Die magische Grenze vor Augen

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Transkript:

MÄRKTE Lebensmittel Pharma Kosmetik Chemie Non Food Die magische Grenze vor Augen Der globale Markt für Verpackungen und Maschinen beweist ungebremste Dynamik Im Verpackungsmarkt gewinnen einige Länder an Bedeutung. Vor allem Osteuropa und Asien werden in Zukunft als Nachfrager eine wichtigere Rolle spielen. Das entspricht den veränderten Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft. Die Verpackungsindustrie schließt sich hier nicht aus. B edeutende Wachstumsimpulse für diesen Wirtschaftszweig kommen insbesondere aus Osteuropa und Asien. Schon bald werden die Materialien den Umsatz von 500 Mrd. Dollar weltweit überschreiten. Der globale Markt der wichtigsten Verpackungsmaterialien setzt sein Wachstum beharrlich und vor allem rasant fort. 26]neue verpackung 10.2008 Mit einer Wertstellung von 470 Mrd. Dollar weist er laut Packaging-Gateway eine durchschnittliche Wachstumsrate von 3,5 Prozent über den Betrachtungszeitraum von zehn Jahren aus. Bei einem Umfang von 424 Mrd. Dollar im Jahr 2004 gestartet, soll der Wert bis 2014 auf insgesamt 597 Mrd. Dollar steigen. Im Jahr 2011 wird erstmals die magische Grenze von 500 Mrd. Dollar durchstoßen werden. Durch die sich permanent veränderten Rohstoffmärkte sind Umsatzvoraussagen gegenwärtig aber eher relativ zu bewerten. Kontinentale Betrachtungen sehen Europa an der Spitze. Mit einem Umsatzwert von 127 Mrd. Dollar (30 % Anteil, alle Zahlen beziehen sich auf 2004) liegt

der alte Kontinent aber nur wenig vor Nord-Amerika mit 118 Mrd. (28 %). Nicht viel weniger erreicht gemäß dieser Studie die Region Asien, die mit einem Wert von 114 Mrd. Dollar oder 27 Prozent angegeben wird. In etlichen Länder Asiens ist jedoch eine starke Umorientierung im Verbrauchsverhalten zugunsten der Selbstbedienung zu beobachten. Und natürlich ist der Wandel der Konsumgewohnheiten in Ost-Europa ein weiteres Signal für deutliches Wachstum im Verpackungsmarkt. Beachtliche Wertverschiebungen sind deswegen durchaus wahrscheinlich. Latein-Amerika liegt mit deutlichem Abstand auf Rang 4: 30 Mrd. Dollar bzw. sieben Prozent Weltmarktanteil umfasste im Jahr 2004 der Verpackungsmarkt. Allerdings lagen die Wachstumsraten in den Jahren zuvor durchweg im zweistelligen Bereich. Deswegen ist auch hier eine wachsende Bedeutung der Verpackungsaufwendungen eher naheliegend, wenngleich andere Studien eher von stagnierenden Märkten ausgehen. Andere Weltregionen wirken dabei prozentual betrachtet eher nebensächlich. Mit einem Umsatz von 35 Mrd. Dollar in 2004 reichte es für einen Anteil von acht Prozent. Eine Betrachtung der Materialien durch den Gateway-Betreiber SPG Media zeigt die deutliche Dominanz von zwei Sektoren. Mengenmäßig liegt Papier mit einem Anteil von 36 Prozent noch leicht vor den Kunststoffen, die bei 34 Prozent rangieren. Mit deutlichem Abstand folgen Metallverpackungen (Anteil: 17 %) sowie Glas (10 %). Alle anderen Packstoffe können eher unbedeutende drei Prozent auf sich vereinen. Die USA dominieren den Markt auf dem amerikanischen Kontinent Eine stärker regionalisierte Aufschlüsselung der Märkte ergibt für den amerikanischen Kontinent einen Verbrauch, der 2004 bei 178 Mrd. US-Dollar lag. Weltmarktmäßig bedeutet dies 28 Prozent für die nordamerikanische Region. Latein- und Südamerika liegen mit je-

