Von der Schule verwiesen. Schülerprotest an der Berliner Carl-von-Ossietzky-Schule Auszug aus einer Akte des MfS

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Transkript:

Von der Schule verwiesen Schülerprotest an der Berliner Carl-von-Ossietzky-Schule 1988 Auszug aus einer Akte des MfS Bitte zitieren Sie diese Online-Publikation wie folgt: Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (Hg), Von der Schule verwiesen, Schülerprotest an der Berliner Carl-von-Ossietzky-Schule 1988, Auszug aus einer Akte des MfS Redaktion: Axel Janowitz, Gudrun Krauß, Hans-Peter Löhn, Andreas Schiller, Janet Winter 4., korrigierte Auflage, Berlin 2016 http://creativecommons.org/about/downloads/

Vorwort 3 Woher haben Historiker, Dokumentarfilmer oder Ausstellungsmacher ihr Wissen? Wenn Schülerinnen und Schüler sich diese Frage stellen, haben sie bereits einen wichtigen Schritt zum historischen Denken gemacht. Sie nehmen die ihnen begegnenden Geschichtsdeutungen nicht als naturgegeben hin. Fragen sie weiter, begeben sie sich auf die Suche nach den ursprünglichen Zeugnissen der Geschichtsschreibung, den Quellen. Ein historisch einzigartiger Quellenbestand sind die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS): 111 Regal-Kilometer Akten und 47 Kilometer verfilmte Unterlagen. Die Stasi hatte den Auftrag, die Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) durchzusetzen und zu sichern. Dazu beobachtete sie alle aus ihrer Sicht feindlichen Aktivitäten, um sie zu bekämpfen und zu unterdrücken. Die Stasi hielt alles akribisch fest. Ungewollt hinterließ sie so eine Papier gewordene Chronik der eigenen Arbeit. Heute bieten uns die Stasi-Unterlagen einen Blick auf die DDR aus der Sicht der Geheimpolizei. Wie arbeitete die Stasi, mit welchen Methoden kriminalisierte, verfolgte und unterdrückte sie Menschen? Was bedeutete es für Betroffene, ins Visier der Geheimpolizei zu geraten? Zahlreiche Dokumente zeigen auch, wie Menschen widerstanden, sich solidarisierten oder sich der Zusammenarbeit mit der Stasi verweigerten. Zwangsläufig führt die Beschäftigung mit den Akten auch zu Gegenwartsfragen. Was können wir aus einer Diktatur lernen? Wie gehen wir mit den demokratischen Errungenschaften um, wie mit den alltäglichen Anpassungszwängen? Ist der Vergleich mit der Stasi, der in aktuellen Debatten über die Rolle von Geheimdiensten und Überwachung oft gezogen wird, angemessen? Seit über zehn Jahren unterstützt das Bildungsteam der Stasi-Unterlagen-Behörde Lehrkräfte bei ihrer Arbeit mit Schülerinnen und Schülern. Aus dieser Erfahrung haben wir das Format der Quellen für die Schule entwickelt. Ausgangspunkt war die Feststellung, dass in vielen aktuellen Darstellungen Stasi-Unterlagen zu knapp, zu stark bearbeitet und ihres Überlieferungszusammenhangs beraubt sind. Sie lassen den authentischen Charakter vermissen. Aus den oft sehr umfangreichen Aktenbänden haben wir für den Unterricht oder für Schülerprojekttage Auszüge zusammengestellt, die die Arbeitsweise des MfS erkennen lassen. Der Aufbau der Stasi-Akten wurde weitgehend beibehalten. Bis auf eine Einordnung und Begriffserläuterungen ist auf weitere Kommentare verzichtet worden. Vorschläge für Arbeitsaufträge liegen separat bei. Für die Reihe haben wir Fälle ausgewählt, die exemplarischen Charakter haben. An ihnen können die komplexen Strukturen des MfS sowie dessen Methoden anschaulich gemacht werden. Bei den meisten Fallbeispielen geht es um junge Menschen. Heutige Schülerinnen und Schüler können so leichter Bezüge zur eigenen Lebenswelt herstellen. Lehrkräften, aber auch Schülerinnen und Schülern, bietet die Internetseite der Stasi- Unterlagen-Behörde (www.bstu.de) unterschiedliche Materialien zur Einführung in das Thema und zur Einordnung der Quellen an. Auch konkrete Vorschläge, wie die Quellen im Unterricht eingesetzt werden können, sowie der Unterrichtsfilm Ein Volk unter Verdacht sind hier zu finden. Wir hoffen, dass die Quellen für die Schule eine gute Arbeitsgrundlage bieten und dazu anregen, das Thema DDR-Staatssicherheit im Unterricht zu behandeln. Gern beraten wir Sie bei der Unterrichtsvorbereitung, der Projektplanung oder bei der Vorbereitung von Exkursionen in die ehemalige Zentrale der Staatssicherheit in Berlin. Schicken Sie einfach eine Mail an: bildung@bstu.bund.de Dr. Axel Janowitz, BStU Bildungsarbeit für Schüler, Studierende und Lehrkräfte

