GESCHICHTE DER HYPOVEREINSBANK NEUÖTTING

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Transkript:

GESCHICHTE DER HYPOVEREINSBANK NEUÖTTING eine information der hypovereinsbank, Corporate history 1

Inhalt ÜBERBLICK 3 DIE VORGÄNGERBANKEN IN NEUÖTTING 4 DIE BAYERISCHE VEREINSBANK IN NEUÖTTING 5 VON DER BAYERISCHEN HYPO- UND VEREINSBANK ZUR UNICREDIT BANK AG IN NEUÖTTING 7

3 Überblick Die HypoVereinsbank ist einer der führenden Anbieter von Bank- und Finanzdienstleistungen in Deutschland. Derzeit hat sie mehr als 19.000 Mitarbeiter, über 600 Filialen und rund 3,5 Millionen Kunden. Ihr Erfolg beruht auf zahlreichen Fusionen und Weiterentwicklungen. Auch der Filialstandort Neuötting in der Ludwigstraße 95 spiegelt einen Teil dieser Fusionsgeschichte wider. Seit 93 Jahren ist die HypoVereinsbank den Bürgern hier verbunden, und zwar über ihre Vorgängerinstitute Bayerische Notenbank (kurz: Notenbank), Bayerische Handelsbank (kurz: Handelsbank) und Bayerische Vereinsbank (kurz: BV). Einer der Anstöße für die Gründung der Bayerischen Notenbank waren das am 4. Dezember 1871 in Kraft getretene Reichsmünzgesetz und die damit einhergehenden gesetzlichen Beschränkungen. In Bayern waren zwar nach wie vor noch private Notenbanken erlaubt, aber deren Tätigkeit wurde an zahlreiche Auflagen geknüpft. Diese Einschränkungen veranlassten die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, die seit ihrer Gründung im Jahr 1835 das Privileg hatte, Banknoten auszugeben, diesen Geschäftszweig aufzugeben und sich an der Gründung einer neuen Notenbank zu beteiligen. Gemeinsam mit der Königlichen Bank rief sie im Jahr 1875 in München die Bayerische Notenbank ins Leben. Außer der Ausgabe von Banknoten bestand deren Haupttätigkeit darin die Wirtschaft mit kurzfristigen Krediten zu versorgen. Die NS-Regierung kündigte das Ausgaberecht der privaten Notenbanken auf. Zum 1. Januar 1935 wurde die Bayerische Notenbank auf die Bayerische Staatsbank übergeleitet. Die Bayerische Handelsbank wurde 1869 als gemischtes Bankinstitut gegründet. Das bedeutet, dass sie sowohl im Bank- als auch im Hypothekengeschäft tätig war. Dem Gründerkreis gehörten Bankiers aus Augsburg, Stuttgart und Frankfurt am Main an. Die Handelsbank expandierte stark und eröffnete zahlreiche Filialen. 1920 übertrug die Bayerische Handelsbank ihre Geschäfte inklusive aller Filialen auf die Bayerische Vereinsbank. Die Bayerische Handelsbank blieb als reine Hypothekenbank weiter bestehen. Die Bayerische Vereinsbank wurde im gleichen Jahr wie die Bayerische Handelsbank gegründet. Münchner und Augsburger Hofbankiers, Angehörige des Hofadels und bürgerliche Geschäftsleute erhielten am 11. April des Jahres 1869 von König Ludwig II. von Bayern die Konzession, eine Aktiengesellschaft ins Leben zu rufen. Wie die Handelsbank wurde auch die BV als gemischtes Bankinstitut gegründet. Sie war der vorwiegend agrarischen Struktur Bayerns angepasst und konnte so für die Kunden aus der Landwirtschaft attraktive Produkte anbieten. Um den Wohnungsbau zu finanzieren, vergab sie Hypotheken- und Kommunaldarlehen. Darüber hinaus tätigte sie vor allem Geschäfte mit Firmenkunden. Die hohe Exportquote der bayerischen Industrie nach der Währungsreform 1948 veranlasste die BV, in den späten 1950er-Jahren Geschäftsstellen im Ausland zu eröffnen. Durch die Fusion mit der Bayerischen Staatsbank, die 1780 als Hochfürstlich-Brandenburg- Anspach-Bayreuthische Hof-Banco in Ansbach gegründet worden war, avancierte die BV 1971 zu einer der größten Banken Bayerns. Mit der Fusion der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel- Bank (gegründet 1835) und der BV zur Bayerischen Hypound Vereinsbank (kurz: HypoVereinsbank) entstand 1998 das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut. Durch die Integration der österreichischen Bank Austria im Jahr 2000 vollzog die HypoVereinsbank den entscheidenden Schritt, ihr Netzwerk verstärkt auf die Märkte Österreich sowie Zentral- und Osteuropa auszuweiten. Seit dem Jahr 2005 ist die HypoVereinsbank Mitglied der UniCredit Group, die in Italien, Deutschland, Österreich, der Türkei, Polen sowie in weiteren zentral- und osteuropäischen Ländern mit mehr als 160.000 Mitarbeitern, etwa 9.500 Filialen und rund 40 Millionen Kunden eine führende Position einnimmt. Um die Zugehörigkeit zum Konzern zu betonen, wurde die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG am 15. Dezember 2009 in UniCredit Bank AG umbenannt und mit diesem Namen ins Handelsregister eingetragen. Von der Stärke des gesamten Konzerns profitieren auch die Kunden in Neuötting.

