BApÖD 8. Dezember 2007

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Transkript:

BApÖD 8. Dezember 2007 Protokoll der Podiumsdiskussion Novellierung der APrV-PTA Erwartungen, Wünsche, Forderungen im Rahmen der Jahrestagung der Unterrichtenden Apotheker am 14./15.09.2007 in Essen Teilnehmer: Podium: Frau Dr. Eckert-Lill, BAK Frau Oetterer, Adexa Frau Pfeiffer, BVPTA Frau Romer, Unterrichtende Apotheker Frau Speer-Töppe, Vorstand BApÖD, Moderation Frau Wahl, Öffentliche Apotheke Das BMG, so Frau Speer-Töppe, hat eine Teilnahme/Stellungnahme abgelehnt, da zur Zeit kein Handlungsbedarf gesehen wird. Frau Speer-Töppe eröffnete die Diskussion mit einer kurzen Darstellung der APrV-PTA. 1969 wurde der Beruf geschaffen. In der damaligen Ausbildungsordnung lag der Schwerpunkt auf den praktischen Fächern, der PTA war als pharmazeutisch-technische Assistenz für den Apotheker konzipiert. Der Zugang zur Ausbildung war für den mittleren Bildungsweg vorgesehen. 1997 wurde nach langjähriger Diskussion die Ausbildungsordnung novelliert. Der Schwerpunkt der Ausbildungsordnung wurde in Richtung Beratung und Information verschoben, am deutlichsten sichtbar in dem neuen Fach Apothekenpraxis und dem zugehörigen 2. Prüfungsabschnitt, der dieses Fach zum Gegenstand hat. Frau Wahl, die 30 Jahre lange eine öffentliche Apotheke leitete, zur Zeit im Bereich Apotheken Coaching tätig ist und in ihrem Berufsleben eine Vielzahl von PTA ausgebildet hat, stellte fest, dass ein Manko des Berufes die geringen Perspektiven darstellen. PTA werden mit ihrer Ausbildung früh fertig, dann hat der Beruf aber wenig Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Frau Wahl plädierte dafür, so wie sie es in ihrer Tätigkeit als Apothekenleiterin getan hat, dem PTA eigenständige Arbeitsbereiche anzuvertrauen, wie z.b. Kosmetik, Dermopharmazie, wirtschaftliche Kompetenzen, wie Wareneinkauf etc.. Aus ihrer Tätigkeit des Apotheken-Coaching warnte Sie davor, dass PTA zu einem Barfuss-Apotheker werden, da dadurch sehr schnell die Grenzen der Leistungsfähigkeit überschritten werden, was zu einer Gefahr für den Patienten werden kann.

Immerhin geben lt. Aussage von Herrn Prof. Dr. Braun PTA 80% aller Arzneimittelpackungen ab. Sofern PTA eine größere Kompetenz anstreben, muss der Weg dazu über das Pharmaziestudium führen. Frau Wahl sprach sich für eine Erleichterung des Zuganges zum Studium aus. Wunsch an die Ausbildung der PTA von Frau Wahl: eine größere Betonung des Faches Arzneimittelkunde, z.b. im Bereich der Prüfung von Arzneimittelinteraktionen. Dabei sollten aber die Grenzen der Fähigkeiten deutlich gemacht werden. Ebenfalls sollten PTA stärker im Bereich einer wirtschaftlichen Ausbildung profitieren. Frau Eckert-Lill übermittelte zunächst Grüße der BAK Präsidentin Frau Linz. Zur Änderung der Ausbildung führte Sie folgendes aus: Seit 2005 gibt es eine EU Richtlinie (2005/36/EU) zur Berufsqualifikation. Diese Richtlinie hat allerdings keine Auswirkungen auf die bisherige Ausbildungspraxis. Im Jahr 2006 hat es auf dem Apothekertag eine Aufforderung zur Novellierung der Ausbildung gegeben. Frau Eckert Lill stellte folgende Optionen, die allerdings nur Denkmodelle darstellen, nebeneinander. Bei diesen Modellen wird davon ausgegangen, dass das 6-monatige Apothekenpraktikum zeitlich nicht verändert wird Das Modell 2,5 Jahre schulische Ausbildung + 6 Monate Apothekenpraxis hat wegen organisatorischer Probleme (passt nicht in das Schuljahrkonzept) wenig Chancen 3 Jahre schulische Ausbildung + 6 Monate Apothekenpraxis ist wenig wahrscheinlich wegen der finanziellen Belastung, sowohl auf Seiten der Auszubildenden als auch auf staatlicher Seite. Dies bedeutet, dass sich an der derzeitigen Praxis, 2 Jahre schulische Ausbildung + 6-monatiges Praktikum wahrscheinlich nichts ändern wird. Da das Verhältnis Bachelor - PTA immer wieder in der Diskussion auftaucht, resümierte Frau Dr. Eckert-Lill die Entwicklung über die Bologna Erklärung bis zum heutigen Zeitpunkt. Stand der Dinge: die KMK sieht Probleme bei den Heilberufen, die Diskussion ist deswegen vertagt. Die JMK lehnt die Bachelor-Master Studiengänge ab. Die GMK hat zur Zeit keine eindeutige Meinung, will ein Gutachten in Auftrag geben. Aus diesen Aspekten sieht Frau Dr. Eckert-Lill keine direkte Konkurrenz des Bachelors zum PTA. Für die Änderung der Ausbildung könnte sie sich vorstellen, dass im Bereich der Analytik Ausbildungskapazitäten eingespart werden könnten, dass im Bereich der Arzneimittelherstellung aufgrund steigender Rezepturen und entsprechenden Schwachstellen (Ringversuche!) eine Intensivierung der Ausbildung erforderlich sein könnte. Im Bereich der Beratung und Information incl. dem Hausapothekenmodell und der pharmazeutischen Dienstleistungen ist ebenfalls eine Intensivierung wünschenswert. Auch die gestiegenen Anforderungen aus dem Gefahrstoffrecht machen neue Schwerpunkte notwendig. Eine konkrete Stellungnahme kann/will die BAK zur Zeit nicht abgeben, da die Ausbildung von PTA an die bevorstehende Änderung der ApBetrO geknüpft ist. Die PTA soll aber

