Satzung des Landkreises Rostock für den "Eigenbetrieb Rettungsdienst" Aufder Grundlage der 5, 68, 92 und 122 der Kommunalverfassung Mecklenburg Vorpommern (KV M-V) vom 13.07.2011 (GVOBI. M-V S. 777) in Verbindung mit 8 der Eigenbetriebsverordnung (EigVO M-V) vom 25. Februar 2008 (GVOBI. M-V S. 71) wird nach Beschluss des Kreistages des Landkreises Rostock vom 05.09.2012 folgende Satzung erlassen. 1 Name und Rechtsstellung des Eigenbetriebes (1) Der Eigenbetrieb führt den Namen "Eigenbetrieb Rettungsdienst". (2) Der Eigenbetrieb wird als Unternehmen gemäß 1 Abs. 1 EigVO M-V ohne eigene Rechtspersönlichkeit auf der Grundlage der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen dieser Betriebssatzung geführt. (3) Auf die Bildung eines Betriebsausschusses nach 6 EigVO M-V wird verzichtet. Beratender Fachausschuss ist der nach der Hauptsatzung des Landkreises Rostock für Kreisbetriebe zuständige Ausschuss des Kreistages. 2 Gegenstand des Eigenbetriebes (1) Der Eigenbetrieb nimmt die Aufgaben des Trägers des Rettungsdienstes nach den Vorschriften des Rettungsdienstgesetzes (RDG M -V) für den Rettungsdienstbereich "Landkreis Rostock" war. Gegenstand des Eigenbetriebes ist auch die Durchftihrung der öffentlichen Luftrettung im Einsatzbereich des Luftrettungsstandortes Güstrow, soweit diese Aufgabe vom Land Mecklenburg-Vorpommern an den Landkreis Rostock durch öffentlich-rechtlichen Vertrag übertragen wurde. (2) Der Eigenbetrieb betreibt die Integrierte Leitstelle des Landkreises Rostock nach den Vorschriften des Rettungsdienstgesetzes, des Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetzes und des Landeskatastrophenschutzgesetzes. (3) Der Eigenbetrieb erhebt ftir die Leistungen im Bereich des Rettungsdienstes Entgelte nach den Vorschriften des RDG M-V. Durch den Eigenbetrieb erfolgt die Beitreibung von Forderungen mittels Durchführung des Mahn- und Klageverfahrens gegenüber Zahlungsschuldnern. (4) Für Leistungen außerhalb des Rettungsdienstes erhält der Eigenbetrieb Erstattungen aus dem Kreishaushalt in Höhe der betriebsnotwendigen Aufwendungen.
2 (5) Der Eigenbetrieb betreibt alle mit dem Betriebszweck zusammenhängenden Geschäfte. Zur Erfüllung seiner Aufgaben kann er sich Dritter bedienen. 3 Stammkapital Das Stammkapital wird in Höhe von 1.850.000 EUR festgesetzt. 4 Leitung des Betriebes (1) Zur Leitung des Eigenbetriebes wird ein Betriebsleiter durch den Kreistag bestellt. (2) Auf Vorschlag des Betriebsleiters wird durch den Landrat ein Stellvertreter des Betriebsleiters bestellt. 5 Vertretung des Betriebes (1) Gesetzlicher Vertreter des Eigenbetriebes und Vorgesetzter des Betriebsleiters ist der Landrat. Er entscheidet in allen Angelegenheiten von besonderer Bedeutung und hat gegenüber dem Betriebsleiter ein Weisungs- und Selbsteintrittsrecht, wenn durch dessen Aufgabenwahmehmung negative Auswirkungen ftir den Betrieb zu erwarten sind. (2) Der Betriebsleiter vertritt den Eigenbetrieb nach außen. Die Vertretungsbefugnis umfasst unbeschadet des Absatzes 1 alle Angelegenheiten, die in die Entscheidungszuständigkeit des Betriebsleiters fallen. Der Schriftverkehr des Eigenbetriebes wird geführt unter dem Briefkopf Landkreis Rostock Der Landrat Eigenbetrieb Rettungsdienst. (3) Der Betriebsleiter kann mit Zustimmung des Landrates auf weitere Bedienstete Zeichnungsbefugnisse übertragen. Der Betriebsleiter und die weiteren Bediensteten unterzeichnen mit dem Zusatz "Im Auftrage". (4) Verpflichtungserklärungen sind vom Landrat und vom Betriebsleiter zu unterzeichnen und mit dem Dienstsiegel zu versehen. Verpflichtungserklärungen bis zu einer Wertgrenze von 25.000 EUR bei einmaligen und von 2.500 EUR bei wiederkehrenden Leistungen können vom Betriebsleiter in einfacher Schriftform ausgefertigt werden.