4 Inhalt I. Aktenauszüge aus der MfS-Akte Seite Plakat gegen Militärparaden an der Speakers Corner 6 Abschrift des Plakattextes 7 Information der Hauptabteilung Personenschutz beim MfS über Demonstranten, 12.9.1988 8 Gedicht eines Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) an der Speakers Corner 9 Meldung an das MfS durch den Schulrat, 16.9.1988 10 Bericht von IM Ilona an das MfS 11-13 Ausschlussverfahren und Relegierung der Schüler in der Aula der Schule 14, 15 Information der Kreisdienststelle Pankow, 14.10.1988 16 Schreiben an das Ministerium für Volksbildung der DDR, 30.10.1988 17 Meldung der Kreisdienststelle Pankow zur Schmiererei, 3.11.1988 18 Fotos von Parolen an der Eingangstür der Carl-von-Ossietzky-Schule 19, 20 Bericht über den Einsatz eines Fährtenhundes am Schulgebäude, 3.11.1988 21 Skizze zum Fährtenverlauf um das Schulgebäude 22 Erklärung der Schüler 23 Maßnahmeplan des MfS gegen Aktionen der evangelischen Kirche, 11.11.1988 24 Maßnahmeplan des MfS gegen politische Unterstützungen 25-27 Schreiben des 1.Sekretärs des FDJ-Zentralrats 28-35 Information des MfS über die Informationsandacht der Zionskirchgemeinde, 29.10.1988 36, 37 Offener Brief der Kirche zur Solidarität mit den relegierten Schülern, 4.11.1988 38 Plakat der Bekenntniskirche Berlin-Treptow für eine Kirchenveranstaltung, 27.11.1988 39 Bericht der Stasi zur Informationsandacht der Kirche 40-41 Maßnahmeplan des MfS zur Manipulation von Kirchenvertretern 42 Information des MfS über einen Informationsgottesdienst in der Erlöserkirche, 20.11.1988 43, 44 Wörtliche Wiedergabe eines Interviews der Fernsehsendung Kennzeichen D, 30.11.1988 45-48

Inhalt 5 Seite Information über Eingaben an das Ministerium für Volksbildung der DDR 49, 50 Bericht über die Beobachtung am Gebäude der Carl-von-Ossietzky-Schule 51 Presseartikel, 20.11.1989 52, 53 II. Abkürzungen und Erläuterungen 54, 55 Angaben zur Quelle Die Recherchen in den Stasi-Unterlagen ergaben sowohl in den personenbezogenen Akten als auch in den Sachakten verschiedener Abteilungen der Zentralstelle des MfS Material zu den Vorgängen an der Carl-von-Ossietzky-Schule. Aus folgenden Stasi-Unterlagen wurden Dokumente verwendet: BStU, MfS, HA XX 11017 BStU, MfS, ZAIG 3708 BStU, MfS, HA XX/9 10 BStU, MfS, SED-KL 3657 BStU, MfS, HA XX/AKG 6100 BStU, MfS, ZOS 3280 BStU, MfS, HA XX/AKG 1483 BStU, MfS, AOP 1224/91 BStU, MfS, HA IX 17077 BStU, MfS, HA IX 2469 Für den vorliegenden Aktenauszug wurde das Material im Wesentlichen chronologisch geordnet. Zum Schutz des Persönlichkeitsrechts nach dem Stasi-Unterlagengesetz (StUG) sind die Namen von Betroffenen und Dritten anonymisiert oder pseudonymisiert. Freundlicherweise gaben die von der Schule verwiesenen Schüler sowie weitere Beteiligte ihr Einverständnis für eine Veröffentlichung ihrer Namen.

