Visuelle Inspektion auf mögliche Schadstoffbelastungen im Pavillon in der Adelheidisschule Auftraggeber: Objekt: Interne Projektnummer: Städtisches Gebäudemanagement Bonn SGB 85-3 Berliner Platz 2 53103 Bonn Adelheidisschule- Pavillon Käsbergstr.1 in 53225 Bonn 2009-046-2K Begehungsdatum: 03.04.2009 Begehung durch: Weitere Anwesende: Dipl. Ing. Birgit Grimm Paula Stahl Frau Erdag (Objektbetreuer Stadt Bonn) Herr Kasper (Hausmeister) Datum der Aufstellung: 08.07.2009 Umfang des Berichts: Ausführungen: 12 Seiten 2 x Auftraggeber, 1 x zusätzlich als pdf 1 x Sachverständigenbüro
Inhaltsverzeichnis 1 Beauftragung... 3 2 Vorgehensweise... 4 2.1 Orientierende Feuchtemessungen... 5 2.2 Bewertungsgrundlagen für Feuchteschäden... 5 3 Raumbuch... 6 3.1 Allgemeines zum Gebäude... 6 3.2 Räume... 6 4 Ergebnis, Bewertung und Maßnahmen... 11 Seite 2 von 12
1 Beauftragung Das Sachverständigenbüro Richardson wurde vom Städtischen Gebäudemanagement der Stadt Bonn beauftragt, den in leichtbauweise errichteten Pavillon der Adelheidisschule visuell und geruchlich auf Feuchtigkeitsschäden zu inspizieren. Ein Abgleich mit den bisher vorgenommenen Raumluftmessungen soll über die öffentlich zugängliche Schadstoffdatenbank der Stadt Bonn erfolgen. Ziel der Begehungen ist es neue Verdachtsmomente, insbesondere Feuchteschäden zu dokumentieren und daraus ggf. Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise bzw. eine allgemeine hygienische Bewertung des Pavillons aufzuzeigen. Abbildung 1: Außenansicht der Frontseite des Pavillons Abbildung 2: Rückseite des Gebäudes. Seite 3 von 12
Abbildung 3: Seitenansicht des Pavillons 2 Vorgehensweise Im Rahmen der Begutachtung wurde jeder Raum von den Sachverständigen begangen. Folgende Parameter wurden während der Begehung in einem Raumbuch erfasst: Aufbau des Objektes (soweit ermittelbar Raumnummer laut Türbeschriftung Raumnutzung Wandmaterial von Außen- und Innenwände Fußbodenbelag Deckenbeschaffenheit Ausstattung Besonderheiten, wie z.b. Geruchsauffälligkeiten, Feuchtigkeitsschäden Ergebnis der orientierenden Feuchtemessungen Schadstoffverdächtige Baumaterialien und Bauteile Diese Informationen wurden in dem Kapitel Raumbuch zusammengestellt. Dabei werden allgemeine Angaben zum Objekt und unterschiedliche Ausstattungen oder Auffälligkeiten in den einzelnen Räumen dokumentiert. Bauteilöffnungen wurden nicht vorgenommen, so dass nur die raumseitig erkennbaren Materialien/Schadstoffe mit erfasst werden. Seite 4 von 12
2.1 Orientierende Feuchtemessungen Feuchtemessungen wurden mit einem Gerät der Fa. Protimeter vorgenommen. Dabei wird die elektrische Leitfähigkeit in oberflächennahen Schichten bis zu wenigen mm Tiefe gemessen. Es wird ein qualitatives Ergebnis angezeigt mit einem optischen und einem akustischen Signal. Grüne Anzeige = keine Feuchtigkeit in Tabelle mit F0 bezeichnet Gelbe Anzeige = leicht erhöhte Feuchtigkeit in Tabelle mit F+ bezeichnet unterer roter Bereich = erhöhte Feuchtigkeit, in Tabelle mit F++ bezeichnet oberer roter Bereich = stark erhöhte Feuchtigkeit in Tabelle mit F+++ bezeichnet 2.2 Bewertungsgrundlagen für Feuchteschäden Die im Raumbuch vorgenommene Bewertung der Feuchteschäden basiert analog zu den Schimmelpilzbewertungen auf nachfolgender Grundlage 1 : Kategorie 1: Normalzustand bzw. geringfügiger Schaden (z.b. geringe Oberflächenschäden < 20 cm³). In der Regel keine