Anbindehaltung versus Laufstall Anbindehaltung Gemäss der Schweizer Tierschutzverordnung muss sich Rindvieh, das angebunden gehalten wird, zeitweilig ausserhalb der Standplätze bewegen können. Solange in Anbindeställen noch keine Selbsttränkebecken eingebaut wurden, führte der Bauer sein Vieh zur Tränke an den Dorf- oder Hofbrunnen. Die Tiere kamen dadurch zweimal täglich an die frische Luft. Da die Wasseraufnahme während des Fressens günstig ist, sind Selbsttränkebecken zu begrüssen. Dem Bewegungsbedürfnis muss jedoch bei Anbindung durch Kombination mit Weidegang und/oder einem befestigten Auslauf (asphaltiert oder betoniert) entsprochen werden. Da sich die Lebensfunktionen einer Anbinde-Kuh zu einem grossen Teil im Bereich des Standplatzes abspielen, sollte dieser optimal gestaltet sein. Genügend Stroheinstreu ist das beste Isoliermaterial und garantiert ein trockenes und verformbares Liegebett. Zu kurze und schmale Anbindeplätze führen zu Verletzungen und Verrenkungen beim Aufstehen, Abliegen und beim Liegen selbst. Oft können mangels Platz nicht alle Kühe gleichzeitig liegen. Nach Stunden erteilt dann die stehende Kuh einer ihrer beiden Nachbarinnen einen leichten Stoss, wonach diese sich erhebt. Bei genügend langen Standplätzen tendieren die Kühe dazu, die Liegeflächen beim Koten und Harnen zu verschmutzen. In manchen Ställen zwingt ein Schema eines Anbindestalls für Kühe Kuhtrainer die Kühe mittels eines Stromstosses, bei der Ausscheidung an die hintere Standkante zu treten. Anbindevorrichtungen, rutschige Böden, Kuhtrainer und zu geringes Platzangebot behindern das Komfortverhalten (scheuern, lekken, kratzen). Die soziale Kontaktaufnahme untereinander ist gestört oder verunmöglicht. Mangelhafte Stalleinrichtungen beeinträchtigen Gesundheit, Wohlbefinden und Leistung der Tiere. kagfreiland Freiheit in Ketten Info
Schema eines Boxenlaufstalls für Kühe Schema eines Tiefstreu-Laufstalls für 5 Kühe Laufställe Richtig konstruierte Laufställe, die das Verhalten der Rinder berücksichtigen, sind der Anbindehaltung vorzuziehen. Das Vieh kann sich in der Liegehalle, im Fressbereich und draussen im Laufhof frei bewegen und ist dadurch ständig gesundheitsfördernden Klimareizen ausgesetzt. Artgemässes Sozialverhalten wird so ermöglicht. Wenn die Rangordnung etabliert ist, kommt der eher friedliche und ruhige Charakter der Kühe zum Ausdruck. Für ihre intensiven Verdauungsvorgänge benötigen sie eine äussere Unbehelligtheit. Jedem Individuum muss eine Liegefläche und ein Fressplatz zur Verfügung stehen, weil Kühe als Herdentiere ihre Tätigkeiten zeitgleich ausführen. Konflikte bei der Fütterung werden durch Selbstfangfressgitter umgangen. Die Kühe werden während dieser Periode für ca. eine Stunde fixiert und können die Rangniederen weder plagen noch ihnen das Futter wegfressen. Bei genügend Platz im Laufstall müssen die Tiere auch nicht enthornt werden, da sie die Individualdistanzen einhalten können. Je nach Gestaltung der Liegefläche unterscheidet man drei Laufstallsysteme: Im Boxenlaufstall liegen die Kühe in eingestreuten Boxen und sind so weitgehend vor Belästigungen durch Nachbarinnen geschützt. Die verschiedenen Aufenthaltsbereiche sind durch Laufgänge verbunden, was zu einer starken Strukturierung führt. Diese Wege dürfen keine Sackgassen aufweisen und müssen mindestens m breit sein, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Der Tiefstreu-Laufstall bietet am meisten Platz und Bewegungsfreiheit. Die grosse Liegehalle verfügt bei Konflikten über genügend Ausweichfläche nach allen Seiten. Tretmist-Laufställe verbinden die Vorteile eines Tiefstreustalles mit geringem Strohverbrauch. Der Mist wird dabei