Bildentstehung, Spiegel und Linsen Bildentstehung und Bildkonstruktion bei dünnen sphärischen Linsen

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Transkript:

Aufgaben 7 Bildentstehung, Spiegel und Linsen Bildentstehung und Bildkonstruktion bei dünnen sphärischen Linsen Lernziele - sich aus dem Studium eines schriftlichen Dokumentes neue Kenntnisse und Fähigkeiten erarbeiten können. - einen bekannten oder neuen Sachverhalt analysieren und beurteilen können. - aus einem Experiment neue Erkenntnisse gewinnen können. - eine neue Problemstellung selbstständig bearbeiten und in einer Gruppe diskutieren können. - die Bildentstehung bei einer dünnen spärischen Sammel-/Zerstreuungslinse verstehen. - wissen und verstehen, wie die Hauptstrahlen an einer dünnen sphärischen Sammel-/Zerstreuungslinse gebrochen werden. - mit Hilfe der Hauptstrahlen das Bild eines Gegenstandes bei einer dünnen sphärischen Sammel-/Zerstreuungslinse von Hand konstruieren können. - beurteilen können, ob ein Bild bei einer dünnen sphärischen Sammel-/Zerstreuungslinse reell oder virtuell ist. - alle bei einer dünnen sphärischen Sammel-/Zerstreuungslinse auftretenden Fälle für die Existenz und Eigenschaft eines Bildes kennen und verstehen. - die Abbildungsgleichung für dünne sphärische Sammel-/Zerstreuungslinse kennen, verstehen und anwenden können. - die Gleichung für die Lateralvergrösserung des Bildes bei einer dünnen sphärischen Sammel-/Zerstreuungslinse kennen, verstehen und anwenden können. - die Vorzeichenregeln für die in den genannten Gleichungen auftretenden Grössen kennen. Aufgaben 7.1 Studieren Sie im Lehrbuch Tipler/Mosca den folgenden Abschnitt: - 29.2 Linsen (Teile Dünne Linsen und Die Bildkonstruktion bei Linsen, Seiten 1056 bis 1062) 7.2 Experimente Posten 1: Sammellinse, Zerstreuungslinse (30 min) (Optische Profilbank, Linse f = +100 mm bzw. f = -50 mm auf Reiter, Perl-L als Gegenstand) a) Sammellinse (f = +100 mm) i) Suchen Sie reelle und virtuelle Bilder des Gegenstandes (Perl-L). Variieren Sie dabei die Gegenstandsweite g. ii) Messen Sie jeweils die Bildweite b und die Gegenstandsgrösse G. iii) Überprüfen Sie für alle gefundenen Bilder quantitativ die Abbildungsgleichung für dünne sphärische Linsen (Lehrbuch Tipler/Mosca, Formel 29.12, Seite 1057): 1 + 1 = 1 g b f und die Lateralvergrösserung (Lehrbuch Tipler/Mosca, Formel 29.14, Seite 1060): V = B = - b G g b) Zerstreuungslinse (f = -50 mm) (gleiche Aufgaben wie bei der Sammellinse) 03.11.2016 p_pho16o1_a07.pdf 1/5

7.3 Konstruieren Sie von Hand die Bilder eines Gegenstandes bei einer sphärischen Sammel- bzw. Zerstreuungslinse. Skizzieren Sie die Linse und den Gegenstand (als Pfeil) auf ein Blatt Papier. Konstruieren Sie dann für alle angegebenen Fälle für die Gegenstandsweite g (im Vergleich zur Brennweite f) mit Hilfe der Hauptstrahlen das entsprechende Bild. a) Sammellinse (f > 0) i) g < f ii) g = f iii) f < g < 2f iv) g = 2f v) g > 2f b) Zerstreuungslinse (f < 0) i) g < - f ii) g = - f iii) - f < g < - 2f iv) g = - 2f v) g > - 2f 7.4 (Voraussetzung: Aufgabe 7.3 bearbeitet) Studieren Sie die folgenden Applets: - Linsenmachergleichung - Bilder bei der sphärischen Sammellinse - Bilder bei der sphärischen Zerstreuungslinse Hinweis: - Die Links zu den Applets finden Sie unter http://www.thomasborer.ch Physik Dokumente/Applets 7.5 (Voraussetzung: Aufgabe 7.3 bearbeitet) Erstellen Sie für eine sphärische Sammel- und eine sphärische Zerstreuungslinse je eine Tabelle, die für alle in der Aufgabe 7.3 angegebenen Fälle die folgenden Informationen enthält: a) Beurteilung, ob das Bild... i)... überhaupt existiert. ii)... reell oder virtuell ist. iii)... aufrecht oder verkehrt ist. iv)... im Vergleich zum Gegenstand gleich gross, vergrössert oder verkleinert ist. b) Vorzeichen... i)... der Brennweite f. ii)... der Bildweite b. iii)... der Bildgrösse B. c) Beurteilung, ob die Lateralvergrösserung V... i)... positiv oder negativ ist. ii)... betragsmässig gleich eins ( V = 1), grösser als eins ( V > 1) oder kleiner als eins ( V < 1) ist. 7.6 Vergleichen Sie die Tabellen, die Sie in den Aufgaben 7.5 (Linsen) und 5.5 (Spiegel) erstellt haben. Formulieren Sie eine Analogie zwischen sphärischen Linsen und sphärischen Spiegeln. 7.7 Bearbeiten Sie im Arbeitsbuch Mills zu Tipler/Mosca die folgenden Aufgaben: A29.3, A29.4, A29.5, A29.15, A29.16, A29.19, A29.20, A29.33, A29.35 03.11.2016 p_pho16o1_a07.pdf 2/5

