170 Energiesparverordnung 172 Fachwerkinstandsetzung 174 Schlagregenbeanspruchung 174 Denkmalpflege 175 Betoninstandsetzung 177 Trockenbau 179 Deckenkonstruktion im Trockenbau 183 Trockenestriche 184 Beläge 185 Entfernen vorhandener Bodenbeläge 185 Befestigungsmittel, Befestigungstechniken 186 Elastische Bodenbeläge 188 Textile Bodenbeläge 189 ESD-Systeme 190 Tapeten 192 Tapezierfehler 193 Tapetenunterlagstoffe 195 Tapetenkennzeichen 196 Gestaltung Technisches Zeichnen 197 Linienarten in technischen Zeichnungen 197 Linienbreiten 198 Maßstäbe, Blattformate 198 Normschrift, Schriftfeld 199 Bemaßung von Zeichnungen 200 Schraffuren 202 Symbole 202 Türen 202 Geometrische Grundkonstruktionen 203 Parallele 203 Streckenteilung 203 Senkrechte 203 Winkel halbieren, übertragen, konstruieren 204 Kreismittelpunkt, Umkreis, Inkreis, Tangente 204 Kreisanschlüsse, Kreisverbindungen 206 Bogen- und Vieleckkonstruktionen 207 Darstellungs- und Projektionsmethoden 208 Axonometrische Darstellungen 208 Orthogonale Darstellungen 209 Zeichnen mit CAD 209 Software für die EDV-Gestaltung 210 Bildbearbeitung, Zeichnen, Layoutgestaltung 210 Branchenspezifische Software 211 Farbe 212 Farbmischung 212 Farbkreise 212 Farbdreieck 213 Farbsammlung RAL- 840 HR 213 Historische Farbordnungen 213 DIN-Farbsystem (DIN 6164) 213 Historische Farbsysteme (Übersicht) 213 Farbordnungssysteme 214 RAL-Design-Farbsystem 214 NCS-Farbsystem 215 ACC-Farbsystem 216 Munsell-Farbsystem 216 HKS 216 Caparol 3D 217 Sto Color System 218 Farbmetrik, CIE 219 Farbe, Farbkontraste 220 Form 221 Punkt, Linie, Fläche 221 Formanwendung 222 Formanordnung 223 Formbeziehung 223 Proportion 224 Schrift 225 Schriftstammbaum 225 Klassifikation der Schrift nach DIN 16518 226 Hinweise zur Schriftgestaltung 227 Merkmale von Schriften 228 Wichtige Begriffe zur Schriftkonstruktion 228 Architekturbegriffe 229 Fassaden- und Raumgestaltung 232 Fassadengestaltung 232 Raumgestaltung 234 Stilkunde 235 Mittelalter 235 Neuzeit 236 19. Jahrhundert 237 20. Jahrhundert 238 Historische Fachwerkstile 239 Ornamentik 240 Ornamentformen 240 Ornamente der Stilepochen und Hochkulturen 241 Heraldik 245 Wappenbestandteile, Farbgebung 245 Wappenschild 246 Piktogramme 246, Sicherheit und Gesundheitsschutz 247 Sicherheitszeichen 247 Gefahrensymbole 248 R-Sätze 248 S-Sätze 249 Arbeits- und Gesundheitsschutz 250 Geräteschicherheitsgesetz 250

6 Inhaltsverzeichnis Gefährdungen durch Gefahrstoffe 250 Betriebssicherheitsverordnung 251 Gefahrstoffe 252 Gefährdungs- und Belastungsanalyse 254 Betriebsanweisung 254 Wingis Computerprogramm 255 Kennzeichnung von Durchflussstoffen 255 Schutz auf Baustellen 256 Baustellenverordnung 256 Bolzensetzgeräte 256 Elektrische Anlagen 257 Atemschutz 258 Handschutz 259 Hautschutz 260 Lärmschutz 260 in Arbeitsbereichen 261 Arbeitsbereich Asbest 261 Transport gefährlicher Güter 263 Arbeitsbereich Strahlen 265 Entsorgung 267 Nachleuchtende Farbsysteme 268, Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen 269 Allgemeine Regelungen 269 VOB Teil A 269 VOB Teil B 270 und 273 Leistungsermittlung: Normen und Vorschriften 273 Allgemeine regeln 274 blätter 276 regeln der VOB mit Erläuterungen 277 Raumaufmaße 279 Stückzahlen 280 Längen- und Umfänge 280 Wandabwicklungen 280 Flächen mit Öffnungen und Aussparungen 