Type-Tools # 03 Schriftgeschichte
ABCDEFG Type-Tools # 03 Schriftgeschichte Kapiteltitel Vom Bild zur Schrift
Höhlenmalerei ca. 50. 18.000 v. Chr.
Sumer / Ideogramm ca. 3000 v. Chr. Ein Ideogramm (griechisch idéa Gestalt, Form, Erscheinung, gráphein schreiben) enthält wie ein Piktogramm eine vereinfachte graphische Darstellung, deren Bedeutung jedoch dem Bilde nicht direkt entnommen werden kann, sondern assoziativ erschlossen werden muss.
Ägypten / Hieroglyphen ca. 3000 v. Chr. Ägyptische Hieroglyphen sind eine auf Bildern basierende Kombination aus Konsonantenund Sinnzeichen. Sie setzt sich aus Lautzeichen zusammen.
Sumer / Keilschrift ca. 1700 v. Chr. Sie entwickelte sich von der anfänglichen Bilderschrift über eine Silbenschrift hin zu einer phonetischen Konsonantenschrift, bis sie schließlich von anderen Schriftformen (z.b. Phönizische) verdrängt wurde und in Vergessenheit geriet.
Phönizien ca. 1500 v. Chr. Das phönizische Alphabet ist die Grundlage des aramäischen Alphabets, welches seinerseits Grundlage des hebräischen, des arabischen und damit der verschiedenen indischen Alphabete ist, sowie des griechischen und damit des lateinischen und des kyrillischen Alphabets. Es beinhaltet allerdings noch keine Vokale. Der alphabetische Code ist nicht, wie Hieroglyphen von Priestern für Priester, auch nicht für Könige und Krieger, vom einfachen Volk gar nicht zu reden, sondern für Kaufleute geschaffen worden. Die frühe Globalisierung eben!
Griechenland 2. Jh. v. Chr. Die griechische Schrift ist eine Weiterentwicklung des phönizischen Alphabets. Sie ergänzte es durch die fehlenden Vokale. Die Zeilen der frühen griechischen Schrift sind abwechselnd von links nach rechts und von rechts nach links laufend.
Römische Schrift
Capitalis Monumentalis Die Capitalis Monumentalis war eine Schrift fürs Besondere. Mit dem Pinsel wurde die Schrift vorgeschrieben und danach mit Hammer und Meißel in den Stein gehauen. Die Capitalis Monumentalis ist eine reine Versalschrift (Majuskel) Basierend auf den Grundformen Quadrat, Dreieck und Kreis.
Capitalis Quadrata Die Capitalis Quadrata war die Schrift fürs Profane. Die Quadrata wurde auf Pergament und Papyrus geschrieben. Teilweise auch in Stein gemeißelt. Auffallend ist der hohe Kontrast zwischen Grund- und Haarstrich.
Kalamos Der Kalamos (lat. calamus) ist ein aus Schilfrohr hergestelltes Schreibrohr, das während der gesamten Antike benutzt wurde. Der Federkiel wird erst im 6. Jh. n. Chr. erwähnt.
Schriftkontrast Durch die angeschrägte, flache Spitze enstehen beim Schreiben unterschiedlich dicke Linien. Wir sprechen hier vom Kontrast einer Schrift.
Capitalis Rustica Noch lange nach dem Niedergang des römischen Reichs wurde die Rustica verwendet. Mit dem Pinsel geschrieben, schmal, aufrecht und schon recht flott.
Unziale 6. Jh. Erste frühchristliche Schrift. Erste Kleinbuchstaben (Minuskel)
Halbunziale.. 6. Jh. n. Chr Aus der Unziale entwickelte sich die Halb-Unziale. Mit Ober- und Unterlängen verbreitete sie sich in ganz Westeuropa und wurde Grundlage für unzählige Nationalschriften.
Karolingische Minuskel 800 n. Chr. Während der Herrschaft Karls des Großen gab es das Bestreben ein einheitliches Alphabet zu schaffen, welches die zum Teil unleserlichen Nationalschriften ablösen und somit einen vereinfachten Schriftverkehr ermöglichen sollte. Letztlich entwarf der Mönch Alkuin im Auftrage Karls des Großen eine Schrift, die wir heute als Karolingische Minuskel (Carolina) kennen.
Gotische Schriften Aus der Karolingischen Minuskel bildete sich die gotische Minuskel und ihre Nachfolger Schwabacher und Fraktur. Südlich der Alpen hat sich, ähnlich wie in der Baukunst, das streng Vertikale nicht durchsetzen können. So entstand die halb- oder auch rundgotische Schrift (Rotunda).
Humanistische Minuskel Während sich im deutschsprachigen Raum die Gotischen, gebrochenen Schriften weiter durchsetzten, griffen Anfang des 15. Jahrhunderts die italienischen Humanisten wieder auf die älteren Schriftformen zurück und belebten die Karolingische Minuskel als Humanistische Minuskel wieder neu. Die Kleinbuchstaben der Karolingischen Minuskel mischten sich mit den Versalien der römischen Capitalis. Im Unterschied zu jüngeren Formen der Antiqua wird die ältere mittelalterliche Antiqua auch Mediäval genannt.