aufgrund einer leicht geneigten Liegefläche durch die Kühe nach unten zum Mistgang getreten. Tiefstreu- und Tretmist-Laufställe erlauben eine artgemässe Mutterkuhhaltung, bei der die Kälber jederzeit trinken können und sich eine einigermassen natürliche Herdenstruktur herausbilden kann. Ein Kälberschlupf dient den Jungtieren als separater Ruhe- und Spielraum, zu dem die Kühe keinen Zugang haben. Die positiven Eigenschaften von Laufställen führen zu verbesserter Gesundheit sowie höherer Milchleistung, Milchqualität und Fruchtbarkeit. kagfreiland Freiheit in Ketten Info
Im Anbindestall werden die Kühe angebunden. Sie können sich nur beschränkt bewegen. Im Laufstall werden die Kühe nicht angebunden. Sie dürfen sich frei bewegen. Auf guten Bauernhöfen können die Kühe tagsüber auf der Weide Gras fressen, herumliegen und wiederkäuen. Im Winter sollten sich die Tiere zweimal täglich draussen auf dem Laufhof die Beine vertreten können. Im Anbindestall können sich die Kühe kaum kratzen, lecken und reiben. Im Laufstall können sich die Kühe soviel kratzen, lecken und reiben wie sie wollen. Zu kurze und zu schmale Standplätze in Anbindeställen führen zu Verletzungen und Verrenkungen beim Aufstehen, Abliegen und beim Liegen. Kühe in Laufställen sind gesünder als ihre Artgenossen im Anbindestall. Sind die Standplätze im Anbindestall zu schmal, können nicht alle Kühe gleichzeitig liegen. Kurz nach der Geburt werden den Kühen die Kälber weggenommen. Im Laufstall ist Mutterkuhhaltung möglich. Das Kalb bleibt bei seiner Mutter und darf bei ihr Milch saugen. Rutschige Stallböden führen zu Verletzungen und Verstauchungen. In manchen Ställen werden die Kühe enthornt, um Verletzungen vorzubeugen. Enthornen ist aber schmerzhaft. Enthornte Kühe rammeln öfter. Unter behornten Kühen genügt bei Streitereien oft ein Drohen mit den Hörnern. Ist im Laufstall genügend Platz, erübrigt sich das Enthornen der Kühe. Sie können nach allen Seiten ausweichen. Beim Koten beschmutzen Kühe oft ihren Standplatz. In manchen Anbindeställen zwingt deshalb ein Kuhtrainer die Tiere durch einen Stromstoss weiter nach hinten zu treten. Genügend Stroh auf der Liegefläche garantiert eine trockene, warme, verformbare Unterlage. Im Anbindestall ist die Kontaktaufnahme zwischen den Kühen stark eingeschränkt oder verunmöglicht. Kühe im offenen Laufstall können jederzeit an die frische Luft. Oft ist auch der Stall auf einer Seite offen. Frische Luft ist gut für die Gesundheit! Laufstall-Kühe geben mehr und bessere Milch als Kühe im Anbindestall. Auf dem Laufhof stehen grosse Bürsten, an denen sich die Kühe nach Lust und Laune kratzen und reiben können. In der Liegehalle des Laufstalls haben alle Kühe genug Platz, um gleichzeitig zu ruhen. Auch in guten Laufställen ruht die Kuh zwei Drittel des Tages liegend oder stehend auf der Liegefläche. JOKER kagfreiland Freiheit in Ketten Arbeitsblatt
Renne zweimal um alle Spieler herum. Springe fünfmal mit beiden Beinen so hoch wie möglich. Bewege dich nicht, bis du wieder drankommst. Lecke deine linke grosse Zehe. 5 Kratze dich mit verschränkten Armen an der Ferse und am Hinterkopf. Vertrete dir ein wenig die Beine. Spiele eine Kuh auf rutschigem Boden. Stehe während zwei Spieldurchgängen. Zeige wie du in einem viel zu schmalen und zu kurzen Bett liegen würdest. Schreie wie ein Kalb, das enthornt wird. Ein Mitspieler schubst dich fünfmal. Versuche auszuweichen. 5 Sage während Runden kein Wort. Kitzle den linken Mitspieler. Sauge am Daumen bis du wieder an die Reihe kommst. Blicke alle deine Mitspieler mit gesenktem Kopf besonders drohend an. Benutze deine Zeigefinger als Hörner. Muhe zufrieden wie eine Kuh auf weichem Strohbett und verärgert wie eine Kuh auf einer dünnen Strohmatte. Trinke ein Glas Milch. Strahle wie eine glückliche, kerngesunde Laufstall-Kuh und schneide eine Grimasse wie eine weniger gesunde Kuh im Anbindestall. 