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Transkript:

Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Gesundheitsberichterstattung Berlin Statistische Kurzinformation 2002-1 Neueste Lebenserwartungsberechnungen für die Berliner Bezirke - Deutliche Zusammenhänge zwischen Lebenserwartung, vermeidbaren Sterbefällen und sozialer Lage - Herausgegeben und bearbeitet von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Referat Quantitative Methoden, Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme Berlin Mai 2002

Herausgeber: Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Referat Quantitative Methoden, Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme Oranienstraße 106, 10969 Berlin Fachliche Auskünfte Telefon: (030) 9028 2660 Telefax: (030) 9028 2067 E-Mail: Gerhard.Meinlschmidt@SenGSV.verwalt-berlin.de Homepage: http://www.berlin.de/sengessozv/statistik/index.html

GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG BERLIN STATISTISCHE KURZINFORMATION 2002-1 3 Vermeidbare Sterbefälle haben großen Einfluss auf die Lebenserwartung der Berliner Bevölkerung - eine starke Reduzierung von (ausgewählten) vermeidbaren Todesfällen würde den Lebensverlängerungsprozess positiv beeinflussen - die Lebenserwartung der Berliner Männer würde sich um etwa zwei und die der Frauen um über ein Jahr erhöhen Obwohl die durchschnittliche Lebenserwartung der Berliner in den letzten zehn Jahren kontinuierlich angestiegen ist (sie betrug im Zeitraum von 1997-1999 bei den Männern 74,1 und bei Frauen 80,1 Jahre) könnten Männer durch Zurückdrängen von sogenannten Vermeidbaren Todesursachen im Durchschnitt zwei und Frauen über ein Jahr länger leben. Derzeit sterben jährlich über 3.500 Berliner an Krankheiten, deren Todesfolge (in bestimmten Altersgruppen) als vermeidbar gilt. In den meisten Fällen handelt es sich um Krankheiten deren Auftreten durch rechtzeitige präventive Interventionen (insbesondere durch Ausschalten von bestehenden Risikofaktoren wie Adipositas, hoher Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsmangel, zu hohe Blutfettwerte) stark verringert bzw. Todesfälle verhindert werden könnten. Über 90 % der vermeidbaren Todesfälle gehen daher auch zu Lasten von ischämischen Herzkrankheiten, Hypertonie/Schlaganfall, Leberzirrhose, Alkoholismus sowie Lungen- und Brustkrebs. Bis auf Sterbefälle an Brustkrebs liegt die Vermeidbarkeit im Wesentlichen im individuellen Gesundheitsverhalten des Einzelnen. Personen aus Bezirken mit einer schlechten Sozialstruktur haben eine kürzere Lebenserwartung und eine höhere Sterblichkeit an vermeidbaren Todesfällen als Personen aus Bezirken mit einer guten sozialen Lage Die Lebenserwartung der Bevölkerung ist stark an deren soziale Lage gekoppelt. Demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass in Bezirken mit einer ungünstigen Sozialstruktur (hoher Anteil an Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern, Ausländern und Personen mit niedrigem Bildungsniveau) wie z.b. Kreuzberg, Tiergarten, Wedding, Neukölln, Friedrichshain eine durchweg niedrigere Lebenserwartung und eine damit verbundene höhere Sterblichkeit haben als Personen aus Bezirken mit positiven Sozialindizes haben (z.b. Zehlendorf, Wilmersdorf, Treptow, Köpenick). Zusammenhang zwischen Sozialindex und Lebenserwartung der Männer 1997-1999 (zusammengefasst) in den Berliner Bezirken - Abweichung (in Jahren) vom Berliner Durchschnitt (74,1 Jahre) Jahre 4 3 2 1 0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Index -1-0,5-2 -3-4 Zehlendorf Wilmersdorf Köpenick Steglitz Treptow Pankow Tempelhof Hellersdorf Weißensee Reinickendorf Marzahn Lichtenberg Hohenschönhausen Charlottenburg Spandau Mitte Schöneberg Prenzlauer Berg Neukölln Friedrichshain Wedding Tiergarten Kreuzberg -1,0-1,5-2,0-2,5 Abweichung Sozialindex (Datenquelle: StaLa Berlin / Berechnung und Darstellung : SenGesSozV - II A -)