15. Jh. Die Erfindung Gutenbergs
Johannes Gutenberg ( 1400 1468 ) Gutenbergs Erfindung, wegen der er heute als Mann des Jahrtausends gefeiert wird, ist natürlich nicht plötzlich und ohne Anknüpfung an vorhandene technische Entwicklungen entstanden. Er gründete seine Ideen auf ihm bekannte Verfahrensweisen, wie z.b. den Druck von Blockbüchern mittels Holztafeln, in die der Text mit Illustrationen eingeschnitzt war. Zudem kann vermutet werden, dass Gutenberg den Stempeldruck kannte, der seine Anwendung bei der Beschriftung von Handschrifteneinbänden fand.
Die bewegliche Letter Das Revolutionäre an der Erfindung Gutenbergs war die bewegliche Letter (Buchstabe).
Durch den Buchdruck mit beweglichen Lettern wurde die Wissensvermittlung mit erschwinglichen Textausgaben möglich, die eine angemessene äußere Gestaltung und Exaktheit auszeichneten. Das war der Beginn der Typografie.
Schriftenklassifikation nach DIN 16518 auf Grundlage der historischen Entwicklung seit der Erfindung der Buchdrucks
Kapiteltitel Venezianische Renaissance-Antiqua IJenson
Venezianische Renaissance-Antiqua Die Venezianische Renaissance-Antiqua steht am Beginn der Schriftformen Ausgangsbasis dieser Schrift ist die Capitalis Monumentalis. Die Schreibtechnik der Breitfeder mit schrägem Ansatz, hat entscheidend an der Formbildung der Venezianischen Renaissance-Antiqua beigetragen. Schräger Innenstrich des e; schräger Anstrich bei Senkrechten; schräg-links betonte Achsstellung der Rundungen. Beispiele Jenson, Centaur, Concorde, Goudy Italian, Lutetia, Menhart-Antiqua, Normandy, Seneca, Schneidler-Mediaeval, Verona, Weidemann. e o Lorem ipsum Qulortie.
Kapiteltitel Französische Renaissance-Antiqua IGaramond
I Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua Die Entwicklung war bei den ersten Antiquaschriften der Frühdruckzeit nicht stehengeblieben. Die Schriften wurden verfeinert und exakter in der Strichführung bei Rundungen und Serifen. Insgesamt wurden dünnere und differenziertere Strichstärken erreicht. Der Innenstrich des e ist nicht mehr schräg, sondern waagerecht. Die von links nach rechts tendierende Achsstellung der Rundformen, ist auch hier kennzeichnend. Beispiele: Bembo, Garamond, Palatino und Sabon, Trump-Mediaeval und Weiß-Antiqua. e o Lorem ipsum Qulortie.
Kapiteltitel Barock-Antiqua IBaskerville
I II Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua Barock-Antiqua Der Kupferstich, der in der Barockzeit, die etwa Ende des 16. Jahrhunderts beginnt, den Holzschnitt als Illustrationsverfahren abgelöst hat, macht sich auch bei den Schriftformen dieser Zeit durch eine feinere Strichführung bemerkbar. Stärkerer Kontrast von Grund- und Haarstrich ergeben einen fett-feinen Strichwechsel in den Figuren. Die Anfangsstriche der Kleinbuchstaben liegen fast waagerecht, die Serifen werden feiner. Die Achse der Rundungen ist nahezu oder ganz senkrecht gestellt. Versalien haben die gleiche Höhe wie die Buchstaben mit Oberlängen. Die bekanntesten Schnitte der Barock-Antiqua sind die Baskerville- und die Caslon-Antiqua. o Lorem ipsum Qulortie.
Kapiteltitel Klassizistische Antiqua IDidot
I Venezianische Renaissance-Antiqua II Französische Renaissance-Antiqua III Barock-Antiqua a Klassizistische Antiqua Die Barockformen der Schrift wandeln sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Im Zuge der klärenden und bereinigenden Tendenzen des Klassizismus und den Auswirkungen technischer Exaktheit entstehen Formen, bei denen die Unterschiede von Grund- und Haarstrich noch ausgeprägter betont werden. Überspitzt fein sind die Haarstriche bei der Didot-Antiqua. Sie gehört mit der Bodoni und Walbaum zu den bedeutendsten Schnitten der Klassizistischen Antiqua. Lorem ipsum Qulortie.
Kapiteltitel Serifenbetonte Linear-Antiqua IRockwell
I Venezianische Renaissance-Antiqua II Französische Renaissance-Antiqua III Barock-Antiqua IV Klassizistische Antiqua Serifenbetonte Linear-Antiqua Neue Schriftformen im neunzehnten Jahrhundert orientierten sich am technischen Zeitalter. Gleichmäßige Strichstärken in Grund- und Haarstrichen sowie gleichstarke Serifen sind die Kennzeichen der Serifenbetonten Linear-Antiqua, von der es mehrere Varianten mit jeweils ausgeprägten Merkmalen gibt. Beispiele sind Aachen, Clarendon, Memphis, Rockwell, Serifa, Volta, Welt-Antiqua. Lorem ipsum Qulortie.