3 6 Aufgaben und Entscheidungsbefugnisse des Betriebsleiters (l) Der Betriebsleiter entscheidet in allen Angelegenheiten, die ihm durch diese Betriebssatzung übertragen worden sind. Dem Betriebsleiter unterliegt die laufende Betriebsführung. Er leitet den Eigenbetrieb selbständig und eigenverantwortlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und kaufmännischen Grundsätzen. (2) Zu den Aufgaben des Betriebsleiters gehört insbesondere folgendes: 1. Führung der laufenden Geschäfte, 2. innerbetrieblicher Organisationsablauf und Personaleinsatz, 3. Aufstellung des Wirtschaftsplanes und des Jahresabschlusses nach den gesetzlichen Vorschriften, 4. Vorbereitung von Beschlüssen für die Ausschüsse und den Kreistag in allen Angelegenheiten des Eigenbetriebes und soweit erforderlich die Teilnahme an den Ausschuss- und Kreistagssitzungen, 5. Verhandlung mit den Spitzenverbänden der Sozialleistungsträger gem. 11 Abs. 1 RDG M-V und Vorbereitung des Vertragsabschlusses, der Vertragskündigung, Auffordern des Verhandlungspartners zu neuen Vertragsverhandlungen und Anrufen der Schiedsstelle, 6. Ausschreibung, Vergabe und Vertragsgestaltung für Leistungen zur Durchführung des öffentlichen Rettungsdienstes; für die Vergabe und den Abschluss von Verträgen gelten die im Abs. 3 genannten Wertgrenzen, 7. Verhandlung der finanziellen Ausstattung der Leistungserbringer zur Durchführung des öffentlichen Rettungsdienstes, 8. Erteilung und Versagung von Genehmigungen nach 14 RDG M-V, 9. Durchführung der Beschlüsse des Kreistages, seiner Ausschüsse und der Entscheidungen des Landrates, 10. Erstellen von Zwischenberichten für den Landrat und den Kreistag, 11. Erlass von Bekanntmachungen (3) Der Betriebsleiter trifft Entscheidungen über: 1. alle Ein- und Auszahlungen im Rahmen des Wirtschaftsp\ans, 2. zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bis zu einer Wertgrenze von 50.000 EUR im Einzelfall. Diese Regelung gilt nicht für zahlungsunwirksame über- und außerplanmäßige Aufwendungen wie insbesondere Abschreibungen und Wertberichtigungen. Für diese Geschäftsvorfälle wird dem Betriebsleiter die Entscheidungsbefugnis in voller Höhe erteilt.
4 3. die Aufnahme von Krediten durch den Eigenbetrieb im Rahmen des Wirtschafts planes bis zu einer Wertgrenze von 100.000 EUR, 4. die Verftlgung über Vermögen des Eigenbetriebes, insbesondere über die Veräußerung oder Belastung von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten, die Veräußerung von beweglichen Sachen, von Forderungen und anderen Rechten sowie über die Hingabe von Darlehen bis zu einer Wertgrenze von 15.000 EUR, 5. die Niederschlagung und Stundung von Entgeltforderungen und sonstigen Forderungen sowie über die Aussetzung der Vollziehung von Entgeltforderungen bis zu einer Weltgrenze von 5.000 EURje Einzelfall, 6. die Vergabe und der Abschluss von Velträgen über Bauleistungen nach der VOB und von Lieferungen und Leistungen nach der VOL bis zu einem Auftragswert von 250.000 EUR, über Leistungen nach der VOF bis zu einem Auftragswert von 100.000 EUR, 7. die Begründung, Änderung und Kündigung von Miet-, Pacht- und ähnlichen Nutzungsverhältnissen über Grundstücke und Räumlichkeiten, die sich in Bewirtschaftung oder Nutzung des Eigenbetriebes befinden und von sonstigen Dauerschuldverhältnissen bis zu einem jährlichen Zinsbetrag oder Jahresleistungsbetrag von 20.000 EUR. Ist eine Vergütung nicht nach Jahren bemessen, so gilt als jährlicher Zinsbetrag oder Jahresleistungsbetrag der Betrag, der entsprechend dem Verhältnis der vereinbarten Laufzeit zur