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Transkript:

Berlin, im März 2005 Stellungnahme Nr. 15/2005 abrufbar unter www.anwaltverein.de Stellungnahme des Deutschen Anwaltvereins durch den Ausschuss Außergerichtliche Konfliktbeilegung zum Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über bestimmte Aspekte der Mediation in Zivil- und Handelssachen Mitglieder des Ausschusses: Rechtsanwalt Dr. Christian Duve, Frankfurt am Main (Vorsitzender und Berichterstatter) Rechtsanwältin Dr. Renate Dendorfer, Markt-Schwaben Rechtsanwältin Gerlinde Fischedick, Celle Rechtsanwalt Dr. Christoph Hartmann, Stuttgart Rechtsanwalt Dr. Ludwig Koch, Köln Rechtsanwalt Dr. Reiner Ponschab, München Rechtsanwalt Erwin Weit, Karlstadt Zuständige DAV-Geschäftsführerin: Rechtsanwältin Angelika Rüstow, Berlin

Verteiler: 2 Europäische Kommission Generaldirektion Justiz und Inneres Bundesministerium der Justiz Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages Rechtsausschuss des Deutschen Bundesrates SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages, Arbeitsgruppe Recht Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag Vorstand und Geschäftsführung des Deutschen Anwaltvereins Vorsitzende der Gesetzgebungsausschüsse des Deutschen Anwaltvereins Vorsitzender des FORUM Junge Anwaltschaft Geschäftsführender Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Mediation im Deutschen Anwaltverein Vorsitzender des Berufsrechtsausschusses des Deutschen Anwaltvereins Vorsitzender des Ausschusses Verbraucherrecht des Deutschen Anwaltvereins Deutscher Richterbund (DRB) Deutscher Steuerberaterverband e.v. Deutsche Rechtspflegervereinigung Deutscher Familiengerichtstag e.v. Deutscher Gerichtsvollzieherbund Deutscher Juristentag e.v. Deutscher Juristinnenbund e.v. Deutscher Notarverein Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht Bundesrechtsanwaltskammer Bundesnotarkammer Bundessteuerberaterkammer Bundesgerichtshof Bibliothek - Centrale für Mediation Redaktion NJW Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen (BDS) Bund Deutscher Verwaltungsrichter und Verwaltungsrichterinnen (BDVR) Bund Deutscher Finanzrichter (BDFR) Bund Deutscher Rechtspfleger e.v. Federführende Stelle der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter beim Landesverband Rheinland Neue Richtervereinigung e.v. Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.v. Verband alleinerziehender Mütter und Väter Bundesverband e.v. (VAMV) Verband Anwalt des Kindes Bundesverband e.v. (VAK) Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.v. Verband der Rechtspfleger e.v. Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Verein der Rechtspfleger im Bundesdienst e.v. Verbraucherzentrale Bundesverband e.v. Verein der Rechtspfleger im Bundesdienst e.v. Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation e.v. Bundesverband Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt Bundesverband Mediation e.v. Verein der Singular-Anwälte e.v.