5 Stosse einen Mitspieler deiner Wahl mit dem Kopf in den Bauch (Nicht zu fest! Bauch anspannen!) Gehe von deinem Platz so lange gerade rückwärts, bis du an etwas anstösst. Atme fünfmal tief durch. Wenn du in einem Raum bist, öffne zuerst das Fenster. 7 Muhe den Anfang eines Liedes, das die anderen erraten müssen. Wiederkäue gleichgültig wie eine Kuh (Happen Gras ins Maul hochstossen, kauen während einer Runde, Nahrungsbrei wieder schlucken). Liege auf den Boden und strecke dich so weit du kannst. kagfreiland Freiheit in Ketten Arbeitsblatt
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Kuhstall-Spiel Material: pro Vierergruppe je ein Spielplan, Figuren und Kärtchen Scheren, Farbstifte ca. l Milch Anleitung:. Vierergruppen bilden. Jeder Gruppe einen Spielplan, Figuren und Kärtchen verteilen. Spielfiguren bemalen. Figuren und Kärtchen ausschneiden 5. Spielfiguren zusammenstecken: Sitzkärtchen knicken und einschneiden wie angezeichnet, Kühe in den Schlitz schieben und schon kann s losgehen.. Spielregeln erklären: Gespielt wird ohne Würfel mit den ausgeschnittenen Kuhfiguren. Ziel des Spieles ist es, den Laufstall mit der säugenden Mutterkuh zu erreichen, indem man mit den Figuren auf den Kuhfladen vorrückt und unterwegs die Aufgaben auf den Kärtchen ausführt. Die Kärtchen liegen gemischt und verdeckt (Zahlen nach unten) auf einem Stapel. Die Spielenden kommen nacheinander an die Reihe, nehmen je ein Kärtchen auf, lesen die Aufgabe vor und führen sie aus. Das Kärtchen kommt wieder unter den Stapel. Man kann soviele Felder vorrücken, wie auf dem Kärtchen angegeben. Aber erst, wenn die Aufgabe so gelöst ist, dass die anderen Mitspieler zufrieden sind! Gelangt man auf ein schon besetztes Feld, darf man darüber hinweg springen und sich ein Feld weiter setzen (oder möglicherweise mehrere). Wird ein Feld erreicht, auf dem x steht, muss man eine Runde aussetzen. Gras fressen, Körperpflege und Koten brauchen eben Zeit. Bei zurück muss die angegebene Anzahl Felder zurückgetrottet werden. 7. Evtl. Besichtigung von Laufstall und Anbindestall kagfreiland Freiheit in Ketten Aktivität
Für Pflanzen und Tiere Verantwortung übernehmen Mittelstufe Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs vergleichen und beurteilen Tiergerechte Haltung, Produktion: Herkunft Spielerisch lernen die Schülerinnen und Schüler die Vorzüge eines Laufstalls gegenüber der Anbindehaltung kennen. Eine Laufstallbesichtigung drängt sich geradezu auf. So können sich die Schülerinnen und Schüler selber von den Freiheiten einer Laufstallkuh überzeugen. Optimal wäre der vergleichende Besuch in einem Anbindestall. 0 5 Spielfiguren bemalen und ausschneiden, Kärtchen ausschneiden 05 Spielregeln erklären 0 Spielen Rist M. u.a.: Artgemässe Rinderhaltung. Grundlagen und Beispiele aus der Praxis. Stiftung Ökologie & Landbau,. Aufl. 999 kagfreiland: Allgemeine Anforderungen. Reglement zum Tierhaltungs- und Produktionsvertrag für kagfreiland-betriebe. kagfreiland, 00 kagfreiland: Anforderungen Rindvieh. Reglement zum Tierhaltungs- und Produktionsvertrag für kagfreiland-betriebe. kagfreiland, 00 Möcker V., Sickert A., u.a.: Spass am Umweltschutz. Das Lese-, Rate-, Mal-, Spiel-, Bastel- und Ausschneidebuch vom Umwelt Bundes Amt für alle kleinen Umweltschützerinnen und Umweltschützer. Umweltbundesamt, 995 kagfreiland, Engelgasse a, 900 St. Gallen Tel. 07 8 8, Fax 07 7 jugend@kagfreiland.ch, www.kagfreiland.ch Idee und Gestaltung: Marcel Gächter