4 DIE VORGÄNGERBANKEN IN NEUÖTTING Bereits vor der Eröffnung einer Filiale durch die Bayerische Handelsbank im Jahr 1917 gab es Geschäftsbeziehungen der Bank in Neuötting. 1878 eröffnete die Bayerische Notenbank eine Agentur in der Stadt. Neben dem diskontieren von Wechseln, vergab sie Bankkredite gegen Verpfändung von Waren oder Wertpapieren und pflegte und förderte den bargeldlosen Zahlungsverkehrs im sogenannten Girogeschäft. In Neuötting gehörten vor allem die kleinen und mittleren Betriebe zum Kundenkreis. Zur Entwicklung der Notenbankagentur in Neuötting sind keine Unterlagen erhalten, so dass weder über den Geschäftsverlauf noch den genauen Sitz der Agentur nichts bekannt ist. Im Zuge der Übernahme der Bayerischen Notenbank durch die Bayerische Staatsbank wurde die Agentur in Neuötting 1936 geschlossen. Am 16. Juli 1917 übernahm die Bayerische Handelsbank das in Neu- und Altötting ansässige Bankgeschäft Carl Blatner & Co. Wie weit die Wurzeln dieses Bankhauses zurückreichen, ist nicht bekannt. Beide Standorte wurden fortan als Handelsbank-Filialen weitergeführt. Im Geschäftsbericht der Handelsbank von 1917 heißt es dazu:... haben wir deshalb an nachstehenden Plätzen die schon bestehenden Beziehungen vertieft und Niederlassungen errichtet: in Alt- und Neuötting unter Übernahme der von uns kommandierten Firma Carl Blatner & Co. ( ) Die Eröffnung und Führung dieser Betriebe wurde uns bei dem allgemeinen Personalmangel nur dadurch möglich, dass die Inhaber der genannten, angesehenen und alteingesessenen Firmen sich zur Mitwirkung bei der Leitung der neuen Filialen bereit erklärten und dass wir das vorhandene Personal übernehmen konnten. Die Eröffnung der Neuöttinger Filiale fiel in eine schwierige Zeit. Der Erste Weltkrieg prägte die Geschäfte. Neben der ständigen Verknappung von Lebensmitteln und Rohstoffen herrschte in der Wirtschaft ein stetiger Personalmangel. Die meisten kriegstauglichen Männer waren im Kriegsdienst. Allerorts war man bemüht, die wenigen noch vorhandenen Fachkräfte in den Firmen zu halten. Durch die Übernahme des in Neuötting wohlbekannten Bankgeschäftes gelang es der Bayerischen Handelsbank trotzdem, in der Stadt Fuß zu fassen und die Geschäftsbeziehungen auszubauen. In den ersten Jahren setzte sich der Kundenkreis vorwiegend aus Vertretern des Handels und des Gewerbes zusammen. Im Zuge der ersten großen bayerischen Bankenfusion gingen im Jahr 1920 alle ehemaligen Handelsbank-Filialen auf die BV über. Auch in Neuötting wurde aus der Handelsbank- Filiale eine Geschäftsstelle der Bayerischen Vereinsbank. Filiale der Bayerischen Handelsbank in Neuötting (im Jahr 1918), Neuötting 1918 Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG

5 DIE BAYERISCHE VEREINSBANK IN NEUÖTTING Die Bayerische Vereinsbank konnte aufgrund der bereits bestehenden guten Geschäftsbeziehungen schnell Erfolge vermelden. Auch beim Personal setzte die Bankleitung zur Freude der Kundschaft auf Kontinuität. Die schwierigen 1930er-Jahre mit der Weltwirtschafts- und Bankenkrise überstand die BV ohne Folgen, auch bei den Filialen waren kaum Auswirkungen zu spüren. Vielmehr wurden aufgrund der positiven Entwicklung der Filiale in Neuötting schon bald erste Umbaumaßnahmen notwendig. Neben dem Ausbau und der Modernisierung der Innenräume verschönerten die Handwerker im Jahr 1937 auch die Fassade des Gebäudes. Der Zweite Weltkrieg hinterließ ebenfalls kaum finanzielle Einbußen in der BV-Filiale, so dass die Bank nach Kriegsende die Stadt Neuötting effektiv beim Wiederaufbau unterstützen konnte und durch schnelle Kreditvergaben dafür sorgte, dass das gewerbliche Leben wieder in Schwung kam. Der Industrie, die sich nun verstärkt in Neuötting ansiedelte und vorwiegend aus Vertretern der mittelständischen Wirtschaft bestand, war die BV-Filiale von Beginn an ein wichtiger Partner. Zu einem weiteren wichtigen Standbein avancierte in den 1960er-Jahren das Privatkundengeschäft. In dieser Zeit wurde die bargeldlose Lohn-, Gehalts-, Miet- und Rentenzahlung üblich. Ein Girokonto war für jeden Bürger unumgänglich. Im November 1967 feierten die Bankmitarbeiter in Neuötting das 50-jährige Jubiläum ihrer Filiale. In einem Bericht des Alt-Neuöttinger Anzeiger vom 9. November heißt es dazu: In den Räumen der Filiale der Bayerischen Vereinsbank in Neuötting wurde in Anwesenheit von rund 300 Kunden, Geschäftsfreunden und Vertretern der weltlichen und kirchlichen Behörden das 50-jährige Gründungsjubiläum begangen. Nach den Begrüßungsworten des Filialleiters, in denen er auch die Entwicklungsgeschichte der Filiale darstellte, trug Vorstandsmitglied Werner Premauer zur wirtschaftlichen Lage vor. Abschließend überreichte Premauer den Bürgermeistern von Alt- und Neuötting je einen Scheck von 1.000 DM, der für soziale Zwecke eingesetzt werden sollte. Innenaufnahme der Filiale der Bayerischen Vereinsbank in Neuötting, Neuötting um 1940 Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Nach 47-jähriger Zugehörigkeit bei der Bayerischen Vereinsbank trat Filialleiter Alois Behr 1968 in den Ruhestand. Bei einer Feier in der Filiale wurde den Gästen der Nachfolger Alfons Wiegel vorgestellt und den Leistungen des scheidenden Leiters gedacht. Bei der Fusion im Jahr 1971 mit der Bayerischen Staatsbank wurden die Filialen der Bayerischen Vereinsbank mit denen der Staatsbank zusammengelegt. Für den Standort Neuötting änderte sich allerdings nichts. Die Staatsbank hatte lediglich eine Filiale in Altötting, die mit der dortigen BV-Filiale fusionierte.