MÄRKTE noch 14 Prozent, was knappen 18 Mrd. Dollar entspricht und Glas kommt auf acht Prozent, entsprechend dieser Berechnung etwas mehr als zehn Mrd. Dollar. Getränke- und Nahrungsmittelindustrien bilden auch hier die alles beherrschenden Nachfrager. 76 Mrd. Dollar, das entspricht einer Größenordnung von 60 Prozent, kommen aus dieser Richtung. Da kann der Abstand zum zweiten großen Marktsektor nur deutlich ausfallen. Die Umsätze bei Pharma und Kosmetika summieren sich auf 32 Mrd. Dollar oder 25 Prozent Anteil. Andere Sektoren wie Hardware, Elektrogeräte, Spielwaren beteiligen sich mit einer Nachfragekraft von 19 Mrd. Dollar oder 15 Prozent Anteil am europäischen Verpackungsmarkt. Der soll, jährliche Wachstumsraten von 1,2 Prozent unterstellt, in diesem Jahr bei 130 Mrd. Dollar ankommen. Materialseitig liegt in Europa das Papier noch deutlich vorne und erreicht einen Marktanteil von 42 Prozent oder mehr als 53 Mrd. Dollar. (Foto: Pro Carton) weils 30 Mrd. Dollar Umsatzvolumen gleichauf und verzeichnen je sieben Prozent Marktanteil. Mit einer Größenordnung von 91,5 Prozent ist die nordamerikanische Verpackungsindustrie der alles dominierende Faktor in diesem Weltmarktsektor. Verpackungen im Wert von 118 Mrd. Dollar 2004 kamen im Betrachtungszeitraum von dort. Vor zehn Jahren war erstmals die statistische Grenze von 100 Mrd. Dollar erreicht worden. So betrachtet bliebt die Wachstumsrate für den nordamerikanischen Kontinent zunächst einmal verhalten. Mit 1,04 Prozent liegt sie deutlich unter dem erwarteten globalen Wachstum von 3,5 Prozent. Demnach soll der Umsatz in diesem Jahr bei 122 Mrd. Dollar angekommen sein. Der größte Anteil ging dabei in die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie: Sie nahm zwei Drittel der Mengen auf. Das wären allein knapp 80 Mrd. Dollar. Bei den Materialien liegen papierbasierende Packstoffe mit einem Anteil von 40 Prozent deutlich vorne. Es folgen mit zehn Prozent Abstand Kunststoffe (30 %) und Metall (20 %). Glas rangiert bei sechs Prozent, alle anderen Packmittel addieren sich auf vier Prozent. Auch der alte Kontinent gibt sich beim Wachstum eher bescheiden. Aus Europa werden Verpackungen im Wert von 127 Mrd. Dollar nachgefragt, unterstellt SPG für 2004. Die Schüsselrollen spielen vier Länder. Deutschland und das Vereinigte Königreich liegen einträchtig mit jeweils 20 Prozent Anteil oder etwas mehr als 25 Mrd. Dollar Wert vorne. Frankreich kommt auf 23 Mrd. Dollar und erreicht damit 18 Prozent. Für Italien wurden 17 Mrd. oder 14 Prozent errechnet. Das restliche westliche Europa mit den konsumstarken Ländern in Skandinavien, Benelux oder auf der iberischen Halbinsel verbrauchen wie Frankreich 18 Prozent oder Packmittel im Wert von 23 Mrd. Dollar. Verschiebung Richtung Osteuropa Für Osteuropa wird ein Anteil von zehn Prozent, das sind 13 Mrd. Dollar, zugrunde gelegt. Diese