Die Teilung Deutschlands und die Berliner Mauer
Die Besatzungszonen Die Konferenz von Jalta (Februar 1945) und die Potsdamer Konferenz (Juli/August 1945) legen die Grenzen Deutschlands und die Einflussgebiete der Siegermächte fest. Deutschland und Berlin werden in Besatzungszonen bzw. Besatzungssektoren geteilt. Berlin wird in 4 Sektoren geteilt.
Verspannte Verhältnisse April 1948 (bis 1952): die USA verabschieden den Marshallplan, ein 13 Milliarden Dollar umfassendes Wirtschaftsaufbauprogramm für die bedürftigen Staaten Europas. Die Sowjetunion lehnt allerdings diese Mittel für sich und die deutsche Besatzungszone ab. Im Juni 1948 wird in den 3 Westzonen und in Westberlin die DM eingeführt. Aus Protest blockiert die UdSSR fast ein Jahr lang Westberlin. Westberlin wird auf dem Luftweg versorgt (Luftbrücke). Mai 1949: Gründung der BRD (Bundesrepublik Deutschland). Oktober 1949: Gründung der DDR (Deutsche Demokratische Republik).
Zwei Staaten BRD Parlamentarische Demokratie, auf föderalen Prinzipien beruhend. Soziale Marktwirtschaft. Saarland: 1945 französisches Protektorat; 1957 Beitritt zur BRD (nach Volksabstimmung) DDR Sozialistische Regierung, vertreten durch die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Zentralisierte Wirtschaft, auf den Prinzipien des Sozialismus beruhend.
Kalter Krieg 1947-1989 Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis 1989 wird auch Kalter Krieg genannt und die Linie, die Europa in Ost und West teilt, Eiserner Vorhang - eine sowohl ideologisch wie tatsächlich unüberwindbare Grenze. Schon im Mai 1945 hatte Winston Churchill als erster diesen Ausdruck geprägt: From Stettin in the Baltic to Trieste in the Adriatic an Iron Curtain has descended across the Continent. Behind that line lie all the capitals of the ancient states of Central and Eastern Europe. Warsaw, Berlin, Prague, Vienna, Budapest, Belgrade, Bucharest and Sofia; all these famous cities and the populations around them lie in what I must call the Soviet sphere, and all are subject, in one form or another, not only to Soviet influence but to a very high and in some cases increasing measure of control from Moscow.
Gründe des Mauerbaus Von 1949 bis 1961 flüchten ca. 2,6 Mio. Menschen in den Westen, die meisten sind jung und gut ausgebildet. Sie hoffen auf einen besseren Wohlstand. Die DDR verliert massenhaft Arbeitskräfte und verlangt von der UdSSR Maßnahmen für die Eindämmung der Auswanderung. Dennoch, auf die provokative Frage einer westdeutschen Journalistin, dementiert der SED-Vorsitzende Walter Ulbricht am 15.07.1961 die realen Intentionen der Regierung: Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!
In der Nacht vom 12. zum 13. August 1961 wird eine Mauer errichtet, die Westberlin umgibt und von Ostberlin und Ostdeutschland abgrenzt.
Die Berliner Mauer Gesamtlänge der Grenze um West-Berlin: 155 km Höhe der Betonelemente der Mauer: 3,60 m Anzahl der Wachtürme: 302 Anzahl der Bunker: 20 Getötete Personen an der Mauer (offiziell): 192
Der Todesstreifen
Die Westdeutsche Reaktion Konrad Adenauer (Bundeskanzler) beruhigte die Bevölkerung und verwies auf nicht genannte Reaktionen, die gemeinsam mit den Alliierten folgen würden. Die westdeutschen Bundesländer gründen die Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen, um Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und so zumindest symbolisch der DDR-Regierung Einhalt zu gebieten. Am 16.08.1961 kam es zu einer Protestdemonstration von Willy Brandt (Bürgermeister) und 300.000 West-Berlinern vor dem Rathaus Schöneberg. Willy Brandt
Die Reaktion der DDR Die politische Führung feiert den Bau der Mauer, es ging ihr nur darum, den Flüchtlingsstrom zu stoppen. Die Bürger der DDR ergaben sich zumeist der Mauer - nur wenige versuchten zu fliehen. Der 18-jährige Peter Fechter wird 1962 bei einem Fluchtversuch an der Mauer erschossen, sein Tod wird zum Symbol der Opfer an der Mauer.
Grenzübergänge 25 Grenzübergänge an der Berliner Mauer: 8 Wasserstraßen-, 4 Eisenbahnund 13 Straßenübergangsstellen (Sonnenallee). Schmuggel: Medikamente, Lebensmittel wurden zumeist geschmuggelt. Besuche: Ost West: Mit Interzonenpass (Dauer: ca. 4 Wochen) West Ost: Visum + Zwangsgeldumtausch (pro Person und Tag) Die Menschen aus der DDR mussten Visum für die Verwandten in der BRD beantragen. Flucht: Es gab 192 erschossene Flüchtlinge. Fluchtwege: Tunnel bauen, aus dem Haus springen, über die Mauer springen. Grenzübergang Sonnenallee
Auflockerung der Verhältnisse Die Ostpolitik von W. Brandt Willy Brandt war der erste sozialdemokratische Bundeskanzler der BRD (1969 1974) und der erste, der auch aktiver Gegner des Hitler-Regimes gewesen war. Mit seinem deutsch-deutschen Dialog und seiner neuen Außenpolitik hatte er eine zentrale Rolle bei der Annäherung der beiden deutschen Staaten. Willy Brandt Durch den Grundlagenvertrag (1972) wurden die politischen und wirtschaftlichen Kontakte zwischen der BRD und der DDR verbessert.
Wir sind das Volk! Ab September 1989 demonstrieren DDR-Bürger in Leipzig gegen die politischen Verhältnisse. Es beginnt eine friedliche Revolution. Die Montagsdemonstrationen schließen sich an die Friedensgebete in der Nikolaikirche an. Wir sind das Volk ist die Parole der Demonstranten. Am 4. November 1989 demonstrieren in Berlin fast 1 Million Menschen auf dem Alexanderplatz.
Wir sind ein Volk! Am 9.11.1989 kündigt der SED-Funktionär Günter Schabowski in einer Pressekonferenz an, dass die DDR-Bürger ohne große Formalitäten in den Westen reisen dürfen. Und das ab sofort. Die Berliner strömen zu den Grenzübergängen und am selben Abend fällt die Mauer. 09.11.1989: Grenzübergang Bornholmer Str. Günther Schabowski
Wiedervereinigung Am 1. Juli 1990 tritt die Wirtschafts- und Währungsunion in Kraft. Am 3. Oktober 1990 feiern die Deutschen ihre Wiedervereinigung.