Zusammen für ein gutes Miteinander. von Flüchtlingen und Menschen mit Behinderungen

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Transkript:

Zusammen für ein gutes Miteinander von Flüchtlingen und Menschen mit Behinderungen

Zusammen für ein gutes Miteinander von Flüchtlingen und Menschen mit Behinderungen Menschen mit Behinderungen haben oft Nachteile. Manchmal beleidigt sie jemand wegen ihrer Behinderung. Manchmal können sie wegen Barrieren etwas nicht machen. Zum Beispiel behindern Treppen Rollstuhlfahrer. Auch andere Menschen haben Nachteile. In vielen Ländern gibt es große Gefahren für die Menschen. Es gibt zum Beispiel Krieg, oder Menschen dürfen nicht sagen, was sie denken, oder Menschen dürfen nicht so leben, wie sie wollen. Wenn die Gefahr sehr groß ist, fliehen Menschen aus den Ländern, in denen sie leben. Man nennt diese Menschen Flüchtlinge. In den letzten 2 Jahren kamen viele Flüchtlinge nach Deutschland. Flüchtlinge kennen oft zuerst niemand in Deutschland. Flüchtlinge müssen erst noch die Deutsche Sprache lernen. Flüchtlinge dürfen nicht gleich arbeiten gehen. Flüchtlinge dürfen sich nicht selber aussuchen, wo sie wohnen. Sie müssen zuerst mit vielen Flüchtlingen in einem Haus wohnen. Manche Menschen haben Vorurteile zu Flüchtlingen. Vorurteile sind zum Beispiel: Flüchtlinge sind weniger wert, weil sie aus einem anderen Land kommen. Flüchtlinge sind weniger wert, weil sie nicht so gut deutsch sprechen. Flüchtlinge sind weniger wert, weil sie eine andere Hautfarbe haben. Manche Menschen denken zum Beispiel auch: Flüchtlinge bekommen einfacher Wohnungen als sie selbst. Flüchtlinge bekommen mehr Geld als sie selbst. Manche Menschen mit Behinderungen denken das auch. Deswegen haben sie etwas gegen Flüchtlinge. Diese Vorurteile und Gedanken sind falsch.

Flüchtlinge sind nicht schuld, an Nachteilen für Menschen mit Behinderung. Menschen mit Behinderungen bekommen weiter Geld, auch wenn Flüchtlinge Geld bekommen. Das Geld für Flüchtlinge holt man nicht von Menschen mit Behinderung. Es ist besser, wenn alle Menschen zusammenhalten. Alle Menschen, die Benachteiligung merken, sollen sich für die Rechte aller Menschen einsetzen. Flüchtlinge klauen? Manche Menschen sagen: Alle Flüchtlinge klauen. Das ist falsch. Richtig ist: Manchmal klaut ein Flüchtling etwas. Manchmal klauen andere Menschen etwas. Das bedeutet nicht: alle Menschen klauen. Es ist immer nur ein Mensch, der klaut. Auf den nächsten Seiten finden Sie Sätze, die manche Menschen über Flüchtlinge sagen. Wir wollen zeigen: Diese Sätze sind nicht richtig. Nur wenige Menschen klauen. Wenn ein Flüchtling etwas klaut, bestraft man ihn dafür. Man behandelt Flüchtlinge wie andere Menschen auch.

Flüchtlinge bekommen mehr als Menschen mit Behinderungen? Manche Menschen denken: Flüchtlinge bekommen viel Geld. Das ist falsch. Flüchtlinge nehmen Wohnungen weg? Einige Menschen denken: Ich bekomme keine Wohnung, weil Flüchtlinge Wohnungen bekommen. Das ist falsch. Richtig ist: Flüchtlinge bekommen in Deutschland einen Platz zum Wohnen Essen ein kleines Taschengeld. Davon kann man in Deutschland nicht für sich sorgen. Flüchtlinge bekommen nicht mehr als Menschen mit Behinderungen. Flüchtlinge bekommen nicht mehr als andere Menschen. Richtig ist: Flüchtlinge müssen in Häusern wohnen. Man darf in Deutschland nicht lange Zeit im Zelt wohnen. Im Gesetz steht: Jeder soll in einem Haus wohnen. Wenn Flüchtlinge in Schleswig- Holstein ankommen, leben sie zuerst in einer großen Unterkunft. In der Unterkunft leben sehr viele Flüchtlinge. Diese Unterkünfte sind oft in Stahl-Containern oder in einer alten Schule. Flüchtlinge warten oft lange auf eine eigene Wohnung.