Wertstellung dürfte sich bei den prosperierenden osteuropäischen Gesellschaften rasch in Richtung bemerkenswertem Bedeutungszuwachs ändern. Die starke Nachfrage nach Verpackungsmaschinen ist nur ein Indiz für die Verschiebung der Weltmarktanteile in Richtung Osteuropa und Asien. Materialseitig liegt in Europa das Papier noch deutlich vorne und erreicht einen Marktanteil von 42 Prozent oder mehr als 53 Mrd. Dollar. Plastik folgt mit einem Wert von knapp 46 Mrd. Dollar der 36 Prozent Anteil. Metall erreicht China und Indien sind die asiatischen Motoren Asien kristallisiert sich immer stärker als dynamischer Marktfaktor bei der Nachfrage von Verpackungen heraus. Besonders Indien und China sind aufgrund der Binnenkonjunktur Motoren für das globale Wachstum. Dennoch, ein anderes Land beherrscht den Markt der Verpackungen. Mit einem Anteil von 48 Prozent oder 55 Mrd. Dollar bleibt Japan zunächst der bestimmende Faktor in Asien. China liegt noch mit deutlichem Abstand auf dem zweiten Platz. 32 Prozent bedeuten einen Umsatz von mehr als 36 Mrd. Dollar. Indien folgt schon mit einem deutlichen Abstand. Knapp 14 Mrd. Dollar ergeben einen Anteil von 12 Prozent. Alle anderen Länder können lediglich acht Prozent oder nicht einmal zehn Mrd. Dollar auf sich vereinen. In der Addition führt dies zu Verpackungsumsätzen von 114 Md. Dollar in 2004. Hochgerechnet für dieses Jahren sollen sich 118 Mrd. Dollar ergeben. Die Dynamik der Märkte könnte allerdings zu erheblich höheren Werten beitragen. In Asien wird die Bedeutung der Verpackung für den Nahrungs- und Getränkesektor besonders deutlich. Mit einem Anteil von 85 Prozent ist dieser Sektor alles entscheidend. Der Umsatz reicht an die zehn Mrd. Dollar heran. Pharma liegt bei fast zehn Prozent oder umgerechneten elf Mrd. Dollar. Alle anderen Sektoren können lediglich fünf Prozent entsprechend sechs Mrd. Dollar auf sich vereinen. Auf der Materialseite erleben wir die Kunststoffe in dieser Erdregion an der 28]neue verpackung 10.2008

MÄRKTE Für den Verpackungsmaschinenbau ergaben sich in den letzten Jahren beachtliche Wachstumsraten. (Foto: Bosch Rexroth) Front. Sie erreichen 40 Prozent, entsprechend etwa 46 Mrd. Dollar. Packmittel auf der Basis Papier müssen in Asien deutlich zurück stecken und stehen mit einem Anteil von 34 Prozent, was knapp 39 Mrd. Dollar bedeutet, nur auf dem zweiten Platz. Metalle (14 %) und Glas (12 %) folgen auf den Rängen. Nahrungsmittelindustrie bestimmt das Geschehen Der Blick in die Markt machenden Füllgüter zeigt die Nahrungsmittel in der führenden Position. Die stärkste Nachfrage kommt dabei aus Nord-Amerika. Mehr als die Hälfte des Packmittelverbrauchs (51 %) lässt sich den USA und Kanada zuordnen. Auch dieser Wert bezieht sich noch auf 2004. SPG weist jedoch dem Nahrungsmittelsektor ein starkes Nachfragewachstum von fünf Prozent global zu. Dadurch ergibt sich nach 161 Mrd. Dollar Umsatz in 2004 für dieses Jahr ein prognostizierter Umsatz von 190 Mrd. Dollar. Der Europäische Anteil daran be30]neue verpackung 10.2008 trägt 30 Prozent, entsprechend etwa 63 Mrd. in 2008 nach 48 Mrd. in 2004. Asien nimmt noch etwa 14 