Pensionen nach IFRS und US-GAAP Ein Erfahrungsbericht

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Transkript:

Science For A Better Life Pensionen nach IFRS und US-GAAP Ein Erfahrungsbericht Dr. Ulrich Hauck September 2006

Inhalt Einleitung Pensionsbilanzierung nach IFRS Überleitung auf US-GAAP Fazit

Einleitung Pensionsbilanzierung nach IFRS Überleitung auf US-GAAP Fazit

Bayer-Konzern 430 Tochterunternehmen 3,3 Mrd. Clean EBIT (2005) 500.000 Aktionäre 110.000 Mitarbeiter 31 Mrd. Umsatz Pro forma 2005 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 4 Stand: 30.06.2006

Bayer-Konzern Umsatz 2005 Pro forma* Anteil* HealthCare 14,7 Mrd. 47 % CropScience 5,9 Mrd. 19 % MaterialScience 9,4 Mrd. 30 % * einschließlich Schering; ohne Diagnostics, H.C. Starck, Wolff Walsrode 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 5

Bayer-Konzern Anwendung der IAS/IFRS seit 1994 US-Listing seit 2001; d. h. Überleitung auf US-GAAP in Form 20-F Über 100 Pensions- und sonstige Versorgungspläne in 57 Ländern (leistungsorientierte Pläne); diverse beitragsorientierte Altersversorgungssysteme Versorgungsverpflichtungen zum 31.12.2005: ca. 16 Mrd. (davon 2 / 3 im Inland) Planvermögen zum 31.12.2005: ca. 9 Mrd. Pensionsrückstellungen zum 31.12.2005: ca. 7 Mrd. (ca. 20 % der Bilanzsumme) 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 6

Bayer-Konzern Wesentliche Pensionskennziffern (2002-2005) Mrd. Mio. 16 800 14 12 10 8 6 4 2 600 400 200 Versorgungsverpflichtung Nettoverpflichtung Gezahlte Versorgungsleistungen Nettopensionsaufwand 0 2002 2003 2004 2005 0 Pensionen wirtschaftlich von großer Bedeutung für Bayer 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 7

Pensionen und Marktkapitalisierung Dax-30-Unternehmen zum 31.12.2005 Mrd. } Δ 3,5 % Rechnungszinsatz Δ 1 % 677,3 653,4 304,9 265,1-163,3-123,5 141,6 Marktkapitalisierung Pensionsverpflichtung (DBO) Planvermögen Nettoverpflichtung Änderung von Bewertungsprämissen mit potentiell bedeutendem Effekt auf Marktkapitalisierung 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 8

Einleitung Pensionsbilanzierung nach IFRS Überleitung auf US-GAAP Fazit

Pensionsbilanzierung nach IFRS Grundzüge Betriebliche Altersversorgung Defined Benefit Pläne Unternehmen sagt Leistungen zu, i. d. R. lebenslange Rentenzahlungen (leistungsorientiert) Versicherungsmathematische Risiken liegen beim Unternehmen Verpflichtungen bilanzwirksam Defined Contribution Pläne Regelmäßige Beitragszahlungen an staatliche oder private Versorgungsträger (beitragsorientiert) Über Beitragszahlungen hinaus hat das Unternehmen keine weiteren Verpflichtungen Versicherungsmathematische Risiken liegen beim Mitarbeiter Keine Bilanzwirksamkeit 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 10

Pensionsbilanzierung nach IFRS Grundzüge Versorgungsverpflichtung (DBO) Bilanz Projected-Unit-Credit-Methode Berücksichtigung versicherungsmathematischer Parameter (z. B. Lebenserwartung, Gehalts- und Rententrend, Fluktuation) Bewertung mit Barwert Planvermögen Bewertung zum Marktwert GuV Aufwand für im Geschäftsjahr erdiente Versorgungsansprüche (Service Cost) Aufzinsung der in Vorjahren erdienten Versorgungsansprüche (Interest Cost) Erwartete Erträge aus Vermögensanlagen (Return on Plan Assets) Rückstellung = DBO + - - Planvermögen ( Nicht verrechnete versicherungsmathematische ) Gewinne/Verluste Bilanzierung von Pensionen nach US-GAAP konzeptionell ähnlich 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 11

Pensionsbilanzierung nach IFRS Ermittlung des Rechnungszinssatzes Rechnungszins ist der bedeutendste versicherungsmathematische Parameter für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen (hohe Volatilität des Kapitalmarktzinsniveaus, bedeutender Hebel auf den Barwert) Bayer (Konzern): Δ Rechnungszins von 1%-Punkt => Δ Pensionsverpflichtung 2,4 Mrd. Maßstab ist die Verzinsung von Unternehmensanleihen (IAS 19.78): High quality corporate bonds Laufzeitäquivalenz zu der Pensionsverpflichtung Was ist High Quality? AA-Rating (oder A)? Wie wird Laufzeitäquivalenz hergestellt? 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 12

