Anatomie/ Physiologie. Sportverletzungen

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Transkript:

Anatomie/ Physiologie Sportverletzungen Marco Krauß Oktober 2014

Herzkreislaufsystem (kardiovaskuläres System) Sauerstoff ist Leben!! Ohne Sauerstoff können wir nicht existieren. Aber wie verteilt sich der Sauerstoff im Körper? Dafür haben wir das Blut als Sauerstoffträger und das Herz als Motor/Pumpe, welches das Blut im gesamten Körper verteilt. Das Herz: Das Herz ist ein Muskel der nicht willkürlich beeinflussbar ist. Es sitzt zwischen beiden Lungenflügeln und wird im vorderen Bereich durch das Brustbein und im hinteren Bereich durch die Speiseröhre und die Aorta begrenzt. Das Herz wiegt etwa 300g und ist so groß wie eine geschlossene Faust. Man unterteilt das Herz in zwei Teile der Längsrichtung nach; eine rechte und eine linke Herzhälfte. In jeder Herzhälfte befinden sich zwei Hohlräume: Einen kleinen, eher muskelschwachen Vorhof (sammelt das Blut aus Körper und Lunge) und Eine Kammer (saugt das Blut aus dem Vorhof an und presst es in den Körper bzw. Lunge). Kombiniert man diesen leistungsstarken Muskel mit einer unzähligen Anzahl von Gefäßen, so erhält man ein geschlossenes System: Herzkreislaufsystem. Generell unterscheidet man zwischen einem kleinen (Lungen-) und einem großen (Körper-) Kreislauf. Das sauerstoffarme Blut gelangt über die rechte Herzhälfte in den Lungenkreislauf, wo es mit Sauerstoff wieder angereichert wird. Von der Lunge aus fließt das sauerstoffreiche Blut in die linke Herzhälfte und von dort aus in den gesamten Körper. Das größte Gefäß am Herzen bezeichnet man als Aorta. Sie entspringt an der linken Herzhälfte und übernimmt den ersten Transport des Blutes. Jeweils zum Ende hin eines Organs verkleinern sich die Blutgefässe. So spricht man am Anfang von Venen oder Arterien und am Ende von Kapillaren (feinste Verästelungen der Gefäße). Somit ist gewährleistet, dass auch an die unmöglichste Stelle im Körper sauerstoffreiches Blut ankommt und sauerstoffarmes Blut abtransportiert wird. Herzfrequenz in Ruhe Neugeborenes Kind Jugendlicher Erwachsener 130-140 min. 85-100 min. 80-85 min. 60-80 min. Marco Krauß Oktober 2014 2

Marco Krauß Oktober 2014 3

Knochen und Skelettsystem Knochen und Knorpel bilden ein stabiles Gerüst, das mit Hilfe der Muskulatur Bewegungen einzelner Körperteile zulässt. Diese Kombination, Zusammenspiel von Knochen und Muskulatur nennt man auch Bewegungsapparat. Knochentypen und formen Jeder von uns besitzt etwas mehr als 200 Knochen, man unterscheidet sie in ihrer Form und Funktion: Röhrenknochen (z.b. Oberarm, Oberschenkel) Kurze Knochen (z.b. Handwurzelknochen) Flache/platte Knochen (z.b. Schulterblatt) Sesambeine (z.b. Kniescheiben) Irreguläre (unregelmäßig geformte Knochen, z.b. Wirbelkörper, Gesichtsschädel) Gelenke/Gelenkformen Gelenke bestehen aus folgenden Komponenten: Gelenkkopf Gelenkpfanne Gelenkkapsel Gelenkknorpel Bänder Gelenkformen: Kugelgelenk (z.b. Hüftgelenk) Eigelenk (z.b. Handgelenk) Sattelgelenk (z.b. Daumenwurzelgelenk) Scharniergelenk (z.b. Kniegelenk) Bänder: Bänder stabilisieren, führen und festigen die Stellung bestimmter Knochen zueinander z.b.: Kreuzband (Knie) Außen-/Innenband (Sprunggelenk) Marco Krauß Oktober 2014 4

