Das Grundprinzip der Farbenlehre sind das Farben Sehen und die Farbmischungen.
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- Lars Diefenbach
- vor 7 Jahren
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1 Farbenlehre Das Grundprinzip der Farbenlehre sind das Farben Sehen und die Farbmischungen. Farben geben einem Bild eine besondere Note. Mit ihnen lassen sich Stimmungen und Eindrücke erreichen, die ohne Farben nicht möglich wären. Wildes Mischen von Farben hat aber selten den gewünschten Erfolg. Daher haben sich schon namenhafte Leute wie Goethe oder Runge mit Farben beschäftigt und versucht sie zu Ordnen. Farbliches Gestalten folgt gewissen Regeln. Hier siehst Du welchen und wie sie sich einsetzen lassen. Wirkung von Farben Jede Farbe zeichnet sich durch ihren Charakter, ihre Eigenhelligkeit und Beziehung zu anderen Farben aus. Ungebrochenes Rot kann aggressiv, aktiv sein; Rosa (mit Weiß gebrochenes/ gemischtes Rot) wirkt eher lieblich, zart und scheu; mit schwarz gebrochen/ gemischt, wirkt es z.b. würdevoll, ernsthaft usw. Eine Seifenblase schillernd in vielen verschiedenen Farben
2 Nach Goethe lassen sich Farben in "aktiv" und "passiv" unterteilen: Aktive Farben - Rot, Gelb, Orange Passive Farben - Blau, Grün, Violett Sättigung, Farbhelligkeit und Kontraste Fehlt einer Farbe der Farbton, ist die Sättigung null, dann liegt eine unbunte Farbe vor (weiß, grau, schwarz). Eine reine Farbe, ohne Mischungen mit anderen Farben, hat die größte Sättigung. Jede Farbe besitzt eine Eigenhelligkeit. Farbassoziationen/ Farbbedeutung Man sagt eigentlich jeder Farbe eine bestimmte Bedeutung und Wirkung nach. Man kann diese Assoziationen bewusst einsetzen um seinem Bild eine entsprechende Aussagekraft zu verleihen. Manche dieser Bedeutungen sind regelrecht symbolisch; z.b. wird Rot gleichbedeutend mit Liebe, Gelb mit Neid, Grün für Hoffnung/ Natur, Weiß für Unschuld/ Reinheit und Schwarz für Tod/ Trauer verwendet (wobei die Symbolik von Schwarz und Weiß in manchen asiatischen Kulturen genau das Gegenteil bedeuten als im westlichen Raum; dort ist Schwarz z.b. gleichbedeutend mit Glück und Weiß mit Trauer). Andere Assoziationen sind nicht allgemein gültig, sondern lediglich durch Empfindungen, Kultur und Befragung großer Personengruppen zustande gekommen. Farbe Bedeutung/ Symbolik Wirkung ROT Vitalität, Aktivität, Dynamik, Wille, Gefahr, Kampf, Blut, Liebe, Leidenschaft, Wärme stimulierend, aktivierend und aufregend warm unruhig, aggressiv ORANGE Freude, Lebhaftigkeit, Spaß, Wärme, Ausgelassenheit, Tatkraft, Ausdauer aufbauend und leistungssteigernd stimmungsaufhellend aufheiternd, ausgleichend GELB Reife, Wärme, Kraft, Erfolg, Glück sonnig heiter, licht freundlich, optimistisch, GRÜN Hoffnung, Entspannung, Ruhe, Natürlichkeit, Heiterkeit beruhigend, ausgleichend erfrischend und regenerierend natürlich BLAU Ruhe, Unendlichkeit, Freundlichkeit, Frische entspannend lösend, harmonisiert kühl VIOLETT Unbewusstsein, Mystik, geistige Kraft, magisch
3 Inspiration, Magie ausgeglichen, regenerierend ROSA Romantik, Liebe, Zartheit Ruhe fördernd erfrischend zart, lieblich BRAUN WEISS Bequemlichkeit, Anpassung, Schwere, konservativ Reinheit, Sauberkeit, Ordnung, Unschuld, Vollkommenheit, Beruhigung SCHWARZ Trauer, Einengung, Abgeschlossenheit, pessimistisch, hoffnungslos, schwer GRAU GOLD SILBER Farben sehen Neutralität, Trostlosigkeit, Nüchternheit, Elend, Sachlichkeit, Schlichtheit Reichtum, Macht, elegant Reinheit, Reichtum, Kälte, Schlichtheit, modern, elegant Wichtig zum farblichen Sehen ist Licht. Wenn Licht auf einen Gegenstand fällt, wird es entweder reflektiert (vollständig oder nur teilweise = Farben) verschluckt (schwarz) oder es scheint hindurch (durchsichtig, farblos). Je nachdem welche Lichtwellen reflektiert werden und auf das Auge treffen, dementsprechend ist die Farbe. Wichtig zu wissen wäre dabei, das in unserem Auge nur Sinneszellen für Rot, Grün und Blau vorhanden sind. Das Gehirn errechnet sich aus diesen 3 Farben und der aufgenommenen Kombination, die Farbe, die wir im Endeffekt wahrnehmen. Da in der Natur überwiegend Grün töne vorkommen, ist unser Auge für diese Nuancen besonders empfänglich. Das Lichtspektrum beinhaltet alle für den Menschen sichtbaren Farben
