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Indoor-Klettern Sicher Topropeklettern und Vorsteigen mit den DAV-Kletterscheinen sicher-klettern.de alpenverein.de

Das Buch zum Schein Alles, was man zum Klettern in der Halle wissen und können muss Know-how zum DAV-Kletterschein Inhalte der Ausbildungskurse Von den Profis des Deutschen Alpenvereins Indoor-Klettern, Deutscher Alpenverein, BLV-Verlag, München 2014. Erhältlich unter www.blv.de und www.dav-shop.de

Sicher Klettern mit den DAV-Kletterscheinen! Die DAV-Kletterscheine Toprope und Vorstieg gibt es seit 10 Jahren! Rund 100.000 Kletterscheine wurden seit 2005 ausgegeben. Diese Zahl belegt, dass die Scheine ein erfolgreiches Angebot für alle Kletterinnen und Kletterer sind. Die beiden Kletterscheine motivieren zum Erlernen der aktuellen Sicherheitsstandards im Klettersport und werden von erfahrenen Trainerinnen und Trainern abgenommen. Sie haben keinerlei rechtliche Konsequenzen oder Lizenzcharakter und sind vergleichbar mit Sport-Leistungsabzeichen. Diese Broschüre fasst die wesentlichen Inhalte der Ausbildung zusammen und kann zum begleitenden Werkheft oder zur Erinnerung nach dem Kurs dienen. In der Heftmitte findet sich das heraustrennbare Prüfungsprotokoll mit Hinweisen zum Prüfungsablauf. Auf der letzten Seite stehen Hinweise für Prüfling und Ausbildenden. Weitere Angebot der Aktion Sicher Klettern finden sich auf der website www.sicher-klettern.de Mit dem offiziellen DAV-Lehrbuch zu den Kletterscheinen gibt es eine vollständige und umfassende schriftliche Begleitung zum Ausbildungskurs. Der Deutsche Alpenverein wünscht erlebnisreiche und unfallfreie Kletterjahre! sicher-klettern.de DAV-Kletterschein Indoor Toprope Name, Geburtsdatum: hat die Prüfung zum Kletterschein Toprope erfolgreich abgelegt. sicher-klettern.de ern. DAV-Kletterschein Indoor Vorstieg Name, Geburtsdatum: hat die Prüfung zum Kletterschein Vorstieg erfolgreich abgelegt. 1

Partnercheck vor jedem Start Selbstkontrolle und Partnercheck Sowohl Sichernde, also auch Kletternde sind für die Sicherheit verantwortlich. Beide kontrollieren gegenseitig die vier folgenden Punkte vor jedem Einstieg in die Wand egal ob beim Toprope- oder Vorstiegsklettern. 1. 1. Gurtverschlüsse Der Hüftgurt ist richtig angelegt (über dem Beckenkamm) und korrekt verschlossen. Gebrauchsanleitung beachten! Generelle Hinweise zu Sicherungsgeräten: Empfehlenswert sind Sicherungsgeräte mit Blockierunterstützung (halbautomatische Sicherungsgeräte) Der Karabiner muss für das Sicherungsgerät geeignet sein Herstellerempfehlung beachten! 2

2. 3. 4. 2. Anseilknoten und Anseilpunkt Das Seil ist direkt in den Gurt eingebunden, entweder in den Sicherungsring oder in Bauchgurtöse und Beinschlaufensteg. Der Anseilknoten (Achterknoten oder doppelter Bulin) ist richtig geknüpft und festgezogen. Seilüberstand mindestens 10 cm. Kleines Knotenauge im Anseilpunkt. Unter besonderen Umständen (z. B. fixe Topropestationen ohne offene Seilenden) ist nur im Toprope das Anseilen am Sicherungsring auch mit einem Safe-Lock-Karabiner oder zwei gegenläufigen Karabinern möglich. 3. Karabiner und Sicherungsgerät Das Seil ist korrekt in das Sicherungsgerät eingelegt. Das Sicherungsgerät ist richtig am Gurt eingehängt. Der Karabiner ist verschlossen. 4. Seilende abgeknotet Das Seilende ist abgeknotet oder am Seilsack fixiert. Auf die Seillänge achten! Ist das Seil zum Ablassen lang genug? 3

DAV-Kletterschein Toprope Toprope sichern Sicherungsgerät richtig bedienen Nur mit vertrauten Geräten sichern. Eine Hand umschließt immer das Bremsseil! Korrekte Position der Bremshand beachten. Handhabung Sicherungsgeräte siehe BLV-Begleitbuch. Vorsicht beim Sichern Gewichtsunterschied: der oder die Kletternde wiegt höchstens das 1,5-fache des oder der Sichernden, also maximal die Hälfte des Sicherergewichts mehr (z. B. Sichernde 60 kg, Kletternde 90 kg). In Bodennähe ohne Schlappseil und etwas straffer sichern, da Bodensturzgefahr wegen Seildehnung besteht. Kein Toprope an einzelnem Karabiner Zwei unabhängige Aufhängungspunkte und zwei Karabiner, durch die das Seil läuft. Gegebenenfalls das Seil in die oberste Zwischensicherung zusätzlich einhängen oder eine Expressschlinge an der Umlenkung zusätzlich eingehängt lassen. 4

Toprope klettern Nie Seil auf Seil Immer nur ein Seil in der Umlenkung (Sichtprüfung vor dem Losklettern). Installierte Topropeseile und deren Umlenkungen kontrollieren (Sichtprüfung vor dem Losklettern). Nie direkt über Textilmaterial (Schlingen) sichern oder ablassen. Pendelgefahr beachten Toprope in überhängenden Routen nur mit eingehängten Zwischensicherungen. Nicht zu weit seitlich versetzt zur Umlenkung klettern. Umlenkung nicht überklettern Beim Topropeklettern bleibt der Anseilpunkt des oder der Kletternden immer unterhalb der Umlenkung. 5

DAV-Kletterschein Toprope Kommandos und Ablassen Kommunikation am Umlenkpunkt Am Umlenkpunkt Kommand o ZU. Wenn das Seil straff eingezogen ist, Kommando AB zum Ablassen. Blickkontakt! Gegebenenfalls Namen dazu rufen. Der oder die Sichernde wartet mit dem Ablassen, bis das entsprechende Kommando erfolgt ist und der oder die Kletternde auf Zug ist. Langsam und gleichmäßig ablassen Bremsmechanik des Sicherungsgeräts kennen und korrekt handhaben. Auf andere Kletternde in der Wand achten. Vorsicht beim Ablassen Auf andere Personen am Boden bzw. freien Landeplatz achten. Den Partner oder die Partnerin sanft am Boden absetzen. Kursübung Falltest: Falltest-Übungen sollen bereits im Rahmen des Kletterscheins Toprope durchgeführt werden. Sie vermitteln erste Erfahrungen im Hinblick auf das Stürzen und das Halten von Stürzen. Organisation: Seil in Toprope-Umlenkung. Wand ohne größere Vorsprünge, etwa senkrecht. Hintersicherung durch Dritten. Orgaform 3*: Der oder die Kletternde hängt eine gewisse Höhe unterhalb der Umlenkung im Seil und klettert hoch, während der oder die Sichernde kein Seil mehr einnimmt. Der oder die Kletternde lässt aktiv los und fällt somit eine für ihn oder sie gut kalkulierbare Strecke. Es soll mit minimalen Stürzen begonnen werden. Ggf. zieht der oder die Hintersichernde größere, sich oben bildende Schlappseil-Schlaufen vor dem Sturz nach unten. Orgaform 4*: Der oder die Kletternde hält sich auf Höhe der Umlenkung oder knapp unterhalb an der Wand fest. Der oder die Sichernde gibt Schlappseil aus und sagt Bescheid, sobald er oder sie fertig ist. Die Schlappseilmenge wird kommuniziert und der oder die Kletternde stürzt. * Die bisher verwendeten Orgaformen 1 und 2 können nur mit Tube durchgeführt werden und entfallen aufgrund der 2015 eingeführten Sicherungsgeräteempfehlung. 6

Prüfung Blatt heraustrennen und für die Prüfung verwenden. Hinweise für Ausbilderinnen und Ausbilder Die Prüfung soll mit dem nötigen Ernst, aber ohne Prüfungsstress erfolgen. Hilfestellungen während der Prüfung dürfen nicht erfolgen. Prüferin oder Prüfer beobachtet den Prüfling je einmal in der Rolle des oder der Sichernden und einmal in der Rolle des oder der Kletternden. Bei einem einzelnen Prüfer muss somit jeder Prüfling zweimal klettern und zweimal sichern. Der Prüfer bzw. die Prüferin dokumentiert auf dem Prüfungsprotokoll den Namen des Prüflings, den eigenen Namen sowie die Qualifikation und bestätigt die korrekte Prüfungsabnahme mit Unterschrift und Datum. Das Protokoll wird ausgefüllt und verbleibt bei der übergeordneten Stelle (z. B. Sektion). Hinweise für den Prüfling Die Grundlagen für sicheres Klettern werden in dieser Broschüre beschrieben. Im Prüfprotokoll sind die Punkte aufgelistet, die während der Prüfung gefordert werden. Jeder Prüfling muss einmal beim Klettern und einmal beim Sichern geprüft werden. Hilfestellungen während der Prüfung dürfen nicht erfolgen. Die Kletterscheine werden als Plastikkarte im Scheckkartenformat nach bestandener Prüfung ausgefüllt und überreicht. Im Falle vergessener oder nicht korrekt ausgeführter Protokollpunkte sind mehrere Wiederholungen bis zur korrekten Ausführung gestattet. Name des Prüflings Geburtsdatum Datum der Prüfung Name des Prüfers oder der Prüferin Kletterhalle/Sektion Ort I

DAV-Kletterschein Toprope Prüfungsprotokoll korrekt ausgeführt nicht korrekt ausgeführt Partnercheck vor jedem Start Gurtverschlüsse korrekt verschlossen l l Anseilknoten und Anseilpunkt richtig gewählt l l Karabiner und Sicherungsgerät richtig eingehängt l l Seilende abgeknotet l l Toprope sichern Sicherungsgerät richtig bedient l l Gewichtsunterschied Toprope beachtet l l In Bodennähe ohne Schlappseil gesichert l l Toprope klettern Mindestens zwei Karabiner an der Umlenkung geclippt l l Nie zwei Seile in einem Umlenkkarabiner l l Pendelgefahr beachtet l l Umlenkung nicht überklettert l l Kommandos und Ablassen Kommandos ZU und AB verwendet l l Erst abgelassen, wenn das Kommando erfolgt ist l l Langsam und gleichmäßig abgelassen l l Das Sicherungsgerät korrekt gehandhabt l l Auf andere Personen geachtet l l Den Kletterer oder die Kletterin sanft am Boden aufgesetzt l l II

DAV-Kletterschein Vorstieg Prüfungsprotokoll korrekt ausgeführt nicht korrekt ausgeführt Partnercheck vor jedem Start Gurtverschlüsse korrekt verschlossen l l Anseilknoten und Anseilpunkt (im Vorstieg zwingend direkt einbinden) l l Karabiner und Sicherungsgerät richtig eingehängt l l Seilende abgeknotet l l Vorstieg sichern Sicherungsgerät richtig bedient l l Gewichtsunterschied Vorstieg beachtet l l Gespottet bis zum ersten Haken l l Position nach Clippen des ersten Hakens beachtet l l Die Partnerin oder den Partner beobachtet l l In Bodennähe kein Schlappseil gegeben l l Jenseits der Bodensturzgefahr 20 50 cm Schlappseil gegeben l l Das zum Clippen benötigte Seil schnell ausgegeben l l Vorstieg klettern Zwischensicherungen aus stabiler Position eingehängt l l Zwischensicherungen unverdreht bzw. in Linie eingehängt l l Alle Zwischensicherungen eingehängt l l Nicht hinter dem Seil gestanden l l III

Modalitäten Kurs 3 x 3 Stunden Bei Anfängerinnen und Anfängern ist für den Toprope- und Vorstiegsschein je ein Lehrgang an drei verschiedenen Tagen zu je drei Stunden (je 60 Minuten) erforderlich. Zusätzliches Üben unter Aufsicht ist ratsam. Erst wenn die Trainerin bzw. der Trainer das Gefühl hat, dass alles beherrscht wird, darf die Abnahme des Kletterscheins angeboten werden. Für Fortgeschrittene kann die Schulungszeit evtl. verkürzt werden. Alle Prüfungsinhalte müssen jedoch beherrscht werden. Die Scheine bauen aufeinander auf. Fortgeschrittene, die nur den Vorstieg machen wollen, müssen auch die Prüfung aller Toprope-Inhalte mit ablegen. Kinder Kinder sind in ihrer Entwicklung unterschiedlich schnell. Es gibt daher keine Festlegung auf exakte Altersgrenzen. DAV-Kletterschein Toprope geeignet für Kinder ab circa 10 Jahren. DAV-Kletterschein Vorstieg geeignet für Kinder ab circa 12 Jahren. Auch wenn Kinder einen Schein erhalten haben, bleibt die Aufsichtspflicht von Eltern und Trainern bestehen (mindestens bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres). Wer kann die Kletterscheine abnehmen Die Vergabe ist möglich durch DAV- Sektionen, Schulen mit entsprechendem Kletterunterricht, Universitäten, private Kletterhallen, Bergsteigerschulen u.a. Interessierte wenden sich an die genannten Einrichtungen. Grundsätzlich dürfen nur Ausbilderinnen und Ausbilder mit entsprechender Erfahrung im Sportklettern und einer aktuell gültigen Lizenz die Prüfung durchführen. Die Kenntnis der aktuellen DAV-Lehrmeinung ist Voraussetzung. Erfolgreicher Abschluss folgender Ausbildungen: DAV Kletterbetreuer DAV Trainer Sportklettern, Wettkampfklettern, Alpinklettern staatl. gepr. Berg- und Skiführer DAV Jugendleiter nur mit Aufbaumodul Sportklettern 1 Lehrkräfte mit einer staatl. anerkannten Fortbildung "Klettern im Schulsport", die das Niveau des DAV Kletternetreuers erreicht. Hinweis Die DAV Kletterscheine sind keine Lizenz, sondern Leistungsabzeichen im Bereich Sicherungstechnik (die Kletterleistung ist nachrangig). sicher-klettern.de alpenverein.de IV

DAV-Kletterschein Vorstieg Vorstieg sichern Partnercheck Vor jedem Start. Ablauf siehe Seiten 2 und 3. Im Vorstieg immer direkt ins Seil einbinden Das im Toprope unter bestimmten Umständen akzeptierte Anseilen mit Safelock- Karabiner ist im Vorstieg grundsätzlich verboten! Sicherungsgerät richtig bedienen Nur mit vertrauten Geräten sichern. Eine Hand umschließt immer das Bremsseil. Korrekte Position der Bremshand beachten. Siehe BLV-Begleitbuch Vorsicht beim Sichern Gewichtsunterschied: der Gewichtsunterschied in einer Seilschaft sollte je nach Situation und Sicherungskönnen nicht mehr als das 1,1- bis 1,2-fache des oder der Sichernden betragen (z. B. Sichernde 60 kg, Kletternde max. 72 kg). 7

DAV-Kletterschein Vorstieg Vorstieg sichern Spotten bis zum ersten Haken Spotten (Sicherheitsstellung des oder der Sichernden: beide Arme abfangbereit in Richtung Hüfte des oder der Kletternden strecken) kann Verletzungen bei Bodenstürzen verhindern. Ziel ist es, dem oder der Kletternden eine Landung auf den Füßen zu ermöglichen. Volle Aufmerksamkeit beim Sichern Nach dem Einhängen der ersten Haken ist die Position des oder der Sichernden in der Regel nahe an der Wand und leicht seitlich versetzt unter der ersten Zwischensicherung. Den Partner oder die Partnerin beobachten. Reaktionsbereit sein. In Bodennähe bis über den vierten Haken präzises Sichern ohne Schlappseil. Jenseits der Bodensturzgefahr (nach dem fünften Haken) ca. 20 50 cm Schlappseil. Das zum Clippen benötigte Seil schnell ausgeben. 8

Vorstieg klettern Zwischensicherungen korrekt einhängen Einhängen immer aus stabiler Position. Beim Clippen auf Hüfthöhe wird weniger Schlappseil benötigt, wodurch die Bodensturzgefahr sinkt. Einhängen über Kopf ist nur empfehlenswert, wenn weiter oben kein geeigneter Clipp-Griff mehr kommt. Stark überstrecktes Einhängen vermeiden. Zwischensicherungen unverdreht bzw. in Linie einhängen. Das Seil läuft von der Wand durch den Karabiner zum Kletternden. Zum Clippen gegebenenfalls das Kommando SEIL. Alle Zwischensicherungen einhängen Vorsicht: Stürze sind immer möglich! (Ursache z. B. sich drehende lose Griffe) Nicht mit dem Bein hinter dem Seil stehen. Im Sturzfall drohen sonst Überschlag und Verbrennung. 9

DAV-Kletterschein Vorstieg Sturzraum freihalten Am Boden und an der Wand. Nicht zu nah unter benachbartem Vorsteiger klettern. Beachte die Sturzbahn bei Pendelstürzen! Kursübung Demo Sturzweite und Falltest: Bis zum fünften Haken droht beim Clippen Bodensturzgefahr! Im Rahmen des Kletterscheins Vorsteigen wird einmalig die Sturzweite demonstriert. Zu diesem Zweck wird der oder die Kletternde sowohl im Toprope als auch Vorstieg gesichert. Der Falltest wird, eventuell mit erhöhter Sturzhöhe, wiederholt. Verhalten beim Sturz Nicht ins Seil greifen. Nicht in Expressen greifen. Kein Seil in den Mund, wenn wackelige Position beim Clippen. Arme seitwärts beim (Sturz-)Flug. Rumpfspannung aufbauen. Kurz vor Anprall an die Wand Füße und Hände nach vorne nehmen. No! No! No! 10

Tipps & Empfehlungen Kinder nicht überfordern Kinder haben eine geringe Handkraft. Kinder sind nur eingeschränkt konzentrationsfähig. Kinder können nur eingeschränkt Sicherungsverantwortung übernehmen. Gewichtsunterschied beachten! Positive Rückmeldekultur Es hilft Unfälle vermeiden, wenn Fehler frühzeitig erkannt und angemerkt werden. Sprich also Andere an, wenn sie sicherheitsrelevante Fehler machen. Versuche Hinweise zu verstehen, wenn dich jemand auf Fehler hinweist. Sicher bouldern Keine Personen oder Gegenstände im Sturzbereich. Kinder beaufsichtigen. Keine Ausrüstung und Magnesiabeutel am Körper. Wenn möglich vor Absprung Landeplatz kontrollieren. Nie im Landebereich Anderer aufhalten. 11

Tipps & Empfehlungen Aufwärmen Aufwärmen vor dem Klettern schützt den Körper vor Überlastungen. 1. Kreislauf erwärmen. 2. Gelenke mobilisieren und Muskeln kurz andehnen (ca. 5 Sekunden). 3. Mit einfachen Routen beginnen. Rücksicht Freundlicher Umgang miteinander macht die Atmosphäre entspannt und angenehm. Warte, bis deine Route frei ist. Gib deine Route nach dem Klettern möglichst bald wieder frei. Magnesiagebrauch Um die Feinstaubbelastung zu verringern, möglichst wenig Chalk verwenden. 12

Impressum Herausgeber: Deutscher Alpenverein e.v., Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München, Tel. 089/1 40 03-0, E-Mail: info@alpenverein.de, Internet: www.alpenverein.de Für den Inhalt verantwortlich: DAV-Ressort Breitenbergsport, Sportentwicklung, Sicherheitsforschung Zeichnungen: Georg Sojer Foto: Hans Heckmair Gestaltung: Gschwendtner & Partner, München Druck: FIBO Druck- und Verlags-GmbH, Neuried Auflage: 25.000 Exemplare, April 2015 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers.

Denk daran: Partnercheck vor jedem Start!