4 STATISTISCHE KURZINFORMATION 2002-1 GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG BERLIN Die nachfolgende Tabelle zeigt den Einfluss vermeidbarer Todesfälle auf die Lebenserwartung der Berliner Männer und Frauen nach ihrem Wohnbezirk. Ohne diese Sterbefälle würde sich beispielsweise die Lebenserwartung der Männer aus dem Bezirk Friedrichshain um fast drei Jahre verlängern, aber auch Männer aus Wedding könnten im Durchschnitt fast zweieinhalb Jahre länger leben. Den geringsten Einfluss auf die Lebenserwartung haben vermeidbare Sterbefälle bei Männern aus Zehlendorf und Steglitz (1,2 bzw. 1,4 Jahre). Bei den Frauen aus Prenzlauer Berg und Wedding ist der Einfluss der vermeidbaren Sterbefälle am höchsten (eineinhalb Jahre), am geringsten in Hellersdorf und Marzahn (0,7 bzw. 0,8 Jahre). Einfluss der häufigsten vermeidbaren Todesfälle 1) auf die durchschnittliche Lebenserwartung (in Jahren) der Berliner Männer 1997-1999 (zusammengefasst) nach Bezirken Lebenserwartung der Männer Lebenserwartung der Frauen Bezirk insg. ohne VTF 1) Differenz Bezirk insg. ohne VTF 1) Differenz (in Jahren) (in Jahren) Zehlendorf 76,2 77,4 1,2 Treptow 82,7 83,9 1,2 Wilmersdorf 76,0 77,6 1,6 Köpenick 81,8 83,0 1,2 Köpenick 75,5 77,4 1,9 Pankow 81,0 82,3 1,3 Lichtenberg 75,3 77,2 1,9 Hohenschönhausen 81,0 82,0 1,0 Treptow 75,1 77,1 2,0 Wilmersdorf 80,8 82,2 1,4 Pankow 75,0 77,0 2,0 Tempelhof 80,5 81,8 1,3 Hellersdorf 75,0 76,7 1,7 Lichtenberg 80,4 81,6 1,2 Steglitz 74,9 76,3 1,4 Charlottenburg 80,3 81,6 1,3 Charlottenburg 74,6 76,4 1,7 Mitte 80,3 81,2 0,9 Weißensee 74,5 76,4 1,9 Zehlendorf 80,2 81,1 0,9 Marzahn 74,4 76,0 1,7 Reinickendorf 80,2 81,6 1,4 Tempelhof 74,3 76,2 1,8 Friedrichshain 80,2 81,6 1,4 Hohenschönhausen 74,3 76,1 1,9 Schöneberg 80,1 81,4 1,3 Schöneberg 74,1 75,8 1,7 Steglitz 79,9 81,1 1,2 Mitte 74,0 76,0 2,0 Weißensee 79,9 81,1 1,2 Spandau 73,8 75,8 2,0 Prenzlauer Berg 79,9 81,5 1,6 Reinickendorf 73,7 75,5 1,8 Hellersdorf 79,9 80,6 0,7 Prenzlauer Berg 73,3 75,5 2,2 Spandau 79,7 80,9 1,2 Neukölln 73,0 75,1 2,1 Marzahn 79,7 80,5 0,8 Wedding 72,3 74,5 2,3 Neukölln 79,7 81,0 1,3 Tiergarten 71,9 74,0 2,1 Tiergarten 79,1 80,4 1,3 Friedrichshain 71,8 74,5 2,7 Wedding 78,8 80,3 1,5 Kreuzberg 71,2 73,3 2,1 Kreuzberg 77,5 78,9 1,4 Berlin 74,1 76,0 1,9 Berlin 80,1 81,3 1,2 Berlin-West 73,8 75,7 1,8 Berlin-West 79,8 81,1 1,3 Berlin-Ost 74,6 76,5 1,9 Berlin-Ost 80,7 81,9 1,1 1) ohne VTF (Vermeidbare Todesfälle) an: Ischämischen Herzkrankheiten, Hypertonie und Schlaganfall, Leberzirrhose, Alkoholismus, Lungenkrebs, Brustkrebs (Datenquelle: Stala Berlin / Berechnung: SenGesSozV - II A -)

GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG BERLIN STATISTISCHE KURZINFORMATION 2002-1 5 Gezielte Gesundheitsprävention könnte bestimmte Krankheiten und deren Todesfolge bei unter 65- Jährigen verhindern und die Lebenserwartung bei guter Lebensqualität weiter verlängern Die Ergebnisse der Lebenserwartungsberechnungen für Berlin zeigen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der Berlinerinnen und Berliner weiter steigt. Der Lebensverlängerungsprozess könnte dabei durch ein Verhindern von bestimmten vermeidbaren Todesfällen positiv beeinflusst werden und die Lebenserwartung weiter steigen lassen. Im Vorfeld spielt hier jedoch die individuelle Gesundheitsprävention eine herausragende Rolle, damit bestimmte Krankheiten und deren Todesfolge oder mit der Krankheit verbundene chronische Leiden, die die Lebensqualität erheblich mindern (z.b. hoher Grad an Pflegebedürftigkeit), gar nicht erst entstehen müssen. In der Koalitionsvereinbarung über die politische Zusammenarbeit zwischen SPD und PDS wird in Kapitel 15 Gesundheit der Prävention und Gesundheitsförderung eine hohe Priorität im Rahmen ihrer Gesamtpolitik eingeräumt. Hier heißt es u.a.: Gemeinsam mit den Krankenkassen und anderen Akteuren im Gesundheitswesen wird ein Bündnis für Gesundheitsförderung geschlossen, das insbesondere die Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Kindern und Jugendlichen und sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen in der Gesundheitsförderung zum Ziel hat sowie die Unterstützung von chronisch Kranken verbessern soll mit dem Ziel, abgestimmte und gemeinsam zu tragende Maßnahmen und Projekte schnell, koordiniert, effizient und evaluierbar umsetzen zu können Außerdem wird ausdrücklich auf die Unterstützung und Beteiligung von Vorhaben für eine gesunde Lebensweise hingewiesen.