Liebe Unterstützer! Cincinnati, Hintergrund und Geschichte von EIRENE

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Transkript:

Cincinnati, 01.01.2013 Liebe Unterstützer! Am 14.September 2012 ging mein Freiwilliges soziales Jahr endlich los, mit der christlichen Friedensorganisation EIRENE bin ich in die USA gereist, um ein Jahr voller neuer Erfahrungen und intressanter Leute zu beginnen. Hintergrund und Geschichte von EIRENE EIRENE ist griechisch und heißt Frieden. EIRENE ist ein ökumenischer, internationaler Friedens- und Entwicklungsdienst, der in Deutschland als gemeinnütziger Verein, als Träger des Entwicklungsdienstes, des FSJ sowie des IJFD anerkannt ist. 1957 wurde EIRENE von Christen verschiedener Konfessionen gegründet, die sich der Idee der Gewaltfreiheit verpflichtet fühlten und ein Zeichen gegen die Wiederaufrüstung und für das friedliche Zusammenleben setzen wollten. Zu den Gründern gehören die historischen Friedenskirchen der Mennoniten und der Church of the Brethren ("Brüderkirche"), die noch heute unter anderem mit dem Internationalen Versöhnungsbund, der EIRENE-Stiftung und dem Niederländischen EIRENE-Zweig zu

den institutionellen Mitgliedern von EIRENE zählen. Zudem ist es auch Privatpersonen, die sich mit EIRENE verbunden fühlen und die die Arbeit von EIRENE auf verschiedene Weise unterstützen möchten, möglich, im Verein Mitglied zu werden. 1. Vorbereitung und Ankunft Bevor mein eigentlicher Dienst beginnen konnte, mussten wir einiges an Vorbereitungen treffen und an einem Ausreisekurs teilnehmen, indem wir einiges ueber unser Gastland, kulturelle Unterschiede, moegliche

Fettnaepfchen und Erfahrungsberichte besprochen, diskutiert und auch teilweise witzig aufgearbeitet haben. Mein Ausreisekurs war im Juli, sodass ich danach noch viel Zeit hatte mich um mein Visum zu kuemmern, zu packen und mich von Freunden und Familie zu verabschieden. Am 14. September ging es dann endlich los, alle EIRENE Freiwilligen, die in die USA reisen wollten haben zusammen einen Flug gebucht, sodass wir uns am Frankfurter Flughafen getroffen haben und unsere Reise beginnen konnten. Der erste kleine Schock kam auch direkt nach der Ankuft, die Beamten am Einreiseschalter haben uns mitgeteilt, dass es unmoeglich sei, eine Aufenthaltsgenehmigung fuer ein Jahr zu bekommen, doch genau diese

brauchten wir. Nach ueber 3 Stunden Wartezeit und bangen, wurden wir dann entlich aufgerufen und wir bekamen unsere Aufenthaltsgenehmigung. Wir waren alle sehr erschoepft und waren froh, als wir in unserem Hotel in Washington DC angekommen sind. Den naechsten Tag haben wir dann genutzt, um die Hauptstadt zu erkunden und Sightseeing zu betreiben. Abends wurden wir dann von den Koordinatoren von BVS (der amerikanischen Partnerorganisation von EIRENE, die fuer unsere

Projekte zustaendig ist) abgeholt und fuer die sogenannte Orientation nach New Windsor gebracht. 2. The Orientation Bei der Orientation sind dann alle deutschen und amerikanischen BVS Freiwillige zusammengekommen. Es ging vor allem darum ein passendes Projekt fuer jeden Freiwilligen zu finden, aber auch das sogenannte simple life kennen zu lernen, nach welchem Motto die BVS Freiwilligen leben sollten. Wir wurden in Foodgroups eingeteilt und waren abwechselnd dafuer zustaendig fuer knapp 30 Leute zu kochen, wobei wir dafuer nur 30$ zur Verfuegung hatten, ihr koennt euch wahrscheinlich vorstellen, das dabei einige intressante und kreative Gerichte bei rausgekommen sind. Desweitern haben wir auch in der Community gearbeitet und wurden erneut auf moegliche Konflikte und die Anforderungen an uns vorbereitet. Erst wenige Tage bevor wir entlich in unsere Projekte konnten haben wir die Zusagen bekommen, das war sehr nervenaufreibend und anstrengend. Aber auch eine gute

Moeglichkeit um sich daran zu gewoehnen, dass man ab jetzt Englisch reden muss. Gluecklicherweise wurde ich bei meinm Wunschprojekt akzeptiert, als Child Enrichment Assistant bei IHN in Cincinnati. 3. Mein Projekt Ich arbeite bei Interfaith Hospitality Network, dies ist ein Obdachlosencenter fuer Familien. In unserem Tagescenter haben obdachlose Familien zum Beispiel die Chance, an Trainingsprogrammen, wie Haushaltsführung oder Jobsuche teilzunehmen. Oder sich mit einem so genannten Case Manager zu treffen, der ihnen hilft, wieder eine Wohnung zu finden. Nachmittags werden die Familien dann von einem Bus abgeholt und zu zwei verschiedenen Kirchengemeinden gefahren. Dort bekommen sie eine warme Mahlzeit und einen eigenen Raum zum Übernachten. Ich helfe bei allem, was so anfällt, gebe Busfahrkarten aus oder beschäftige die Kinder, während die Eltern in Besprechungen sind.

Zu meinen regelmäßigen Jobs gehören auch die sogenannten Intakes, also Obdachlose Familien, die neu in unser Programm aufgenommen werden. Ihnen erkläre ich unser Programm und nehme ihre Daten auf. Zudem gibt es auch immer kleiner Projekte, die ich organisieren oder an denen ich mithelfen kann, zum Beispiel Halloween oder Weihnachtspartys fuer die Kinder hier zu organisieren. Die Mitarbeiter hier sind super freundlich, hilfsbereit und witzig und ich fuehle mich hier sehr wohl und gut aufgenommen.

4. Das Community Haus Hier in Cincinnati lebe ich in einem sogenannten Community House, das heisst vor allem, dass es ein paar Richtlinien gibt, an die man sich halten sollte. So gibt es zum Beispiel Community meals, das heisst einfach nur, dass jedes Mitglied im Haus einen festen Abend in der Woche hat, andem er/sie fuer alle Dinner kocht. Ausserdem haben wir woechentliche Hausmeetings bei denen wir Problem/Konflikte ansprechen und unsere Wochenaufgaben verteilen, um sicherzustellen, dass der Muell rausgebracht, die Kueche sauber und die Spuelmaschine ausgeraumt wird.

Im Moment leben wir zu viert in einem sehr grossen Haus, sodass jeder die Moeglichkeit hat sich in sein eigenes Zimmer zurueckzuziehen, wenn man mal keine Lust auf Gesellschaft hat. Ich habe auf jeden Fall sehr viel Glueck gehabt mit meinen amerikanischen Mitbewohnern, wir verstehen uns super und machen viel zusammen und bis jetzt war unser groesster Konflikt, die Frage wie stark wir das Haus heizen wollen. Ich hoffe sehr, dass es so positiv weiter geht.

Fazit Bis jetzt bin ich sehr froh darueber mich fuer einen Freiwilligendienst in den USA beworben zu haben, trotz einiger kleinerer Stolpersteine fuehle ich mich sehr wohl hier und freue mich schon sehr auf die naechsten Monate und die Zwischenseminare, bei denen ich die anderen Frewilligen wieder treffe und erfahre, wie es ihnen so in ihren Projekten ergangen ist.

Viele Grüße aus Cincinnati