4 Wenn alle (rote, grüne und blaue) Lichtwellen reflektiert werden, sieht das Auge weiß, werden diese absorbiert, sieht man schwarz, hindurch gelassen, farblos. Werden rot und grün reflektiert und blau absorbiert, sieht man gelb; und so weiter... Grundprinzip des Farben Sehens Farbräume Bildschirmfarben/ Lichtfarben (Monitore, PC-Bildschirme, Beamer etc.) bestehen aus RGB-Farben Printfarben/ Körperfarben (z.b. gedruckte Zeitschriften und Magazine) setzen sich aus CMYK-Farben zusammen. Körperfarben sind auch z.b. Ölfarben, Acrylfarben, Voll- und Abtönfarben usw. - diese unterliegen allerdings weder dem RGB noch dem CMYK Farbraum. Farbordnungssysteme Farbkreis - nach Johann Wolfgang von Goethe. Die 3 Grundfarben sind zueinander dargestellt sowie die Mischfarben aus diesen.
5 Die drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb sowie deren Mischfarben Rotblau, Gelbgrün und Blaugrün Farbkreis - die Grundfarben und deren Mischfarben sind dargestellt. Die Farben, die sich gegenüberliegen, nennt man Komplementärfarben. Darüber hinaus gibt es Farb-Paare welche in Kombination besonders harmonisch wirken. Mittig im Farbkreis sind diese Paare miteinander verknüpft. Die drei Grundfarben und deren Mischfarben im Farbkreis: Rot und Gelb ergeben Orange, Rot und Blau ergeben Lila, Blau und Gelb ergeben Grün
6 Doppelkegel- von Wilhelm Ostwald. Die Grundfarben, deren Mischfarben sowie die Abstufungen von schwarz nach weiß sind dargestellt. Neben den Grund- und Mischfarben sind im Farbkegel auch die Abstufungen nach Schwarz und Weiß vorhanden. Farbkugel - von Runge. Auf Ihr sind theoretisch alle Farben dargestellt.
7 Die Farbkugel beinhaltet noch mehr Farben als der Farbkegel. Schemenhaftes Beispiel! Farbmischungen Additive Farbmischung - Mischung von farbigem Licht - Helligkeit nimmt bei Mischungen zu, die Summe aller Farben ist weiß Subtraktive Farbmischung - Mischung von Körperfarben (Pigmenten) - Helligkeit nimmt ab, die Summe aller Farben ist schwarz
8 Subtraktive (Autotypische) Farbmischung bei Druckfarben - Form der Subtraktiven Farbmischung - Anwendung in der Druckindustrie (Farbdrucker/Druckmaschinen > CMYK = Cyan Magenta Yellow Black) - Grundfarben entsprechen den Zweitfarben der Additiven Farbmischung (Cyan, Magenta und Yellow) - Summe aller Farben ist schwarz (in der Praxis allerdings eher ein dunkles Grau-Braun, daher gibt es Schwarz immer als seperate Druckfarbe um die Brillanz zu erhöhen) - Mischfarben sind die Grundfarben der Subtraktiven Farbmischung Farbkontraste Simultankontrast Das Auge *verlangt* nach der Komplementärfarbe. Diese entsteht im Gehirn und ist nicht
9 wirklich vorhanden (sukzessiv). Wirklichkeit der Farbe ist nicht identisch mit ihrer Wirkung > Simultanwirkung kann verstärkt oder verhindert werden indem man Grautöne als Rand oder in die Mitte setzt. Graues Feld auf rotem Grund Der Simultankontrast funktioniert auch bei einem anders farbigen Untergrund Hell-dunkel-Kontrast Die Helligkeit (Tonwert) lässt die Farben zueinander wirken. Gelb ist am hellsten, Violett am dunkelsten. Der stärkste hell-dunkel-kontrast ist rot und türkies. Schwarz nimmt der Farbe die Helligkeit, weiß verstärkt sie... geringere Kontraste können so verstärkt werden. Es gibt helle Farben (wie Gelb) und es gibt dunkle Farben (wie Lila).