281 Leibungsflächen 281 Öffnungen und Aussparungen in Bodenflächen 282 Flächen mit Nischen 282 Treppenhäuser 283 Fassaden- und Sockelflächen 284 Fassadenaufmaß: Faschen und Leibungen 285 Stuckgesimse 286 Fachwerke 286 Dachuntersichten 287 Fenster 288 Türen 290 Stahltürzargen 291 Berechnung von Rohren, Stangen, Rinnen 293 Stahlrohrtabellen 293 Berechnung von Stahlbauteilen 294 Stahlprofiltabellen 295 Wellblechtabellen 298 Heizkörperberechnung 299 Heizkörpertabellen 300 Kalkulation 303 Verbrauchssätze 303 Zuschlagskalkulation 305 Vorkalkulation 305 Nachkalkulation 306 Kosten einer Malerstunde 307 Lohnmalnehmer 307 Betriebsführung Marketing 308 Marketing 308 Corporate Identity 309 Bedenken anmelden 310 Qualitätsmanagement 312 Begriffe 312 Verfahrensanweisungen 312 Tarifwerk 315 Zuschläge 315 Quellen Adressen 317 Adressen von Firmen 317 Adressen von Verbänden 318 Adressen von Bildungsträgern 319 Adressen von Verlagen 319 Bücher und CD-ROM 321 Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten 323 Normenverzeichnis 325 Sachwortverzeichnis 327

Grundlagen 212 Farbmischung Additive und subtraktive Farbmischung Farbkreise Additive Farbmischung Subtraktive Farbmischung Farbordnungen Sechsteiliger Farbkreis Zwölfteiliger Farbkreis Aus der Brechung weißen Lichts ergeben sich die Spektralfarben im Wellenbereich des sichtbaren Lichts (380 bis 750 nm) und damit die Primärfarben der Additiven Farbmischung Orange, Violettblau und Grün. Führt man diese wieder in Form von Lichtkegeln auf eine Oberfläche übereinander, addieren sich deren Wellenlängen wieder zu weißem Licht. Additive Farbmischung ist also die Addition der Wellenbereiche. In den Schnittpunkten erhalten wir die Sekundärfarben der Additiven Farbmischung: Grün + Violett = Cyanblau Grün + Orange = Gelb Orange + Violettblau = Magentarot Unter subtraktiver Farbmischung versteht man die Mischung von Körper- bzw. Pigmentfarben. Die Grundfarben bzw. Primärfarben sind mit dem Erscheinungsbild der Sekundärfarben der additiven Farbmischung identisch: Gelb Magentarot Cyanblau Die Grundfarben subtrahieren bzw. absorbieren gegenseitig ihre jeweiligen Anteile des Spektrums, so dass ihre Mischung (im Idealfall) Schwarz ergibt. Die Mischung der Primärfarben untereinander ergeben die Sekundärfarben der subtraktiven Farbmischung: Gelb + Magentarot = Orange Magentarot + Cyanblau = Violett Blau + Gelb = Grün Primär- und Sekundärfarben bilden in wechselnder Reihenfolge den Farbkreis nach J. Itten. Dabei liegt die ermischte Sekundärfarbe immer zwischen den beiden an dieser Mischung beteiligten Primärfarben (P Primärfarbe, S Sekundärfarbe): Gelb (P) Orange (S) Magentarot (P) Violett (S) Cyanblau (P) Grün (S) Die sich gegenüberliegenden Farbenpaare (P + S) sind komplementär, d. h., sie subtrahieren sich bei der Mischung zueinander wieder zu Schwarz (meist dunkles Grau), da die jeweilige Sekundärfarbe die Anteile des Spektrums der beiden anderen Primärfarben beinhaltet. Der zwölfteilige Farbenkreis entwickelt sich aus dem sechsteiligen, indem man empfindungsgemäß gleichabständige Zwischenstufen zwischen Primär- und Sekundärfarben ermischt: Gelb (P) Gelb-Orange Orange (S) usw. Auch der zwölfteilige Farbkreis ist komplementär. Auf die gleiche Weise lassen sich auch 24- oder 48-teilige Farbkreise entwickeln.