vereinbarten Vergütung für ein Jahr zu entrichten wäre. (4) Entscheidungen, die über die in Abs. 3 genannten Wertgrenzen hinaus gehen, treffen der Landrat, der Kreisausschuss oder der Kreistag nach den in der Hauptsatzung des Landkreises Rostock festgelegten Wertgrenzen. (5) Über die Hingabe vorübergehend nicht benötigter Bestände der Sonderkasse das Eigenbetriebes an die Kreiskasse gemäß 9 Abs. 2 EigVO M-V sowie über die Gewährung innerer Darlehen des Eigenbetriebes an den Landkreis entscheidet der Landrat nach Anhörung des Betriebsleiters. 7 Personalangelegenheiten (1) Der Landrat ist Dienstvorgesetzter und entscheidet daneben im Benehmen mit dem Betriebsleiter in allen Personalangelegenheiten der ständig beschäftigten Mitarbeiter des Eigenbetriebes, soweit es sich nicht um Geschäfte der laufenden Betriebsführung handelt. (2) Alle Personalentscheidungen sind nach Maßgabe der Stellenübersicht des Wirtschaftsplanes zu treffen. (3) Der Betriebsleiter entscheidet darüber hinaus über die Einstellung, die Vergütung und die Entlassung von Beschäftigten des Eigenbetriebes, soweit sie nicht in der SteJlenübersicht zum Wirtschaftsplan aufzuftlhren sind. Bei Bedarf ist der Betriebsleiter dabei berechtigt, zwei Angestellte bis zur Entgeltgruppe 8 TvöD zusätzlich zu der in der Stellenübersicht
5 genannten Stellenzahl auf der Grundlage eines befristeten Arbeitsvertrages bis zu jeweils sechs Monate im Jahr einzustellen. 8 Berichtspflichten (1) Der Betriebsleiter hat den Landrat über alle wichtigen Angelegenheiten des Eigenbetriebes rechtzeitig zu unterrichten und auf Verlangen Auskunft zu erteilen, insbesondere wenn sich das Jahresergebnis gegenüber dem Erfolgsplan verschlechtert und die Verschlechterung die Haushaltslage des Landkreises beeinträchtigen kann oder wenn sich eine Gefährdung der Liquidität des Eigenbetriebes abzeichnet. (2) Der Betriebsleiter hat den Landrat halbjährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen, die Abwicklung des Vermögensplanes sowie über die Entwicklung der Liquidität zu unterrichten. Daneben hat der Betriebsleiter dem Landrat auf Verlangen alle sonstigen finanzwirtschaftlichen Auskünfte sowie Zwischenberichte auch in kürzeren zeitlichen Abständen zu erteilen. 9 Wirtschaftsjahr, Wirtschaftsplan, Jahresabschluss (1) Wirtschaftsjahr ist das Kalenderjahr. (2) Der Betriebsleiter hat den aufzustellenden Wirtschaftsplan nebst Anlagen bis spätestens zum 30.09. des Vorjahres dem Landrat vorzulegen. (3) Der Jahresabschluss und der Lagebericht sind bis zum Ablauf von drei Monaten nach Abschluss des Wirtschaftsjahres vom Betriebsleiter aufzustellen, zu unterschreiben und dem Landrat vorzulegen. Der Landrat leitet nach der Durchftihrung der Jahresabschlussprüfung gemäß Kommunalprüfungsgesetz den Jahresabschluss und den Lagebericht an den Kreistag zur Feststellung des Jahresabschlusses weiter. 10 Kassenwirtschaft Die Kasse ist in Form einer Sonderkasse nach 66 KV M-V i.v.m. 59 KV M-V zu führen. 11 Sprachformen Soweit in dieser Satzung Bezeichnungen, die für Frauen und Männer gelten, in der männlichen Sprachform verwendet werden, gelten diese Bezeichnungen flir Frauen in der weiblichen Sprachform.
6 12 Inkrafttreten Diese Satzung tritt am 01. Januar 2013 in Kraft. Gleichzeitig treten die Satzungen des Landkreises Bad Doberan flir den Eigenbetrieb Rettungsdienst vom 13.05.2004 und des Landkreises Güstrow für den Eigenbetrieb Rettungsdienst vom 19.12.2003 außer Kraft. Güstrow, den Landrat ( ~\s KI< I. ""';"- 1 -<s,,' -'---.1 f~i~~tsl~ ~ el) I '. ' I \ \.>:~// \,.tf)~- (.\,:" ~5..2..s;..,