Pensionsbilanzierung nach IFRS Ermittlung des Rechnungszinssatzes Zinsstrukturkurve von Unternehmensanleihen 5,6 5,4 5,2 Rendite in % 5 4,8 4,6 4,4 46bp 81bp (AA+/AA) AA- (A) BBB+ 4,2 4 10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre 25 Jahre Bloomberg 08.09.2006 Zinssatzunterschied von derzeit etwa 50-80 bp. zwischen AA-* und Stand A-Corporate 08.09.2006 Bonds im relevanten Laufzeitbereich 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 13

Pensionsbilanzierung nach IFRS Ermittlung des Rechnungszinssatzes Rechnungszinssätze (Inland) DAX 30 7 % 6 5 4 6,10 6,00 5,75 5,50 5,25 4,75 5,80 5,00 4,75 4,50 höchster 4,25 Median 4,00 niedrigster 31.12.2002 31.12.2003 31.12.2004 31.12.2005 Deutliche Reduktion des Zinsspreads in 2005: Ausdruck einer einheitlichen Ermessensausübung durch die DAX-30-Unternehmen? 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 14

Pensionsbilanzierung nach IFRS Ermittlung des Rechnungszinssatzes Bayer-Konzern ermittelt Rechnungszinssatz im Euroraum wie folgt:* AA-iBoxx 10 + (durchschnittliche Restlaufzeit von etwa 12 Jahren) Zuschlag zur Berücksichtigung der größeren Duration der Verpflichtung Rundung auf volle 10 Basispunkte *ab 2006 Gewähltes Verfahren stellt konsistentes Vorgehen sicher 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 15

Pensionsbilanzierung nach IFRS Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Nach IFRS sind 3 Verfahren zulässig: Korridor-Ansatz Sofortige erfolgswirksame Berücksichtigung Sofortige erfolgsneutrale Berücksichtigung (SORIE) 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 16

Pensionsbilanzierung nach IFRS Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Nach IFRS sind 3 Verfahren zulässig: Korridor-Ansatz Sofortige erfolgswirksame Berücksichtigung Sofortige erfolgsneutrale Berücksichtigung (SORIE) Solange versicherungsmathematische Gewinne/Verluste in einem Korridor von +/- 10 % der Defined Benefit Obligation liegen: Keine GuV-Wirksamkeit Bilanzierte Pensionsrückstellung wird unverändert fortgeführt DBO - - + = Pensionsrückstellung Marktwert Planvermögen Nicht verrechnete versicherungsmathematische Gewinne/Verluste Bilanzierung ist intransparent Verfahren ist komplex Anwendung in 2005 durch 2 / 3 der DAX-30-Unternehmen Soweit versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 10 % der DBO übersteigen: Erfolgswirksame Amortisation über Restarbeitszeit der Pensionsberechtigten Entsprechende Anpassung der Pensionsrückstellung 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 17

Pensionsbilanzierung nach IFRS Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Nach IFRS sind 3 Verfahren zulässig: Korridor-Ansatz Sofortige erfolgswirksame Berücksichtigung Sofortige erfolgsneutrale Berücksichtigung (SORIE) Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste werden unmittelbar bilanzwirksam DBO - = Pensionsrückstellung Marktwert Planvermögen Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste werden unmittelbar GuV-wirksam Transparente Darstellung in Bilanz Hohe Volatilität in GuV und Eigenkapital Keine Anwendung durch DAX-30-Unternehmen Hypothetischer Effekt auf das Ergebnis vor Steuern (Bayer-Konzern): 1. Hj. 2005 1. Hj. 2006-1,2 Mrd. +1,2 Mrd. 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 18

Pensionsbilanzierung nach IFRS Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Nach IFRS sind 3 Verfahren zulässig: Korridor-Ansatz Sofortige erfolgswirksame Berücksichtigung Sofortige erfolgsneutrale Berücksichtigung (SORIE) Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste werden unmittelbar bilanzwirksam DBO Marktwert Planvermögen - = Pensionsrückstellung Transparente Darstellung in Bilanz Hohe Volatilität im Eigenkapital Geringe Komplexität Anwendung in 2005 durch 1 / 3 der DAX-30-Unternehmen Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste werden nicht GuV-wirksam Offenlegung von versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten in Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 19

