Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung Fachangestellter für Markt- und Sozialforschung

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Transkript:

Lehrplan für das Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen Fachangestellte für Markt- Sozialforschung Fachangestellter für Markt- Sozialforschung Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung

ISBN 978 3 86837 018 8 Heft 41090 Herausgegeben vom Ministerium für Schule Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Völklinger Straße 49, 40221 Düsseldorf Copyright by Ritterbach Verlag GmbH, Frechen Druck Verlag: Ritterbach Verlag Rudolf-Diesel-Straße 5 7, 50226 Frechen Telefon (0 22 34) 18 66-0, Fax (0 22 34) 18 66 90 www.ritterbach.de 1. Auflage 2010

Auszug aus dem Amtsblatt des Ministeriums für Schule Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Nr. 01/10 Sekarstufe II Berufskolleg; Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung; Lehrpläne RdErl. des Ministeriums für Schule Weiterbildung vom 30.11.2009 313-6.08.01.13-45519 Bezug: RdErl. des Ministeriums für Schule Weiterbildung vom 25.10.2006 613-6.08.01.13-45519 (ABl.NRW. 12/06) Für die in der Anlage aufgeführten Ausbildungsberufe werden hiermit Lehrpläne gemäß 6 in Verbindung mit 29 Schulgesetz (BASS 1-1) festgesetzt. Sie treten mit sofortiger Wirkung in Kraft. Die Veröffentlichung erfolgt in der Schriftreihe Schule in NRW. Die vom Verlag übersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen dort u. a. für die Mitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw. zur Ausleihe verfügbar zu halten. Die im Bezugserlass aufgeführten vorläufigen Lehrpläne, die von den nunmehr auf Dauer festgesetzten Lehrplänen abgelöst werden, treten mit sofortiger Wirkung außer Kraft. Anlage Heft Ausbildungsberuf 41019 Fachangestellte für Arbeitsförderung/Fachangestellter für Arbeitsförderung 41090 Fachangestellte für Markt- Sozialforschung/Fachangestellter für Markt- Sozialforschung 41087 Fachkraft für Hafenlogistik (bisher: Seegüterkontrolleur) 41091 Fachkraft für Möbel-, Küchen- Umzugsservice 4169 Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk/Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk (bisher: Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk/Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk) 41088 Hafenschifferin/Hafenschiffer 4206 Holzmechanikerin/Holzmechaniker 4154 Immobilienkauffrau/Immobilienkaufmann (bisher: Kauffrau in der Grstücks Wohnungswirtschaft/Kaufmann in der Grstücks- Wohnungswirtschaft) 41086 Kauffrau für Dialogmarketing/Kaufmann für Dialogmarketing sowie Servicefachkraft für Dialogmarketing 4105 Kauffrau für Versicherungen Finanzen/Kaufmann für Versicherungen Finanzen (bisher: Versicherungskauffrau/Versicherungskaufmann) 4103 Kauffrau im Groß- Außenhandel/Kaufmann im Groß- Außenhandel

Heft Ausbildungsberuf 41089 Kauffrau für Marketingkommunikation/Kaufmann für Marketingkommunikation (bisher: Werbekauffrau/Werbekaufmann) 41011 Mediengestalterin Bild Ton/Mediengestalter Bild Ton 4155 Medienkauffrau Digital Print/Medienkaufmann Digital Print (bisher: Verlagskauffrau/Verlagskaufmann) 4167 Medizinische Fachangestellte/Medizinischer Fachangestellter (bisher: Arzthelferin/Arzthelfer) 41092 Ofen- Luftheizungsbauerin/Ofen- Luftheizungsbauer (bisher: Kachelofen- Luftheizungsbauerin/Kachelofen- Luftheizungsbauer) 4136 Tischlerin/Tischler 41093 Tiermedizinische Fachangestellte/Tiermedizinischer Fachangestellter 4284 Verfahrensmechanikerin für Kunststoff Kautschuktechnik/ Verfahrensmechaniker für Kunststoff Kautschuktechnik

Inhalt Seite 1 Rechtliche Grlagen... 7 2 Zur Umsetzung des Lehrplans im Bildungsgang... 7 2.1 Aufgaben der Bildungsgangkonferenz... 8 2.2 Hinweise zur Lernerfolgsüberprüfung Leistungsbewertung... 9 2.3 Hinweise zur Förderung der Gleichberechtigung (Gender Mainstreaming)... 10 3 Vorgaben Hinweise für den berufsbezogenen Lernbereich... 11 3.1 Stentafel... 11 3.2 Bündelungsfächer... 11 3.2.1 Zusammenfassung der Lernfelder... 11 3.2.2 Beschreibung der Bündelungsfächer... 12 3.3 Hinweise Vorgaben zum Kompetenzerwerb in weiteren Fächern... 14 3.3.1 Kompetenzerwerb im Fach Fremdsprachliche Kommunikation... 14 3.3.2 Integration der Datenverarbeitung... 15 3.4 KMK-Rahmenlehrplan... 16 4 Vorgaben Hinweise zum berufsübergreifenden Lernbereich... 37 4.1 Deutsch/Kommunikation... 37 4.2 Evangelische Religionslehre... 39 4.3 Katholische Religionslehre... 42 4.4 Politik/Gesellschaftslehre... 47 4.5 Sport/Gesheitsförderung... 50 5 Vorgaben Hinweise zum Differenzierungsbereich zum Erwerb der Fachhochschulreife... 53 6 Anlage... 54 6.1 Entwicklung Ausgestaltung einer Lernsituation... 54 6.2 Vorlage für die Dokumentation einer Lernsituation... 55

