Ausblick Tierschau auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest 2014 in Bad Cannstatt

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Transkript:

Ausblick Tierschau auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest 2014 in Bad Cannstatt Das Tierzelt auf dem LWH - Vielfalt in Baden-Württemberg und moderne Landwirtschaft Für viele Besucher, egal ob Groß oder Klein, Landwirt oder Verbraucher, stellt die Tierschau mit den Bereichen Groß- und Kleintierzelt, Innovationsstall Milchvieh und Pferdezucht "500 Jahre Pferdeland Baden-Württemberg" einen Höhepunkt des Landwirtschaftlichen Hauptfestes dar. Von Fischen, Rassegeflügel und Farbentauben, Kaninchen, Schafen, Ziegen, Schweinen, Rindern bis hin zu Pferden fast 600 Tiere vertreten die Vielfalt in Baden-Württemberg und das Engagement ihrer Besitzer. Das abwechslungsreiche Programm im Forum und die Darbietungen im Reitstadion informieren über die Besonderheiten der einzelnen Tierarten und Rassen und zeigen die Qualitäten der Zuchttiere auf. Das Kleintierzelt Das Kleintierzelt rückt beim 99. Hauptfest direkt an das Großtierzelt, so dass die Besucherinnen und Besucher Bereiche von den Kleintieren über die Großtiere und den Innovationsstall Milchvieh bis zu den Pferden durchgehend erkunden können. Zahlreiche kleinere Tierarten und -rassen werden im Kleintierzelt in einer möglichst naturnah und tiergerecht gestalteten Kulisse präsentiert. Der Landesfischereiverband bietet in einem Rundaquarium realistische Einblicke in die heimische Fisch- und Pflanzenwelt und informiert an seinem Stand über seine Aktivitäten zum Fischartenschutz. Die Fischereiforschungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden- Württemberg (LAZBW) in Langenargen zeigt insbesondere die heimischen Flusskrebsarten und deren eingeschleppte nordamerikanische Konkurrenz, die durch

- 2 - mitgebrachte Krankheiten unsere heimischen Krebse massiv gefährdet. Daneben werden noch weitere Kleinfischarten in Aquarien zu erkunden sein. Am Stand "Wirtschaftsgeflügel" informiert der Verein 08-Eier, bestehend aus knapp 40 Familienbetrieben, die nach den Richtlinien des Qualitätszeichens Baden- Württemberg wirtschaften, über eine tiergerechte und bäuerliche Hühnerhaltung. Die Vielfalt der Tierschau wird durch viele, teilweise seltene Kaninchenrassen erweitert. Diese waren in der Vergangenheit ein wichtigerer Wirtschaftsfaktor als heute, wurde doch mit Fleisch, den Fellen und dem Kaninchenhaar fast das gesamte Tier verwendet. Sie sind auch heute noch anerkannte landwirtschaftliche Nutztiere. Heute überwiegt die Freizeitgestaltung ohne Gewinnausrichtung dafür mit hohem Freizeitwert und gesellschaftlicher Verantwortung. Ein Höhepunkt am Stand ist sicherlich das Schauscheren der Angorakaninchen. Der Sonderverein der Züchter süddeutscher Farbentauben e.v. kümmert sich um die Zucht und den Erhalt der 12 Rassen der süddeutschen Farbentauben. Sie gehören zur Gruppe der Rassetauben und haben nichts mit den Brieftauben zu tun. Es werden u.a. Württemberger Mohrenköpfe, Echterdinger Farbentauben oder auch Ulmer und Biberacher Schecken, wie die Süddeutschen Mönchtauben in der Züchterwelt genannt werden, vertreten sein. Honigbienen leisten als Bestäuber unserer Wild- und Kulturpflanzen einen unersetzlichen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt und für unsere Nahrung. Somit kann man sie nach Rind und Schwein als die drittwichtigsten Nutztiere ansehen. Die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim und der Landesverband Württembergischer Imker informieren an ihrem Stand über eine zeitgemäße Bienenzucht und ihre Aufgaben als Vertretung der Imker in Fragen des Natur- und Umweltschutzes sowie der Landschaftspflege. Das fleißige Treiben in einem Bienenstock kann durch ein Bienenfenster als weitere Attraktion im Kleintierzelt bewundert werden.