6 Plakat BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 11

Abschrift 7 Abschrift In wenigen Wochen ist es soweit: Im Zentrum Berlins werden riesige Geschosse aufgefahren, todbringende Waffen zur Schau gestellt. Die Panzer rollen in einer Zeit über die Straßen Berlins, da gerade vertrauensbildende Maßnahmen eine gemeinsame Sicherheit in Europa schaffen sollen. In einer solchen Zeit ist das öffentliche Vorführen militärischer Stärke, das laute Bekunden von Abschreckung ungesund für die politische Schönwetter-Phase, die vielleicht historisch werden kann. Es passt auch nicht in die Friedenspolitik der DDR. Dem internationalen Ansehen der DDR sowie dem gesamten Friedensprozeß würde ein Verzicht auf die Militär-Parade am 7.10. guttun. Abschrift Plakattext durch Herausgeber (BStU)

8 Information über Demonstranten BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 7

Gedicht eines Soldaten 9 BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 5

10 Meldung des Schulrats BStU, MfS, ZOS 3280, Bl. 3

Bericht von IM Ilona 11 BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 18

12 Bericht von IM Ilona BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 19

Bericht von IM Ilona 13 BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 20

14 Ausschlussverfahren und Relegierung BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 12

Ausschlussverfahren und Relegierung 15 BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 13

16 Information BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 162

Schreiben an das Ministerium 17 BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 196

18 Meldung zur Schmiererei BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 28

Fotos 19 BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 29

20 Fotos BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 34

Einsatz eines Fährtenhundes 21 BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 35

22 Skizze zum Fährtenverlauf BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 36

Erklärung der Schüler 23 BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 9

24 Maßnahmeplan BStU, MfS, HA XX/9 10, Bl. 16 und 24

Maßnahmeplan 25 BStU, MfS, HA IX 17077, Bl. 30

26 Maßnahmeplan BStU, MfS, HA IX 17077, Bl. 31

Maßnahmeplan 27 BStU, MfS, HA IX 17077, Bl. 32

28 Schreiben der FDJ BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 1

Schreiben der FDJ 29 BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 2

30 Schreiben der FDJ BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 3

Schreiben der FDJ 31 BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 4

32 Schreiben der FDJ BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 5

Schreiben der FDJ 33 BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 6

34 Schreiben der FDJ BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 7

Schreiben der FDJ 35 BStU, MfS, SED-KL 3657, Bl. 8

36 Information über die Informationsandacht BStU, MfS, HA XX/9 10, Bl. 7

Information über die Informationsandacht 37 BStU, MfS, HA XX/9 10, Bl. 8 und 11

38 Offener Brief BStU, MfS, HA XX/AKG 6100, Bl. 170

Plakat 39 BStU, MfS, HA IX 2469, Bl. 8

40 Bericht zur Informationsandacht BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 1

Bericht zur Informationsandacht 41 BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 2

42 Maßnahmeplan gegen Kirchenvertreter BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 5 und 6

Bericht zum Informationsgottesdienst 43 BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 20

44 Bericht zum Informationsgottesdienst BStU, MfS, ZAIG 3708, Bl. 21 und 25

Interview 45 BStU, MfS, ZOS 3280, Bl. 20

46 Interview BStU, MfS, ZOS 3280, Bl. 22

Interview 47 BStU, MfS, ZOS 3280, Bl. 23

48 Interview BStU, MfS, ZOS 3280, Bl. 24

Information über Eingaben 49 BStU, MfS, HA XX/9 10, Bl. 77

50 Information über Eingaben BStU, MfS, HA XX/9 10, Bl. 78

Beobachtungsbericht 51 BStU, MfS, BV Berlin, AOP 1224/91, Band 6, Bl. 171

52 Presseartikel BStU, MfS, HA XX/AKG 1483, Bl. 54 (Spiegel 47/1989)

Presseartikel 53 BStU, MfS, HA XX/AKG 1483, Bl. 55 (Spiegel 47/1989)