7.8 Von einem Gegenstand (Gegenstandsgrösse G) wurde mit einer sphärischen Sammellinse ein Bild (Bildgrösse B) erzeugt: G optische Achse B Konstruieren Sie in der Zeichnung die Position der Linse und die Brennweite f. 7.9 Welche Brennweite muss eine sphärische Linse haben, wenn ein Gegenstand, der sich 60 cm vor ihr befindet, in natürlicher Grösse reell abgebildet werden soll? 7.10 Ein Gegenstand soll durch eine sphärische Sammellinse mit der bekannten Brennweite f n-fach vergrössert abgebildet werden. Bestimmen Sie, wie weit der Gegenstand vor der Linse aufgestellt werden muss, und wie weit das Bild von der Linse entfernt liegt. 7.11 Für ein Projektionsgerät (z.b. Dia-Projektor) in einem Raum soll ein geeignetes Objektiv angeschafft werden. Der Raum ist 9.00 m lang. An der Stirnseite befindet sich die quadratische Projektionsleinwand mit 180 cm Seitenlänge. Die zu projizierenden Objekte (z.b. Dias) haben die Abmessung 24.0 mm x 36.0 mm. Im Handel seien nur Objektive der Brennweiten 50 mm, 100 mm, 150 mm, 200 mm, 250 mm und 300 mm erhältlich. Bestimmen Sie, welches Objektiv anzuschaffen ist. Hinweis: - Betrachten Sie das Objektiv in grober Näherung als dünne sphärische Linse. 7.12 Beurteilen Sie, ob die folgenden Aussagen wahr oder falsch sind. Kreuzen Sie das entsprechende Kästchen an. a) Jede sphärische Sammellinse ist bikonkav. wahr falsch b) Nur Hauptstrahlen durchsetzen eine sphärische Linse ungebrochen. c) Alle Strahlen, welche parallel zum Hauptstrahl auf eine sphärische Sammellinse trreffen, werden so gebrochen, dass sie durch einen der Brennpunkte der Linse verlaufen. d) Die Brennweite einer sphärischen Zerstreuungslinse ist gerade so gross wie der Krümmungsradius ihrer Oberfläche. e) Eine sphärische Zerstreuungslinse kann sowohl reelle als auch virtuelle Bilder eines Gegenstandes erzeugen. 03.11.2016 p_pho16o1_a07.pdf 3/5

Lösungen 7.1... 7.2... 7.3... 7.4... 7.5 Sammellinse f > 0 g Bild b B V g < f virtuell aufrecht vergrössert b < 0 B > 0 V > 0 V > 1 g = f kein Bild f < g < 2f reell verkehrt vergrössert b > 0 B < 0 V < 0 V > 1 g = 2f reell verkehrt gleich gross b > 0 B < 0 V < 0 V = 1 g > 2f reell verkehrt verkleinert b > 0 B < 0 V < 0 V < 1 Zerstreuungslinse f < 0 g Bild b B V g < f virtuell aufrecht verkleinert b < 0 B > 0 V > 0 V < 1 g = f virtuell aufrecht verkleinert b < 0 B > 0 V > 0 V < 1 f < g < 2f virtuell aufrecht verkleinert b < 0 B > 0 V > 0 V < 1 g = 2f virtuell aufrecht verkleinert b < 0 B > 0 V > 0 V < 1 g > 2f virtuell aufrecht verkleinert b < 0 B > 0 V > 0 V < 1 7.6 Bei der Bildentstehung verhält sich... -... die sphärische Sammellinse analog zum sphärischen Hohlspiegel. -... die sphärische Zerstreuungslinse analog zum sphärischen Wölbspiegel. 7.7... 7.8 (siehe nächste Seite) 03.11.2016 p_pho16o1_a07.pdf 4/5

7.8 Linse G Brennpunkt optische Achse B f 7.9 f = g = 30 cm 2 7.10 b = (1 + n) f g = 1 + 1 f n 7.11 Aus der Abbildungsgleichung für dünne sphärische Linsen und der Gleichung für die Lateralvergrösserung folgt mit der Bildweite b = 9.00 m, der Gegenstandsgrösse G = 0.0360 m und der Bildgrösse B = - 1.80 m f = 1 b = 0.176 m = 176 mm 1 - B G Wird die Projektionsdistanz etwas verkürzt, also b etwas verkleinert, wird die Brennweite f ebenfalls kleiner (bitte nachprüfen, nebst b wird auch B kleiner!). Daher wäre 150 mm eine sinnvolle Wahl für die Objektivbrennweite. 7.12 a) falsch b) falsch c) wahr d) falsch e) falsch 03.11.2016 p_pho16o1_a07.pdf 5/5