10 Komplementärkontrast Die Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis gegenüber. Sie fordern und steigern sich gegenseitig. Zu jeder Farbe gibt es jeweils nur eine Komplementärfarbe. Sie entstehen als Nachbild im Auge (sukzessiv = wenn man sich eine grüne Fläche längere Zeit ansieht und dann auf eine weiße blickt, entsteht rot... man sieht sie, obwohl die Fläche weiß ist. Das Gehirn *verlangt* also nach der Komplementärfarbe und bildet sie > Simultankontrast!). Das Komplementärpaar bildet die Grundlage der harmonischen Farbgestaltung. Komplementärpaare liegen sich im Farbkreis gegenüber. Vereinfachte Darstellung des Farbkreises um die Komplementärpaare hervorzuheben. Eine detailliertere Version findet Ihr weiter oben. Kalt-warm-Kontrast Entfernte Gegenstände wirken kälter. Kalte Farben sind eine gute Möglichkeit etwas perspektivisch und plastisch darzustellen. Farben lösen Temperaturempfindungen aus. Der Kontrast ist auch wichtig für die farbliche Gestaltung von Innenräumen... Eine Farbe kann, in Beziehung zu anderen Farben, sowohl kalt als auch warm wirken. Kalt werden im Allgemeinen blau und violett empfunden. Als warm werden rot und orange empfunden. Gelb und grün können sowohl als warm als auch als kalt empfunden werden.
11 Gelb und Rot wirken warm, Blau (sowie Mischungen mit dieser Farbe, wo der Blauanteil überwiegt) wirken kalt Qualitätskontrast (Auch Ton-in-Ton Kontrast, bei gleicher Farbe mit mehreren Abstufungen genannt) Hier sind Reinheitsgrad und Sättigungsgrad der Farben entscheidend. Die Gegensätze sind gesättigte/ leuchtende Farben und dumpfe/ trübe Farben. Beim Aufhellen (mit weiß) oder Verdunkeln (mit schwarz, grau oder der Komplementärfarbe) verlieren die Farben an Leuchtkraft > man *bricht* die Farben also. Die "Qualität" einer Farbe ist ihre Leuchtkraft Quantitätskontrast Dieser Kontrast bezieht sich auf die Größe der farbigen Fläche und auf das Verhältnis dieser Flächen zueinander. Die Gegensätze sind viel und wenig, groß und klein. Die Leuchtkraft und Fleckengröße bestimmen die Farbwirkung. Um die Leuchtkraft besser einschätzen zu können, vergleicht man die Farben auf neutralem Grund (grau). Die Wirkungsintensität ist verschieden. Goethe hat folgende Lichtwerte ermittelt:
12 Die Zahlen geben an in welchem Verhältnis die Größen der Flächen, der jeweiligen Farben, sein sollten. Gelb/ violett = 1:4 Orange/ blau= 1:3 Rot/ grün= 1:2 Die Quantität (das Mengenverhältnis) beeinflusst ebenfalls die Farbwirkung Farbe-an-sich-Kontrast (Auch Bunt-Unbunt Kontrast genannt) Dies ist der einfachste Kontrast. Es werden dabei mindestens drei verschiedene ungetrübte, reine Farben verwendet. Die Wirkung ist immer bunt. Schwarz/ Weiß können als Trennlinien zwischen den Farben die Wirkung beeinflussen. Weiß schwächt, Schwarz stärkt die Farben in ihrer Intensität. Knallige Farben beeinflussen sich gegenseitig in Ihrer Wirkung, Schwarz und Weiß wirken als Trennung
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