54 Abkürzungen und Erläuterungen Abt. Abt. IX AOP AKG BKG BV BVfS DDR DE erf. f. E.-Ort EOS EV FDJ FDJ-GO GHG OGS HA HA I/AKG HA XX Hptm. Abteilung; hier: selbstständige Diensteinheit im MfS, Diensteinheit in den Hauptabteilungen und den BV des MfS Abteilung Untersuchungen in BV; DE, die für die Bearbeitung von UV auf der Grundlage eingeleiteter Ermittlungsverfahren zuständig war. Archivierter Operativer Vorgang; wurden vom MfS zu Personen angelegt, gegen welche die Staatssicherheit heimlich ermittelte. Auswertungs- und Kontrollgruppe; Stabsorgan des Leiters einer BV, einer Hauptabteilung oder einer selbstständigen Abteilung im MfS Bezirkskoordinierungsgruppe ( MfS); koordinierte das Vorgehen des MfS gegen Ausreisen und Republikflucht Bezirksverwaltung für Staatssicherheit ( MfS) Bezirksverwaltung für Staatssicherheit ( MfS) Deutsche Demokratische Republik hier: Diensteinheit des MfS hier: erfasst für (bedeutet: in den Karteien der Stasi erfasst) hier: Einsatzort Erweiterte Oberschule; die zum Abitur führende höhere Schule in der DDR mit den Klassenstufen 9 bis 12 (ab 1981 nur noch Klassenstufen 11 und 12); in die EOS kam man nur durch eine Delegierung der POS (samt Genehmigung durch den Kreisschulrat) oder (in wenigen Ausnahmefällen) auf Antrag der Eltern; entscheidend für eine Zulassung waren, neben der schulischen Leistung und der sozialen Zugehörigkeit, vor allem die politische Einstellung und das politische Engagement. Ermittlungsverfahren; erster Abschnitt eines Strafverfahrens, das von der Staatsanwaltschaft mit Unterstützung durch die Kriminalpolizei geführt wurde. Politische Strafverfahren wurden in der DDR von der Abt. IX des MfS unter Hinzuziehung der Staatsanwaltschaft bearbeitet. Freie Deutsche Jugend; Massenorganisation in der DDR FDJ-Grundorganisation; die GO war die unterste Einheit und befand sich grundsätzlich im Arbeitsbereich (Betrieb, Schule). Sie wurde vom GO-Sekretär geleitet. War eine GO zahlenmäßig zu groß, wurde sie zusätzlich in FDJ-Gruppen untergliedert, denen ein Gruppensekretär vorstand. Im Schulwesen bildeten die FDJ-Mitglieder einer Schule die GO und jede Schulklasse eine FDJ-Gruppe. Großhandelsgesellschaft Obst/Gemüse/Speisekartoffeln Hauptabteilung des MfS Hauptabteilung I/Auswertungs- und Kontrollgruppe des MfS Hauptabteilung, zuständig für die Bereiche Staatsapparat, Justizorgane, Gesundheitswesen, Volksbildung, Leistungssport, Kunst, Kultur, Medien, Jugend, Hochschulen, Kirche, gesellschaftliche Einrichtungen, auch Bekämpfung von politischer Untergrundtätigkeit Hauptmann

Abkürzungen und Erläuterungen 55 IM KD KL Krim.-Omstr. Ltn. MfS NVA ODF Oltn. OPK OSL Owm. pol.-op. PdVP PS PUT SED StGB Ultn. UV VP VR ZAIG ZOS Inoffizieller Mitarbeiter des MfS Kreisdienststelle für Staatssicherheit ( MfS) Kreisleitung; hier: der SED Kriminal-Obermeister Leutnant Ministerium für Staatssicherheit der DDR Nationale Volksarmee; Bezeichnung für die bewaffneten Streitkräfte der DDR Opfer des Faschismus Oberleutnant Operative Personenkontrolle; geheimer Vorgang des MfS zur Aufklärung und Überwachung von Personen Oberstleutnant Oberwachtmeister der VP hier: politisch-operativ, z. B. politisch-operative Maßnahme Präsidium der deutschen Volkspolizei in Berlin (Ost) hier: Personenschutz, im Zusammenhang mit Hauptabteilung Personenschutz ( MfS) Politische Untergrundtätigkeit in der DDR Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Strafgesetzbuch Unterleutnant Untersuchungsvorgang; wurde im Zusammenhang mit der Einleitung eines EV angelegt wegen Straftaten, die in die Zuständigkeit des MfS fielen Volkspolizei der DDR hier: Volksrepublik Polen Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe beim MfS für die analytische Aufbereitung der von anderen Abteilungen gesammelten Informationen und für die Kontrolle der Umsetzung dienstlicher Bestimmungen Zentraler Operativstab beim MfS; MfS-Lagezentrum; selbstständige Abteilung zur Vorbereitung und Koordinierung der Überwachung von Großveranstaltungen sowie bei zentralen Aktionen