1 Rechtliche Grlagen Grlagen für die Ausbildung in diesem Beruf sind die geltende Verordnung über die Berufsausbildung vom 06.04.2006, veröffentlicht im Besgesetzblatt (BGBl. I Nr. 17, S. 828 ff.) 1 2 der Rahmenlehrplan der Ständigen Konferenz der Kultusminister -senatoren der Länder (KMK-Rahmenlehrplan) für den jeweiligen Ausbildungsberuf (s. Kapitel 3.4). Die Verordnung über die Berufsausbildung gemäß 4 5 BBiG bzw. 25 26 HWO beschreibt die Berufsausbildungsanforderungen. Sie ist vom zuständigen Fachministerium des Bes im Einvernehmen mit dem Besministerium für Bildung Forschung erlassen. Der mit der Verordnung über die Berufsausbildung abgestimmte KMK-Rahmenlehrplan ist nach Lernfeldern strukturiert. Er basiert auf den Anforderungen des Berufes sowie dem Bildungsauftrag der Berufsschule zielt auf die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz. Hierzu gehört auch die Sensibilisierung für die Wirkungen tradierter männlicher weiblicher Rollenprägungen die Entwicklung alternativer Verhaltensweisen zur Förderung der Gleichberechtigung von Frauen Männern (Gender Mainstreaming). Der vorliegende Lehrplan ist durch Erlass des Ministeriums für Schule Weiterbildung (MSW) in Kraft gesetzt worden. Er übernimmt den KMK-Rahmenlehrplan mit den Lernfeldern, ihren jeweiligen Zielformulierungen Inhalten als Mindestanforderungen. Er enthält darüber hinaus Vorgaben für den Unterricht die Zusammenarbeit der Lernbereiche gemäß der Verordnung über die Ausbildung Prüfung in den Bildungsgängen des Berufskollegs (Ausbildungs- Prüfungsordnung Berufskolleg APO-BK) vom 26. Mai 1999 in der jeweils gültigen Fassung. 2 Zur Umsetzung des Lehrplans im Bildungsgang Kernaufgabe bei der Umsetzung lernfeldorientierter Lehrpläne ist die Entwicklung, Realisation Evaluation von Lernsituationen, die sich an den didaktischen Kategorien Gegenwarts-, Zukunftsbedeutung sowie Exemplarität ausrichten. Lernsituationen sind didaktisch aufbereitete thematische Einheiten, die sich zur Umsetzung von Lernfeldern Fächern aus beruflich, gesellschaftlich oder privat bedeutsamen Problemstellungen erschließen. Solche Problemstellungen sind Ausgangspunkt, aber ebenso Zielperspektive eines handlungsorientierten Unterrichts zur Entwicklung einer umfassenden Handlungskompetenz. Vor diesem Hintergr bereiten Lernsituationen Ziele Inhalte aus den Lernfeldern Fächern für die unterrichtliche Umsetzung didaktisch methodisch auf konkretisieren diese. Lernsituationen sind didaktisch als komplexe Lehr-Lern-Arrangements anzusehen. Sie schließen in ihrer Gesamtheit alle Erarbeitungs-, Anwendungs-, Übungs- Vertiefungsphasen sowie Erfolgskontrollen ein. Es gibt Lernsituationen, die ausschließlich zur Umsetzung eines Lernfeldes entwickelt werden 1 Hrsg.: Besanzeiger Verlagsgesellschaft mbh, Köln 2 s. Linksammlung zum Lehrplan: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/verweise/ 7

neben den Zielen Inhalten eines Lernfeldes die Ziele Inhalte eines oder mehrerer weiterer Fächer integrieren ausschließlich zur Umsetzung eines einzelnen Faches generiert werden neben den Zielen Inhalten eines Faches solche eines Lernfeldes oder weiterer Fächer integrieren. Lernsituationen knüpfen häufig aneinander an. Sie ermöglichen eine zielgerichtete, planvolle individuelle Kompetenzentwicklung der Lernenden, die auch eine zunehmende Komplexität im Bildungsgangverlauf ausdrücken kann. (vgl. Handreichung Didaktische Jahresplanung 1 ). 2.1 Aufgaben der Bildungsgangkonferenz Aufgabe der Bildungsgangkonferenz ist es, im Rahmen der didaktischen Jahresplanung eine Konkretisierung der curricularen Vorgaben für den Bildungsgang vorzunehmen dabei auch Besonderheiten der Region der Lernorte sowie aktuelle Bezüge zu berücksichtigen. Die Bildungsgangkonferenz arbeitet bei der didaktischen Umsetzung des Lehrplans mit allen an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen (s. APO-BK, Erster Teil, Erster Abschnitt, 6 14 (3)) plant realisiert die Zusammenarbeit der Lernbereiche. Hinweise Anregungen zur Entwicklung Gestaltung der didaktischen Jahresplanung enthält die Handreichung Didaktische Jahresplanung. 1 Danach sind insbesondere folgende Aufgaben zu leisten: Anordnung der Lernfelder in den einzelnen Ausbildungsjahren Ausdifferenzierung der Lernfelder durch praxisrelevante, exemplarische Lernsituationen Festlegung des zeitlichen Umfangs der Lernsituationen didaktisch begründete Anordnung der Lernsituationen unter Beachtung des Kompetenzzuwachses Konkretisierung der Kompetenzentwicklung in den Lernsituationen unter Berücksichtigung aller Kompetenzdimensionen wie sie der KMK-Rahmenlehrplan vorsieht (s. Kapitel 3.4) unter Einbezug der im berufsbezogenen Lernbereich zusätzlich ausgewiesenen Fächer wie Fremdsprachliche Kommunikation oder Wirtschafts- Betriebslehre der Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs Zuordnung von einzuführenden oder zu vertiefenden Arbeitstechniken zu den Lernsituationen Vereinbarungen zu Lernerfolgsüberprüfungen Planung der Lernorganisation Belegung von Klassen-/Fachräumen, Durchführung von Exkursionen usw. zusammenhängende Lernzeiten Einsatz der Lehrkräfte im Rahmen des Teams sächliche Ressourcen 1 s. Linksammlung zum Lehrplan: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/verweise/ 8

Berücksichtigung der Besonderheiten bei Durchführung eines doppeltqualifizierenden Bildungsgangs (vgl. Handreichung Doppelqualifikation im dualen System 1 ) Die didaktische Jahresplanung ist zu dokumentieren die Bildungsgangarbeit zu evaluieren. 2.2 Hinweise zur Lernerfolgsüberprüfung Leistungsbewertung Lernerfolgsüberprüfung Leistungsbewertung erfordern, dass alle Dimensionen der Handlungskompetenz in Aufgabenstellungen berücksichtigt werden. Lernerfolgsüberprüfungen Leistungsbewertungen sind Grlage für die Planung Steuerung konkreter Unterrichtsverläufe Beratungen mit Schülerinnen Schülern zu deren Leistungsprofilen Beratungen mit an der Berufsausbildung Mitverantwortlichen insbesondere über die Zuerkennung des Berufsschulabschlusses, den Erwerb allgemeinbildender Abschlüsse der Sekarstufe II sowie den nachträglichen Erwerb von Abschlüssen der Sekarstufe I. Lernerfolgsüberprüfungen Leistungsbeurteilungen orientieren sich am Niveau der in den Zielformulierungen der Lernfelder als Mindestanforderungen beschriebenen Kompetenzen. Dabei sind zu berücksichtigen: der Umfang die Differenziertheit von Kenntnissen, Fähigkeiten Fertigkeiten die Selbstständigkeit bei der Leistungserbringung die situationsgerechte, sprachlich richtige Kommunikation sowie das Engagement soziale Verhalten in Lernprozessen Leistungen in Datenverarbeitung werden im Rahmen der Umsetzung der Lernfelder erbracht fließen dort in die Bewertung ein. Leistungen im Fach Fremdsprachliche Kommunikation werden in enger Verknüpfung mit den Lernfeldern erbracht, jedoch gesondert bewertet. Im Fach Fremdsprachliche Kommunikation wird dabei unter Berücksichtigung des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens des Fachlehrplans für Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung das Spektrum der allgemeinen sprachlichen Mittel, Wortschatzspektrum -beherrschung, grammatikalische Korrektheit, Aussprache Intonation, Diskurskompetenz sowie Redefluss -genauigkeit dem angestrebten Niveau zugeordnet. Das Niveau des europäischen Referenzrahmens, an dem sich der Unterricht orientiert hat, wird zusätzlich zur Note auf dem Zeugnis ausgewiesen. Um allen Schülerinnen Schülern gleiche Lernchancen zu ermöglichen, werden unterschiedliche Vorkenntnisse in der Fremdsprache grsätzlich durch ein binnendifferenziertes Unterrichtsangebot auf zwei unterschiedlichen Niveaustufen oder durch Kursbildung berücksichtigt. Die Leistungsbewertung im Differenzierungsbereich richtet sich nach den Vorgaben der APO-BK. 1 s. Linksammlung zum Lehrplan: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/verweise/ 9

