Pressemitteilung Potsdam, 11.03.2011 Jahrespressegespräch StadtSpuren Investitionen 2010-2011 Potsdam, Französische Straße 18 Ansprechpartner: Carsten Hagenau, Koordinator des Arbeitskreises StadtSpuren 0331/ 201 96 10
Investitionen in 2010 Insgesamt haben die StadtSpuren-Unternehmen im letzten Jahr rund 54 Millionen Euro in die Sanierung und Erhaltung ihrer Wohn- und Gewerbebestände sowie in den Neubau investiert. 768 Wohnungen wurden ganz oder teilweise saniert und 14 neue Wohnungen in Babelsberg wurden an ihre Bewohner übergeben. Für die Instandhaltung der Gebäude und Wohnungen, beispielsweise für Bauwerksabdichtungen, Heizungsinstallationen oder auch Treppenhausrenovierungen wurden 2010 mehr als 16 Millionen Euro aufgewandt. Bei den Wohngebieten lag die Waldstadt II mit rund 8,8 Millionen Euro an der Spitze der Investitionen. Ein weiterer Schwerpunkt war das Wohngebiet Am Schlaatz, in das für die Sanierung mehrerer Wohnblöcke insgesamt 7,5 Millionen Euro flossen. Wie in den vergangenen Jahren wurde auch weiterhin in Babelsberg mit 5,7 Millionen Euro umfangreich investiert. Im Wohngebiet Am Stern wurden Investitionen in Höhe von 3,5 Millionen Euro getätigt, für die Entwicklung des Luftschiffhafens wurden 3,2 Millionen Euro aufgewandt. Weitere Schwerpunkte waren die Brandenburger Vorstadt (2,8 Millionen Euro), das Bornstedter Feld (2,7 Millionen Euro) und die Teltower Vorstadt (2,1 Millionen Euro). Die restlichen Mittel wurden für die Projektplanung, in weitere Wohngebiete oder auch in das Wohnumfeld investiert. Investitionen in 2011 Mit mehr als 99 Millionen Euro sind in 2011 fast doppelt so viele Investitionsmittel wie in 2010 geplant. In diesem Jahr werden insgesamt 283 Wohnungen fertiggestellt, darunter sind 200 Wohneinheiten für Studenten in Golm, 68 Wohnungen in der Waldstadt II, 8 Wohnungen im Bornstedter Feld und 7 Wohnungen in der Siedlung am Ruinenberg. Weitere Neubauprojekte befinden sich in der Bauvorbereitung bzw. sind schon im Bau, hierbei handelt es sich um Gebäude mit insgesamt 180 neuen Wohnungen, die sich größtenteils im Bornstedter Feld und in Babelsberg befinden. Ganz oder teilweise saniert werden rund 1.139 Wohnungen, so in der Brandenburger Vorstadt oder auch in den Wohngebieten Am Schlaatz und Am Stern. Wie 2010 sind erneut erhebliche Mittel für die Instandhaltung des Bestands geplant, rund 14 Millionen Euro.