weiterhin als reglementierter Beruf die Stellung innehaben, die ihr 1969 zugewiesen worden ist. Frau Speer-Töppe bat Frau Romer, das Thema unter dem Aspekt Veränderung der Einstellung der Jugendliche zur Ausbildung zu betrachten. Frau Romer, selbst PTA, dann Apothekerin, später Unterrichtende an einer PTAL und seit 1996 Schulleiterin der PTAL Bonn, schilderte die Problematik der Ausbildung vor dem Hintergrund einer Statistik, die sie eigens für diese Veranstaltung erstellt hat Grundsätzlich ist die Vermittlung des Wissens deutlich schwerer geworden. Innerhalb von 10 Jahren ist der Anteil von Schülern mit Migrantenhintergrund von 10 % auf 43 % gestiegen. Dies bedeutet für den Unterricht, dass erhebliche Schwierigkeiten mit dem Verständnis des gesprochenen Wortes als auch mit der Wiedergabe, sowohl mündlich als auch schriftlich, auftreten. Viel Zeit muss dann darauf verwendet werden, diese Schlüsselqualifikation annähernd herzustellen. Diese Zeit fehlt natürlich, um fachliche Inhalte zu vermitteln. Dies bedeutet, dass der Stoffplan nicht mehr erfüllt werden kann. Weiterhin hat die Qualifikation der Bewerber abgenommen, so ist der Anteil von Abiturienten (dies ist vielleicht aber nur ein Problem der eigenen Lehranstalt ) von 60 % auf 30 % gesunken. Fast noch nachhaltiger ist die Veränderung der Einstellung der Jugendlichen zur Ausbildung. Dies ist zwar ein Faktor, der nicht zahlenmäßig nachzuweisen ist, der aber so evident ist, dass man ihn nicht wegdiskutieren kann. Es fehlt generell das Engagement für die eigne Ausbildung, sowie die Leistungsbereitschaft. Alles dies kann nur dadurch kompensiert werden, dass mehr Gruppenarbeit durchgeführt wird, dass immer mehr Wiederholungen notwendig werden, welches, wie oben aber bereits ausgeführt, sehr viel Zeit kostet. Frau Romer wies auch darauf hin, dass sich die Erwartungshaltung der jungen Kollegen aus der Apothekenpraxis gegenüber den angehenden PTA verändert hat. Es treten immer mehr kaufmännische Aspekte in den Vordergrund, hier muss eine Veränderung der Ausbildungsordnung erfolgen. Frau Romer unterstrich die vorherrschende Meinung, dass die PTA mehr Beratung und Information leisten muss, dass aber der Wunsch nach einer Vertretungsbefugnis aufgrund der unterschiedlichen Ausbildung Apotheker/ PTA nicht verantwortbar ist. Da Frau Romer einem Arbeitskreis angehört, der zur Zeit die Novellierung der Ausbildungsordnung bearbeitet, gab Sie dazu das Statement ab, dass zwar Vorschläge erarbeitet wurden, diese aber noch nicht endgültigen Charakter haben, da zur Zeit noch unklar ist, welche Auswirkung die Änderung der Apothekenbetriebsordnung haben wird. Sie wies auf die Schwierigkeit hin, dass zwar gefordert wird, in vielen Bereichen die Stundenzahlen in der Ausbildung zu erhöhen, aber die notwendigen Einsparungen in anderen Bereichen abgelehnt werden. Frau Oetterer und Frau Pfeiffer trugen ihre Erwartungen an die Novellierung der Ausbildungsordnung gemeinsam vor.

