Entwurfsverfasser: Dietmar Brusda Leitidee: "Spiel-Bergwerk" In Anlehnung an den Standort des GRUGA-Parkes Essen, im Zentrum des Ruhrgebiets und der Tatsache, daß immer mehr Zechenanlagen geschlossen werden, entstand die Idee,die ehemalige Milchbar in ein bespielbares Bergwerk zu verwandeln. Das Gebäude Durch seinen horizontalen Baukörper liegt das Gebäude unauffällig in der Landschaft. Da aber nun Besucher der Gruga auf ein Spielhaus aufmerksam gemacht werden sollen, mußte ein Gegengewicht zu dieser ruhigen Form gefunden werden. Dies nun wurde durch den Förderturm im Haupteingangsbereich erreicht. Er kündigt von weitem sichtbar das Bergwerk an, zum anderen dient er als mechanisches Spielgerät für die Kinder. Sensiblere Kinder, denen dies alles zu gewaltig ist, können sich über eine Art Bergarbeiterhinterhofszenerie (Hühnerstall, Kaninchenstall, Hundehütte... ) allmählich mit der Anlage vertraut machen. Freifläche und Senke Im Innenbereich fällt sofort die Kaue auf, die für die Kinder als Kleiderablage dienen soll. In der Senke soll ein Maschinenraum entstehen, der eine große bespielbare Dampfmaschine beinhalten soll, die verschiedenste Spielaktivitäten zuläßt. Durch Rohre, die Nischen und Emporen bilden, soll der Maschinenraumcharakter noch verstärkt werden. Um 1930 gab es im Bergbau den Platz des Fördermaschinisten, der für die Beförderung von Mensch und Material unter Tage verantwortlich war. Dieser Platz mit seinen Pedalen, beweglichen Rädern, Hebeln und der Sprechröhre soll nun auch für die Kinder nutzbar gemacht werden. Die Fläche vor der Senke soll Freifläche sein, die den Kindern Möglichkeiten zu eigenen Spielen bieten soll.
Kleine Empore Da man von der kleinen Empore aus einen guten Sichtkontakt zum Haupteingang, ins Gelände und in das Gebäude hat, können sich dort Eltern in einer nachempfundenen Wohnküchenatmosphäre aufhalten, die auch den Kleinsten Platz zum krabbeln bietet. Bergbaumuseum Im ersten Obergeschoß wird ein kleines Bergwerkmuseum eingerichtet, damit Kinder die Spielanlage nicht nur durch körperliche, sondern auch durch geistige Aktivitäten erfahren (Tasten, Lesen, Sehen, Hörspiel...). Dieses kleine Museum beinhaltet außerdem Sitzmöglichkeiten von denen aus die Kinder in den Hof und ins Gebäude sehen können. (Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang die Mitarbeit des Bergbaumuseums Bochum, oder ähnlichen Einrichtungen, die durch das Spenden oder Ausleihen von Modellen, Werkzeugen etc. den Spiel- und Anschauungswert dieses Raumes erhöhen könnten.) Die Außenanlage Die Außenanlage wird durch die Kies-Sand-Grube, mit all ihren daran angeschlossenen Spielgeräten bestimmt. In diese Grube sollen Nischen hineinmodeliert werden, die den Kindern das Gefühl "sich in der Erde zu befinden, Unter Tage zu sein, vermitteln sollen. Wichtig ist das überwinden von Angst, Aus diesem Grund wird vom Schuppen aus eine unterirdische Röhre (Streb) bis zur Grube geführt, die es nun bei ziemlicher Dunkelheit zu durchkriechen gilt. Durch diese Verbindung wird außerdem der vorhandene Schuppen (Remise) in die neugeschaffene Spiellandschaft einbezogen. Da der Schuppen rechts und links je einen kleinen Raum besitzt, werden diese zum einen als Materiallager für Schüppe, Spaten, Schubkarre.. zum anderen als kleine Trinkhalle (Kaufladenspiele) genutzt.
Arbeitsbühne Der Kiesgrube angeschlossen ist eine Arbeitsbühne mit Leitern, Brunnen, Wasserrinnen und einer Archimedischen Schraube, durch die ein Wasserkreislauf entsteht, der nur durch gemeinsame Anstrengungen aufrechterhalten werden kann (Soziales Verhalten). Soziales Verhalten soll auch an der Rüttelrutsche geschult werden, die es ermöglicht, Sand - Kies durch Bildung von Gefälle in verschiedene Richtungen zu transportieren. Eine kleine Zechenbahn, die sich der Rutsche anschließt, soll den Weitertransport ermöglichen. Schlußwort Oberstes Anliegen bei diesem Entwurf ist es, das gesamte Gebäude und Gelände in die Idee des Spiel-Bergwerkes einzutauchen. Dieses Thema soll sich wie ein roter Faden durch die Anlagen ziehen. Da vorgefertigte Spielgeräte wenig über den Bergbau aussagen, war der Entwurfsverfasser gezwungen, Spielgeräte selbst zu entwerfen, die aber durch einfachste Mechaniken leicht zu erstellen sind. Gleichwohl legen sie aber in gleicher oder abgewandelter Form Zeugnis darüber ab, wie im Bergbau gearbeitet wird bzw. wurde. Der Aspekt der Finanzierung wurde dahingehend berücksichtigt, als die bauliche Substanz in das Konzept aufgenommen und kostspielige Umbaumaßnahmen vermieden wurden. Da der Bau eines Spielhauses unter der Leitidee Bergwerk wohl auch bei RAG (RUHRKOHLE AG) auf Interesse stoßen dürfte, erhofft sich der Verfasser eine finanzielle Beteiligung oder zumindest die Stiftung von Bergbaugerät. In einer Zeit, in der sich die Zahl der noch bestehenden Zechenanlagen ständig verringert, wäre es gerade im Ruhrgebiet richtig einen Ort zu schaffen, der den Alltag des Bergmannes nicht nur zeigt und dokumentiert, sondern auch für Kinder erlebbar macht.
Erdgeschoß Obergeschoß Gartenseite 1 Eingang 2 Windfang 3 Waschkaue (Garderobenraum) 4 Freier Spielbereich 5 Maschinenraum 5.1 Bespielbare Dampfmaschine 5.2 Platz für den Fördermaschinisten 6 Sanitärbereich 6.1 Kinder-Abortraum 6.2 Behinderten-Abortraum 6.3 1 Hilfe 6.4 Baby-Wickelplatz Empore 7 Aufenthaltsraum für Betreuer und Eltern mit Krabbelecke 8 Bergbaumuseum 8.1 Kleidung 8.2 Werkzeug 8.3 Modelle 8.4 Fenster mit Blick in das Erdgeschoß Kellergeschoß 9 Abgang zu den Erwachsenen- Aborträumen Außen-Spielflächen Eingangsseite 10 Förderturm 11 Hinterhof eines Bergarbeiterhauses 16 Überdachte Spielterrasse 17 Remise 17.1 Werkzeugschuppen 17.2 Sitzplätze 17.3 Kiosk 18 Schacht-Eingang 18.1 Streb 19 Zechenbahn 20 Arbeitsbühne mit Wasserrinnen 21 Rutsche 22 Kies-,Sandgrube 23 Archimedische Schraube