3 Der Deutsche Anwaltverein (DAV) ist der freiwillige Zusammenschluss der deutschen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. Der DAV mit derzeit ca. 60.000 Mitgliedern vertritt die Interessen der deutschen Anwaltschaft auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Der Deutsche Anwaltverein (DAV) begrüßt die Absicht der Kommission, einen Beitrag zur Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung zu leisten und die Regulierung auf ein Minimum zu beschränken. Gleichzeitig hält der DAV es für wünschenswert, dispositive Vorschriften zu schaffen, welche die Durchführung außergerichtlicher Mediationsverfahren erleichtern. Diesem Zweck könnte ein Beweisverwertungsverbot für bestimmte, aufgrund des besonderen Charakters der Mediation offen gelegte Informationen ebenso dienen wie eine (nach deutschem Recht bereits bestehende) Hemmung der Verjährung oder eine erleichterte Durchsetzung außergerichtlicher Vergleiche. Besonderer Regelungen für die Durchführung von Gerichtsmediationsverfahren oder zur Absicherung der Qualitätskontrolle bedarf es nicht. 1. Ziel und Reichweite der Richtlinie Der DAV unterstützt das Ziel der Kommission, die außergerichtliche Streitbeilegung zu fördern. Der DAV bedauert, dass die Kommission sich vor allem auf das Zusammenspiel zwischen der Mediation und dem Gerichtsverfahren konzentriert hat. Der DAV teilt die Bedenken des juristischen Dienstes hinsichtlich der Erforderlichkeit einer Richtlinie für das reibungslose Funktionieren des Binnenmarkts gemäß Artikel 65 EG-Vertrag bzw. der Harmonisierung der zivilrechtlichen Vorschriften der Mitgliedstaaten gemäß Artikel 61c und 67 des EG-Vertrags. Den Wunsch nach einer Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung bei gleichzeitiger Förderung der Privatautonomie hätte die Kommission idealerweise dadurch entsprechen können, dass sie sich auf eine Empfehlung an die Mitgliedstaaten beschränkt hätte, das Uncitral Model Law on Conciliation umzusetzen (Duve, Anwaltsblatt 2004, 1,6).

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5 2. Definitionen Der DAV stimmt der Kommission darin zu, dass eine rechtliche Regelung der Mediation keine Anwendung auf Vergleichsbemühungen innerhalb eines Gerichtsverfahrens finden kann. Insbesondere das Beweisverwertungsverbot nach Artikel 6 des Richtlinienentwurfs wäre im Rahmen eines Gerichtsverfahrens ohne Bedeutung. Darüber hinaus hielte es der DAV für sinnvoll, etwaige dispositive rechtliche Regelungen insgesamt nicht auf die Gerichtsmediation zu beziehen. 3. Verweisung in die Mediation Der DAV begrüßt den Vorschlag der Kommission, die Parteien auch in Gerichtsverfahren in größerem Maße über die Möglichkeit der Mediation zu informieren. Der DAV hält es für richtig, dass die Kommission davon abgesehen hat, ein obligatorisches Mediationsverfahren oder Kostensanktionen zwingend vorzuschreiben. In der jüngsten Zeit gibt es eine Tendenz, die Gerichtsmediation ausschließlich als ein Angebot der Richterschaft zu gestalten. Der DAV bedauert diese Entwicklung. Sollte es zu einer rechtlichen Regelung kommen, wäre dafür Sorge zu tragen, dass neben Richtern auch die Vertreter der Anwaltschaft an der Streitbeilegung beteiligt werden. Aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung und ihrer Kenntnis der Sicht der Betroffenen aus der Perspektive des Interessenvertreters sind sie besonders für die Aufgabe des Mediators geeignet. 4. Qualitätskontrolle Wie die Mitglieder des DAV, die in der Mediation tätig sind, aus eigener Erfahrung wissen, steht und fällt der Erfolg einer Mediation mit der Qualifikation des Mediators. Im Rahmen der Deutschen Anwaltsakademie (DAA) bietet der DAV regelmäßig Aus- und Fortbildungsveranstaltungen für Mediatoren an.