Farbdreieck RAL 840 HR DIN-Farbsystem 213 Grundlagen Farbordnungen (Fortsetzung) Farbdreieck nach J. W. v. Goethe 1810 veröffentlichte J. W. von Goethe seine Farbenlehre. Er mischte Erstfarben (Gelb, Rot, Blau) und es entstehen dadurch die Zweitfarben. Indem er die Zweitfarben miteinander vermischte entstanden die Dritt- oder Tertiärfarben. Diese Farben haben ein erdiges Aussehen, die mit Bezeichnungen wie Rostbraun, Ocker und Umbra ungefähr beschrieben werden können. Diese Farben sind in Farbkreisen nicht zu finden, präsentieren jedoch Farbtöne, die in der Natur häufig anzutreffen sind. Vergleichbare Farbtöne lassen sich nur in komplexeren Farbsystemen bzw. Farbsammlungen wiederfinden. Farbsammlung RAL Classic (840-HR/841-GL) Das Institut für Gütesicherung e.v. (RAL: früher Reichsausschuss für Lieferbedingungen) hat für das Hauptregister ca. 200 Farben gesammelt. Die Basissammlung für matte Farbtöne ist das Register RAL 840-HR, für glänzende Farbtöne das RAL 841-GL. Die Register, in denen Farben von wichtigen Institutionen (z.b. Post, Telecom etc.) hinterlegt sind, dienen auch als Farbvorlage zur Gestaltung. Die Farbtöne sind in Farbreihen mit einer vierstelligen Kennziffer versehen: 1000er Reihe: gelbe Farbtöne; 2000er Reihe: orange Farbtöne; 3000er Reihe: rote Farbtöne; 4000er Reihe: violette Farbtöne; 5000er Reihe: blaue Farbtöne; 6000er Reihe: grüne Farbtöne; 7000er Reihe: graue Farbtöne; 8000er Reihe: braune Farbtöne; 9000er Reihe: weiße u. schwarze Farbtöne, Aluminiumfarbtöne Normen: DIN 2403 Ordnung, Orientierung u. Sicherheit, DIN 3400 Armaturen, DIN EN 4844 Teil 1-2 Sicherheitsfarben, DIN EN 13792 Kennzeichnung von Hand- und Ventilgriffen, DIN 30710 Sicherheitskennzeichnung von Fahrzeugen und Geräten, DIN 67510 Teil 1 Leuchtfarben, Anwendungen auf Hinweisschildern u. Markierungen. Normen: Die DIN 2403 und das Farbregister geben Farbempfehlungen für Ordnung, Orientierung und Sicherheit. Weitere Normen über Kennzeichnungen mit RAL-Farben: DIN 2404 Heizrohrleitungen; DIN 3400 Armaturen; DIN 4678 Druckgasbehälter; DIN 4819 Sicherheitsfarben für Bildzeichen; DIN 19920 Kennzeichnung von Hand- und Ventilgriffen; DIN 30710 Sicherheitskennzeichnung von Fahrzeugen und Geräten; DIN 67512 Leuchtfarben, Anwendung auf Hinweisschildern und Markierungen.