Maßnahmen erforderlich. Kategorie 2: Geringer bis mittlerer baulicher oder nutzungsbedingter Schaden (oberflächliche Ausdehnung < 0,5 m², tiefere Schichten nur lokal begrenzt betroffen). Die Freisetzung von Pilzbestandteilen sollte unmittelbar unterbunden und die Ursache mittelfristig ermittelt und saniert werden. Kategorie 3: Großer baulicher oder nutzungsbedingter Schaden ( Ausdehnung > 0,5 m², auch tiefere Schichten können betroffen sein). Die Freisetzung von Pilzbestandteilen sollte sofort unterbunden werden, die Ursache des Schadens ist kurzfristig zu ermitteln und zu beseitigen. Die Betroffenen sind auf geeignete Art und Weise über den Sachstand zu informieren, eine umweltmedizinische Betreuung sollte erfolgen. Nach abgeschlossener Sanierung sollte der Sanierungserfolg durch geeignete mikrobiologische Nachweisverfahren überprüft werden zum Nachweis, dass keine erhöhten Schimmelpilzkonzentrationen mehr vorliegen. Die Angaben der Feuchtemessungen können nicht als Absolutwerte herangezogen werden und können sich je nach Ursache des Schadens verändern. 1 Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen des Umweltbundesamtes, 2005 (Schimmelpilzsanierungsleitfaden des UBA) Seite 5 von 12
3 Raumbuch 3.1 Allgemeines zum Gebäude Der Pavillon ist in Leichtbauweise mit Holzrahmenkonstruktion errichtet und stammt laut Angaben der Objektleiterin aus den 70er Jahren. (Diese Jahreszahl steht im Widerspruch mit Angaben aus der Schadstoffdatenbank Dr. Dorten Gutachten März 2003: Pavillon Feldhaus aus dem Jahr 1994). Innen und Außenwände bestehen aus Spanplatten. Die Decken sind abgehängte gestrichene Decken. Genauere Auskünfte über die Baukonstruktion sind nicht bekannt. Die Gefache sind im Außenbereich mit Leichtbauplatten aufgebaut. Die Stirnseiten und Randbereiche des Gebäudes sind mit Holz verkleidet. Das Gebäude wurde nach Angaben des Hausmeisters vor ca. 5 Jahren von außen und vor ca. 2 Jahren von innen gestrichen. Im Gebäude sind zwei Klassenräume, Jungen /Mädchentoiletten und ein Lagerraum untergebracht. 3.2 Räume Raum: Decke Boden Geruch - Feuchtschäden sichtbar Orientierende Feuchtmessungen auf Basis elektrischer Leitfähigkeit Empfehlungen: - Eingangsbereich abgehängte Decke gestrichen PVC Bodenbelag, Noppenmatte vor der Tür - Ergebnis Bewertung Fußboden F0 keine Feuchtigkeit Decke n.u. Außenwand F0 keine Feuchtigkeit Innenwand F0 keine Feuchtigkeit - = keine Auffälligkeiten n.u.= nicht untersucht AW= Außenwand IW = Innenwand Seite 6 von 12
Raum: Raumnutzung Boden Besonderheit Geruch - Feuchtschäden sichtbar Orientierende Feuchtmessungen auf Basis elektrischer Leitfähigkeit linker Klassenraum (vom Eingang) OGS - Eisbärengruppe PVC Bodenbelag Nachtspeicheröfen Unterhalb der Fensterbank an der Seite zur Straße (>0,2 m²- Kategorie 2) Ergebnis Bewertung Fußboden F0 keine Feuchtigkeit Decke n.u. Außenwand F0 keine Feuchtigkeit Innenwand F0 keine Feuchtigkeit Empfehlungen: Bauteilöffnungen, um Feuchteumfang festzulegen - = keine Auffälligkeiten n.u.= nicht untersucht AW= Außenwand IW = Innenwand Seite 7 von 12
Raum: Raumnutzung Decke Boden Besonderheit Geruch - Feuchtschäden sichtbar Orientierende Feuchtmessungen auf Basis elektrischer Leitfähigkeit Empfehlungen: - rechter Klassenraum (vom Eingang) OGS - Schlumpfgruppe Abgehängte Decke; gestrichen PVC Bodenbelag Nachtspeicheröfen - Ergebnis Bewertung Fußboden F0 keine Feuchtigkeit Decke n.u. Außenwand F0 keine Feuchtigkeit Innenwand F0 keine Feuchtigkeit - = keine Auffälligkeiten n.u.= nicht untersucht AW= Außenwand IW = Innenwand Seite 8 von 12