2.3 Hinweise zur Förderung der Gleichberechtigung (Gender Mainstreaming) Es ist Aufgabe der Schule, den Grsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter zu achten auf die Beseitigung bestehender Nachteile hinzuwirken ( 2 Abs. 6 Satz 2 Schulgesetz). Grlagen Praxishinweise zur Förderung der Chancengleichheit ( Reflexive Koedukation ) sind den jeweils aktuellen Veröffentlichungen des Ministeriums für Schule Weiterbildung zu entnehmen. 1 1 s. Linksammlung zum Lehrplan: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/verweise/ 10

3 Vorgaben Hinweise für den berufsbezogenen Lernbereich 3.1 Stentafel I. Berufsbezogener Lernbereich Unterrichtssten 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr Summe Wirtschafts- Sozialprozesse 120 120 Betriebliche Prozesse 60 40 60 160 Projektmanagement 100 80 180 360 Statistik 160 40 200 Fremdsprachliche Kommunikation 0 40 0 80 0 80 80 Summe: 280 320 280 360 280 360 920 II. Differenzierungsbereich Die Stentafeln der APO-BK, Anlage A 1, A 2, A 3.1 A 3.2, gelten entsprechend. III. Berufsübergreifender Lernbereich Deutsch/Kommunikation Religionslehre Sport/Gesheitsförderung Politik/Gesellschaftslehre Die Stentafeln der APO-BK, Anlage A 1, A 2, A 3.1 A 3.2, gelten entsprechend. 3.2 Bündelungsfächer 3.2.1 Zusammenfassung der Lernfelder Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplans, die sich aus gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern ableiten, sind zu Bündelungsfächern zusammengefasst. Diese Bündelungsfächer sind in der Regel über die gesamte Ausbildungszeit ausgewiesen. Die Leistungsbewertungen innerhalb der Lernfelder werden zur Note des Bündelungsfaches zusammengefasst. Eine Dokumentation der Leistungsentwicklung über die Ausbildungsjahre hinweg ist somit sichergestellt. 11

Zusammenfassung der Lernfelder zu Bündelungsfächern in den einzelnen Ausbildungsjahren 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr LF 1, LF 2 Wirtschafts- Sozialprozesse LF 3 LF 5 LF 9 Betriebliche Prozesse LF 4 LF6 LF 10, LF 11, LF13 Projektmanagement LF 7, LF 8 LF 12 Statistik 3.2.2 Beschreibung der Bündelungsfächer Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- Geschäftsprozesse in den gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend für die jeweiligen Lernfelder sind. Wirtschafts Sozialprozesse Zu Beginn ihrer Ausbildung ordnen die Schülerinnen Schüler sich ihren Betrieb in einen gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang ein. Sie setzen sich mit den Leistungsschwerpunkten ihres Ausbildungsbetriebes auseinander. Im Rahmen ihres Ausbildungsvertrages ü- bernehmen sie Verantwortung mit Rechten Pflichten erfassen die gesetzlichen Rahmen- Arbeitsbedingungen. Sie beschreiben den Betrieb als komplexes organisatorisches Gebilde erkennen seine vielfältigen inner- außerbetrieblichen Verflechtungen Prozesse (LF 1). Die Schülerinnen Schüler reflektieren diskutieren die Grenzen Risiken der Branche lernen, diese aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Sie setzen sich mit gesellschaftlichen Phänomenen Veränderungen auseinander beziehen Position. Sie bewerten die Rolle Marktstellung ihres Ausbildungsbetriebes auch im Vergleich zur Konkurrenz begreifen dabei auch die Rolle staatlicher Politik Europas. In diesem Zusammenhang leiten sie aus verschiedenen Marktkonstellationen ab, wie sich in unserer marktwirtschaftlichen Ordnung Preise am Markt bilden (LF 2). Betriebliche Prozesse Dieses Fach erstreckt sich über alle drei Ausbildungsjahre, wobei der Datenschutz die Datensicherheit in jedem Ausbildungsjahr themenbezogen angewendet werden. Das erste Ausbildungsjahr stellt die Beziehung Vertragsgestaltung zur Kin/zum Ken in den Vordergr. Die Schülerinnen Schüler beschreiben den Unterschied von nonverbaler verbaler Kommunikation reflektieren geführte Gespräche. Sie stellen verschiedene Arten der Kengewinnung dar beachten als Dienstleisterin/Dienstleister die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die berufsbezogenen Grenzen in Form von Codices, Selbstverpflichtungen Standesregeln (LF 3). Im zweiten Lehrjahr dokumentieren die Schülerinnen Schüler Werteströme projektorientiert beurteilen den wirtschaftlichen Erfolg von Projekten Unternehmen. Hierzu wählen sie geeignete Kennziffern aus berücksichtigen geltende Umsatzsteuerregelungen (LF 5). 12