Grundlagen 214 Farbton Sättigung Helligkeit/Dunkelstufe RAL-Design Farbordnungssysteme Farbreihen, Parameter dreidimensionaler Farbsysteme Moderne Farbsysteme der Praxis RAL-Design-Farbsystem Farbtonkreis, RAL-Design Farbkörperausschnitt mit Unbuntachse Grundsätzlich kann man Farben durch drei Parameter bestimmen: Farbton Sättigung Helligkeit/Dunkelstufe Der Farbton selbst legt die farbliche Erscheinung in eine Richtung fest. Wie intensiv bzw. wie blass oder farblos er ist, bestimmt der Grad der Sättigung. Zudem hat der Anwender von Farben die Möglichkeit, deren helle oder dunkle Nuancen durch Beimengungen von Schwarz bzw. Weiß die Helligkeit/Dunkelstufe zu steuern und zu bestimmen (vgl. oberes Bild). Ferner sind Mischungen mit weiteren Farbtönen möglich (vgl. unteres Bild). In den meisten modernen Farbsystemen werden grundsätzlich nach diesen Parametern einzelne Farbtöne festgelegt. Diese Parameter variieren selbst von Farbsystem zu Farbsystem. So ist die Anzahl von Farbtönen im Vollfarbenkreis unterschiedlich, z. B. NCS = 40-teiliger Farbtonkreis, RAL-Design = 39-teiliger Farbenkreis, ACC-Farbsystem = 24-teiliger Farbenkreis usw. Die Farbabstände der einzelnen Farben des RAL- Design-Systems sind durch eine CIELAB-Farbabstandformel definiert, die auch in der DIN 6174 verzeichnet ist. Grundlage bildete ein 39-teiliger Farbkreis, bei dem die Bunttöne (engl. Hue) in der Abfolge der Spektralfarben angeordnet sind. Die Benennung erfolgt in Winkelgraden: So ist Rot bei 0 bzw. 360, Gelb bei 90, Grün bei 180 und Blau bei 270. Dieser Farbkreis ist also nicht komplementär. Die Unbuntachse verläuft senkrecht durch die Mitte des Farbtonkreises und die darunter- bzw. darüberliegenden Ebenen. Sie beginnt bei Schwarz (Helligkeit: engl. Lightness 0) und endet bei Weiß (Lightness 100). Die Buntheit (engl. Chroma value) liegt zwischen der Unbuntachse (Chroma 0) und dem Buntton (100). Daraus ergibt sich folgende Farbtonkodierung für einen dunkelblassen Blauton : 270 30 20 Hue (Buntton) 270; Lightness (Helligkeit) 30; Chroma (Buntheit) 20 Das RAL-Design System bietet einen übersichtlichen Farbenatlas mit etwa 1700 übersichtlich angeordneten Farbmustern an.

Moderne Farbsysteme der Praxis (Fortsetzung) NCS-Farbsystem 40-teiliger NCS Farbkreis NCS-Farbkörper NCS-Farbendreieck Natural Color System 215 Das wohl weitverbreitetste Farbsystem in Europa, das Natural Color System (NCS), wurde 1979 auf der Basis der schwedischen Norm SS 019102 herausgegeben. Natural Color System kann als natürliches Farbsystem übersetzt werden. Diese Bezeichnung deutet darauf hin, dass das NCS auf der natürlichen Farbempfindung des Menschen basiert. Daher müssen alle Farbanteile nicht als Mischungsanteile, sondern als Empfindungswerte bezüglich der Abstände von Farben untereinander betrachtet werden. Basis des NCS bildet ein 40-teiliger Volltonkreis, der in vier Quadranten aufgeteilt ist: Y Yellow (Gelb), R Red (Rot), B Blue (Blau) und G Green (Grün). Zwischen diesen Volltönen befinden sich jeweils weitere 9 Volltöne, die empfindungsgemäßen Anteilen entsprechend zwischen diesen Quadranten platziert sind, z. B. Y70R 30 % Gelb und 70 % Rot (rötliches Orange). Der zwischen den beiden Tönen angegebene Prozentanteil bezieht sich immer auf den letzten Buchstaben, der andere errechnet sich aus der Differenz zu 100 %. Das NCS-Farbkörper hat die Form eines Doppelkegels (vgl. Bild, Mitte). Schneidet man vertikal entlang der Grauachse durch jeden Vollton des NCS-Farbkreises, erhält man 40 Farbendreiecke (vgl. Bild, unten), die im NCS- Farbenatlas gesammelt sind. Die einzelnen Farbtöne sind in diesen Farbendreiecken nach den visuellen Anteilen von Schwarz, Weiß und Buntheit festgelegt und im NCS kodiert, z. B. Nuance 20 50 20 % visueller Schwarzanteil S 50 % visueller Buntanteil C 30 % visueller Weißanteil W; errechnet und in der Kodierung nicht aufgeführt Summe = S + C + W = 100 % Nuance Buntton Y70R 30% Gelb und 70% Rot Grundlagen Daraus ergibt sich für diesen Ton die Farbkodierung: 20 50 Y70R (helles, mittelkräftiges Rot-Orange) Die zweite Auflage des NCS bietet etwa 1750 Farbtöne, die samt Farbkreis und 40 Farbtondreiecken im NCS-Farbenatlas gesammelt sind.

