Primus Marktbericht vom 14. Oktober 2010 Börsenaufschwung dank US-Notenbank Seit dem Frühjahr blieben die Aktienmärkte an einer oberen Barriere hängen und prallten stets davon ab. Der deutsche Aktienindex DAX beispielsweise war wie gefangen zwischen 5800 und 6340 Zählern. Nun jedoch bekam er Hilfe aus Übersee. Die am Dienstagabend veröffentlichten Protokolle der US-Notenbanksitzung vom 21. September sind eindeutig: Die Fed (US Notenbank) will die Notenpresse noch schneller laufen lassen, sie wird also noch mehr Geld in die Finanzmärkte schleusen. Und das trieb den Dax am Mittwochmorgen über die Marke von 6400 Punkten. Die amerikanische Notenbank hat bereits in den vergangenen anderthalb Jahren Anleihen im Wert von rund 1,7 Billionen Dollar am Markt aufgekauft de facto also die gleiche Summe an Dollar gedruckt. Ab November wird sie nun wohl noch etwas drauflegen. Experten erwarten, dass sie Anleihenkäufe im Wert von 300 bis 500 Mrd. Dollar ankündigt. Wobei sie ausdrücklich die Tür für weitere Maßnahmen offen lassen wird. Das Ziel der Notenbank dabei ist klar: Sie will die Renditen für Anleihen auf diese Weise drücken, so dass Anleger vermehrt in andere Anlageklassen strömen, vor allem in Aktien. Denn auf diese Weise werden die Vermögensverluste teilweise ausgeglichen, die viele Amerikaner infolge der Finanzkrise hinnehmen mussten. Und wenn dies erst geschehen ist, werden die US-Bürger auch wieder mehr konsumieren und so die Konjunktur ankurbeln so zumindest die Theorie. Ob die Maßnahmen am Ende wirklich zu dem gewünschten Effekt führen ist unter Ökonomen umstritten. Unstrittig ist aber, dass das Geld irgendwohin fließen muss, und dabei werden die Börsen wohl ein bevorzugtes Ziel sein. Mit weiter steigenden Kursen ist daher zu rechnen. Gleichzeitig belastet das Drucken von US-Dollar den Dollarkurs und macht den Dollar zur Weichwährung. Das stützt die Wirtschaft in den USA und lässt Euro wie Yen steigen. Die Japaner wollen jedoch ihre Exportindustrie schützen und müssen zum identischen Mittel greifen. Sie drucken Yen um ihre Währung zu schwächen. Da die Wirtschaft in Nordeuropa gut läuft, beteiligt sich die Europäische Zentralbank nicht bei der aktuellen Runde an Stützungsmaßnahmen. Somit ist der Euro ein Ventil für den Druck der anderen Hauptwährungen und steigt. Ein anderes Ventil sind Rohstoffpreise, am direktesten ist die Dollarschwäche im Gold ablesbar. Als Fazit kann das Interview mit dem Privatbankier Friedrich von Metzler auf der Folgeseite gelten:
Friedrich von Metzler im Interview: Kaufen Sie Qualitätswerte! Friedrich von Metzler ist nicht nur ein bekannter Privatbankier. Der Chef des Bankhauses Metzler ist auch einer der engagiertesten Streiter für den Finanzplatz Deutschland. Dass immer weniger Deutsche Aktien kaufen, kann er nicht verstehen. Im Interview erklärt von Metzler, warum er auf Aktien setzt und welche Strategie dabei die beste ist. Immer weniger Deutsche kaufen Aktien. Die Angst vor der Börse ist groß. Können Sie das nachvollziehen? Friedrich von Metzler: Die Angst ist für mich nicht nachvollziehbar; die Deutschen sind stolze Mitarbeiter von Unternehmen und begeisterte Autokäufer, kaufen aber seltsamerweise nicht die Aktien der Unternehmen, von deren Produkten sie überzeugt sind. Es hat doch die Geschichte des letzten Jahrhunderts gezeigt, dass die Aktienanlage der beste Schutz gegen die Geldentwertung durch Inflation ist. Aktien sind nicht ohne Risiko, die Kurse können stark schwanken. Dass Aktienkurse schwanken ist kein Grund, nicht zu investieren; auch die Preise von Immobilien und anderen Wirtschaftsgütern schwanken stark - allerdings sieht