Im dritten Lehrjahr erarbeiten die Schülerinnen Schüler selbstständig systemgestützt eine Projektdokumentation in Form geeigneter Dateitypen. Sie wenden verschiedene Möglichkeiten der Archivierung sowie der Datenausgabe an. Sie erstellen Schaubilder Grafiken, indem sie Datenmaterial adäquat fokussiert auswerten (LF 9). Projektmanagement Im Hinblick auf die Tätigkeit einer Mitarbeiterin/eines Mitarbeiters in der Markt- Sozialforschung kommt der Anwendung von Projektmanagement-Bausteinen eine zentrale Rolle zu. Daher stellt dieses Fach die Kernprozesse in der Markt- Sozialforschung dar. Schon im ersten Ausbildungsjahr bilden die Schülerinnen Schüler eigenständig ein Projekt in einem Projektmanagementplan ab. Sie erkennen den kritischen Pfad stellen schon in der Planungsphase Erfolgskriterien für die Durchführung eines Projektes auf. Sie nutzen Möglichkeiten der Primär- Sekärforschung beurteilen Erhebungs- Untersuchungsmethoden in Bezug auf die Fragestellung. Anhand vorhandener Untersuchungen bewerten sie die Güte der Datenerhebung machen Alternativvorschläge (LF 4). In der Projektvorbereitungsphase im zweiten Ausbildungsjahr entscheiden sie sich für geeignete Methoden, Erhebungstechniken Untersuchungstypen erstellen eine Datenbank für die spätere Datenerhebung. Im Rahmen einer Teilerhebung beschreiben sie die Grlagen der Stichprobentheorie legen Parameter fest. Sie entwerfen einen Fragebogen, bereiten Leitfäden für Interviewer/Interviewerinnen vor schaffen die Voraussetzungen für die Durchführung einer Gruppendiskussion. Hierbei berücksichtigen sie auch die Möglichkeiten Grenzen des Internets (LF 6). Das dritte Ausbildungsjahr umfasst die Gestaltung von Projektpräsentationen, die Nachbereitung von Projekten sowie die Umsetzung eines eigenen Projektes mit all seinen Phasen Facetten. Die Schülerinnen Schüler extrahieren aus einer Vielzahl von Informationen das Wesentliche, formulieren Kernaussagen setzen diese in eine Präsentation um. (LF 10) Sie vergleichen gesetzte Ziele mit dem eigentlich Umgesetzten erklären die Abweichungen. Sie legen die Informationen in einer Datenbank ab. In ihrem beruflichen Alltag können sie dadurch die Projektarchivierungen vornehmen, da sie sich auch mit den rechtlichen Hintergründen auskennen (LF 11). Zum Abschluss der Ausbildung führen die Schülerinnen Schüler ein Projekt von der Projektidee bis zur Präsentation durch dokumentieren den jeweiligen Projektfortschritt im Team (LF 13). Statistik Mit den Lernfeldern dieses Faches werden die Schülerinnen Schüler mit den gängigen Fachbegriffen, Methoden Berechnungen in der Markt- Sozialforschung vertraut gemacht. In diesem Fach wird das Rüstzeug zur Auswertung von Datenmaterial vermittelt, dem Kernstück in der Markt- Sozialforschung. Zwar müssen sie in ihrer späteren Tätigkeit nicht alle Feinheiten der Statistik kennen; jedoch benötigen sie z. B. für die Durchführung von Plausibilitätschecks die Begleitung von Projekten im späteren Berufsalltag das notwendige Hintergrwissen. Bereits in der Mittelstufe beschäftigen sich die Schülerinnen Schüler mit den Grzügen der Datenprüfung. Sie codieren Daten transkribieren wörtliche Nennungen (LF 7). Sie führen Berechnungen mithilfe von ausgewählten Größen der deskriptiven Statistik durch. Die Schülerinnen Schüler treffen Entscheidungen bezüglich der Anwendung verschiedener Verfahren in Bezug auf ausgewählte Fragestellungen wenden in diesem Zusammenhang gängige Auswertungsprogramme an (LF 8). 13

In der Oberstufe bewerten die Schülerinnen Schüler anhand von gängigen, gesamtwirtschaftlichen Kennziffern die aktuelle Wirtschaftsituation bewerten diese vor dem Hintergr wirtschafts- strukturpolitischer Maßnahmen. Sie vergleichen internationales Datenmaterial die Wirksamkeit internationaler Bestrebungen auf das Wachstum von Volkswirtschaften. Auf diese Weise verknüpfen die Schülerinnen Schüler praktisches Wissen über Statistik mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung (LF 12). 3.3 Hinweise Vorgaben zum Kompetenzerwerb in weiteren Fächern Als weitere Fächer werden die im berufsbezogenen Lernbereich zusätzlich ausgewiesenen Fächer wie Fremdsprachliche Kommunikation die Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs bezeichnet. Der Unterricht in diesen Fächern ist für die Förderung umfassender Handlungskompetenz unverzichtbar. 3.3.1 Kompetenzerwerb im Fach Fremdsprachliche Kommunikation Grlage für den Unterricht im Fach Fremdsprachliche Kommunikation ist der gültige Fachlehrplan für Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung. Der Unterricht unterstützt die berufliche Qualifizierung fördert zugleich eine fachspezifische Kompetenzerweiterung. Die im Umfang von 40 Sten in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes enthaltenen fremdsprachlichen Ziele Inhalte sind entsprechend den Anforderungen der Lerngruppe in enger Verknüpfung mit den Lernfeldern unterrichtlich umzusetzen im Fach Fremdsprachliche Kommunikation zu benoten. Dasselbe gilt für die darüber hinaus sich aus den besonderen Anforderungen des Ausbildungsberufes ergebenden fremdsprachlichen Ziele Inhalte, die mit zusätzlich 80 Unterrichtssten in der Stentafel verankert sind. Die Leistungsbewertung richtet sich nach den Vorgaben in Kapitel 2.2. In der nachfolgenden Tabelle sind beispielhafte Anknüpfungspunkte für die fremdsprachliche Kommunikation in den Lernfeldern für den Ausbildungsberuf aufgeführt. Kompetenzbereiche Fremdsprache Rezeption Erfassen der wesentlichen Aussagen fremdsprachlicher Texte (hörend lesend) Produktion Erstellen von mündlichen schriftlichen Mitteilungen aller Art in der Fremdsprache Mediation Übertragen von Texten, Sachverhalten Problemstellungen von einer Sprache in die andere Interaktion Führen von Gesprächen Austausch schriftlicher Mitteilungen in der Fremdsprache Lernfeld 1 Die Ausbildung in der Markt- Sozialforschung mitgestalten Grlagentexte zu Unternehmen in der Markt- Sozialforschung gesetzlichen Grlagen verstehen Leistungsschwerpunkte Arbeitsgebiete des Ausbildungsunternehmens beschreiben sich über Erfahrungen Arbeitseinsätze austauschen Lernfeld 2 Geschäftsprozesse der Markt- Sozialforschung analysieren Informationsquellen zum europäischen globalen Wettbewerb auswerten Geschäftsprozesse interner externer Dienstleister erläutern Lernfeld 3 Dienstleistungen der Markt Sozialforschung anbieten Informationen über ausländische Unternehmen verstehen auswerten Anfragen Angebote verfassen Informationen zum Leistungsspektrum des Ausbildungsunternehmens übertragen mit unternehmensinternen externen Personen situationsgerecht kenorientiert kommunizieren 14

Lernfeld 4 Markt- Sozialforschungsprojekte planen Lernfeld 5 Werteströme von Projekten/Unternehmen der Markt Sozialforschung dokumentieren Lernfeld 6 Markt- Sozialforschungsprojekte vorbereiten Lernfeld 7 Markt- Sozialforschungsprojekte durchführen Lernfeld 8 Daten von Markt- Sozialforschungsprojekten auswerten Lernfeld 9 Projektdokumentation erstellen Lernfeld 10 Projektdokumentationen gestalten organisieren Lernfeld 11 Markt- Sozialforschungsprojekte nachbereiten Lernfeld 12 Gesellschaftliche Prozesse mit der Markt- Sozialforschung analysieren Lernfeld 13 Ein Markt- Sozialforschungsprojekt umsetzen Kompetenzbereiche Fremdsprache Rezeption Erfassen der wesentlichen Aussagen fremdsprachlicher Texte (hörend lesend) Informationen aus Projektdatenbanken verstehen auswerten Informationen über Instrumente, die die Kenzufriedenheit erfassen, verstehen auswerten Texte über die Bedeutung gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge verstehen auswerten Produktion Erstellen von mündlichen schriftlichen Mitteilungen aller Art in der Fremdsprache Untersuchungen, Fragebögen Leitfäden zusammenstellen Arbeitsplan Aufgabenbeschreibung für Interviewer verfassen; Fragebögen erstellen Projektergebnisse zusammenstellen eine Projektdokumentation erstellen Präsentation eines Projekts durchführen Ziele Zielkonflikte der Wirtschafts- Strukturpolitik erläutern eine Projektidee formulieren begründen 3.3.2 Integration der Datenverarbeitung Mediation Übertragen von Texten, Sachverhalten Problemstellungen von einer Sprache in die andere eine Übersicht über anfallende Tätigkeiten übertragen Arbeitsplan zur Projektdokumentation erstellen Arbeitspläne für ein Projekt übertragen Interaktion Führen von Gesprächen Austausch schriftlicher Mitteilungen in der Fremdsprache über die in der Vorbereitungsphase notwendigen Tätigkeiten kommunizieren Interviews durchführen über Kernaussagen der Projektpräsentation kommunizieren im Team über die Umsetzung der Projektidee kommunizieren Ziele Inhalte der Datenverarbeitung sind in die Lernfelder integriert. Die Leistungsbewertung richtet sich nach den Vorgaben in Kapitel 2.2. 15

