Anleitung zur Aufbewahrung und Dokumentation von Unterlagen

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Transkript:

Handbuch Ziffer II-3.14 Stand: März 2012 Anleitung zur Aufbewahrung und Dokumentation von Unterlagen 1. Aufbewahrung von Unterlagen Rechtsgrundlagen (EU): Artikel 90 der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 in Verbindung mit Artikel 19 der Verordnung (EG) Nr. 1828/2006 Wer muss was aufbewahren? Der Zuwendungsempfänger/Begünstigte: o Alle Unterlagen, die in Verbindung mit im Rahmen des Projekts getätigten Ausgaben bzw. erzielten Einnahmen des Zuwendungsempfängers/Begünstigten stehen. Hierzu gehören insbesondere Rechnungsund Auszahlungsbelege inklusive der die Zahlung begründenden Unterlagen (z.b. Verträge). Hierzu gehören ferner alle Unterlagen, welche die Realität der Lieferung oder Erbringung EFRE-kofinanzierter Produkte oder Dienstleistungen bzw. EFRE-kofinanzierter Investitionen nachweisen (z.b. Verträge) sowie alle Unterlagen, die die Übereinstimmung der Vorhaben und Ausgaben mit den gemeinschaftlichen und nationalen Bestimmungen betreffen (z.b. Vergabedokumente). Die mitwirkenden Stellen (Verwaltungsbehörde, Fachbehörden, zwischengeschaltete Stellen, Bescheinigungsbehörde, Prüfbehörde): o Aufzeichnungen mit Übersichtsdarstellungen der wahrgenommenen Rollen auf allen Ebenen des Förderprozesses. Die mitwirkenden Stellen müssen daher ihrerseits alle förderrelevanten Unterlagen aufbewahren (Förderakte) und die Aufbewahrung der entsprechenden Originalrechnungen und Zahlungsbelege sowie sonstiger relevanter Unterlagen beim Zuwendungsempfänger/Begünstigten sicherstellen und überprüfen. Angaben über die Standorte der genannten Unterlagen sind vorzuhalten. o Alle Aufzeichnungen und Nachweise, die Grundlage von Prüffeststellungen oder Beanstandungen sind oder waren, sowie die entsprechen-

2 den Dokumentationen von Kontrollen zur Behebung der Prüfungsfeststellungen oder Beanstandungen. Die Verwaltungsbehörde, und falls insoweit Aufgaben delegiert wurden, die zwischengeschalteten Stellen, an die die Aufgaben delegiert wurden: o Alle Unterlagen, die für die Bewertung und Berichterstattung notwendige Informationen enthalten, einschließlich der in Artikel 14 der Verordnung (EG) Nr. 1828/2006 genannten Informationen (Stichwort: 41 Felder ) Welche mitwirkende Stelle welche Unterlagen zu welchem Vorgang in welcher Akte führt, ergibt sich aus dem Zuständigkeitsbereich dieser Stelle. Einzelheiten hierzu lassen sich dem jeweiligen Prüfschema entnehmen (Handbuch Ziffer II.5.c): Prüfschema Staatliche Vorhaben und Handbuch Ziffer II.5.d): Prüfschema Zuwendungsverfahren). In welcher Form? Die Unterlagen sind bei der jeweiligen Stelle als Originale aufzubewahren. Zulässig ist auch die Aufbewahrung von Belegen als mit den Originalen übereinstimmend bescheinigte Fassungen auf allgemein anerkannten Datenträgern. Zu den allgemein anerkannten Datenträgern zählen zumindest: - Fotokopien von Originalen - Mikrofiches von Originalen - Elektronische Fassungen von Originalen - Nur in elektronischer Form vorliegende Unterlagen. Das Verfahren für die Bescheinigung der Übereinstimmung von auf allgemein anerkannten Datenträgern gespeicherten Dokumenten mit den Originalen wird nach den einschlägigen Vorschriften in den EU-Verordnungen dann als zulässig anerkannt, wenn das Verfahren mit den nationalen Rechtsvorschriften übereinstimmt und hinreichende Gewähr für die Glaubwürdigkeit der aufbewahrten Fassungen zu Rechnungsprüfungszwecken bietet.

3 Liegen Unterlagen nur in elektronischer Form vor, so muss gem. Artikel 19 der Verordnung (EG) Nr. 1828/2006 das verwendete EDV-System anerkannten Sicherheitsstandards genügen, die die Gewähr bieten, dass die Unterlagen den nationalen Rechtsvorschriften entsprechen und für Rechnungsprüfungszwecke glaubhaft sind. Auf nationaler Ebene ist für Zuwendungsempfänger, die in den Anwendungsbereich der ANBest-P-GK fallen, 27 Kommunalhaushaltsverordnung (KommHVO vom 10. Oktober 2006, Amtsbl. Nr. 47 des Saarlandes vom 2. November 2006, Seite 1842) und hier bezüglich elektronischer Unterlagen insbesondere Absatz 11 des 27 Kommunalhaushaltsverordnung zu beachten. Auf gesonderte Belegregelungen in den ANBest-P-GK gegenüber Gebietskörperschaften und ihren Zusammenschlüssen ist im Hinblick auf die für diese Zuwendungsempfänger geltenden kommunalen Buchführungsvorschriften verzichtet worden. Was Zuwendungsempfänger betrifft, die in den Anwendungsbereich der ANBest-P fallen, ist auf nationaler Ebene Nr. 6.9 Satz 2 und 3 der ANBest-P zu beachten. Danach können zur Aufbewahrung von Belegen auch Bild- oder Datenträger verwendet werden. Das Aufnahme- und Wiedergabeverfahren muss dabei den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung oder einer in der öffentlichen Verwaltung allgemein zugelassenen Regelung entsprechen. Bei der Anerkennung von Belegen, die aus elektronischen Buchhaltungssystemen stammen, sind die Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme (GoBS) zu beachten. Die GoBS sind durch Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) an die obersten Finanzbehörden der Länder vom 7. November 1995 ( IV A 8 S 0316 52/95, BStBl 1995 I S. 738) aufgestellte Regeln zur Buchführung mittels DV-Systemen, die Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) sowie der Abgabenordnung (AO) in Bezug auf die ordnungsmäßige Behandlung elektronischer Dokumente in datensicheren Dokumentenmanagement- und revisionssicheren Archivsystemen (Aufbewahrung, Verfahrenstechniken, Verfahrensdokumentation) konkretisieren. Auch wenn diese unmittelbar nur für die steuerliche Buchführung gelten, haben sie durch das vorgenannte Schreiben des BMF auch Auswirkungen auf die Anerkennung von Belegen in Förderverfahren. Mit den GoBS sollen die allgemeinen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) der Maßstab für die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung - präzisiert werden.

4 Unterlagen, die aus elektronischen Buchhaltungssystemen stammen, die die Anforderungen der GoBS erfüllen, werden in der Regel auch den Anforderungen der Nr. 6.9 Satz 2 und 3 der ANBest-P genügen. Ob elektronische Buchhaltungssysteme den Anforderungen der GoBS genügen, kann zum Beispiel durch eine entsprechende Bestätigung eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers oder des für den Zuwendungsempfänger zuständigen Finanzamtes nachgewiesen werden. Für alle aufzubewahrenden Unterlagen gilt: Der Aufbewahrungsort der Unterlagen muss jederzeit bekannt sein. Auch nach Einführung des FMI-Systems bleibt die Papierakte die verbindliche und vollständige Akte, so dass alle aktenrelevanten Dokumente der Papierakte beizufügen sind (Ausdruck von E-Mails und E-Faxen, Ausdruck aller relevanter Informationen aus dem FMI-System sowie Ausdruck aller eigenerstellter Dokumente). Das FMI-System ist verbindlich für die Registrierung aller aktenrelevanten Posteinund ausgänge, für die Hinterlegung aller elektronisch vorliegenden Dokumente sowie das Nachhalten der Fachinformationen und der Informationen über die Mittelbewirtschaftung (vgl. hierzu auch die entsprechenden Schulungsunterlagen zum FMI). Bis wann? Für das operationelle Programm EFRE Saarland Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007-2013 gilt eine Aufbewahrungspflicht bis drei Jahre nach dem Abschluss des Programms, also mindestens bis 31.08.2020. Die Zuwendungsempfänger/Begünstigten sind durch die zwischengeschalteten Stellen hierüber entsprechend und ausreichend aufzuklären. Falls sich der Aufbewahrungszeitraum über den 31.08.2020 hinaus verlängert, wird dies der zwischengeschalteten Stelle zu gegebener Zeit mitgeteilt. Nationale Aufbewahrungsfristen bleiben hiervon unberührt. 2. Dokumentation Die EU-Kommission ist der Auffassung: Was nicht dokumentiert ist, hat nicht stattgefunden.

5 Daher muss jeder Vorgang und jede Prüfhandlung stets vollständig dokumentiert werden, vorgegebene Muster-Checklisten sind dabei zugrunde zu legen. Entsprechende Aufzeichnungen und Niederschriften sind anzufertigen. Dies gilt insbesondere für mündlich erteilte Auskünfte, Genehmigungen oder Vereinbarungen, die mit einer Fördermaßnahme in Zusammenhang stehen. der Aufbau der Förderakten bereichsübergreifend einheitlich und, soweit möglich, chronologisch sortiert sein. jeglicher Schriftverkehr (dazu gehören auch E-Mail-Verkehr, Gesprächsnotizen u. ä.) aufbewahrt und in der Förderakte archiviert werden. aus jeder angefertigten/veränderten Unterlage deutlich und lesbar das Eingangs- oder Erstellungsdatum, die bearbeitende Stelle, der/die verantwortliche Sachbearbeiter/Sachbearbeiterin bzw. Empfänger/Empfängerin hervorgehen. Bei Unterschriften und Kürzeln ist darauf zu achten, dass diese lesbar sind, also eine Namenswiederholung in Druckbuchstaben erfolgt. Hinsichtlich des einheitlichen Aufbaus der Förderakten in den zwischengeschalteten Stellen wird auf die spezifischen verwaltungsinternen Regelungen verwiesen. Bezüglich der Dokumentation von Prüfhandlungen siehe gesonderte Checklisten sowie die einschlägigen Arbeitsanleitungen und Muster-Prüfvermerke. Arbeitsanleitungen und Muster-Prüfvermerke verstehen sich als Mindestanforderung und sind bei Bedarf zu erweitern bzw. auf die speziellen Gegebenheiten einzelner zwischengeschalteter Stellen anzupassen. Die Abwicklung und Durchführung einer Fördermaßnahme muss so dokumentiert sein, dass sich anhand der Förderakten ein sachverständiger Dritter unter sachlichen, inhaltlichen und finanziellen Aspekten in einem angemessenen zeitlichen Rahmen ein ausreichendes und zutreffendes Bild über die Maßnahme verschaffen kann. Die Dokumentation muss revisionssicher sein.