Prozent der Nahrungsmittelverpackungen (2004: 23. Mrd. $) auf. Die restliche Welt bescheidet sich mit fünf Prozent, was 2004 etwa acht Mrd. Dollar entsprach. Molkereiprodukte sind dabei, global gesehen, der führende Nachfragemarkt. Sie erreichten 2004 27 Prozent. Es folgen die Süßwaren, die sich auf 15 Prozent Nachfrageanteil summieren. Gekühlte Nahrungsmittel nehmen elf Prozent ab. Konserven und Halbkonserven erreichen acht Prozent, bei Snacks sind es noch 5 Prozent. Alle anderen Nahrungsmittel verbrauchen aber immerhin noch 24 Prozent der erzeugten Verpackungsmittel. Bei den Materialien für diese Verbrauchsgruppe liegt Papier mit 43 Prozent deutlich vor den Kunststoffen, die bei 28 Prozent rangieren. Metall kommt auf 17 Prozent; Holz (7 %) und Glas (5 %) sind ebenfalls noch nennenswert beteiligt. Getränke beanspruchen einen Anteil von 18 Prozent beim weltweiten Verpackungsverbrauch. Das ergab in 2004 einen Umsatz von 76 Mrd. Dollar auf diesem Markt. Führende Nachfrageregion war Europa mit einem Bedarf von 43 Prozent oder 33 Mrd. Dollar. In den USA lagen die entsprechenden Werte bei 37 Prozent entsprechen 28 Mrd. Dollar Umsätzen. Asien nahm 16 Prozent ab. Das waren Umsätze in der Größenordnung von zwölf Mrd. Dollar. Die restliche Welt beanspruchte vier Prozent (3 Mrd. $) für sich. Papier weist hier noch immer die Führungsposition auf, bezogen auf 2004. 45 Prozent liegen noch deutlich vor dem Kunststoffanteil von 40 Prozent. Glas vereinte zehn Prozent der Nachfrage auf sich; bei Metallen waren es fünf Prozent. Die Studie legt eine Wachstumsrate von drei Prozent zugrunde. Hier dürfte sich bei den einzelnen Materialien eine differenzierte Dynamik entwickeln. Insbesondere Kunststoffe sollten beim Wachstum exzellente

Werte erreichen können. Der Gesamtmarkt für Getränkeverpackungen soll noch in diesem Jahr 80 Mrd. Dollar erreichen. Heißgetränke sind mit 25 Prozent Anteil der führende Getränketyp. Es folgt die Milch, die auf 17 Prozent kommt. Kohlensäurehaltige Softdrinks beteiligen sich mit 15 Prozent und Bier mit 13 Prozent. Abgefüllte Mineralwässer lagen 2004 bei elf Prozent. Sie erreichen aber im Durchschnitt ein Marktwachstum von drei Prozent und dürften deswegen in der Bedeutung noch zulegen. Säfte sind zu zehn Prozent beteiligt. Die Spirituosen- und Weinabfüller beteiligen sich mit einer Nachfrage in der Größenordnung von sechs Prozent. Trendige Sportund Energy-Drinks bleiben eher unbedeutend. Sie rangieren bei einem Prozent. Alle anderen Getränketypen nehmen noch einmal zwei Prozent ab. Acht Länder machen den Pharma-Markt aus USA, Japan, Deutschland, Frankreich, China, UK, Italien und Schweiz: Diese Länder bilden im Pharmamarkt die Gruppe der großen acht. Sie sind global marktbeherrschend und greifen auf 80 Prozent des Verpackungsverbrauchs im Arzneimittelbereich zurück. Das entspricht einem Marktwert von knapp 17 Mrd. Dollar bei insgesamt 21 Mrd. Dollar für 2004. In diesem Jahr erwartet die Untersuchung bei einem jährlichen Wachstum von vier Prozent etwas weniger 25 Mrd. Dollar Umsatz. Die nächste Schallmauer soll 2014 mit 31 Mrd. Dollar Umsatz durchstoßen werden. Das