Ist das Konzept der beruflichen Handlungskompetenz ein sinnvoller Ansatz für Studienreform?
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- Ina Kopp
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1 Ist das Konzept der beruflichen Handlungskompetenz ein sinnvoller Ansatz für Studienreform? Mögliche Ansatzpunkte zur Reform der Bachelor- und Masterstudiengänge Forum demokratische und soziale Hochschule Berlin 18. bis 20. September
2 Gliederung: Die Umstellung auf die neuen Abschlüsse hat in der Vielzahl der Fälle nicht zu einer Verbesserung von Studium und Lehre beigetragen Die Gestaltungsinstrumente des Bologna Prozesses werden in der Regel nicht für eine Studienreform genutzt Berufsbefähigung ist zwischen Wirtschaft Gewerkschaften Hochschulen umstritten das Konzept der beruflichen Handlungskompetenz ein Ansatzpunkt? Wissenschaftlichkeit und Berufsqualifizierung müssen keinen Widerspruch bilden 2
3 Berufsqualifizierung ist eine Vorgabe für BA - / MA - Studiengänge In einem System mit gestuften Studienabschlüssen ist der Bachelor der Regelabschluss eines Hochschulstudiums. Er hat ein gegenüber dem Diplomund Magisterabschluss eigenständiges berufsqualifizierendes Profil, das durch die innerhalb der vorgegebenen Regelzeit zu vermittelnden Inhalte deutlich werden muss. Als Studiengänge, die zu berufsqualifizierenden Abschlüsse führen, müssen die Bachelorstudiengänge wissenschaftliche Grundlagen, Methodenkompetenz und berufsfeldbezogene Qualifikationen vermitteln. 3
4 Strukturelle und inhaltliche Reformansätze Qualifikationsziele des Akkreditierungsrates geben gutes Gerüst für curriculare Reform wissenschaftliche Befähigung, Berufsbefähigung, Befähigung zur bürgerschaftlichen Teilhabe, Persönlichkeitsentwicklung Workload umfasst auch Selbststudium Bildung Vorstand Lernergebnisse und Kompetenzorientierung sollen Wissensvermittlung ablösen flexible Anwendung der ECTS machen berufbegleitendes Studium möglich praktikable Modelle der Anrechenbarkeit werten beruflich erworbene Kompetenzen auf (ANKOM) Deutscher Qualifikationsrahmen führt zur Gleichwertigkeit von beruflicher Aus- und Weiterbildung mit hochschulischen Lernwegen (DQR) 4
5 Bilanz: mehr Schatten als Licht Umstellung hat zu Struktur Reform, jedoch nicht zu Studienreform geführt Studienbedingungen haben sich nicht verbessert, sondern vielfach verschlechtert (Praxisbezug, Mobilität, Reflexivität) Studienabbrecherquoten annähernd hoch oder gar noch gestiegen Akzeptanz des Umstellungsprozesses sinkt, insbesondere des sechssemestrigen Bachelor ist umstritten Qualitätssicherungsverfahren haben bisher keine Mittel diesem Trend entgegen zu wirken 5
6 Studium als wissenschaftliche Berufsausbildung Bildung Vorstand Berufsprinzip: vereinheitlichte Qualifikations- und Kompetenzstandards; Erwerb beruflicher Handlungskompetenz; ausgewogenes Theorie Praxis Verhältnis; gesellschaftliche Integration und Anerkennung (Dehnbostel) Alternative: Konzept der beruflichen Relevanz (Teichler) 6
7 Konzept der beruflichen Handlungskompetenz Berufliche Handlungskompetenz: Fach-, Sozial-, Personalkompetenz bilden ein Ganzes und bilden berufliche Handlungskompetenz aus 7
8 Ausbildung soll zweifach reflexiv sein Strukturelle Reflexivität Hinterfragen und Mitgestalten von Arbeit, von Arbeitsumgebung und Arbeitsstrukturen Selbst Reflexivität Reflexivität über die eigene beruflich und privat erworbene Kompetenz und Gestaltung der Kompetenzentwicklung 8
9 Definition der Handlungskompetenz im Vorschlag des DGB für den DQR I Der gewerkschaftliche Kompetenzbegriff beinhaltet berufliche, personale und gesellschaftliche Dimensionen. Er zielt auf berufliche Handlungsfähigkeit und persönliche Entwicklung unter Einschluss von Planungs und Entscheidungsfähigkeit. 9
10 Teil II Bezugspunkte sind: ganzheitliche Arbeitsaufgaben, die Anforderungen des Arbeitsmarktes unter dem Aspekt langfristiger Verwertbarkeit der Qualifikationen, die individuelle Kompetenzentwicklung, die Mitwirkung an betrieblichen und gesellschaftlich-sozialen Prozessen und die Bindung der persönlichen Entwicklung an individuelle und gesellschaftliche Wertvorstellungen. (Zitatende) 10
11 Wo bleibt die Wissenschaftlichkeit im Studium? Kennen der Gegenstände, Methoden und Historie der jeweiligen Disziplin Wissen um mögliche Alternativen Befähigung, diesen Kenntnissen auch kritisch zur Weiterentwicklung der Wissenschaft zu verwenden 11
12 Die Suche nach Extremen (Teichler) Die Sucht nach Extremen die deutsche Diskussion über wünschbare Beziehungen von Studium und Beruf: Auf der einen Seite: Wissenschaftliche Eigenständigkeit - wird die humboldtsche Idee als pursuit of knowledge for ist own sake interpretiert... Auf der anderen Seite: Enges matching von Studium und Beruf... Ulrich Teichler
13 Perspektiven weiterer Dialog zwischen Gewerkschaften und Hochschule ist notwendig (neue Broschüre des Gutachternetzwerkes in Arbeit) Leuchttürme bekannt machen und neue schaffen (national und europäisch) innovative Studiengänge vernetzen 13
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