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Verstauchungen (Distorsion) Sportverletzungen Unter Verstauchung versteht man durch Gewalteinwirkung vorübergehende Dislokalisation eines Gelenkes. Dadurch können Bänder und Blutgefäße verletzt werden. Typisch sind das Anschwellen des betroffenen Gelenkes und die schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Maßnahmen: Beruhigen Ruhigstellung, keine Belastung Hochlagerung Kühlung mit feuchtkalten Tüchern oder Kühlkompressen Das Sprunggelenk Man unterscheidet zwischen oberem und unterem Sprunggelenk. Das obere Sprunggelenk setzt sich wie folgt zusammen: Sprungbein Schienbein Wadenbein Außen-/Innenband Unteres Sprunggelenk: Fersenbein Sprungbein Kahnbein Kommt es nun zu einem Trauma des Sprunggelenkes, bluten die Kapillargefäße in den Gelenkspalt ein und der Bandapparat wird überdehnt oder reißt. Durch das Einbluten in den Gelenkspalt schwillt der gesamte Fuß an und ist somit auch bewegungseingeschränkt. Jedes Trauma geht mit einer leichten Entzündung daher. D.h. es bildet sich ebenso recht klare Flüssigkeit im betroffenen Gelenkanteil. Der Betroffene klagt meist über ziehende, stechende, pochende Schmerzen sowohl in Ruhe als auch unter Belastung. Der Fuß sollte nach Möglichkeit geschont und entlastet werden. Auch Kühlung und eine Hochlagerung verschaffen oftmals eine Linderung der Schmerzen. Marco Krauß Oktober 2014 6

Das Kniegelenk Das Kniegelenk setzt sich wie folgt zusammen: Oberschenkelknochen Schienbein Wadenbein Innenminiskus Außenminiskus Inneres Seitenband Äußeres Seitenband Vorderes Kreuzband Hinteres Kreuzband Im Kniegelenk sind fast nur Beuge- und Streckbewegungen möglich. Im gebeugten Zustand ist eine geringfügige Innen- und Außenrotation möglich. Durch die Menisken wird eine Art Gelenkpfanne für den Oberschenkelknochen gebildet. Diese bieten ebenso dem Schienbein eine verschiebbare Position. Die Menisken dienen überwiegend als Puffer, d.h. sie gleichen Belastungen aus, die auf das Knie einwirken. Durch die Kreuzbänder wird ein verschieben des Gelenkes nach vorne oder nach hinten vermieden. Generell stabilisieren die Bänder die Bewegungsführung des Kniegelenks. Durch ein Knietrauma schwillt das gesamte Knie an. Meist ist das Folge von Quetschungen innerhalb des Kniegelenkes von Menisken und Schleimbeutel. In seltenen Fällen kommt es zu Verletzungen des Bandapparates durch Überdehnung oder Zerreißen. In beiden Fällen sollte auf eine Schonung des Knies geachtet werden, sowie eine ausreichende Kühlung und Hochlagerung durchgeführt werden. In allen Fällen sollte ein Arzt konsultiert werden. Marco Krauß Oktober 2014 7

Knochenbrüche Man unterscheidet geschlossene und offene Brüche. Bei einem geschlossenen Bruch befindet sich im Bruchbereich keine sichtbare Wunde. Allgemeine Anzeichen Schonhaltung Schmerzen im Bruchbereich Anschwellen des Bruchbereiches Bewegungseinschränkung Sichere Frakturzeichen Sichtbare Anteile des Knochens Fehlstellung Krepitation (Aufeinanderreiben der Knochenanteile) Maßnahmen Beruhigen Kühlen mit feuchtkalten Tüchern, Kühlkompressen Schonhaltung nach Möglichkeit belassen Ruhigstellung Rettungsdienst verständigen (Notruf absetzen) Marco Krauß Oktober 2014 8