- 3 - Der Landesjagdverband Baden-Württemberg e.v. ist eine anerkannte Interessenvertretung für viele Jägerinnen und Jäger im Land. Seine Ziele sind die Förderung und Erhaltung eines landestypischen Wildbestandes, die Bekämpfung von Wildkrankheiten und Biotop-, Naturschutz und Landschaftspflege. Dies wird sehr anschaulich in einer natürlich gestalteten Waldlandschaft aufgezeigt, in der sich die Tierwelt des Waldes in Form von Rehen, Rot- und Schwarzwild und Dachs entdecken lässt. Über die nutztierhaltige Haltung von Wild als Erwerbszweig mit wirtschaftlicher Zielsetzung für landwirtschaftliche Betriebe informiert auch der "Wildhalterverband" im Kleintierzelt bei Fragestellungen vom Gehegebau bis zur Vermarktung. Nicht nur Damwild, sondern auch Rot-, Sika-, Mufflon-, Stein- und Schwarzwild können als Gehegetiere zur Diversifizierung eines Betriebes beitragen. Der Besuch der Volieren des Landesverbandes der Rassegeflügelzüchter von Württemberg und Hohenzollern e.v. rundet den Gang durch das Kleintierzelt ab. Puten, Perlhühner, Gänse, Enten, Hühner- und Zwerghühnerrassen, Rassetauben sowie das Ziergeflügel erfreuen seit Urzeiten uns Menschen. Wer sich den Traum von eigenen frischen Eiern erfüllen möchte, der kann aus einer Vielfalt an Tieren in den verschiedensten Farben, Formen und Größen auswählen und sich hier über deren Ansprüche informieren. Der Erhalt der Genreserven im Geflügelbereich stellt ein wichtiges Verbandziel dar. Das Großtierzelt Im Großtierzelt nimmt die Rinderzucht den größten Bereich ein. Die Rinderunion Baden-Württemberg e.v. und ihre Mitglieder tragen mit 77 Ausstellungstieren als beispielhafte Rassevertreter sehr viel zur Anziehungskraft im Tierzelt bei. Neben den gefährdeten Milchviehrassen Vorderwälder, Hinterwälder, Original Braunvieh alter Zuchtrichtung werden diese Rassen auch als Mutterkühe vertreten sein. Aber auch Angus, Charolais, Limousin, Galloway, Highland und Zwerg-Zebus werden, teilweise mit Zuchtbulle, ausgestellt.

- 4 - Der Innovationsstall mit Kälberhaltung Ein Anziehungspunkt im Tierzelt wird dieses Jahr der Innovationsstall des Landesbauernverbandes sein, der in enger Zusammenarbeit mit der Rinderunion und unter der fachlichen Betreuung des Landwirtschaftlichen Zentrums Aulendorf entstanden ist. 26 Milchkühe der Rassen Schwarzbunte, Fleckvieh und Braunvieh aus dem Betrieb Christoph Braun in Schwäbisch Hall-Gailenkirchen repräsentieren die moderne Landwirtschaft in einem engen Zusammenspiel von Landwirt, Tier und Technik. Dem interessierten Besucher zeigt sich sozusagen ein Stallausschnitt eines Boxenlaufstalles mit 26 Tiefboxen und einem Melkroboter. Eine automatische Futtervorlage und ein Spaltenschieber veranschaulichen weitere technische Möglichkeiten zur Arbeitserleichterung. Der Innovationsstall und neun Informationstafeln zu verschiedenen Stationen geben dem Verbraucher vertiefte Einblicke in den "Weg der Milch". Dieser gipfelt in der Möglichkeit auf dem LWH an einem Milchautomaten die Milch der Kühe direkt gegen einen kleinen Spendenbeitrag zu verköstigen. Gesunde Kälber sind der Grundstein für leistungsfähige und langlebige Milchkühe. Das Landwirtschaftliche Zentrum Aulendorf präsentiert daher verschiedene Haltungsund Fütterungssysteme für Kälber in den ersten Wochen. Gerade in den ersten Tagen ist die Einzelhaltung für eine gute Kälbergesundheit von Vorteil, da hier die Tiere gezielt versorgt und betreut werden können. Es werden Kälberiglus für Einzelund Gruppenhaltung für die Haltung im Freien und Einzelboxen für die Haltung innerhalb von Gebäuden ausgestellt. Die ca. 10 Kälber werden durch 3 verschiedenen Fütterungssysteme versorgt. So kommt neben einem Milchtaxi auch ein Tränkeautomat für die Gruppenbucht und über das CalfRail-System eine automatisierte Versorgung der Einzelboxen zum Einsatz. Täglich finden praktische Vorführungen zur Kälberfütterung statt und die Tränke- und Haltungssysteme werden von den Fachleuten des Landwirtschaftlichen Zentrums erläutert. Die Schweinezucht des Landes präsentiert sich im Großtierzelt durch die Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg, den Schweinezuchtverband Baden-Württemberg e.v. (German Genetic) und die Züchtervereinigung Schwäbisch Hällisches Schwein

