Sprachbildung im Regelklassenunterricht Lernbereiche und Methodik der integrativen Förderung in der Sekundarstufe I
Teilintegration/ Verknüpfung mit dem RK-Unterricht zunehmende Teilnahme am Regelklassenunterricht einer altersangemessenenklassenstufe (höchstens ein Jahr zurückstufen) ist Wissenserwerbim RKU möglich, dann Teilnahme an diesem Unterricht ist noch kein Wissenserwerb im RKU möglich, während des Aufenthaltes in der RK Weiterarbeit an DaZ-Aufgaben (DaZ-Material) intensiver Austauschzwischen Fachlehrer und DaZ-Lehrer Einbezugder DaZ-Schüler in alle (außer-)unterrichtlichen Aktivitätender RK: Sportveranstaltungen, Klassenfeste, Ausflüge, Projektwochen... Dr. Ellen Schulte-Bunert Universität Flensburg
Konzept zur Durchgängigen Sprachbildung in der Sekundarstufe I GmS Friedrichsgabe Norderstedt Methodenauswahl für Sprachbildungskonzepte Wörter einführen Wortschatz einüben Stumme Impulse geben Situationsgerecht sprechen Mit Sprachfehlern umgehen Schreiben trainieren Lesen trainieren Leistungen überprüfen
Wörter einführen Wortliste im Schülerheft anlegen (DIN A4 Heft, zweispaltig mit Raum für Skizzen, Bilder und Erklärungen) Lernplakat mit den Wörtern als Dauerplakat zum Wiederholen Lernkartei für den Klassenraum zum selbständigen Üben anlegen Notwendiges Sprachwissen wird mitgelehrt (Genus-Numerus- Kasus), wenn erforderlich Adjektiv, Verb zum Nomen ergänzen. Komposita in Einzelwörter aufschlüsseln Neue Wörter werden immer schriftlich eingeführt und in die Wortliste ergänzt
Wortschatz einüben Wortschatztraining macht aus passivem einen aktiven Wortschatz, vermehrt den Sprachschatz und vergrößert das fachliche Wissen Ausreichende Menge an Übungsmaterial und Übungsformen anbieten, damit Lernanreiz erhalten bleibt Zuordnungs-und Einsetzübungen Skizzen beschriften Diagramme ergänzen Lückentexte Textpuzzle Satzmuster Worträtsel Heißer Stuhl Domino Memory Übungen werden möglichst so angelegt, dass die Lerner die Wörter sprechen, lesen und schreiben (Partner- und Gruppenaktivitäten)
Stumme Impulse geben Stumme Impulse durch positive Körpersprache Farbliche Gestaltung der Dauerplakate (gleiche Farben für Wörter mit gleichem Genus)
Situationsgerecht sprechen Lehrerinformationen und Kurzvorträge sprachlich klar und deutlich artikuliert Neue Wörter vorbereitet und vorentlastet geben Einfacher und klarer Satzbau Mit dem gleichen Sprachmaterial wiederholen Mündliche Äußerungen durch Bilder, Wortlisten, Gegenstände, Diagramme usw. unterstützen
Mit Sprachfehlern umgehen Differenzierter und sensibler Umgang Häufig auftretende Fehler, bedeutungsverfälschende Fehler und fachsprachliche Fehler werden korrigiert Man gibt stumme Hinweise auf sichtbare Sprachhilfen, z.b. Lernplakate Dauerplakate im Klassenraum mit Fachbegriffen und Fachsätzen sichern die Einübung fachsprachlicher Wendungen An der Tafel kann eine Fehlerecke von Korrekturen an der Sprache eingerichtet werden
Schreiben trainieren Hinweise durch den Lehrer Strukturierungshilfen bei Aufgabenstellungen mitgeben (Protokollformular, Tabellen, Wortfelder) Schreibvorgaben, Titel, Textbeginn oder Textende Sprachliche Hilfen (Textbausteine, Wortspeicher, Wortgeländer) Schreibstrategien für den Schüler Strukturierungshilfen nutzen Faustregeln für Satzbau und Stil (Hauptsatz oder Hauptsatz/ Nebensatz, lieber einfach und richtig als kompliziert und fehlerhaft) Für die Rechtschreibung den Text Korrektur lesen
Lesen trainieren Texterschließungsverfahren Text vergrößert kopieren, um den Schülern Eintragungen zu ermöglichen Abtrennen der Sätze mit Schrägstrich fördern den Überblick Fachnomen, Fachverben und Fachadjektive in unterschiedlichen Farben unterstreichen Worterklärungen und zusätzliche Informationen beifügen Fachtexte durch Bilder ergänzen Text in kleine Abschnitte gliedern und Verständniskontrollen mithilfe von Fragen gewährleisten Gute Aufträge erleichtern und fördern das Textverständnis Das Einbeziehen von Vorwissen motiviert
Leistungen überprüfen Der Test überprüft Unterrichtstätigkeiten und Lernvorgänge angemessen Der Test gibt dem Schüler Gelegenheit zu zeigen, was er kann, und führt nicht vor, was er nicht kann (Keine Fallen stellen) Aufgabenabschnitte weisen auf das Prüfungsthema und auf Prüfungsschwerpunkte hin Aufgabenformulierungen erhalten Signalwörter, deren Bedeutung den Schülern bekannt ist Der Aufgabentext ist sprachlich einfach und verständlich Jede Leistungsüberprüfung enthält Teile, die möglichst ohne große Sprachanteile (Zeichnungen, Diagramme, Rechnungen) fachliches Wissen und Können überprüfen
Materialien Praxisbaustein 2 Handbuch Sprachförderung im Fach Praxishandbuch Sprachbildung Mathematik Praxishandbuch Sprachbildung Geografie (erscheint im September 2015) Praxishandbuch Sprachbildung Biologie (erscheint im September 2015)
Werkzeugkasten 40 Methoden-Werkzeuge für die Sprachförderung Methoden-Werkzeug 1: Wortliste Methoden-Werkzeug 2: Wortgeländer Methoden-Werkzeug 4: Lückenbild und text Methoden-Werkzeug 10: Lernplakat Methoden-Werkzeug 13: Satzbaukasten Methoden-Werkzeug 14: Satzmuster
Projektarbeit Sprachliche und kulturelle Vielfalt bewusst machen Spiele mit Sprachen Über das Lernen von und Probleme mit Sprachen nachdenken Die Sprachen der andren kennen lernen Schwerpunkt Schreiben Schwerpunkt Lesen und Medien Schwerpunkt Sprachbetrachtung und Grammatik Verschiedene Kulturen kennen lernen
Sprachbilder: Die eigene Sprachsituation zeichnen
Projektvorschläge Ich lehr dir was aus meiner Sprache: Mini- Sprachkurse und Workshops Meine Schrift deine Schrift: Impulse zum Thema Schriften Interkulturelle Aspekte: Wohnen, Häuser, Hausbau Schule
Literatur Abshagen, Maike (2015); Praxishandbuch Sprachbildung Mathematik, Stuttgart Budde, Monika/ Schulte-Bunert, Ellen (2009); Curriculare Grundlagen Deutsch als Zweitsprache (hg. vom Ministerium für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein), Kiel Leisen, Josef (2010); Handbuch Sprachförderung im Fach, Bonn Schader, Basil (2004); Sprachenvielfalt als Chance, 102 praktische Vorschläge, Troisdorf Treetzen, Ursula (o.j.); Konzept zur durchgängigen Sprachbildung in den Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I, Norderstedt