Kapiteltitel Serifenlose Linear-Antiqua IAkzidenz Grotesk
I Venezianische Renaissance-Antiqua II Französische Renaissance-Antiqua III Barock-Antiqua IV Klassizistische Antiqua Serifenlose Linear-Antiqua Die abstrakteste Form unseres Schriftalphabets ist die Serifenlose Linear-Antiqua mit ihren fast gleichmäßigen Strichstärken. In ihrer Entstehungszeit in England am Beginn des 19. Jahrhunderts war man derart verwundert über dieses neue Schriftbild, dass man sie als Groteske Schriften abtat. V Serifenbetonte Linear-Antiqua Beispiele sind Avant Garde, Eurostile, Franklin Gothic, Frutiger, Futura, Gill, Polo Lorem ipsum Qulartie.
I II Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua III Barock-Antiqua IV Klassizistische Antiqua Antiquavarianten Diese Schriftgruppe ist gewissermaßen ein Sammelbecken. Sie umfasst speziell solche Formen, die auf Grund ihrer Merkmale nicht in eine schon vorhandene Gruppen passen. Die Schriften dieser Gruppe werden auch als Displayschriften bezeichnet. V Serifenbetonte Linear-Antiqua VI Serifenlose Linear-Antiqua Lorem ipsum Qulortie. Lorem ipsum Qulortie. Lorem ipsum Qulortie.
I II Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua III Barock-Antiqua IV Klassizistische Antiqua V Serifenbetonte Linear-Antiqua VI Serifenlose Linear-Antiqua VII Antiquavarianten Schreibschriften In diese Gruppe gehören alle Schriften, die in ihrem Aussehen einer Hand-, Schreiboder Pinselschrift nachempfunden wurden. Auch als Schönschriften, Schrägschriften, Kartenschriften, Rundschriften, Korrespondenzschriften, Facsimileschriften oder Kurrentschriften, im englischsprachigen Raum als» Script «bezeichnet. Nicht dazu gehören jedoch die Kursiven der Antiquaschriften, die noch wesentliche Formeigenarten der geraden Grundschrift tragen. Lorem ipsum Qulortie. Lorem ipsum Qulortie.
I II III IV Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua Barock-Antiqua Klassizistische Antiqua Handschriftliche Antiqua Die Bezeichnung der Gruppe IX stellt die Distanzierung zur vorherigen Gruppe, den nach rechts geneigten Schreibschriften, deutlich heraus. In der handschriftlichen Antiqua haben die senkrecht stehenden Antiquaschriften ihren Platz, bei denen handschriftliche Merkmale erkennbar sind. V VI Serifenbetonte Linear-Antiqua Serifenlose Linear-Antiqua VII Antiquavarianten Lorem ipsum Qulortie. VIII Schreibschriften
I II III Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua Barock-Antiqua Gebrochene Schriften Die Gruppe der gebrochenen Schriften wird in fünf Untergruppen gegliedert. IV Klassizistische Antiqua Xa Gotisch V VI Serifenbetonte Linear-Antiqua Serifenlose Linear-Antiqua VII Antiquavarianten VIII Schreibschriften IX Handschriftliche Antiqua Xb Rundgotisch Xc Schwabacher Xd Fraktur Xe Fraktur-Varianten
I II III IV Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua Barock-Antiqua Klassizistische Antiqua Fremde Schriften In diese Gruppe sind nicht-lateinische Schriftarten eingereiht. Dazu gehören unter anderem Griechisch, Kyrillisch, Chinesisch, Arabisch, Japanisch, Hebräisch, Armenisch, Georgisch und die verschiedenen indischen Schriftsysteme. V VI Serifenbetonte Linear-Antiqua Serifenlose Linear-Antiqua VII Antiquavarianten VIII Schreibschriften IX X Handschriftliche Antiqua Gebrochene Schriften
I II III IV V VI Venezianische Renaissance-Antiqua Französische Renaissance-Antiqua Barock-Antiqua Klassizistische Antiqua Serifenbetonte Linear-Antiqua Serifenlose Linear-Antiqua VII Antiquavarianten DIN-Klassifikation? Zwar ist es nach wie vor sinnvoll in der Lehre anhand der DIN-Klassifikation kunstgeschichtliche Zusammenhänge zu erläutern. Angesichts der explosionsartigen Schrifttypen-Entwicklung erweist sich die offiziell gültige Schriftklassifikation nach der DIN-Norm allerdings als unzulänglich. Zu viele Varianten, Mischformen sind existent. Einheitliche Formmerkmale sind oft nicht mehr konkret nachweisbar. Bestrebungen die Klassifizierung zu überarbeiten gibt es schon seit mehreren Jahrzehnten, eine Einigung ist leider noch nicht in Sicht. VIII Schreibschriften IX X XI Handschriftliche Antiqua Gebrochene Schriften Fremde Schriften
ENDE