Grundlagen 216 ACC Munsell Pantone Moderne Farbsysteme der Praxis (Fortsetzung) ACC-Farbsystem ACC-Farbzylinder ACC-Farbkreis ACC-Farbzylinder mit Zahlenwerten Munsell-Farbsystem Im Acoat Color Codification System (ACC) werden Farben nach den drei Grundeigenschaften in einem zylindrischen Farbkörper bestimmt: Farbton Sättigung Helligkeit Der Farbton HC bezeichnet die Buntheit. Dieser wird durch qualitative Empfindungsgrößen wie Rot, Orange, Gelb, Gelbgrün, Blau, Violett, Purpur und deren Zwischenwerte festgelegt. Die 24 Farbtöne werden mit Buchstaben bezeichnet und für die Zwischenwerte werden diese mit Ziffern von 1 bis 9 kombiniert, so dass man 240 mögliche Farbtonkennzeichnungen erhält. Der Grad der Sättigung wird durch den Abstand der unbunten Farben im Zentrum des Zylinders zu den bunten Farben bestimmt. Die Sättigungskennzeichnung SC wird durch zwei Ziffern angegeben: 00 steht für unbunte Farben und 99 steht für größte Sättigung der bunten Farben (vgl. Bild, unten). Die Helligkeitsbezeichnung LC wird in der gleichen Weise ebenfalls durch eine zweistellige Ziffernkombination bestimmt: 00 steht für größte Dunkelheit und 99 für größtmögliche Helligkeit (vgl. Bild, unten). Jedem Farbton wird entsprechend im ACC eine Kennzeichnung zugewiesen, die aus der Kombination der Grundeigenschaften besteht: Farbton, Sättigung und Helligkeit HC, SC, LC 1905 entwickelte der amerikanische Maler Munsell ein Farbsystem, das noch heute auf dem nordamerikanischen Kontinent die meistverbreiteste Farbordnung darstellt. Munsells System liegt ein 40-teiliger Farbkreis zugrunde, der zwischen Rot (R), Gelb (Y), Blau (B), Grün (G) und Purpur (P) empfindungsgemäß gleichabständig gestaltet ist. Die Nuancen werden auch hier durch die Helligkeit V (Value) und Buntheit/Sättigung C (Chroma) jeweils durch Ziffern von 0 bis 10 bestimmt. Etwa 1000 Farben sind in einem Farbenatlas zusammengefasst. HKS (Pantone) Die HKS-Farbmustersammlung umfasst 84 fortlaufend nummerierte Farben. Diese Farbmustersammlung ist vorwiegend im Druck- sowie Kunstdruckbereich zu finden und zudem auf die Bedürfnisse von Grafik-Designern zugeschnitten. Viele Farbkarten von Druckfarben und Entwurfsfarben (Desinger s Gouache) mit entsprechenden Mischrezepturen für weitere Farbtöne basieren auf der HKS-Farbmustersammlung.