deutlich führende Material sind die Kunststoffe mit 67 Prozent. Papier basierende Verpackungsmaterialien folgen mit respektvollem Abstand oder 25 Prozent Anteil. Metall und Glas kommen zusammen auf acht Prozent. Dabei fließen 24 Prozent der Materialien in Primärverpackungen. Das entspricht in etwa vier Mrd. Dollar. Auf 20 Prozent bzw. 19 Prozent kommen jeweils Blister und Kunststofffläschchen. Auch hier unterlegt SPG Media einen Umsatz von je vier Mrd. US-Dollar. Beutel kommen auf zwei Mrd. Umsatz entsprechend sieben Prozent Marktanteil. Führend in diesem eher zersplitterten Marktsegment sind allerdings Zubehör und Verschlüsse mit sieben Mrd. Umsatz oder 30 Prozent Anteil. Eine eher gleichgewichtige Verteilung der Nachfrage ergibt sich im Kosmetik- Bereich. Mit einem Volumen von 13 Mrd. Dollar (2004) bildet er wertmäßig den kleinsten der Hauptmärkte. Die Studie geht von einem jährlichen Zuwachs von drei Prozent aus. Das lässt für dieses Jahr etwa 14,6 Mrd. Dollar Umsatz erwarten. Im nächsten Jahr werden dann 15 Mrd. Dollar erreicht. Auf europäische Kosmetikhersteller entfallen dabei 38 Prozent Anteil. Das sind etwa fünf Mrd. Dollar. Die USA nahmen 31 Prozent oder Verpackungen im Wert von vier Mrd. Dollar ab. Asien wird mit 23 Prozent, entsprechend 3 Mrd. Dollar, gelistet. Für den Rest der Welt bleiben damit acht Prozent. Auch bei den einzelnen Warentypen ergibt sich ein ziemlich geschlossenes Bild. Hygieneartikel erreichen 24 Prozent Anteil. Haarpflege-Produkte liegen bei 23 Prozent. Hautpflege und Make-up beanspruchen für sich jeweils 20 Prozent. Für Duftwässer ergeben sich 16 Prozent. Dabei beherrscht auch hier der Kunststoff den Markt. 62 Prozent der Materialien sind aus diesem Stoff. Papier kommt auf 18 Prozent und Metall sowie Glas machen jeweils zehn Prozent der Mengen aus. Der globale Maschinenbau boomt Für den Verpackungsmaschinenbau ergaben sich in den letzten Jahren beachtliche Wachstumsraten. Der Verpackungsmaschinenbauer Bosch gab vor kurzem seine eigenen Schätzungen bekannt. Demgemäß liegt der Verpackungsmaschinenumsatz gegenwärtig bei etwa 22 Mrd. Euro. Davon kann Deutschland einen Anteil von 23 Prozent verbuchen. Italien kommt auf 16,5 Prozent. Beides sind Länder mit überwiegend exportorientierten Unternehmen. Allein die deutschen Verpackungsmaschinenbauer kommen auf eine Exportquote von 85 Prozent. Dagegen fallen die Amerikaner mit einem Auslandabsatz von 18 Prozent auffallend zurück. Allerdings sehen sich die etablierten Maschinenbau-Nationen neuen Herausforderungen gegenüber. Die asiatischen Länder werden mehr und mehr zu Wettbewerbsnationen für die etablierten Verpackungsmaschinenhersteller aus Deutschland und Italien. Hersteller aus den asiatischen Ländern engagieren sich in den aufstrebenden Nachfrageländern wie China, Indien, Russland und Lateinamerika. Auf diese Weltregionen konzentriert sich gegenwärtig das Interesse der Maschinenbauer. So sorgt der Asien- Pazifik-Raum mittlerweile für knapp ein Viertel der weltweiten Nachfrage bei Wachstumsraten von zehn Prozent im Jahr, während die etablierten Märkte ihre Expansion verlangsamen. Bernd Waßmann