Das Bornstedter Feld liegt bei den Quartieren mit rund 24,3 Millionen geplanten Investitionen an der Spitze. Erhebliche Mittel sind mit 17,4 Millionen Euro auch für die Entwicklung des Luftschiffhafens geplant. In der Waldstadt II liegen die Investitionen mit 9,8 Millionen Euro fast gleichauf mit 2010. Die Wohngebiete Babelsberg (4,8 Millionen Euro), Am Stern (4,6 Millionen Euro) und die Brandenburger Vorstadt (4,6 Millionen Euro) liegen bei den Investitionen nah beieinander. Dies trifft auch auf die nächste Gruppe Golm (3,8 Millionen Euro), Drewitz (3,6 Millionen Euro) und die Speicherstadt (3,4 Millionen) zu. Für die Innenstadt sind 2,6 Millionen Euro, für den Schlaatz 2,3 Millionen Euro und die Teltower Vorstadt 1,9 Millionen Euro an Mitteln eingeplant. Die restlichen Investitionen verteilen sich auf die weiteren Wohngebiete und die Planung von Projekten. Vergleich der Investitionen in Kerndaten in der folgenden Darstellung bleiben die Leistungen des jüngsten Mitgliedes des Arbeitskreises, des Studentenwerkes Potsdam, in 2011 unberücksichtigt. Dies, um einen realistischen Vergleich zwischen den Leistungen der Unternehmen des Arbeitskreises in 2010 und 2011 zu ermöglichen. 2010 2011 Wohnungen (ohne Studentenwerk) Neubau 14 83 + 69 Sanierung 768 1139 + 371 Investitionen (ohne Studentenwerk) Investitionen gesamt 54,0 Mio 95,0 Mio + 41,0 Mio Instandhaltung 16,4 Mio 13,8 Mio - 2,6 Mio Investition Neubau 8,6 Mio 16,8 Mio +8,2 Mio Die Darstellung zeigt: Der Anstieg der Investitionen um etwa 80% kommt dem Neubau wie auch der Sanierung von Wohnungen zu Gute. Dem Rückgang der Instandhaltungsaufwendungen um etwa 16% steht eine Verdoppelung der Investitionen für den Neubau von Wohnungen gegenüber. Strategie zur Gestaltung des demografischen Wandels In 2002 hat sich der Arbeitskreis erstmals systematisch mit dem Thema Wohnen im Alter befasst. In 2007 hat er eine Analyse der eigenen aktuellen Wohnungsangebote, der Entwicklung des Bestandes und der Nachfrageentwicklung bis 2025 vorgestellt.
In 2010 erfolgte erneut eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, diesmal vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Auseinandersetzung wurden im November 2010 im Rahmen eines Wohnungspolitischen Forums den Vertretern aller Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt. Erkennbar sind die Eckpunkte eines strategisches Ansatzes: Neben Investitionen zur Optimierung und Erweiterung des Wohnungsbestandes als Hardware, stehen vor allem Anstrengungen zur Entwicklung einer flexiblen Software. Den demografischen Wandel gestalten Strategischer Ansatz der Unternehmen des Arbeitskreises StadtSpuren Hardware Software Neubau von Wohnungen Beratung der Mieter und Mitglieder zur eigenen Vorsorge Grundrissveränderungen Wohnangebote mit Service, zum Beispiel im Französischen Quartier Nachrüstung von Gebäuden Förderung von Wohngemeinschaften Schaffung behindertengerechter Wohnungen Serviceleistungen, zum Beispiel Notruftelefon von GEWOBAplus Barrierefreie Stadtteile Kooperationen, zum Beispiel in Zentrum Ost Implementierung von Angeboten, zum Beispiel auf dem Kiewitt Unterstützung beim Umzug, zum Beispiel Wohnflächenbonus
Im aktuellen Wohnungsbestand des Arbeitskreises (Betrachtung ohne Studentenwerk) sind derzeit 4.142 Wohnungen ebenerdig ohne Stufen erreichbar (direkt ebenerdig erschlossen bzw. über Rampen erreichbar oder ebenerdig über Aufzüge erschlossen). Zusätzlich gibt es 158 behindertengerechte Wohnungen, die nach DIN-Vorschriften gebaut wurden. Dies bedeutet, dass derzeit 13,5 Prozent der Wohnungen der Unternehmen des Arbeitskreises für Menschen mit verschieden schweren gesundheitlichen Einschränkungen geeignet sind. Hinzu kommen 6.178 Wohnungen im Erdgeschoss und 1.616 Wohnungen mit Aufzug, die über wenige Stufen erreichbar sind. Diese Wohnungen, die einen Anteil von 25,5 Prozent am Gesamtbestand haben, sind geeignet, bei geringerer Einschränkung der Leistungskraft älteren Menschen ein lebenslanges Wohnen zu ermöglichen. Beim Neubau werden generell behindertenfreundliche Standards berücksichtigt, so dass die nächsten Jahre einen weiteren Zuwachs an geeigneten Wohnungen bringen werden. Bei der Sanierung einzelner Wohnungen richten die Wohnungsunternehmen ihre Anstrengungen auf eine individuelle Wohnraumanpassung unter Berücksichtigung barrierearmer bzw. -freier Gesichtspunkte. Beim kompletten Umbau von Bestandsgebäuden werden teilweise Aufzüge und Rampen nachgerüstet, sowie, wenn möglich, schwellenfreie Zugänge zu den Wohnungen hergestellt.