- 5 - e.v. mit rund 100 verschiedenen Tieren vom Ferkel bis zum imposanten Eber. So sind in einem großen Rondell die am Hybridzuchtprogramm Baden-Württemberg beteiligten Rassen ausgestellt. Und auch die gefährdete Rasse Schwäbisch Hällisches Schwein zeigt sich in Reinzucht und als Kreuzungsprodukt. Durch die Boxberger Ferkelkiste und die "Kleine Schweineschule" erfahren vor allem Kinder spielerisch Wissenswertes über Schweine. Der Landesschafzuchtverband liefert mit fast 100 Tieren einen großen Einblick in die Vielfalt der Schafrassen. Neben den Merinoschafen sind spezielle Fleischschaf- Rassen wie Suffolk, Texel, Dorper und Landschaf-Rassen wie Alpines Steinschaf, Braunes Bergschaf, Krainer Steinschaf, Ouessant, Pommersches Landschaf, Waldschaf und Walliser Schwarznasenschaf sowie Milchschafe vertreten. Eine Ziegenbrücke zeigt dem Besucher die Kletterfreude der Ziegen auf. Der Ziegenzuchtverband präsentiert fast 20 Tiere der Rassen Bunte Deutsche Edelziegen, Saanenziege, Burenziege und Walliser Schwarzhalsziege. Beide Arten an kleinen Wiederkäuern leisten als Haupterwerbszweig oder durch Hobbyhaltung einen unverzichtbaren Beitrag zur Kulturlandschaftspflege in Baden- Württemberg. Auch landwirtschaftliche Nutztierrassen sterben aus. Daher widmet sich die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen in Baden-Württemberg dem Erhalt von Vorderwälder- und Hinterwälderrind, dem Limpurger und dem Original Braunvieh sowie dem Erhalt des Schwäbisch Hällischen Schweines oder bei den Pferden dem Erhalt der Schwarzwälder Füchse und der Altwürttemberger. Allein in Deutschland stehen über 130 Nutztierrassen auf der Roten Liste. Diese Rassen sind aufgrund ihrer Anpassungen an die Bedingungen ihrer Ursprungsregion besonders für die extensive Landwirtschaft, im Naturschutz und im ökologischen Landbau einsetzbar. Sie stellen eine wichtige Genreserve da und besitzen einen unschätzbaren kulturhistorischen Wert. Rund um die Tierhaltung informieren der Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.v. (LKV) zusammen mit dem