Flüchtlinge dürfen nicht selbst aussuchen, in welchem Ort sie eine eigene Wohnung wollen. Richtig ist auch: Es gibt zu wenige günstige Wohnungen in Schleswig-Holstein. Man muss noch viel mehr günstige Wohnungen bauen. Dafür müssen die Politiker sorgen. Dafür können sich alle Menschen einsetzen. Flüchtlinge nehmen uns die Frauen weg? Einige Menschen denken: Flüchtlinge nehmen anderen die Frauen weg. Das ist falsch. Richtig ist: Frauen sind nicht Besitz von Männern. Man kann Frauen nicht wegnehmen. Jede Frau darf das tun, was sie will. Manche Frauen verlieben sich in einen Mann aus Deutschland. Manche Frauen verlieben sich in eine Frau aus Deutschland. Manche Frauen verlieben sich in jemanden aus einem anderen Land. Das ist alles in Ordnung. Frauen bestimmen selbst. Sie bestimmen mit wem sie zusammen sein wollen.

Was können Sie tun? Sie können sich informieren. Zum Beispiel in der Zeitung, oder im Radio, oder im Fernsehen oder im Internet. Sie sollen sich auf verschiedenen Wegen informieren. Man muss verschiedene Meinungen anhören. Dann kann man darüber nachdenken. Nicht alles, was jemand schreibt oder sagt ist richtig. Manche Leute irren sich. Manche Leute schreiben mit Absicht falsche Sachen. Auch auf Facebook schreiben einige Menschen Falsches. Man soll sich immer an verschiedenen Stellen informieren. Reden Sie selbst mit Leuten, die Flüchtlinge kennen. Oder sprechen Sie mit Flüchtlingen. So können Sie eine eigene Meinung bekommen. Alle Menschen in Deutschland haben eine gemeinsame Aufgabe: Wir müssen zusammen für ein gutes Miteinander sorgen. Das bedeutet für alle: sich gegenseitig kennen lernen, Flüchtlinge mitmachen lassen Flüchtlingen helfen, in Deutschland zu leben. Auch Politiker müssen mehr tun, um Flüchtlinge und alle benachteiligten Menschen zu unterstützen. Nicht nur Politiker können etwas tun. Alle Menschen müssen dafür sorgen, dass alle gut zusammenleben. Es ist egal, von wo die Menschen kommen. Es ist egal, welche Religion die Menschen haben. Es ist egal, welches Geschlecht die Menschen haben. Sie können sich an Ihrem Wohnort informieren. Dort sagt man Ihnen, wo Sie helfen können.

Wer kann helfen? Sie können mit Ihren Betreuern und Assistenten sprechen, wenn sie noch Informationen oder Hilfe brauchen. Regionale Beratungsteams gegen Rechtsextremismus helfen. Die Regionalen Beratungsteams helfen bei Benachteiligung und Rassismus. Rufen Sie die Teams an oder schreiben eine E-Mail. Regionales Beratungsteam Flensburg Stadt Flensburg, Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland Regionales Beratungsteam Lübeck Stadt Lübeck, Kreise Ostholstein, Stormarn und Herzogtum Lauenburg Telefon: 0451-7988418 E-Mail: luebeck@rbt-sh.de Regionales Beratungsteam Itzehoe Kreise Steinburg, Dithmarschen und Pinneberg Telefon: 04821-7796012 E-Mail: itzehoe@rbt-sh.de Telefon: 0461-48065160 E-Mail: flensburg@rbt-sh.de Regionales Beratungsteam Kiel Städte Kiel und Neumünster, Kreise Rendsburg-Eckernförde, Segeberg und Plön Telefon: 0431 58089791 E-mail: kiel@rbt-sh.de

Wie kann ich selbst für ein gutes Miteinander sorgen? Diese Broschüre wurde gemeinsam erstellt von: Lebenshilfe Schleswig-Holstein e.v. Träger: Lebenshilfe Schleswig-Holstein e.v. Kehdenstraße 2-10 24103 Kiel Tel.: 0431. 66 118-0 Fax: 0431. 66 118-40 E-Mail: info@lebenshilfe-sh.de www.lebenshilfe-sh.de www.alle-inklusive.de Regionale Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Der Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen Folgende Personen haben den Text gelesen/geprüft: Bianka Struß Thorsten Naujoks Kerstin Wiese Anna-Lena Moje Marion Eggert Andreas Tolinski Volker Meyer Katrin Schölzel Gruppe Leichte Sprache e.v. Die Ostholsteiner ggmbh Sozial-rehabilitative Dienstleistungen Die Grafiken stammen von Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.v., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013.