Eine Anhebung der Ausbildung auf 3 Jahre könnte die Qualität steigern. Gleichzeitig wäre damit der Erwerb der FH-Reife möglich, damit der Beruf kein Sackgassenberuf mehr bleibt. Ebenfalls erleichtert das den Zugang zum Studium. Die Erfahrung zeigt, dass Lehranstalten recht unterschiedlich ausgestattet sind, was zu einer unterschiedlichen Ausbildung führt. Das gleiche trifft für die Curricula und die Benotung zu. Hier wird mehr Einheitlichkeit gewünscht. Die Lehrgangsnoten sollten in jedem Fall Eingang in die Abschlussnote finden. Das Fach Anatomie sowie Umweltanalytik würde die Ausbildung qualitativ aufwerten. Der Unterricht sollte darauf abzielen, das Erkennen von Problemen zu trainieren, z.b. durch Vermittlung der Fähigkeit, Arzneimittelinteraktionen wahrzunehmen. Im PTA Gesetz 8 sollte der Passus unter Aufsicht durch die Formulierung unter Verantwortung ersetzt werden. Für das 6-monatige Praktikum wäre zu wünschen, dass es zur Hälfte in anderen pharmazeutischen Institutionen absolviert werden kann. Eine Begleitung des Praktikums durch Lehrkräfte der LA ist anzustreben. Während des Lehrgangs sollte nach 1 Jahr eine Zwischenprüfung erfolgen. Um ggf. falsche Erwartungen an den Beruf aufzudecken, könnte die Famulatur vor Beginn der Ausbildung absolviert werden, In der Stundentafel sollte das Fach AMK zu Lasten des Fache CHE begünstigt werden. Eine Erweiterung der Ausbildung durch Wahlmodule wie etwa Cytostatikazubereitungen, Herstellung von Parenteralia, Krankenhausapotheke etc. würde die Ausbildung aufwerten. In der anschießenden Diskussion gab es folgende Meinungen/Antworten aus dem Plenum bzw. vom Podium Erhöhung der Lehrgangsdauer auf 2,5 Jahre ist aus organisatorischen Gründen (s.o.) nicht möglich. Zusatzmodule in der Ausbildung können auch Gegenstand einer Weiterbildung sein. Die Vereinheitlichung von Curricula, Notengebung und Ausstattung der LA ist auf Grund der föderalen Struktur des Bildungswesens schwierig. Der Begriff unter Aufsicht in 8 PTA-Gesetz lässt eine Menge Platz für die Ausgestaltung und ist im Zusammenhang mit der Formulierung zu sehen in 3 (1) ApBetrO, wonach pharmazeutisches Personal nur nach seinen Kenntnissen beschäftigt werden darf. Dies triff nicht nur auf PTA zu, sondern auch auf Approbierte etc.. Der Zugang zum Pharmaziestudium ohne allgemeine Hochschulreife ist schon jetzt an einigen Unis aufgrund von Eingangsprüfungen/-gesprächen möglich. Bemängelt wurde die Ausbildungsqualität in den Apotheken. Teilweise werden PTA zu Tätigkeiten herangezogen, die nicht Gegenstand der Ausbildung sind. Die PTA sollte in solche Fällen selbstbewusster auftreten und solche Missstände anmahnen. Sinnvoll könnte auch eine Positivliste von guten Ausbildungsapotheken sein. Ebenfalls können Lehranstalten Apotheken in ihrem Bereich zu Gesprächen hinsichtlich einer Qualitätssteigerung einladen. In Bereichen in denen die Zahl der Ausbildungsplätze gemessen an der Zahl der PTA-Schüler gering ist, kann eine übermäßige Kritik aber auch negative Folgen auf die Zahl der Ausbildungsplätze haben Ebenfalls bemängelt wurde allgemein, dass die Bundesagentur für Arbeit den Beruf der PTA nicht richtig darstellt. Hier wünscht man sich mehr Aufklärungsarbeit durch Berufsorganisationen z.b. durch die Kammern. Wünschenswert wäre, wenn PTA

Kammermitglieder würden, damit die Kammern sich mehr um die Belange der PTA kümmern können. Die Diskussion um eine Überführung der PTA-Ausbildung in eine duale Ausbildung, ggf. unter der Vereinigung von PTA und PKA-Beruf verlief kontrovers. In anderen Bereichen z.b. bei der Ausbildung zu Kosmetikerinnen hat dies zu einem erheblichen Rückgang der Ausbildungsplätze geführt. Ebenfalls sehr kontrovers verlief die Diskussion, den PTA durch einen neuen Beruf, der Elemente des Pharmazieingenieurs haben könnte, zu ersetzen Frau Romer schlug auf die Schlussfrage nach dem Resumée der Veranstaltung vor, den bewährten Beruf des PTA nicht zu demontieren, sondern schrittweise Missstände und Unzulänglichkeiten abzuschaffen. Die Diskussion hat gezeigt, dass es viele konsensfähige Verbesserungsvorschläge gibt, die, wenn sie umgesetzt würden, eine erhebliche Verbesserung herbeiführen würden. Die Frage nach der Etablierung eines neuen bundesweiten Arbeitskreises zur Novellierung blieb offen. Frau Speer-Töppe rief dazu auf, das Internetdiskussionsforum des BApÖD zu nutzen. Verfasser des Protokolls: Michael von Domarus