Raum: Decke Boden Innenwände Außenwand Geruch - Feuchtschäden sichtbar Orientierende Feuchtmessungen auf Basis elektrischer Leitfähigkeit Empfehlungen: - Mädchentoilette Abgehängte Decke gestrichen PVC Bodenbelag Spanplatte, ¾ hoch gefliest darüber gestrichen Spanplatte, ¾ hoch gefliest darüber gestrichen - Ergebnis Bewertung Fußboden F0 keine Feuchtigkeit Decke n.u. Außenwand F0 keine Feuchtigkeit Innenwand F0 keine Feuchtigkeit - = keine Auffälligkeiten n.u.= nicht untersucht AW= Außenwand IW = Innenwand * Formaldehyd: keine Daueraufenthaltsraum, deshalb keine Empfehlung Seite 9 von 12
Raum: Decke Boden Innenwände Außenwand Geruch - Feuchtschäden sichtbar Orientierende Feuchtmessungen auf Basis elektrischer Leitfähigkeit Empfehlungen: - Jungentoilette Abgehängte Decke gestrichen PVC Bodenbelag Spanplatte, ¾ hoch gefliest darüber gestrichen Spanplatte, ¾ hoch gefliest darüber gestrichen - Ergebnis Bewertung Fußboden F0 keine Feuchtigkeit Decke n.u. Außenwand F0 keine Feuchtigkeit Innenwand F0 keine Feuchtigkeit - = keine Auffälligkeiten n.u.= nicht untersucht AW= Außenwand IW = Innenwand * Formaldehyd: keine Daueraufenthaltsraum, deshalb keine Empfehlung Seite 10 von 12
Raum: Raumnutzung Decke Boden Innenwände Geruch - Feuchtschäden sichtbar Orientierende Feuchtmessungen auf Basis elektrischer Leitfähigkeit Empfehlungen: - Lagerraum Lagerraum, Stromversorgung Abgehängte Decke; gestrichen PVC Bodenbelag Spanplatte, ¾ hoch gefliest darüber gestrichen* - Ergebnis Bewertung Fußboden F0 keine Feuchtigkeit Decke n.u. Außenwand F0 Keine Feuchtigkeit Innenwand F0 Keine Feuchtigkeit - = keine Auffälligkeiten n.u.= nicht untersucht AW= Außenwand IW = Innenwand * Formaldehyd: keine Daueraufenthaltsraum, deshalb keine Empfehlung 4 Ergebnis, Bewertung und Maßnahmen Der Pavillon ist in Leichtbauweise mit Holzrahmenkonstruktion errichtet und stammt laut Angaben der Objektleiterin aus den 70er Jahren. (Diese Jahreszahl steht im Widerspruch mit Angaben aus der Schadstoffdatenbank: Dr. Dorten Gutachten März 2003: Pavillon Feldhaus aus dem Jahr 1994). Obwohl Innen und Außenwände aus Spanplatten bestehen, zeigt die im Februar 2003 exemplarisch vorgenommene Raumluftmessung auf Formaldehyd nur geringe Konzentrationen (46 µg/m³), so dass nicht von einer Gefährdung auszugehen ist. Mit dieser vorgenommen Untersuchungen ist es auch wahrscheinlicher, dass der Seite 11 von 12
Pavillon tatsächlich erst 1994 errichtet wurde, da in älteren Pavillonbauten mit deutlich höheren Formaldehydkonzentrationen zu rechnen ist. Diese Einschätzung wird auch von dem optischen Eindruck unterstützt, da der Pavillon in einem guten baulichen und befriedigenden hygienischen Zustand ist. Demzufolge liegen auch weder Hinweise auf Asbest in den Nachtspeicheröfen vor, oder den Außenwandgefachen vor. Verdachtsmoment: Verdacht auf Schimmelpilzbefall im linken Klassenraum; unterhalb des Fensters sind Feuchteflecken zu erkennen, die aber abgetrocknet sind. Öffnen des Bereiches ggf. endoskopisch, um zu prüfen, ob Schaden auch in die Konstruktion gelangt ist. Wenn nicht, reichen Desinfektionsmaßnahmen an der raumzugewandten Seite aus. 25.06.09 Dipl. Ing. Birgit Grimm Seite 12 von 12