Arbeitskreis StadtSpuren Hintergrundinformation Der Arbeitskreis StadtSpuren hat das Jahr 2011 mit acht Mitgliedern begonnen, das sind so viel wie noch nie in seiner fast 14 Jahre währenden Geschichte. Als Vollmitglieder sind die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft pbg e.g. und das Studentenwerk Potsdam neu hinzugekommen. Das Studentenwerk Potsdam, das auch in Wildau und Brandenburg über Bestände verfügt, verwaltet in Potsdam rund 2.230 Zimmer und Wohnungen. Die pbg, die in 2010 bereits als kooperierendes Mitglied in StadtSpuren mitwirkte, ist mit rund 2.640 Wohnungen die drittgrößte Potsdamer Genossenschaft. Im Arbeitskreis StadtSpuren kooperieren Potsdamer Wohnungsunternehmen seit 1997 auf verschiedenen Themenfeldern. Mit rund 34.000 Wohneinheiten verfügen sie über rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in Potsdam. In StadtSpuren wirken neben den beiden neuen Mitgliedern die kommunale GEWOBA, die GWG Bauverein Babelsberg eg, die Gewoba eg Babelsberg, die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eg, die Wohnungsbaugenossenschaft 1903 Potsdam eg und die Wohnungsgenossenschaft Karl Marx Potsdam eg mit. Was die Mitgliedsunternehmen mit ihrem Zusammenschluss erreichen wollen: Jedes der Unternehmen trägt in seinem Verantwortungsbereich dazu bei, die Wohnqualität zu verbessern. Dies gemeinsam, abgestimmt und koordiniert zu tun, ist das Ziel der Zusammenarbeit der Unternehmen im Arbeitskreis. Deshalb tauschen sie sich über ihre Erfahrungen und Aktivitäten aus, diskutieren mögliche gemeinsame Vorhaben und koordinieren ihr Vorgehen. Die Abstimmung der Aktivitäten der Wohnungsunternehmen ist die eine, die Zusammenarbeit mit anderen Partnern ist die andere Notwendigkeit. Denn Wohnqualität ist nicht allein von den Wohnungsunternehmen abhängig. Insbesondere trägt die Stadt hierfür Verantwortung, da Fragen wie die Verkehrsanbindung, die Angebote an Bildungseinrichtungen oder auch die Sauberkeit in der Verantwortung der Stadtverwaltung liegen. Aber auch andere Partner sind wichtig: Anbieter von Dienstleitungen, Handelseinrichtungen oder andere Vermieter. Da sich Behaglichkeit erst einstellt, wenn jeder das Richtige tut, ist es wichtig, bei der Gestaltung der Wohnstandorte zusammenzuarbeiten. Die Zusammenarbeit der Wohnungsunternehmen zeigt Wirkung: Gemeinsam haben die StadtSpuren-Mitglieder tausende Wohnungen modernisiert, Wohnhöfe umgestaltet und ganze Stadtteile saniert. Zusammen nehmen sie Einfluss auf die Wohnkosten und deren Entwicklung.
Die Gestaltung von Wohnbedingungen ist kein Prozess, den man von heute auf morgen meistert, hierfür braucht es mitunter Jahre. Einmal getätigte Investitionen sollen möglichst lange optimale Wirkung zeigen. Das setzt voraus, dass man heute schon die Zukunft im Blick hat: Wie werden sich die Wohnbedürfnisse entwickeln? Oder: Welchen Anforderungen muss das Wohnumfeld gerecht werden? Solchen Zukunftsfragen stellen sich die Wohnungsunternehmen gemeinsam. Mit Wettbewerben und auf Workshops, in der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Fachleuten der verschiedensten Bereiche werden Entwicklungsfragen thematisiert und mögliche Handlungsansätze diskutiert. Der Arbeitskreis StadtSpuren arbeitet in der Öffentlichkeit. Regelmäßige Informationen an die Presse, Feste in den Wohngebieten oder öffentliche Präsentationen von Vorhaben und Arbeitsergebnissen gehören zur Arbeit von StadtSpuren. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen, Senioren- und Jugendklubs. Ihnen ist der Arbeitskreis nicht nur Gesprächspartner, sondern in vielen Fällen auch Unterstützer.