Moderne Farbsysteme der Praxis (Fortsetzung) Caparol-3D-System Farbtonkreis, Caparol-3D-System Farbraum, Caparol-3D-System Caparol 3D 217 Dem Caparol-3D-System liegt ein Farbtonkreis zugrunde, der auf 360 in 46 Gradzahlen segmentiert ist. Diese 46 Ausgangsfarben sowie alle Nuancen sind durch den L-C-H (Lightness-Chroma-Hue, Helligkeit- Sättigung-Farbton) festgelegt. Das Caparol-3D-System wendet dies auch konsequent auf den Farbtonkreis mit den Ausgangsfarben an, so dass z. B. die helleren Töne (gelblichen Töne) bei etwa 90 im Farbraum höher angelegt sind als die gegenüberliegende 270 -Seite (bläuliche Töne), d. h., dass der Farbtonkreis nicht in einer waagerechten, sondern in einer schiefen Ebene im Farbraum positioniert ist, was der Tatsache Rechnung trägt, dass nicht alle Volltonfarben die gleichen Helligkeitsstufen besitzen. Die Nuancen werden durch die Helligkeit (L) und Sättigung (C) bei Werten von jeweils 0 bis 100 für eine Farbfamilie eines Farbtons (H) im Farbenraum definiert. Der Farbton besteht aus der Gradzahl und einem assoziativen Beinamen, z. B. H90 Curry (Gradzahl 90 ). So ergibt sich folgende Kodierung: L-C-H = 93-32-90 Curry hell-blasser beiger Farbton Grundlagen Das Caparol-3D-System bietet mit diesem Farbsystem1162 Farben an, die speziell für ihre Verwendbarkeit in der Architektur festgelegt sind.

Grundlagen 218 Blitz Moderne Farbsysteme der Praxis (Fortsetzung) Sto Color System Sechsteiliger Farbkreis (Abb. 1) Farbkreis mit 24 Basisfarbtönen (Abb.2) Farbtongleiches Dreieck (Abb. 3) (Abb. 4) Ausgangspunkt des Sto Color System, welches 800 Farbtöne umfasst, ist ein sechsteilige Farbkreis in den Farben Gelb, Orange, Rot, Violett, Blau und Grün. Die sechs Wahrnehmungsbereiche werden in jeweils 4 weiteren Farbtonstufen zu einem 24- teiligen Farbtonkreis ausgemischt, der die Grundlage für das Sto Color System bildet. Jeder der 24 Basisfarbtöne wird nach dem Prinzip des farbtongleichen Dreiecks in 5 Farbtonreihen ausgemischt: 1. Hellklare Farbtonreihe: Basiston gemischt nach Weiß 2. Verhüllungsreihe 1: Basiston gemischt nach einem (helleren) Grau 3. Verhüllungsreihe 2: Basiston gemischt nach Grau 4. Schattenreihe: ein Ton der hellklaren Farbtonreihe gemischt mit einem Farbton der dunkelklaren Reihe 5. Dunkelklare Farbtonreihe: Basiston gemischt nach Schwarz Die Kennzeichnung (Abb. 5) besteht aus: 1. Farbcodierung/Bestellnr. 2. Hellbezugswert (Wert der Lichtmenge, die von der Oberfläche reflektiert wird; 100 % = weiß, 0 % = schwarz) 3. Farbtonklasse (Definition des Farbtonzuschlags nach Preisliste) (Abb.5)

CIE CIELAB 219 Grundlagen Moderne Farbsysteme der Praxis (Fortsetzung) Farbmetrik, CIE, CIELAB CIE-Normfarbtafel, DIN 5033 CIE-Farbraum mit der Kennzeichnung nach Farbton, Sättigung und Helligkeit CIELAB-Farbraum Nach den Gesetzen der additiven Farbmischung ist es möglich aus den drei Grundfarben jeden beliebigen Farbton zu ermischen. Dementsprechend ist das CIE-System der Commission Internationale de l Eclairage (1931) ein festgelegtes Farbsystem, welches den einzelnen Farbtönen die Anteile der drei Primärfarben der additiven Lichtmischung zuweist (vergleiche Spektralfotometer): x (700 nm) für den Rotbereich y (546,1 nm) für den Grüngehalt z (435,8 nm) für den Blaugehalt Y Helligkeitswert Der Farbton errechnet