man es dort nicht jeden Tag. Für wen sind Aktien interessant? Für jeden, der sich über eine private Altersvorsorge Gedanken macht oder sein Vermögen erhalten will. Sind Aktien denn überhaupt für die Altersvorsorge geeignet? Auf jeden Fall, allerdings nicht ausschließlich. Eine vernünftige Aufteilung in Nominalvermögen wie Anleihen und Substanzvermögen wie Aktien ist entscheidend. Und die Disziplin durchzuhalten, wenn es Übertreibungen in die eine oder andere Richtung gibt. Welchen Ratschlag geben Sie jemandem, der sein Geld am Aktienmarkt anlegen möchte? Disziplin und Geduld sind die entscheidenden Kriterien: jeden Monat einen kleinen Betrag anlegen und sie werden über einen langen Zeitraum überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen. Sie sollten aber weder im Börsenhype noch in schwierigen Phasen diese Grundsätze aufgeben. Es gibt nie eindeutige Kaufsignale! Welche Aktien sollten sich Anleger anschauen? Kaufen Sie Qualitätswerte mit überzeugenden Produkten, einer langfristigen Geschäftsstrategie und einem verantwortungsvollen Management. Dann werden Sie längerfristig überzeugende Ergebnisse erzielen. Und für kleinere Beträge empfehle ich einen aktiv gemanagten Aktienfonds, dessen Manager einige Jahre Erfahrung hat. Quelle: Handelsblatt
Chartüberblick vom 14. Oktober 2010 Der österreichische ATX hat bereits einen neuen, steilen Aufwärtstrend gebildet. Er hat seine abwärts gerichtete Handelsspanne nach oben durchbrochen und ein Kaufsignal ausgelöst. Das Level von 2.550 Punkten wird wieder zur stop loss Linie. Der deutsche DAX konnte endlich seine halbjährige Seitwärtskonsolidierung nach oben verlassen. Mit Hilfe der Liquiditätsschwemme der Notenbanken und einer positiv startenden Berichtssaison der Unternehmensergebnisse für das dritte Quartal sollte der Startschuss für eine Jahresendrallye gefallen sein. Ein kurzer Rücksetzer auf 6.300 Punkten ist dennoch möglich, dies würde die entstandene Kurslücke bei 6.316 schließen. Eine Avance auf 7.000 Punkten ist in der Aufwärtsbewegung durchaus erreichbar.
Die Leitbörse der Welt ist jene der USA, hier repräsentiert durch den wichtigsten Vertreter, dem S&P 500 Index. Der Index hat nun die bislang drohende Schulter Kopf Schulter dadurch aufgelöst, dass er über die höhere, linke Schulter stieg. Auch hier ist der Weg für weitere Anstiege frei. Ein Widerstand wird das Niveau von 1.220 leisten, dies war das bisherige Jahreshoch. Ein Fehlsignal liegt dann vor, wenn der S&P wieder unter die 200 Tageslinie zurückfallen sollte. Hier wäre ein Stopp angebracht. Der US-Dollar schwächt sich zum Euro kontinuierlich ab. In der Zehnjahresbetrachtung ist der breite Handelskanal deutlich sichtbar. Ein Widerstand ist charttechnisch noch bei 1,44 zu erkennen, bei dem die Verbindung der beiden Spitzen verläuft, ansonsten erst wieder bei 1,50, dem letzten Hoch.
Wie wurde im Primus Vermögensverwaltungsfonds reagiert? Der aktuelle Kurs des Primus ist 83,19. Der Aktienanteil im Primus liegt derzeit bei 45%. Diese Woche lieferten nach dem ATX und S&P auch der DAX Index Kaufsignale. Im Primus wurde die Aktienquote deutlich angehoben. Neben ATX und DAX ETFs (börsengehandelte Indexfonds) enthält der Primus nun ERSTE Bank, Öst. Post, OMV, Aixtron, Allianz, Aurubis, Bayer, BASF, Colonia, Deutsche Bank, Deutsche Post, E.ON, Gildemeister, K+S, Klöckner & Co, Praktiker, SGL Carbon, Siemens, Thyssen, Alcoa, Citigroup, General Electric und Goodyear. Die Deutsche Bank wurde gestern in den Primus aufgenommen, sie dreht genau am Februartief nach oben und überwindet den zweimonatigen Abwärtstrend.
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