3.4 KMK-Rahmenlehrplan R A H M E N L E H R P L A N für den Ausbildungsberuf Fachangestellter für Markt- Sozialforschung Fachangestellte für Markt- Sozialforschung 1 2 (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.03.2006) 1 Hrsg.: Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Besrepublik Deutschland, Bonn 2 s. Linksammlung zum Lehrplan: http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/verweise/ 16

Teil I Vorbemerkungen Dieser Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule ist durch die Ständige Konferenz der Kultusminister -senatoren der Länder (KMK) beschlossen worden. Der Rahmenlehrplan ist mit der entsprechenden Ausbildungsordnung des Bes (erlassen vom Besministerium für Wirtschaft Technologie oder dem sonst zuständigen Fachministerium im Einvernehmen mit dem Besministerium für Bildung Forschung) abgestimmt. Der Rahmenlehrplan baut grsätzlich auf dem Hauptschulabschluss auf beschreibt Mindestanforderungen. Auf der Grlage der Ausbildungsordnung des Rahmenlehrplans, die Ziele Inhalte der Berufsausbildung regeln, werden die Abschlussqualifikation in einem anerkannten Ausbildungsberuf sowie - in Verbindung mit Unterricht in weiteren Fächern - der Abschluss der Berufsschule vermittelt. Damit werden wesentliche Voraussetzungen für eine qualifizierte Beschäftigung sowie für den Eintritt in schulische berufliche Fort- Weiterbildungsgänge geschaffen. Der Rahmenlehrplan enthält keine methodischen Festlegungen für den Unterricht. Bei der Unterrichtsgestaltung sollen jedoch Unterrichtsmethoden, mit denen Handlungskompetenz unmittelbar gefördert wird, besonders berücksichtigt werden. Selbstständiges verantwortungsbewusstes Denken Handeln als übergreifendes Ziel der Ausbildung muss Teil des didaktisch-methodischen Gesamtkonzepts sein. Die Länder übernehmen den Rahmenlehrplan unmittelbar oder setzen ihn in eigene Lehrpläne um. Im zweiten Fall achten sie darauf, dass das im Rahmenlehrplan erzielte Ergebnis der fachlichen zeitlichen Abstimmung mit der jeweiligen Ausbildungsordnung erhalten bleibt. 17

Teil II Bildungsauftrag der Berufsschule Die Berufsschule die Ausbildungsbetriebe erfüllen in der dualen Berufsausbildung einen gemeinsamen Bildungsauftrag. Die Berufsschule ist dabei ein eigenständiger Lernort. Sie arbeitet als gleichberechtigter Partner mit den anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen. Sie hat die Aufgabe, den Schülern Schülerinnen berufliche allgemeine Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln. Die Berufsschule hat eine berufliche Gr- Fachbildung zum Ziel erweitert die vorher erworbene allgemeine Bildung. Damit will sie zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt Gesellschaft in sozialer ökologischer Verantwortung befähigen. Sie richtet sich dabei nach den für die Berufsschule geltenden Regelungen der Schulgesetze der Länder. Insbesondere der berufsbezogene Unterricht orientiert sich außerdem an den für jeden staatlich anerkannten Ausbildungsberuf beseinheitlich erlassenen Ordnungsmitteln: - Rahmenlehrplan der Ständigen Konferenz der Kultusminister -senatoren der Länder (KMK) - Verordnung über die Berufsausbildung (Ausbildungsordnung) des Bes für die betriebliche Ausbildung. Nach der Rahmenvereinbarung über die Berufsschule (Beschluss der KMK vom 15.03.1991) hat die Berufsschule zum Ziel, - eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten humaner sozialer Art verbindet - berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas zu entwickeln - die Bereitschaft zur beruflichen Fort- Weiterbildung zu wecken - die Fähigkeit Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln. - Zur Erreichung dieser Ziele muss die Berufsschule - den Unterricht an einer für ihre Aufgabe spezifischen Pädagogik ausrichten, die Handlungsorientierung betont - unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufs- berufsfeldübergreifende Qualifikationen vermitteln - ein differenziertes flexibles Bildungsangebot gewährleisten, um unterschiedlichen Fähigkeiten Begabungen sowie den jeweiligen Erfordernissen der Arbeitswelt Gesellschaft gerecht zu werden - Einblicke in unterschiedliche Formen von Beschäftigung einschließlich unternehmerischer Selbstständigkeit vermitteln, um eine selbstverantwortliche Berufs- Lebensplanung zu unterstützen - im Rahmen ihrer Möglichkeiten Behinderte Benachteiligte umfassend stützen fördern 18

- auf die mit Berufsausübung privater Lebensführung verbenen Umweltbedrohungen Unfallgefahren hinweisen Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung bzw. Verminderung aufzeigen. Die Berufsschule soll darüber hinaus im allgemeinen Unterricht, soweit es im Rahmen des berufsbezogenen Unterrichts möglich ist, auf Kernprobleme unserer Zeit wie zum Beispiel: - Arbeit Arbeitslosigkeit, - friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern Kulturen in einer Welt unter Wahrung kultureller Identität, - Erhaltung der natürlichen Lebensgrlage sowie - Gewährleistung der Menschenrechte eingehen. Die aufgeführten Ziele sind auf die Entwicklung von Handlungskompetenz gerichtet. Diese wird hier verstanden als die Bereitschaft Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Humankompetenz Sozialkompetenz. Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft Befähigung, auf der Grlage fachlichen Wissens Könnens Aufgaben Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet selbstständig zu lösen das Ergebnis zu beurteilen. Humankompetenz bezeichnet die Bereitschaft Befähigung, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen Einschränkungen in Familie, Beruf öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen die selbstbestimmte Bindung an Werte. Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft Befähigung, soziale Beziehungen zu leben zu gestalten, Zuwendungen Spannungen zu erfassen zu verstehen sowie sich mit Anderen rational verantwortungsbewusst auseinander zu setzen zu verständigen. Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung Solidarität. Bestandteil sowohl von Fachkompetenz als auch von Humankompetenz als auch von Sozialkompetenz sind Methodenkompetenz, kommunikative Kompetenz Lernkompetenz. Methodenkompetenz bezeichnet die Bereitschaft Befähigung zu zielgerichtetem, planmäßigem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben Problemen (zum Beispiel bei der Planung der Arbeitsschritte). Kommunikative Kompetenz meint die Bereitschaft Befähigung, kommunikative Situationen zu verstehen zu gestalten. Hierzu gehört es, eigene Absichten Bedürfnisse sowie die der Partner wahrzunehmen, zu verstehen darzustellen. Lernkompetenz ist die Bereitschaft Befähigung, Informationen über Sachverhalte Zusammenhänge selbstständig gemeinsam mit Anderen zu verstehen, auszuwerten in gedankliche Strukturen einzuordnen. Zur Lernkompetenz gehört insbesondere auch die Fähigkeit Bereitschaft, im Beruf über den Berufsbereich hinaus Lerntechniken Lernstrategien zu entwickeln diese für lebenslanges Lernen zu nutzen. 19

Teil III Didaktische Grsätze Die Zielsetzung der Berufsausbildung erfordert es, den Unterricht an einer auf die Aufgaben der Berufsschule zugeschnittenen Pädagogik auszurichten, die Handlungsorientierung betont junge Menschen zu selbstständigem Planen, Durchführen Beurteilen von Arbeitsaufgaben im Rahmen ihrer Berufstätigkeit befähigt. Lernen in der Berufsschule vollzieht sich grsätzlich in Beziehung auf konkretes, berufliches Handeln sowie in vielfältigen gedanklichen Operationen, auch gedanklichem Nachvollziehen von Handlungen Anderer. Dieses Lernen ist vor allem an die Reflexion der Vollzüge des Handelns (des Handlungsplans, des Ablaufs, der Ergebnisse) geben. Mit dieser gedanklichen Durchdringung beruflicher Arbeit werden die Voraussetzungen für das Lernen in aus der Arbeit geschaffen. Dies bedeutet für den Rahmenlehrplan, dass das Ziel die Auswahl der Inhalte berufsbezogen erfolgen. Auf der Grlage lerntheoretischer didaktischer Erkenntnisse werden in einem pragmatischen Ansatz für die Gestaltung handlungsorientierten Unterrichts folgende Orientierungspunkte genannt: - Didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die Berufsausübung bedeutsam sind (Lernen für Handeln). - Den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, möglichst selbst ausgeführt oder aber gedanklich nachvollzogen (Lernen durch Handeln). - Handlungen müssen von den Lernenden möglichst selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, gegebenenfalls korrigiert schließlich bewertet werden. - Handlungen sollten ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, zum Beispiel technische, sicherheitstechnische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale Aspekte einbeziehen. - Handlungen müssen in die Erfahrungen der Lernenden integriert in Bezug auf ihre gesellschaftlichen Auswirkungen reflektiert werden. - Handlungen sollen auch soziale Prozesse, zum Beispiel der Interessenerklärung oder der Konfliktbewältigung, sowie unterschiedliche Perspektiven der Berufs- Lebensplanung einbeziehen. Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das fach- handlungssystematische Strukturen miteinander verschränkt. Es lässt sich durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden verwirklichen. Das Unterrichtsangebot der Berufsschule richtet sich an Jugendliche Erwachsene, die sich nach Vorbildung, kulturellem Hintergr Erfahrungen aus den Ausbildungsbetrieben unterscheiden. Die Berufsschule kann ihren Bildungsauftrag nur erfüllen, wenn sie diese Unterschiede beachtet Schüler Schülerinnen - auch benachteiligte oder besonders begabte - ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend fördert. 20

Teil IV Berufsbezogene Vorbemerkungen Der vorliegende Rahmenlehrplan für die Berufsausbildung zum Fachangestellten für Markt Sozialforschung/zur Fachangestellten für Markt- Sozialforschung ist mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Fachangestellten für Markt- Sozialforschung/zur Fachangestellten für Markt- Sozialforschung vom 06.04.2006 (BGBl. I Nr. 17, S. 828 ff.) abgestimmt. Fachangestellte für Markt- Sozialforschung sind im öffentlichen Dienst in der Privatwirtschaft tätig, z. B. bei Marktforschungsinstituten, in Industrie-, Handels- Dienstleistungsunternehmen mit eigener betrieblicher Marktforschung einschließlich Unternehmensberatung, Werbe- Mediaagenturen, in Forschungseinrichtungen der empirischen Sozial- Wirtschaftsforschung sowie in Bes- Landesämtern. Das Berufsbild umfasst arbeitsübergreifende Qualifikationen profilgebende Einsatzbereiche, in denen branchen- bzw. betriebsbezogene Qualifikationen im Hinblick auf einen angestrebten Arbeitsplatz erworben werden. Umfassende Handlungskompetenz zu fördern ist das Anliegen aller Lernfelder. Personal-, Sozial-, Methoden-, Lernkompetenz sind über entsprechende Zielformulierungen in den Lernfeldern verankert. Die Informationsbeschaffung, -verarbeitung -auswertung erfolgt integrativ über Medien informationstechnische Systeme in den Lernfeldern. Kenorientierung marktforschungsprozessbezogene Handlungskompetenz werden besonders herausgestellt. Betriebliche schulische Ausbildung ermöglichen den Zugang die sachgerechte Bearbeitung grlegender Problemstellungen Begriffe in der Markt Sozialforschung. Die Förderung von Orientierungswissen, das Lösen komplexer exemplarischer Aufgabenstellungen, systemorientiertes vernetztes Denken Handeln sind Bestandteil der Ausbildung. Die Lernfelder dieses Rahmenlehrplans orientieren sich an typischen Geschäftsprozessen eines Unternehmens, das Markt- Sozialforschung betreibt. Die unterstützende Begleitung von Markt- Sozialforschungsprojekten wird als wesentlicher Kernprozess betrachtet, aus dem heraus sich Prozesse mit Schnittstellen zu weiteren Kernprozessen ergeben. Sie greifen die zunehmende Projektarbeit in den Betrieben auf leisten über die Entwicklung einer umfangreichen Eigenverantwortlichkeit im Hinblick auf die Einschätzung Optimierung von Abläufen einen wesentlichen Beitrag zur beruflichen Qualifizierung. Als berufstypische Kompetenzen werden die Teamarbeit sowie die Kommunikationsfähigkeit integrativ in verschiedenen Lernfeldern eingesetzt systematisch gefördert. Die Zielformulierungen ermöglichen es, innerhalb eines Jahres die Lernfelder nach didaktischen schulorganisatorischen Gegebenheiten auch in anderer Reihenfolge zu unterrichten. Die Orientierung an beruflichen Aufgabenstellungen Handlungsfeldern wird ergänzt durch die vertiefte Behandlung gesamtwirtschaftlicher, struktureller gesellschaftlicher Verflechtungen Einflüsse. Die Zielformulierungen sind im Sinne des Grsatzes der Nachhaltigkeit ökologischer, sozialer ökonomischer Entwicklung zu interpretieren. Eine ganzheitliche Sichtweise auf komplexe Problemstellungen die Erarbeitung zukunftsverträglicher Lösungen ist daher als durchgängiges Unterrichtsprinzip zu berücksichtigen. Die Aufbereitung verdichteter Arbeitsergebnisse deren Präsentation sind profilgebend in diesem Beruf. Die Förderung dieser Fähigkeiten ist während der gesamten schulischen Ausbildung integrativ zu vermitteln. Ein prägendes Merkmal der Ausübung des Berufes zum Fachangestellten für Markt- Sozialforschung/zur Fachangestellten für Markt- Sozialfor- 21

schung liegt in ihrer Mittlerfunktion in der Informationsgesellschaft. Dabei ergeben sich hohe Anforderungen an den Umgang mit Daten, weshalb die Regelungen des Datenschutzes der Datensicherheit wiederkehrend in den einzelnen Lernfeldern aufgegriffen werden. Die Grlage hierfür bildet die sichere Handhabung Nutzung technologischer wie organisatorischer Hilfsmittel. Lernfeldübergreifend ist die Anwendung von Informations- Kommunikationssystemen berücksichtigt. Dies bedeutet, dass die Schülerinnen Schüler Standardsoftware aktuelle Branchensoftware anwenden. Fachsprache Grlagenwissen werden während der gesamten Ausbildungsdauer vermittelt. Die fremdsprachlichen Ziele Inhalte gemäß Ausbildungsrahmenplan Anwenden einer Fremdsprache bei Fachaufgaben sind mit 40 Sten in die Lernfelder integriert. Darüber hinaus können 80 Sten berufsspezifische Fremdsprachenvermittlung als freiwillige Ergänzung der Länder angeboten werden. 22

Teil V Lernfelder Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf Fachangestellter für Markt- Sozialforschung/ Fachangestellte für Markt- Sozialforschung Lernfelder Zeitrichtwerte in Unterrichtssten Nr. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 1 2 3 Die Ausbildung in der Markt- Sozialforschung mitgestalten Geschäftsprozesse der Markt- Sozialforschung analysieren Dienstleistungen der Markt- Sozialforschung anbieten 60 60 60 4 Markt- Sozialforschungsprojekte planen 100 5 Werteströme von Projekten/Unternehmen der Markt- Sozialforschung dokumentieren 40 6 Markt- Sozialforschungsprojekte vorbereiten 80 7 Markt- Sozialforschungsprojekte durchführen 80 8 Daten von Markt- Sozialforschungsprojekten auswerten 80 9 Projektdokumentation erstellen 60 10 Projektpräsentationen gestalten organisieren 60 11 12 13 Markt- Sozialforschungsprojekte nachbereiten Gesellschaftliche Prozesse mit der Markt- Sozialforschung analysieren Ein Markt- oder Sozialforschungsprojekt umsetzen 60 40 60 Summe: (insgesamt 840 Sten) 280 280 280 23

Lernfeld 1: Die Ausbildung in der Markt- Sozialforschung mitgestalten 1. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 60 Sten Ziel: Die Schülerinnen Schüler formulieren die Aufgaben, Rechte Pflichten der Beteiligten im dualen System der beruflichen Ausbildung. Sie setzen sich mit den wesentlichen arbeits- sozialrechtlichen Grlagen eines Ausbildungsunternehmens in der Markt- Sozialforschung auseinander. Im Hinblick auf ihre beruflichen Tätigkeits- Weiterentwicklungsmöglichkeiten stellen sie die Leistungsschwerpunkte Arbeitsgebiete eines Ausbildungsunternehmens dar. Hierfür informieren sie sich eigenständig im Ausbildungsunternehmen aktualisieren diese Informationen kontinuierlich. Sie präsentieren den Ausbildungsbetrieb unter Einsatz geeigneter Medien. Auf der Basis des Betriebsverfassungsgesetzes lösen die Schülerinnen Schüler konkrete Fälle zu relevanten Mitbestimmungsrechten. Unter Berücksichtigung von Tarifverhandlungen beurteilen sie die Bedeutung von Tarifverträgen die Rolle der Sozialpartner bei deren Zustandekommen. Sie beschreiben die Notwendigkeit der sozialen Sicherung in der Besrepublik Deutschland beziehen eine eigene Position zu aktuellen Entwicklungen. Dabei setzen sie sich reflexiv mit auftretenden Konflikten auseinander regeln diese konstruktiv. Unter Beachtung der tarifrechtlichen, steuerlichen sozialrechtlichen Regelungen ermitteln die Schülerinnen Schüler das Gehalt eines Angestellten. Die Schülerinnen Schüler formulieren die Bedeutung der Rechtsform eines typischen Unternehmens, das Markt- bzw. Sozialforschung betreibt, sowie dessen gesamtwirtschaftliche Funktion. Dabei vergleichen sie Unternehmen, die Markt- bzw. Sozialforschung betreiben, nach rechtlichen betriebswirtschaftlichen Kriterien. Sie systematisieren die Aufbau Ablauforganisation, klären die Zuständigkeiten im Betrieb heben die Kenorientierung als Leitbild ihres beruflichen Handelns hervor. Sie bearbeiten Aufgabenstellungen selbstständig. Inhalte: Ausbildungsordnung Ausbildungsvertrag Arbeitsvertrag, insbesondere Geheimhaltungspflicht Verpflichtung zum Datenschutz betrieblicher Umweltschutz Kündigungsschutz Jugendarbeitsschutzgesetz Berufsbildungsgesetz Betriebsrat, Betriebsversammlung Jugend- Auszubildendenvertretung Zweige der Sozialversicherung Arbeitskampf OHG, Limited, GmbH, AG, e.v. 24

Lernfeld 2: Geschäftsprozesse der Markt- Sozialforschung analysieren 1. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 60 Sten Ziel: ie Schülerinnen Schüler unterscheiden Markt- Sozialforschung. Sie erläutern deren Funktionen, reflektieren dabei ihre beruflichen Handlungen sowie deren Bedeutung in einer demokratischen Gesellschaft ordnen die Markt- Sozialforschung in einen rechtsstaatlichen Zusammenhang ein. Sie setzen sich in diesem Zusammenhang kritisch mit den Möglichkeiten, Grenzen Risiken der Branche auseinander beleuchten dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln der Gesellschaft. Sie entwickeln vertreten eigenständige Positionen Werthaltungen stellen ihre Arbeitsergebnisse differenziert dar. Auftretende Konflikte lösen sie konstruktiv tolerieren abweichende Positionen. Die Schülerinnen Schüler stellen die Ziele des Ausbildungsbetriebes dessen Unternehmensphilosophie dar bewerten die gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfungsprozesse Standortfaktoren als wesentliche Grlage künftiger Kenbeziehungen. Sie beziehen Stellung bei möglichen Zielkonflikten. Sie erläutern auch fremdsprachlich die Geschäftsprozesse sowohl als interner als auch als externer Dienstleister. Sie erarbeiten die wechselseitigen Beziehungen Abhängigkeiten mit den anderen Wirtschaftssubjekten. Dabei analysieren sie die Verhaltensweisen von Haushalten Unternehmen vor dem Hintergr gesellschaftlicher Veränderungen. Sie agieren im europäischen globalen Wettbewerb bewerten ihre Erfolgschancen Grenzen auf dem Markt. Inhalte: Presse- Meinungsfreiheit Käufer- Verkäufermärkte einfacher Wirtschaftskreislauf Marktformen Monopol, Oligopol, Polypol staatliche europäische Wettbewerbspolitik vollkommene unvollkommene Märkte Preisbildung im Polypol auf dem vollkommenen Markt Teambildung, Gruppenprozesse Argumentation Arbeitsorganisation Lerntechniken 25

Lernfeld 3: Dienstleistungen der Markt- Sozialforschung anbieten 1. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 60 Sten Ziel: Die Schülerinnen Schüler kennen systematisieren das Leistungsspektrum sowie die Betätigungsfelder der Markt- Sozialforschung. Dabei entwickeln sie Möglichkeiten, sich über das eigene über fremde Unternehmen zu informieren. Sie analysieren deren Besonderheiten definieren den Markt für ihre eigenen Dienstleistungsangebote. Sie beschreiben kenorientiert die innerbetrieblichen außerbetrieblichen Möglichkeiten der Verwendung der Ergebnisse der Markt- Sozialforschung. Die Schülerinnen Schüler stellen verschiedene Möglichkeiten der Kengewinnung dar. Sie kommunizieren hierbei auch in einer Fremdsprache mit unternehmensinternen - externen Personen situationsgerecht kenorientiert begreifen ihre Rolle als Dienstleister. Hierbei beachten sie berufsbezogene Grenzen der Leistungserbringung in Form von Codices, Selbstverpflichtungen Standesregeln. Sie nutzen die Nachbereitung von Gesprächen ziel- sachgerecht zur Optimierung zukünftiger Gesprächsführungen. Sie setzen sich mit Form Inhalt von Ausschreibungen öffentlicher privater Auftraggeber auseinander machen sich die Bedeutung dieses Instrumentes in der Markt- Sozialforschung bewusst. Die Schülerinnen Schüler leiten aus Unternehmenszielen Kommunikations-, Preis-, Distributions- Produktziele ab entwickeln integrierte Konzepte. Sie kennen die organisatorische Abwicklung der Anfrage-, Angebots- Auftragsbearbeitung in ihrem Ausbildungsbetrieb beurteilen diese Handlungen hinsichtlich ihrer rechtlichen Wirkung, analysieren diese entwickeln hieraus eine typische Vorgehensweise. Bei der Beschaffung von Leistungen führen sie selbstständig einen Angebotsvergleich durch interpretieren diesen. Für die Datengewinnung, -erfassung -auswertung nutzen sie Mittel moderner Informationstechnik. Sie unterscheiden Betriebssystem Standardsoftware beachten die Grsätze der Datensicherheit, Datensicherung Archivierung. Als Grlage der Entwicklung von Marketingkonzepten überprüfen sie die Erreichung der Ziele. Sie erarbeiten Präsentationsgrsätze stellen diese vor. Inhalte: verbale nonverbale Kommunikation Rechts- Geschäftsfähigkeit Willenserklärung Kaufvertrag AGB, Geheimhaltungsvereinbarung Informations- Kommunikationssysteme 26

Lernfeld 4: Markt- Sozialforschungsprojekte planen 1. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 100 Sten Ziel: Die Schülerinnen Schüler untersuchen verschiedene Ansätze des Projektmanagements. Sie entscheiden sich unter Berücksichtigung der Vorgaben der Organisation oder des Auftraggebers, der Größe, Komplexität Art des Projekts für den angemessenen Ansatz. Hierbei berücksichtigen sie die Besonderheiten in verschiedenen Forschungsbereichen der Markt- Sozialforschung. Sie kennzeichnen die Projektplanung als integralen Bestandteil des Projektmanagements. Die Schülerinnen Schüler konzeptionieren einen Projektplan definieren hierbei verschiedene Phasen eines Markt- bzw. Sozialforschungsprojektes. Sie erstellen ihn mit Hilfe geeigneter Arbeitsmittel setzen gängige Softwarelösungen ein. Sie reflektieren Erfolgsfaktoren eines Projektes entscheiden sich für die anzuwendenden Kriterien. Die Schülerinnen Schüler nutzen zur Informationsbeschaffung im Rahmen der Projektplanung verschiedene Möglichkeiten der Primär- Sekärforschung. Sie berücksichtigen die Möglichkeit der Nutzung vorhandener Untersuchungen, Untersuchungsfragen, Fragebögen Leitfäden, auch aus Projektdatenbanken. Sie identifizieren mögliche Fehlerquellen entwickeln Bewertungskriterien für die gesammelten Informationen. Sie beurteilen die Güte der Datenerhebung. Sie unterscheiden Einsatzmöglichkeiten begründen verschiedene Erhebungsmethoden Studientypen in Bezug auf die Fragestellung unter Berücksichtigung der Aussagequalität der Kosten. Für die erhoben Daten entwickeln sie Vorschläge zur aufgabenadäquaten Verarbeitung. Sie reflektieren mögliche Interpretationen wählen eine aus. Sie entscheiden sich für die angemessene Form der Berichterstattung in Abhängigkeit von den Vorgaben des Empfängers unter Berücksichtigung der Kosten. Sie beziehen bei der Planung die spätere Projektarchivierung mit ein. Inhalte: Projektmanagement kritischer Pfad, Pufferzeit Sekärforschung Primärforschung (Befragung, Beobachtung, Test) quantitative qualitative Untersuchungsmethoden Erhebungstechniken (face to face, schriftlich, telefonisch, online) Erhebungsverfahren (Ad-hoc, Tracking, Panel, Omnibus) Gruppendiskussion, Einzelexploration Grzüge des Datenschutzes 27

Lernfeld 5: Werteströme von Projekten/Unternehmen der Markt- Sozialforschung dokumentieren 2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 40 Sten Ziel: Die Schülerinnen Schüler stellen den betriebswirtschaftlichen Beitrag eines Projektes zum Unternehmenserfolg dar, indem sie die mit einem Projekt verbenen Werteströme dokumentieren. Sie reflektieren bei der Dokumentation der Werteströme das Informationsinteresse von externen internen Gruppen beachten staatliche Vorgaben. Rechnungswesen wird von ihnen als System erschlossen, das der Transparenz von Geschäftsprozessen eines Markt- Sozialforschungsprojektes dient. Sie berechnen auf der Grlage vorgegebener betriebswirtschaftlicher Daten geeignete Kennziffern zur Beurteilung von Projekten Unternehmen. Sie prüfen erfassen für Projekte der Markt- Sozialforschung typische Belege, ordnen diese sachgerecht den projektbezogenen Ausgaben Einnahmen zu. Hierbei berücksichtigen sie geltende Umsatzsteuerregelungen klassifizieren diese Steuer als durchlaufenden Posten. Die Schülerinnen Schüler erklären Bedeutung Zusammenhang von Kosten Leistungen anhand betriebstypischer Leistungsprozesse. Sie erläutern Bestandteile der betrieblichen Kosten- Leistungsrechnung. Dabei unterscheiden sie Einzel- von Gemeinkosten variable Kosten von Fixkosten entwickeln hierdurch ihr Kostenbewusstsein. Inhalte: Aufgaben des Rechnungswesens Inventur Bilanz, GuV lineare Abschreibung Liquidität I II, EK-Rentabilität, GK-Rentabilität Begriffe: Kostenstellen, Kostenarten, Kostenträger 28