sich x+y+z = 1. Da sich die Werte immer zu 1 zusammenfügen, genügt die Angabe von zwei Werten. Der Normfarbwert Y als Bezugswert für die Helligkeit. Da die Lichtquellen in ihrer Zusammensetzung des Spektrums sehr unterschiedlich sein können, legt das CIE z. B. einen mittleren Tageslichtwert (D65) und einen Glühlampenwert (Normallicht A) fest, um eine normierte Farbmessung zu erreichen. Nach diesem Prinzip ist die Normfarbtafel nach DIN 5033 abgeleitet worden. Ein entscheidender Nachteil des CIE- Systems ist, dass die empfindungsgemäßen Abstände zwischen Farben andere geometrische Abstände aufweisen als die in der CIE-Normfarbtafel. Daher wurde der CIELAB- Farbraum entwickelt. Hier werden Farbmesszahlen als Parameter in einem Farbraum verwendet: L Helligkeitsachse (L100 ist Weiß; L ist Schwarz) +a Grad des Rotanteils a Grad des Grünanteils +b Grad des Gelbanteils b Grad des Blauanteils

Grundlagen 220 Farbe Farbe Farbkontraste Glatte Fläche Raue Fläche Die Erscheinung einer Oberfläche ist nicht nur von der Lichtquelle abhängig, sondern auch von der Struktur der Oberfläche. Ist z. B. die Oberfläche eines Lackfilms glatt, erscheint die Fläche glänzend. Ist die Oberfläche rau, werden die Lichtstrahlen in verschiedenen Richtungen reflektiert, so dass im menschlichen Auge ein diffuser, matter Eindruck entsteht. Farbkontraste Farbe-an-sich-Kotrast Ein Farbe-an-sich Kontrast ist immer sehr auffällig. Hier gilt es, hochgesättigte Farben miteinander zu kombinieren. Der Farbe-an-sich-Kontrast eignet sich für Zeichensysteme, Orientierungssysteme, Nationalflaggen usw. Komplementärkontrast Hell-Dunkel-Kontrast Der Komplementärkontrast ist die Kombination von Komplementärfarben im z. B. sechsteiligen Farbenkreis. Beide Farben eines Komplementärfarbenpaares sind in ihrem Charakter äußerst unterschiedlich, steigern jedoch in ihrer Kombination erheblich ihre Leuchtkraft. Komplementärkontraste: Gelb : Violett; Rot : Grün; Blau : Orange Der Hell-Dunkel-Kontrast bestimmt Gewichtungen, die den Schwerpunkt in einer Farbgestaltung z. B. an einer Fassade festlegen. Kalt-Warm-Kontrast Sättigungskontrast Beim Kalt-Warm-Kontrast wird der Temperaturzustand mit Farbeindrücken assoziiert. Im 12-teiligen Farbenkreis verläuft die Grenze zwischen warmen und kalten Farben auf der Achse Gelb-Violett. Daraus folgt, dass Gelborange, Orange, Rotorange, Rot und Rotviolett zu den warmen und Blauviolett, Blau, Blaugrün, Grün sowie Gelbgrün zu den kalten Farbtönen zählen. Dabei gilt Rotorange als der wärmste und Blaugrün als der kälteste Farbton. Der Kalt-Warm-Kontrast löst im Menschen Assoziationen wie nah-fern, feucht-trocken, Feuer-Wasser, anregendberuhigend o. Ä. aus. Durch die Gegenüberstellung von warmen und kalten Farben kann z. B. in Räumen eine Nah-Fern-Wirkung erzielt werden. Ferner können sich kalte und warme Farben in ihrer Farbigkeit steigern bzw. in einigen Punkten relativieren. Der Sättigungs- bzw. der Qualitätskontrast kombiniert stark gesättigte Farben mit weniger stark gesättigten Farben. Die gesättigen Farben werden mit Schwarz, Grau oder Weiß gemischt und ergeben getrübte bzw. hellklare Farbtöne, die weniger Brillianz und Leuchtkraft als die Volltöne besitzen. Dieser Kontrast wird vor allem in der Innenraum- und Fassadengestaltung angewendet.