6 Angesichts der Vielzahl der Ausbildungsorganisationen und Verbände, die sich der Mediation verschrieben haben, hält der DAV eine weitere, gar staatliche Förderung der Ausbildung nicht für erforderlich. Die von der Kommission vorgesehene Verpflichtung der Mitgliedstaaten, Qualitätskontrollmechanismen einzuführen, beschwört die Gefahr einer Reglementierung herauf, für die kein Bedürfnis erkennbar ist. Im Rahmen der Schiedsgerichtsbarkeit sind seit vielen Jahrzehnten neutrale Dritte tätig, ohne dass es jemals eine Diskussion darüber gegeben hätte, ob sie einer besonderen Ausbildung bedürften. Anders als Mediatoren können Schiedsrichter Schiedssprüche fällen, die weltweit durchsetzbar sind. Ein Mediator, der die Parteien lediglich in ihren Verhandlungen unterstützen soll, besitzt keine derartige Entscheidungsgewalt. Warum für diese unterstützende Funktion eine schärfere Qualitätskontrolle gelten soll, ist nicht zu begründen. 5. Vollstreckung von Vergleichen Der DAV begrüßt die Idee, die Vollstreckung außergerichtlicher Vergleiche zu erleichtern. Es ist allerdings völlig verfehlt, außergerichtlich vereinbarte Vergleiche einer gerichtlichen Kontrolle zu unterziehen. Eine solche Überprüfung würde eine untragbare Einschränkung der Privatautonomie darstellen. Sie darf nur in Betracht kommen, wenn eine Gefährdung des ordre public zu besorgen ist. Der DAV würde es begrüßen, wenn stattdessen der Anwaltsvergleich gemäß 794 Nr. 4b ZPO in Verbindung mit 796a bis 796c ZPO neben öffentlichen Urkunden und Prozessvergleichen gleichberechtigt in die EuGVVO aufgenommen würde. Damit ließe sich ohne weiteres eine EU-weite Vollstreckungsmöglichkeit für Mediationsvergleiche schaffen. 6. Beweisverwertungsverbot Von besonderer Bedeutung ist die Frage, inwieweit Informationen im Falle des Scheiterns einer Vergleichsverhandlung in einem nachfolgenden streitigen Verfahren zum Nachteil der anderen Partei verwendet werden dürfen. Nach deutschem Recht können die

7 Parteien die Verwertung bestimmter Informationen für ein anschließendes Gerichtsoder Schiedsverfahren mit Hilfe von Prozessverträgen ausschließen. Artikel 10 des Uncitral Model Law on Conciliation sieht vor, dass bestimmte Informationen, welche die Parteien innerhalb einer Mediationsverhandlung erlangt oder ausgetauscht haben, von keinem der Beteiligten in einem nachfolgenden Gerichts- oder Schiedsverfahren verwendet werden dürfen. Die Kommission hat sich die Bestimmung aus dem Uncitral Model Law on Conciliation für ihre eigene Regel über ein Beweisverwertungsverbot zum Vorbild genommen. Allerdings hat sie diese gravierend eingeschränkt, indem sie lediglich die Verwertungsmöglichkeit durch den Mediator beschränkt hat. Da die Parteien regelmäßig selbst Beweismittel in einem nachfolgenden streitigen Verfahren einführen, ist die Regelung praktisch wenig zielführend. Das wäre nur dann verständlich, wenn Artikel 6 Abs. 3 so zu lesen wäre, dass die in Artikel 6 Abs. 1a) bis f) aufgeführten Informationen auch von den Parteien nicht in ein späteres streitiges Verfahren eingeführt werden dürfen. Dagegen spricht allerdings die bewusste Streichung der Bezugnahme auf die Parteien in Artikel 6 Abs. 1 des Kommissionsvorschlags. Eine weitere Schwäche des Richtlinienentwurfs der Kommission im Vergleich zum Uncitral Model Law on Conciliation zeigt sich darin, dass Artikel 6 das Beweisverwertungsverbot nur für ein Gerichtsverfahren, nicht aber für Schiedsverfahren vorsieht. Die Erklärung für diese Selbstbeschränkung liegt in den Zweifeln, welche die Kommission selbst im Hinblick auf die Kompetenz für eine Richtlinie gesehen hat. Die Umsetzung dieser Regelung würde zu einer schwer nachvollziehbaren Ungleichbehandlung von Gerichts- und Schiedsgerichtsverfahren führen. 7. Hemmung der Verjährung Der DAV begrüßt den Vorschlag der Kommission, für alle Mitgliedstaaten eine Hemmung der Verjährung während der Mediationsverhandlung vorzusehen, wie sie nach deutschem Recht bereits existiert.