Pensionsbilanzierung nach IFRS Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Effekte der Umstellung vom Korridorverfahren auf SORIE bei Bayer (2004): Bilanz (31.12.2004) GuV 2004 Δ EK (vor latenten Steuern) -2,2 Mrd. Δ Latente Steuern +0,8 Mrd. Δ EK -1,4 Mrd. Δ Ergebnis vor Steuern +126 Mio. Δ Latente Steuern -50 Mio. Δ Ergebnis nach Steuern +76 Mio. 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 20

Pensionsbilanzierung nach IFRS Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste SORIE-Pensionsbilanzierung in Zwischenabschlüssen Quartärliche näherungsweise Ermittlung von DBO und Marktwert der Assets Quartärliche Ermittlung des Rechnungszinssatzes (in den wesentlichen Ländern) Mrd. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste Latente Steuern 1. Halbjahr 2005-1,2 0,5 1. Halbjahr 2006 1,2-0,5 EK Effekt -0,7 0,7 Signifikante unterjährige Schwankungen im Eigenkapital 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 21

Pensionsbilanzierung nach IFRS Behandlung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste Die 3 Verfahren nach IRFS: Korridor-Ansatz Sofortige erfolgswirksame Berücksichtigung Sofortige erfolgsneutrale Berücksichtigung (SORIE) Bestehende Wahlmöglichkeiten führen zu erheblichen Unterschieden in Eigenkapital und GuV 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 22

Pensionsbilanzierung nach IFRS Ausweis in der GuV IFRS enthalten keine Vorschriften zum Ausweis der einzelnen GuV-wirksamen Komponenten In der Praxis ist das Vorgehen uneinheitlich; alternative Ausweiskonzepte (nicht abschließende Aufzählung): GuV Alternative 1 Alternative 2 Alternative 3 Operatives Ergebnis Operatives Ergebnis Operatives Ergebnis Finanzergebnis Finanzergebnis Finanzergebnis Service Cost x x -1,2 x -1,2 Interest Cost x x 0,5 0,5 x Return on Plan Assets x x -0,7 x -0,7 Amortisierung versicherungsmath. Gewinne/Verluste (x) (x) (x) (x) (x) Bayer wendet Alternative 1 an 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 23

Pensionsbilanzierung nach IFRS Ausweis in der GuV Effekt alternativer Ausweiskonzepte auf das Operative Ergebnis und das Finanzergebnis (Bayer-Konzern 2005)* Mio. 200 100 0-100 -200-300 -400-500 -600-700 -800 Operatives Ergebnis Finanzergebnis Alternative 1 Alternative 2 Alternative 3 *vereinfacht Vergleichbarkeit der Gewinn- und Verlustrechnung von DAX-30-Unternehmen erheblich beeinträchtigt Service Cost: 307 Mio., Interest Cost: 710 Mio., Return on Plan Assets: 501 Mio. 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 24

Einleitung Pensionsbilanzierung nach IFRS Überleitung auf US-GAAP Fazit

Überleitung auf US-GAAP Pensionsrückstellungen des Bayer-Konzerns zum 31.12.2005 Mrd. 7 7,1-4,0 0,1 3,3 0,1 6,5 1) Unterschiede in den nicht verrechneten versicherungsmathematischen Gewinnen/ Verlusten 2) Additional Minimum Liability (SFAS No. 87) IFRS Actuarial AML 2) Sonstiges US-GAAP Gains/losses 1) Deutliche Unterschiede in der Pensionsbilanzierung des Bayer-Konzerns zwischen IFRS und US-GAAP 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 26

Überleitung auf US-GAAP Netto-Pensionsaufwand des Bayer-Konzerns in 2005 Mio. 1 308 638 141 188 IFRS Verrechnete vers.-math. Verluste Unterschiede Erträge aus Plankürzungen Sonstiges US-GAAP Signifikante Ergebniseffekte der Überleitung von IFRS auf US-GAAP 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 27

Fazit Einleitung Pensionsbilanzierung nach IFRS Überleitung auf US-GAAP Fazit

Fazit Pensionen wirtschaftlich außerordentlich bedeutend für viele börsennotierte Unternehmen IFRS-Bilanzierung von Pensionen aufgrund von Wahlmöglichkeiten und Ermessensspielräumen uneinheitlich Vergleichbarkeit der Ergebniskennzahlen von IFRS-Anwendern dadurch erheblich beeinträchtigt Verbesserung der Transparenz durch umfangreiche Offenlegungsvorschriften Pensionsbilanzierung nach US-GAAP trotz konzeptioneller Ähnlichkeit zu IFRS mit erheblichen Unterschieden Abschaffung von Wahlrechten nach IFRS sowie Konvergenz zu US-GAAP wünschenswert 60. Deutscher Betriebswirtschafter-Tag, 18./19. September 2006, Dr. Ulrich Hauck, Folie 29

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit