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Transkript:

Botenstoffe in Balance Übrigens: Enzyme kann der Mensch selbst herstellen; wir nehmen einen Großteil der wertvollen Helfer jedoch auch über unsere Nahrung auf, denn Enzyme finden sich in allen lebenden Organismen. Auch in Pflanzen; pflanzliche Kost ist reich an Enzymen. Allerdings sind die Proteinketten empfindlich gegenüber Kälte und Hitze. Schon Temperaturen über 42 Grad Celsius zerstören sie vollständig. Tiefgefrorenes Gemüse und Obst enthält ebenso wenig Enzyme wie gekochtes; verzehren Sie Früchte und Gemüse besser möglichst oft als Rohkost. Botenstoffe in Balance Unser Körper ist eine große Informationszentrale. Damit der Flurfunk Ihrer Körperzellen klappt und die rechte Hand weiß, dass der linke Fuß gerade gekratzt werden möchte, besitzen wir Botenstoffe, die nicht zufällig so heißen: Sie dienen der Signalübertragung und chemischen Kommunika tion, überbringen den Zellen bestimmte Botschaften. Spezielle Botenstoffe sind etwa Hormone. Sie werden unter anderem in Drüsen wie der Schilddrüse, der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) oder in den Geschlechtsorganen gebildet. Hormone regulieren den Blutzuckerspiegel, wirken auf den Blutdruck ein, sorgen für Lust und Vermehrung, sie machen uns glücklich, schläfrig kurz, sie haben massiven Einfluss auf unser Befinden, sowohl physisch als auch psychisch. Ein ausgeglichener Magnesiumspiegel ist nicht nur Voraussetzung für die Produktion bestimmter Hormone wie Östrogen und Testosteron, sondern auch zur Regulation bei der Ausschüttung. Die Bauchspeicheldrüse etwa benötigt Magnesium zur 19

Hauptaufgaben des Minerals Insulinfreisetzung. Das Insulin selbst braucht Magnesium, um die Glukose (Zucker) im Blut zu den Zellen zu transportieren. Ein Defizit des Minerals begünstigt so auf Dauer die Entwicklung eines Diabetes. Magnesium wird oftmals als Kalziumantagonist bezeichnet. Das bedeutet, dass beide Stoffe Gegenspieler sind: Magnesium sorgt zum Beispiel dafür, dass sich unsere Muskeln entspannen können, Kalzium bewirkt, dass wir in der Lage sind, sie anzuspannen. Als Faustregel kann man sich merken, dass Kalzium festigt, Magnesium hingegen für Flexibilität sorgt. Wir benötigen beide Substanzen dringend: Wichtig ist jedoch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen ihnen. Der Blutkalziumspiegel wird unter anderem durch das Hormon PTH (Parathormon) reguliert; zur Freisetzung des PTH aus der Nebenschilddrüse ist wiederum Magnesium erforderlich. Auch bei der Ausschüttung des Stresshormons Cortisol spielt der Nährstoff eine steuernde Rolle, ebenso bei der neuronalen Kommunikation. Denn Magnesium unterstützt unsere Neurotransmitter, eine weitere Gruppe von Botenstoffen, die den Informationsfluss zwischen den Neuronen (Nervenzellen) sicherstellen: Es fördert sowohl die Aufnahme als auch die Abgabe von Signalen. Bekannte Neurotransmitter sind zum Beispiel Serotonin, das die Laune, den Appetit und den Schlaf-Wach-Rhythmus mitsteuert, und Dopamin, das Glücksgefühle auslösen und den Antrieb steigern kann. 20

Wasserhaushalt im Gleichgewicht Wasserhaushalt im Gleichgewicht Wissen Sie, woraus Ihr Körper zu rund 65 Prozent besteht? Und bei Kindern aus bis zu 80 Prozent? Aus Wasser! Mit zunehmendem Alter nimmt die Wassermenge im Organismus zwar ab, doch selbst Senioren bringen es auf etwa 50 Prozent H 2 O. Insgesamt schleppt jeder von uns etwa 45 Liter davon mit sich herum; Wasser dient in erster Linie als Transport-, aber auch als Lösungsmittel für Nährstoffe. Unser Blut besteht zu etwa 80 Prozent aus Wasser, in dem jede Menge Substanzen und Zellen schwimmen. Mithilfe des Wasserstroms wird jeder Bereich unseres Organismus mit Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig benötigen wir die Flüssigkeit auch zur Reinigung; schädliche Stoffe wie Harnstoff werden mit Wasser ausgeschieden. Rund 1,5 Liter kommen so täglich zusammen: der Urin. Auch in dem, was wir sonst noch in die Toilette schicken, steckt Wasser, ebenso in der Luft, die wir ausatmen, und in unserem Schweiß. Schwitzen ist notwendig zur Kühlung; die durch die Hautporen austretende Flüssigkeit hilft uns, nicht zu überhitzen. Um dennoch für ausreichend Wasser in uns zu sorgen, müssen wir jeden Tag mehrfach etwas trinken. Rund 2,5 Liter verlassen unseren Körper jeden Tag, und genauso viel Flüssigkeit sollten wir auch zu uns nehmen, um das Gleichgewicht zu halten. Besonders viel Wasser enthalten das Blut, unser Gehirn, die Muskeln, unsere Haut und die Leber. Etwa 70 Prozent der 21

Hauptaufgaben des Minerals Flüssigkeit verteilt sich im Intrazellulärraum, das heißt innerhalb der Zellen. Lediglich 30 Prozent der Wassermenge befindet sich im Extrazellulärraum, also außerhalb der Zellen. Elektrolyte sorgen einerseits dafür, dass nicht zu viel Wasser in die Zellen strömt und diese unter dem erhöhten Druck platzen. Andererseits ermöglichen die elektrisch geladenen Mineralstoffteilchen (Ione), deren Konzentration innerhalb und außerhalb der Zellen differiert, dass unter anderem Signale der Nerven als elektrische Impulse zum Beispiel ins Muskelgewebe abgegeben werden. Magnesium, übrigens ein positiv geladenes Ion, ist für das Gleichgewicht unter den Elektrolyten mitverantwortlich und somit auch unverzichtbar für einen funktionierenden Wasserhaushalt. Gerät dieser aus der Balance, sind sehr gefährliche Auswirkungen möglich: Blutdruck und Blutzucker können entgleisen, Cholesterin lagert sich in den Gefäßen ab im Ernstfall werden die Folgen zu einer Bedrohung für Leib und Leben. Produktion der Zellenergie Leben kostet Energie; jede Zelle benötigt ausreichend Kraftstoff, um ihre Aufgaben ordnungsgemäß erfüllen zu können. Fast alle Zellen, abgesehen von den Erythrozyten (rote Blutkörperchen), haben dafür spezielle Kraftwerke, die diese Energie produzieren. Sie heißen Mitochondrien, und die in ihnen hergestellte Energie wird Adenosintriphosphat, kurz ATP, genannt. Für jeden Vorgang in Ihrem Körper, jeden auch 22

Produktion der Zellenergie noch so winzigen Prozess, ist ATP erforderlich. Um es zu gewinnen, werden Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Fette mithilfe von Sauerstoff verstoffwechselt. Aber: Die erhaltene Energie liegt nicht in freier Form in der Zelle vor. Sie ist an Magnesiumionen gebunden und bildet so einen stabilen Komplex. Fehlt Magnesium, verlangsamt das die Energiebereitstellung in den Zellen und sorgt in der Folge dafür, dass unser gesamter Organismus erlahmt: Wir denken langsamer, fühlen uns körperlich schwach, werden missmutig. Magnesium brauchen wir aber nicht nur zur Herstellung von ATP, sondern auch, um mehr Mitochondrien in den Zellen zu bilden: Mehr Mitochondrien wiederum heißt mehr Kraftwerke, heißt mehr Energie. Zudem reguliert Magnesium den ph-wert in den Zellen und bewahrt so auch die empfindlichen Mitochondrien vor einer Übersäuerung. Ein Defizit des Minerals löst Störungen im Energiestoffwechsel der Zellen aus; diese werden mit zahlreichen gravierenden Erkrankungen wie Demenz, Diabetes, Infarkten, Fibromyalgie, Depressionen, Darmentzündungen und Krebs in Verbindung gebracht. 23