6 Ab Juni 1977 wurde die BV-Filiale Neuötting nach Umbauten in den Jahren 1937, 1951, 1961 und 1971 grundlegend modernisiert und renoviert. Während der einjährigen Bauphase achtete die Leitung akribisch darauf, dass der Renaissance- Stil erhalten blieb, ja verstärkt zur Geltung kam. Die Fassade und der Arkadenhof, der als einer der schönsten und am besten erhaltenen Innenhöfe im Inn-Salzach-Bereich gilt, wurden nach historischem Vorbild restauriert. Wir verhehlen nicht, bekundete Vorstandsmitglied Kurt Sonntag, der extra aus München angereist war, in seiner Festansprache zur Wiedereröffnung der Filiale, dass auf dem Wege bis zur heutigen Einweihung manche Hürden übersprungen werden mussten. Das Bekenntnis unserer Bank zur Tradition und damit verbunden die Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes ließen uns diese Schwierigkeiten jedoch gerne in Kauf nehmen. Kurt Sonntag verwies auch auf die neuen Bankräume, die nach modernsten Gesichtspunkten gestaltet wurden und die Filiale in Neuötting auf viele Jahre hinaus zu einer leistungsfähigen Bankniederlassung machen. Bei der anschließenden Feier bedankte sich Filialleiter Alfons Wiegel für die Geduld der Mitarbeiter und Kunden, die während der Umbaumaßnahmen so manche Beeinträchtigung hatten hinnehmen müssen. In den folgenden Jahren konnte die Filiale immer wieder sehr gute Geschäftsergebnisse präsentieren. Besonders im Hypothekengeschäft waren die Zuwachsraten beachtlich. Auch die Produkte zur Baufinanzierung hatten die Kunden verstärkt nachgefragt. Die Kundeneinlagen waren im Jahr 1980 um 36,3 Prozent gestiegen, das Betriebsergebnis hatte um 12 Prozent zugelegt. In den folgenden Jahren standen vor allem Produkte rund um das Wertpapiersparen bei den Kunden hoch im Kurs. Die BV-Filiale bot hier eine umfassende und professionelle Beratung, so dass sich immer mehr Kunden für diese Art der Anlage entschieden. Auch im Auslandsgeschäft konnte die Neuöttinger Filiale einen stetigen Zuwachs verbuchen. Sie war vor allem im Auslandszahlungsverkehr ein bevorzugter Partner der heimischen Wirtschaft. Neben den wirtschaftlichen Belangen engagierte sich die BV-Filiale regelmäßig im Bereich der Verkehrserziehung. In Zusammenarbeit mit der Landesverkehrswacht gab die Bayerische Vereinsbank im Januar 1988 die Broschüre Fahren lernen mit dem Mofa heraus. Außer Informationen zu Fragen der Technik fand der Leser hier auch Hinweise zu Verkehrsregeln, Versicherungsbelangen sowie über Unfallgefahren und Schutzmaßnahmen. Die Broschüre wurde in ganz Bayern in den neunten Klassen der Haupt- und Realschule sowie in den Gymnasien für den Verkehrsunterricht und die theoretische Vorbereitung auf die Mofa-Prüfung verteilt. Aufgrund der großen Nachfrage veranstaltete die Filiale immer wieder spezielle Produkt-Wochen. Beispielsweise führte sie im September 1989 und im Juni 1990 Informationstage zur Baufinanzierung durch. Außerdem interessierten sich die Kunden für den Erwerb von Eigentumswohnungen als Kapitalanlage. In einer kleinen Ausstellung stellten die Mitarbeiter Vorhaben hiesiger Bauträger und Immobilienangebote von Maklern aus der näheren Umgebung vor. Darüber hinaus informierten sie über die umfangreiche Produktpalette der BV rund um die Immobilie. Doch die Bank interessierte sich nicht nur fürs Geschäftliche, sondern unterstützte auch die kulturellen Bestrebungen Neuöttings. So wurden in den Filialräumlichkeiten wiederholt interessante Ausstellungen gezeigt. Im Oktober 1980 konnten die Besucher bemaltes Porzellan besichtigen, im November des gleichen Jahres Hinterglas-Ikonen. Im September 1982 folgte eine Ausstellung zum Thema Die Waldameise und ihr Beitrag zum biologischen Waldschutz. Des Weiteren veranstaltete die BV in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuötting jährlich stattfindende Konzerte im Arkadenhof der Filiale. 1985 ging der langjährige Leiter Alfons Wiegel in den Ruhestand. Zuvorüberreichte er jedoch noch eine namhafte Spende zur Veröffentlichung der Regesten des Klosters Raitenhaslach. Verabschiedet wurde er mit einer Feier im Hotel Post in Altötting. Rund 200 Gäste aus dem gesamten Geschäftsbereich der Bank, der über Burghausen, Burgkirchen, Pfarrkirchen und Eggenfelden bis Simbach reicht, nahmen an der Abschiedsfeier teil. Als Nachfolger wurde in diesem Rahmen Norbert Holzinger vorgestellt. Werbung der Bayerischen Vereinsbank zum Bausparen um 1985 Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG

7 VON DER BAYERISCHEN HYPO- UND VEREINSBANK AG ZUR UNICREDIT BANK AG IN NEUÖTTING Seit dem 1. September 1998 sind die Bayerische Vereinsbank AG und die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank AG zur HypoVereinsbank verschmolzen. Auch die Neuöttinger Filiale erhielt das neue Logo der HypoVereinsbank. Durch den Zusammenschluss der HypoVereinsbank mit der UniCredit im Jahr 2005 profitieren die Kunden von einem noch größeren und attraktiveren Netzwerk. Seit dem 1. April 2008 dient das Logo der UniCredit als offizielles Erkennungsmerkmal der HypoVereinsbank und ihrer Geschäftsstellen. An der weißen, nach rechts gekippten Eins auf rotem Kreis können die Kunden europaweit erkennen, welche Geschäftsstellen zu ihrer Hausbank gehören, und dort kostenfrei Geld abheben. Die Neuöttinger Filiale erstrahlt seit dem 21. Januar 2009 im neuen Design der europäischen Bankengruppe. Die im Dezember 2009 erfolgte Umbenennung der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG in UniCredit Bank AG können die Kunden an den neuen Formularen der Bank erkennen. Auf diese Weise wird die Nähe und Zugehörigkeit zu einem der erfolgreichsten europäischen Bankenkonzerne betont. Trotz dieser europäischen Dimension sind der Bank die regionale Präsenz und der regionale Bezug sehr wichtig. Dies gilt auch für den Standort Neuötting. Heute ist Angelika Stallhofer, die seit neun Jahren im Filialverbund tätig ist, mit ihren Mitarbeitern für die Privat- und Geschäftskunden verantwortlich. Gemeinsam betreuen sie die Kunden in allen Fragen rund ums Geld, beraten über Finanzierungen, Vermögensaufbau, Versicherungen und Altersvorsorge. Die Immobilienkunden können jederzeit auf die Möglichkeit einer persönlichen Fachberatung zurückgreifen. Dabei kommt die Philosophie des Kunden-Dialogs zur Anwendung, der die individuelle Lebenssituation des Kunden in den Mittelpunkt stellt. Neben dieser umfangreichen Angebotspalette stehen den Kunden außerhalb der regulären Öffnungszeiten rund um die Uhr ein SB-Terminal, ein Geldautomat und ein Kontoauszugsdrucker zur Verfügung. Von jeher hat die HypoVereinsbank Wert auf die Förderung des Nachwuchses gelegt und ermöglicht deshalb immer mindestens einem Auszubildenden eine Banklehre in ihrer Filiale Neuötting. Die Fertigstellung des neu gestalteten Stadtplatzes nahm die Filiale Neuötting 2009 zum Anlass, eine HypoVereinsbank Motiv eckarte mit der Abbildung des neuen Marienbrunnens herauszubringen. Mit der Karte möchten wir unsere Identifikation mit der Stadt und der Region zum Ausdruck bringen,sagt Filialleiterin Angelika Stallhofer. Alle Interessenten können so immer ein Stück ihrer Heimat bei sich tragen und gleichzeitig alle Funktionen einer modernen Bankkarte nutzen. Nach den vorangegangenen Umbaumaßnahmen wurde die Filiale vom 20. September bis Mitte November 2010 erneut modernisiert und an die Kundenwünsche angepasst. Sie ist nun mit dem neuesten und höchsten Sicherheitsansprüchen genügenden Bank-Equipment ausgestattet. Die SB-Zone wurde vergrößert und der Innenbereich renoviert. Die Schaltertheke blieb unverändert und ist auch in Zukunft erster Anlaufpunkt für alle Filialbesucher. Großen Wert legte die Bank hier vor allem auf den persönlichen Kontakt zwischen Mitarbeiter und Kunde. Einführung der HypoVereinsbank Motiv eckarte in Neuötting 2009: (v. l.) Christoph Obermeier (Referatsleiter der Stadt), Peter Haugeneder (Bürgermeister), Angelika Stallhofer (Filialleiterin), Ludwig Wiesbauer (Direktor der Niederlassung Traunstein Quelle: Historisches Archiv der UniCredit Bank AG Neuötting ist mit seinen über 8.600 Einwohnern eine lukrative Handels- und Einkaufsstadt. Die Lage im oberbayerischen Voralpenland und die gute Infrastruktur machen Neuötting zu einer attraktiven Arbeits-, Wohn- und Urlaubsstadt. Viele Touristen und Pilger genießen jährlich die reizvolle Landschaft, das kulturelle Angebot und die Gastfreundlichkeit vor Ort. Neben dem Tourismus stehen diverse Gewerbebetriebe, der Handel und das Handwerk im Fokus des wirtschaftlichen Lebens. Die HypoVereinsbank ist als finanzieller Partner seit 93 Jahren vor Ort und ein fester Bestandteil Neuöttings. Jahre, die auch das Vertrauen widerspiegeln, das die Kunden der Bank seit langer Zeit entgegenbringen.

UniCredit Bank AG Corporate History / ART 3 Arabellastraße 12 81925 München www.hvb.de/geschichte Stand 11 / 10