- 6 - Milchprüfring Baden-Württemberg e.v. im Großtierzelt über ihre Aufgaben. So unterhält der LKV mit der Milchleistungsprüfung, den Erzeugerringen und der Tierkennzeichnung drei wesentliche Arbeitsbereiche in der Landwirtschaft. In Zusammenarbeit mit dem Milchprüfring wird die umfangreiche Aufgabe der Qualitätssicherung bei Milch vorgestellt. Die Tiergesundheitsdienste präsentieren sich im Tierzelt mit ihren Aufgabenbereichen vorbeugender Tiergesundheitsschutz, Hilfe bei der Bekämpfung seuchenartiger Erkrankungen und anderer Bestandsprobleme, Informationen rund um Tierschutz und eine tiergerechte Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren. Forum im Tierzelt Im "Forum im Tierzelt" werden Informationen und Unterhaltung als weitere Höhepunkte für Landwirte und Verbraucher präsentiert. Die Veranstaltungen rund um die Pferdezucht und -haltung werden dieses Mal ausschließlich im "Reitstadion" stattfinden. Im "Forum im Tierzelt" werden Themen rund um Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, aber auch Farbentauben, unterhaltsam vorgestellt. Am Montag, den 29.September 2014, findet als Schwerpunkttag der Schafzucht ein Preisrichten der ausgestellten Schafe und ein Jungzüchterwettbewerb statt. Unterhaltung bieten hier die Schafschur-Vorführungen. Dienstag, der 30.September 2014 steht mit der Sonderschau Schweinezucht ein weiterer Schwerpunkttag an. Die Rinderunion Baden-Württemberg e.v. veranstaltet am Samstag, den 04.Oktober 2014, einen Jungzüchterwettbewerb. Ein Schwerpunkt im Programms im "Forum im Tierzelt" wird die Rassenvielfalt in Baden-Württemberg sein, mit einer bunten Mischung der verschiedenen Rinder-, Schaf- und Ziegenrassenrassen, ergänzt aber auch mit verschiedenen Pferderassen. Auch die "saustarken" Schweine werden dieses Mal wieder vertreten sein. Nachmittags rundet jeweils ein Programmpunkt "Kleine Rasseschau der gefährdeten Rassen" und eine Melkvorführung von Rind und Ziege das Programm ab. Bei weiteren Pro-

- 7 - grammpunkten wird die Kuh im Mittelpunkt stehen, mal als Model, mal zur züchterischen Beurteilung, und es wird sich zeigen wie sie "tickt". Das Pferdeland Baden-Württemberg feiert 500 Jahre Marbach Das Haupt- und Landgestüt Marbach feiert 500 Jahre und das Pferdeland Baden- Württemberg feiert mit. Im Bereich der Pferdezucht präsentieren das Gestüt und das Kompetenzzentrum Pferd (siehe Kasten) die große Vielfalt der Pferderassen und die verschiedensten Beschäftigungsmöglichkeiten rund um das Pferd. Vom Pony bis hin zu den Kaltblütern finden sich rund 50 verschiedene Pferde im Tierzelt und auf dem angrenzenden Freigelände. Das Schauprogramm im "Reitstadion" wird mit einem unterhaltsamen Programm von erstaunlichen bis informativen Schaubildern die Herzen der Besucher höher schlagen lassen. Täglich startet um 15 Uhr das große Schauprogramm mit Marbacher Pferden in anziehenden Schaunummern und mit den attraktiven Präsentationen durch den Pferdezuchtverband und den Pferdesportverband. Am Sonntag, den 28.September 2014, findet im "Reitstadion" das Breitensportfinale des Württembergischen Pferdesportverbandes statt. Ein Wettbewerb "Schaubilder aus Zucht und Sport" bietet am Freitag, den 03.Oktober 2014, verschiedenen Vereinen, Reitern oder Züchtergruppen die interessante Möglichkeit der Darstellung ihrer Rassen oder Reitweisen. Der Schwerpunkttag Pferd rundet am Samstag, den 04.Oktober 2014, das Programm mit einer umfassenden Information zum Berufsbild "Pferdewirt" und einem großen Schauprogramm "Pferdezucht" ab. Das Kompetenzzentrum Pferd Baden-Württemberg (KoPf) ist eine zentrale Anlaufstelle bei Fragen rund um die Zucht und Haltung von Pferden und bündelt die fachlichen Angebote. Der Sitz befindet sich in Gomadingen-Marbach. Elf Institutionen vereinen ihr Fachwissen zum Wohl der Pferde: - das Haupt und Landgestüt Marbach - der Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg e.v. - die Pferdegesundheitsdienste der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg

- 8 - - der Pferdesportverband Baden-Württemberg e.v. - der Württembergische Pferdesportverband e.v. - die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen - die Fachgruppe Pferde haltende landwirtschaftliche Betriebe im Landesbauernverband in Baden-Württemberg e.v. - der Fachbereich Grünland beim Landwirtschaftlichen Zentrum Aulendorf - das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg - die Berufliche Schule Münsingen - die Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume.