Anhang 5 gemäss Leistungsvereinbarung Ziff RICHTLINIE Beratung und Anzeichnung. Ausgangslage. Ziel der Beratung

Ähnliche Dokumente
Amt für Wald, Jagd und Fischerei. Leitlinie zur naturnahen Waldbewirtschaftung im Kanton Solothurn

Landwirtschaft und Wald (lawa) Abteilung Wald Anhang 6 Anforderungen an die Planung Ausgangslage Allgemeines zur Planung Umsetzung der Planung

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg. Markt Höchberg WALDNATURSCHUTZ IM GEMEINDEWALD

Vorbereitungsseminar Staatsprüfung Waldbau Gmunden

Landwirtschaft und Wald. Nachhaltiger Schutzwald entlang von Fliessgewässern im Kanton Luzern (NASEF)

Geschäftsbericht RO Wald Erlosen-Lindenberg

Verordnung über das Naturschutzgebiet «Hüttenboden», Laufen

Waldvision 2030 Eine neue Sicht für den Wald der Bürgerinnen und Bürger

Rahmenbedingungen für die Waldeigentümer im Kanton Solothurn

Stand: Siehe auch Blätter Nr. E.5 / F.2 / F.3 / F.4 / F.10 / I.1. Dienststelle für Wald und Landschaft

Biodiversität im Wald was ist zu tun? Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz Werner Müller / Christa Glauser

Nr. 717 Verordnung zum Schutz der Hecken, Feldgehölze und Uferbestockungen * vom 19. Dezember 1989 (Stand 1. Januar 2010)

Anpassung kantonaler Richtplan Kapitel L 4 Wald

Luzerner Wald im Gleichgewicht

Strategie Invasive gebietsfremde Arten : Umsetzung und konkrete Massnahmen

ArgeAlp Ökonomie und Ökologie im Schutzwald

gemäss Instruktion "Optimierung der Bewirtschaftungsstrukturen und -prozesse, Projekte zur verbindlichen eigentumsübergreifenden Zusammenarbeit"

Herzlich willkommen. Informationen zur Forstunternehmer-Zertifizierung Wilfried Stech

Konzept Biber - Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz. Rückmeldeformular. Name / Firma / Organisation / Amt

Ausschreibung Holzschlag HS Hasenwald 2017

Region Willisau. Waldentwicklungsplan WEP. mit Waldfunktionenplan

Auswertungen der Bundeswaldinventur 3

Synopse. KWaG. Kantonales Waldgesetz (KWaG) Der Kantonsrat des Kantons Luzern, nach Einsicht in die Botschaft. beschliesst:

Erfolgreiche Forstbetriebe gestern heute morgen

Der Wald und seine Funktionen Lehrerinformation

Auswertungen der Bundeswaldinventur 3

Das Projekt "Ökonomie und Ökologie im Schutzwald" Der Schutzwald

Auswertungen der Bundeswaldinventur 3

Au A f u f d em e m Weg e zum u m Dauerwald 1

Naturnahe Waldbewirtschaftung im Einklang mit der Jagd. Wald und Wild Eine gemeinsame Herausforderung Jagdbezirk Scheibbs BJM Dr. Ferdinand Schuster

Waldbau mit der Fichte in Zeiten des Klimawandels

Kanton St.Gallen Baudepartement PBG im Überblick; Unterschiede zum alten Recht

Wald und Biodiversität in der Sicht des staatlichen Naturschutzes

WALDZERTIFIZIERUNG NACH ISO PILOTSTUDIE ZUR UMSETZUNG IN DER SCHWEIZ. Nachhaltige Nutzung der Wälder und umweltgerechte

Verordnung über den Schutz der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt und ihrer Lebensräume (Naturschutzverordnung)

Verordnung über das Naturschutzgebiet «Bärelöcher», Laufen und Röschenz

Unser Wald braucht die Jagd!

Grundanforderungen an den naturnahen Waldbau

Jungwaldpflege. Erfahrungssaustausch, 21. April Dokumentation Pierrafortscha

Kantonaler Richtplan - Koordinationsblatt

Wer bin ich Ausbildung - Forstwart - dipl. Forstingenieur ETH - Didaktischer Ausweis in Biologie/Umweltlehre ETH - Dissertation am PLUS ETH

Planungsgebiet 1 Moosmatt (Sektor 2) Planungsgebiet 2 Moosmatt Süd. Moosbühl, Teil A Baureglement. Zonenplan,

Betretungsrecht und Nutzungskonflikte im Lebensraum von Pflanzen und Tieren

Waldentwicklungskonzept Kanton Luzern

Nr. 946 Kantonale Waldverordnung. vom 24. August 1999* (Stand 1. April 2009) I. Allgemeine Bestimmungen. 1 Waldrand

Kanton Zürich Baudirektion Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft. Gewässerraum. Das Wichtigste in Kürze

Der Waldentwicklungsplan Information Wald Murtal

Einwohnergemeinde Ins Forstbetrieb

Der Wald Ihr Naherholungsgebiet

Thema Jagdplanung. Rehwild. Weiterbildung Jagdleiter 1

Richtlinien für die Durchführung von organisierten Veranstaltungen im Wald

Nachhaltige Waldwirtschaft Organisation Reviere Amt für Wald des Kantons Bern

Internationales Wildkatzen Symposium Aachen Wildkatze und Waldbewirtschaftung in der Eifel.

Verordnung über das Naturschutzgebiet «Landschachen- Huppergruben», Bubendorf und Lausen

Überführung von Nadelholz- Altersklassenwäldern in strukturierte Laub-Nadel- Mischwälder

Ergebnisse der Forsteinrichtung im Gemeindewald Bingen

NACHHALTIGE VERJÜNGUNG UND NUTZUNG DES BERNER WALDS

Weisung über die Ausbildung von Waldarbeitern

Einwohnergemeinde Jegenstorf. Beitragsverordnung für ökologische Leistungen und die gestalterische Aufwertung des Ortsbildes

SACHSEN-ANHALT. Veröffentlicht am ,MBl. LSA Nr. 8. FAR Mario Trapp, Infoveranstaltung RL - WUM

Melde- und bewilligungspflichtige Veranstaltungen gemäss Waldgesetz - Merkblatt Schutzgebiete im Geoportal

Faktensammlung zur Dritten Bundeswaldinventur (BWI 3) für Mecklenburg-Vorpommern

Rückegassen im Wald gewusst wie Anmerkungen zu waldbaulichen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten

Brennholz- und Schnitzellager im Wald

Ausführungsgesetz zum Bundesgesetz über den Schutz vor gefährlichen Stoffen und Zubereitungen (Chemikaliengesetz, AGChem)

eigentumsübergreifender Maschineneinsatz und externe Beratung für Betriebszusammenschlüsse.

SITUATION DER NATURWÄLDER IN DEUTSCHLAND UND BAYERN

Das Baudepartement übt die Aufsicht über den Vollzug der Waldgesetzgebung von Bund und Kanton aus. 2

Kanton Zürich Amt für Landschaft und Natur Abteilung Wald

1.Ziele der Anpassung an Klimaveränderung 2.Der Wald in Hessen 3. Naturgemäße Waldwirtschaft 4. Beispielhafte waldbauliche Steuerung 5.

Amt für Landschaft und Natur

Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz

Die Wälder der Landesforsten in Zahlen

Waldentwicklungsplan WEP Sursee-Hochdorf

BIOTOPSCHUTZ IM WALD. Inhalt. Grundlagen. Einleitung. Einleitung und Grundlagen. Biotopschutz im Wald. Biotopschutz im Berner Wald

2 Besteht innerhalb des Waldsaums eine andere eindeutige Abgrenzung wie eine Mauer, Strasse oder Eigentumsgrenze, gilt diese als Begrenzung

Der Wald und seine Funktionen

NATURWALDRESERVAT WOLFSEE

Wildnis und nachhaltige Nutzungskonzepte Ein Blick über den Tellerrand

Verordnung über die Beschaffungsorganisation in der Verwaltung des Kantons Basel-Landschaft

Forstrevier Schauenburg. Waldrandpflegekonzept. gemäss Anhang Betriebsplan Forstrevier Schauenburg

Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.v. Waldzertifizierung

Anforderungen an den naturnahen Waldbau Grundsätze, Kriterien, Indikatoren, Bezugsfläche und Umsetzung

Abstände für Mauern, Einfriedigungen und Pflanzen zu Nachbargrundstücken und zu öffentlichen Strassen

Wer haftet bei Unfällen im Wald? Rechtsgrundlagen und Fälle aus der Praxis

Forstliche Förderung LE DI Christoph Jasser / DI Andreas Killinger

Wald-Wild: Zusammenarbeit LANAT KAWA

PEFC für den Wald von Morgen!

Ökonomie und Ökologie im Ackerbau, ein Widerspruch? Andreas Rüsch, Strickhof

Privat- und Kleinwaldeigentümeranlass

Waldnaturschutz. Präsident Sepp Spann Bayerischer Waldbesitzerverband e.v.

Gliederung der Präsentation

NATURWALDRESERVAT ROHRHALDE

3. Landesforstinventar (LFI) Auswertung der Ergebnisse für den Kanton Freiburg

RICHTLINIE BEWERTUNG VON SCHÄLSCHÄDEN AN FICHTE

Erfahrungen bei der Holzmobilisierung aus dem Privatwald in der Schweiz

Forstbetrieb der Marktgemeinde Windischgarsten. Modell der Nachhaltigkeit. Ziele: Wirtschaftsplan und Nachhaltigkeitskonzept

Der Dauerwald bei den Bayerischen Staatsforsten, nur ein schönes Etikett?

Reglement über die kantonalen Wildruhezonen. vom 15. November 2011/21. Januar Der Regierungsrat des Kantons Obwalden,

Der Wald der Zukunft in Thüringen. Herausforderungen und Lösungen am Beispiel des Staatswaldes

Transkript:

Landwirtschaft und Wald (lawa) Abteilung Wald Centralstrasse 33 Postfach 6210 Sursee Telefon 041 925 10 00 Telefax 041 925 10 09 lawa@lu.ch www.lawa.lu.ch Anhang 5 gemäss Leistungsvereinbarung Ziff. 2.1.2 RICHTLINIE Beratung und Anzeichnung Ausgangslage Es ist Aufgabe des Forstdienstes nach den Vorgaben der Waldgesetzgebung dafür zu sorgen, dass alle Waldfunktionen im öffentlichen Interesse (Schutz vor Naturgefahren, Holzproduktion, Biodiversität, Erholung) nachhaltig erfüllt werden können. Die Waldentwicklung wird wesentlich von den Waldeigentümern durch die Holznutzung und in unterschiedlichem Ausmass auch von zahlreichen Nutzer- und Besuchergruppen (Jäger/- innen, Erholungssuchende, Sportler, usw.) bestimmt. Sie alle sind daher Ansprechpartner/- innen, wenn es um die Sicherstellung der öffentlichen Anliegen im Wald geht. Für die Nutzung von Bäumen ab einem Brusthöhendurchmesser von > 20 cm braucht es in jedem Fall eine Nutzungsbewilligung durch den kantonalen Forstdienst. Sie wird erteilt, wenn der den waldbaulichen Zielen und den massgebenden Waldfunktionen gemäss der übergeordneten Planung entspricht. In der Regel bedarf es einer Anzeichnung. Zudem fördert der Kanton gezielt die Waldpflege mittels Förderprojekten. Den Waldeigentümern steht gemäss Waldgesetz eine unentgeltliche Beratung zu, soweit diese den Waldfunktionen, insbesondere der Holznutzung dient. Weitere forstliche Dienstleistungen, welche gegen Entgelt angeboten werden können, sind nicht Gegenstand dieser Richtlinie. Die Beratung im Rahmen der Anzeichnung und den Förderprojekten ist entscheidend für eine gute Zusammenarbeit zwischen Waldeigentümern und dem Staat. Der Kanton Luzern hat einen hohen Anteil an meist kleinparzelliertem Privatwald und rund 12'000 Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer. Der Beratung kommt daher ein hoher Stellenwert zu. Ziel der Beratung Bei der Beratung werden den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern die öffentlichen Interessen am Wald, die Vorgaben des Waldrechts, die qualitativen und quantitativen Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit, die aktuelle Situation betreffend Baumschädlingen, Krankheiten und invasiven Problemarten etc. vermittelt. Im Beratungsgespräch wird der Handlungsspielraum für die Holznutzung und Waldbewirtschaftung vor Ort im Bestand aufgezeigt und mit der Anzeichnung und der anschliessenden Nutzungsbewilligung mit Auflagen und Bedingungen konkretisiert. Die Beratung ermöglicht es zudem in den meisten Fällen direkt mit Grundeigentümern waldrechtliche Missstände im Einvernehmen zu beheben. Die Waldberatung soll eine integrierende und eine koordinierende Wirkung haben und für Rechtsgleichheit und Rechtssicherheit sorgen.

Grundlagen Wichtige Grundlagen für die Waldberatung sind die pflanzensoziologische Kartierung, die Karte Verdichtungsrisiko Waldböden, die regionalen Waldentwicklungsplanungen WEP insbesondere die Vorrangfunktionen, die Bestandeskarte sowie das Inventar der Natur- und Kulturobjekte. Im Schutzwald ist die Wegleitung Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald (NaiS) als Standard in der Beratung anzuwenden. Spezifische Anforderungen an die Schutzwaldpflege sind nicht weiter Gegenstand dieser Richtlinie. Anzeichnung Die Anzeichnung ist das zentrale Instrument zur Steuerung der Waldentwicklung und zur Sicherstellung der vielfältigen öffentlichen Interessen am Wald. Bäume, die genutzt werden sollen, sind durch den zuständigen Förster anzuzeichnen. Ausnahmen der Anzeichnungspflicht Keine Anzeichnungspflicht besteht für Holzschläge bei Waldeigentümern mit einer jährlichen Nutzungsmenge von weniger als 10 Kubikmeter für den Eigenbedarf, wenn die Einhaltung der Waldbaugrundsätze sichergestellt ist, sowie für liegendes Schadholz. Bei Räumungen genügt die Anzeichnung der Randbäume. Bei Betrieben mit vollständiger Nutzungskompetenz können die Besprechung der zweckmässigen Nutzungsplanung für die Holzschlagsaison und die Besichtigung kritischer Schläge mit dem Revierförster als Grundlage für die Nutzungsbewilligung der einzelnen Holzschläge dienen. Waldförderprojekte Im Rahmen des Beratungsgesprächs sind die Waldeigentümer über die aktuellen Waldförderprojekte (Jungwaldpflege, Schutzwald, Waldrandaufwertungen, Altholzinseln, etc.) zu informieren und zur Teilnahme zu motivieren. Bei der Umsetzung haben die Forstfachpersonen aktiv mitzuwirken. Die einzelnen Förderprojekte sind aber nicht Gegenstand dieser Richtlinie. Streuschäden Wenn immer möglich mit anderer Nutzung beim gleichen Waldeigentümer zusammennehmen. Bei Ereignissen mit vielen Streuschäden (jeweils Entscheid Abt. Wald) kann statt den Einzeleinträgen im Waldportal fürs Aufrüsten von Kleinmengen (weniger als 10 Kubikmeter) von liegendem Schadholz eine Liste geführt werden (Parzelle, Eigentümer, geschätzte Kubikmeter (aufgerüstetes Holz), im Waldschutzperimeter auch Anzahl Bäume.) Auf einen Nutzungsantrag / Nutzungsbewilligung kann verzichtet werden. Ende Holzschlagsaison ist die Liste dem zuständigen Revierförster abzugeben. Dieser trägt die die Nutzungsmenge als "Platzhalter-Nutzung" im Waldportal ein. Zuständigkeiten Organisierter Wald Im organisierten Wald (Forstbetriebe, RO) erfolgt die Anzeichnung im Normalfall durch den Betriebsförster. Ausnahmen In folgenden Wäldern mit hohem öffentlichem Interesse erfolgt die Anzeichnung unter Federführung des Revierförsters (unter Einbezug des zuständigen Betriebsförsters): Schutzwald (besonderer Schutzwald BSW, Besonderer Hochwasserschutzwald BHSW) inkl. Waldschutzpuffer bei Schadereignissen Naturvorrangwald Wälder entlang von Kantonsstrassen Nicht organisierter Wald Im nicht organisierten Wald erfolgt die Anzeichnung durch den Revierförster. Seite 2 von 9

Waldportal Das Waldportal dient zur Vereinfachung der administrativen Abläufe und unterstützt die Förster in der Beratung zu den Themen Nutzung, Pflege und Förderung der Biodiversität. Im Waldportal stehen den Anwendern die Daten der von ihnen betreuten Waldeigentümer bzw. Waldorganisationen zur Verfügung (Parzellen und Adressen) und alle für die Beratung relevanten Planungsgrundlagen sind einsehbar. Seite 3 von 9

Grundanforderungen Waldbewirtschaftung Grundsätzlich ist der Wald so zu bewirtschaften, dass er seine Funktionen dauernd und uneingeschränkt erfüllen kann (Art. 20 WaG). Die Bestände der eigenen und der benachbarten Waldgrundstücke sind zu schonen ( 18, KWaG). Die vorliegenden Grundanforderungen umfassen qualitative und quantitative Aspekte der Waldbewirtschaftung. Sie orientieren sich an den Kriterien gemäss Projektbericht "Grundanforderungen an den naturnahen Waldbau" BAFU 2010 und berücksichtigen die weiteren gesetzlichen Vorgaben. Konkret sind gestützt auf Art. 20 WaG Absatz 2 1 bei der Anzeichnung / Grundberatung im Minimum folgende Anforderungen zu erfüllen: Grundsatz 1 Die naturgegebene Bodenfruchtbarkeit sowie die Luft werden durch die Waldbewirtschaftung nicht beeinträchtigt. 11 Chemischer Bodenschutz: Die geltenden Bestimmungen zu Stoffeinträgen, werden eingehalten. 12 Physikalischer Bodenschutz: Die physikalische Belastung der Waldböden wird auf festgelegte Linien, die sogenannten Rückegassen und Seillinien, beschränkt. 111 umweltgefährdende Stoffe 112 Nährstoffhaushalt: Düngeverbot wird eingehalten. 121 Rückegassen, Seillinien: nur Wege und Rückegassen befahren, min. Abstand 20 Meter oder max. Dichte 500 lm/ha, im Gelände dauerhaft markiert oder auf Plänen festgehalten. Holzpolter Bestand Inhaber Anwendungsbewilligung bzw. Auftraggeber: gesetzliche Vorgaben werden eingehalten, Beschriftung der Polter mit Datum und Nummer der Anwendungsbewilligung Alle: kein Einsatz von Dünger im Waldbestand. Befö/Refö: Meldung von Verstössen. Befö / Refö: Spätestens bei der Holzanzeichnung ist die Feinerschliessung festzulegen. Rückegassen müssen vor dem klar ersichtlich sein für Ernteequipe (Eigentümer/ Unternehmer) oder auf einem Plan 2 eingezeichnet werden. Abstand zwischen Rückegassen/Seillinien mind. 20 Meter. Sensibilisierung der Waldeigentümer bei der Beratung. Verdichtungsrisiko 3-4: Arbeiten mit schweren Maschinen möglichst nur bei trockenem Wetter oder gefrorenem Boden. Verdichtungsrisiko Stufe 5 (nicht befahrbar): Nur bestehende Wege und Strassen befahren, Ausnahmen müssen mit Refö vorgängig abgesprochen sein. WE / Forstunternehmer: Der Waldboden wird ausserhalb der festgelegten Feinerschliessung nicht befahren, ausser er ist genügend gefroren. Empfehlung an WE bei FU-Einsatz: klare Vertragsbedingungen. ChemRRV, Art. 18 WaV ChemRRV, Anhang 2.6 (Dünger), Seite 76 Art. 35 USG, Art. 6 Abs. 1 VBBo 1 Art. 20 Abs. 2 Die Kantone erlassen Planungs- und Bewirtschaftungsvorschriften; sie tragen dabei den Erfordernissen der Holzversorgung, des naturnahen Waldbaus und des Natur- und Heimatschutzes Rechnung. 2 Es besteht seitens Betriebsförster das Bedürfnis im Waldportal Rückegassen und Seillinien (allenfalls weitere für die Nutzung relevante Signaturen) zu verwalten und diese als Karte ausdrucken zu können. Lösungen stehen frühestens 2014 zur Verfügung. Bis dahin sollten Karten auf Papier oder betriebseigenen GIS erstellt werden. Seite 4 von 9

13 Schlagabraum 131 Luftreinhaltung Wald Einhalten der Vorgaben der kantonalen Umweltschutzverordnung (KUSV). Kein Verbrennen von grünen Waldabfällen (keine Mottfeuer), generell kein Verbrennen von Schlagabraum in der Zeit vom 1.11. bis 31.3. in Lagen bis 1200 m.ü.m. Für Ausnahmebewilligungen ist das uwe zuständig. Beurteilung Ausnahmesituation durch Revierförster. 17a KUSV 19 KWaV, Art. 30c Abs. 2 USG und Art. 26b LRV Grundsatz 2 Die Fähigkeit des Waldes zur natürlichen Verjüngung wird erhalten oder verbessert. Die Naturverjüngung hat Vorrang. 21 Keimbett Anwuchs 211 Auf Standorten, wo NaiS Moderholz vorschreibt und vor Ort wichtig und umsetzbar: Moderholz an mindestens 25 Stellen pro Hektare (etwa alle 20 Meter). 212 Räumungen ab 50 Aren 3 nur wenn Bestand mit Aufwuchs vorverjüngt ist, im Gebirgswald Rottenstruktur erhalten, im Schutzwald gilt NaiS. 22 Naturverjüngung 221 Pflanzungen - Positivkriterien für Pflanzungen (Umwandlung, Eichenverjüngung, Förderung seltener BA, Verjüngungsschwierigkeiten, BA- Vielfalt). 23 Aufwuchs 231 Vorhandensein genügender zukunftsfähiger Exemplare im Anund Aufwuchs gemäss Liste der Standorte nach Waldbaukommentar. 24 Schutz vor Beweidung Grundsatz 3 Refö: im Schutzwald auf Standorte gemäss NaiS (57*, 57C, 57, 60, 46, 46D, 46L, 46A, 46S, 49, 50a, 50d, 50f, 48, 56) in Beratung / Bewilligung Moderholz an mindestens 25 Stellen pro ha (etwa alle 20 m). WE/Befö: Umsetzung. Betrieb / Jagdrevier 241 Wald wird nicht beweidet. Stichproben / Befö / Refö: Aufwuchs (>40 cm) muss vorhanden sein (Ausnahmen: für Pflanzung gemäss Positivkriterien wie in Kriterium 221 oder für standortgerechte Naturverjüngung waldbaulich förderlich sowie bei Sicherheitsholzschlägen oder in Niederwäldern.) WE: Pflanzung nur bei Umwandlung, Eichenverjüngung, Förderung seltener BA, Verjüngungsschwierigkeiten, BA-Vielfalt Befö / Refö: entsprechende Beratung. Befö: Rückmeldung zur Verjüngungssituation Refö: Beurteilung zuhanden Abschussgespräch Jagd: Berücksichtigung forstlicher Anliegen WE: Weiden entlang des Waldes sind abzuzäunen, insbesondere entlang von Verjüngungsflächen, damit der Wald standortgerecht aufwachsen kann. Befö / Refö: Thema bereits bei Beratung ansprechen und in Nutzungsantrag / -bewilligung erwähnen. Art. 20 WaG, Wegleitung NaiS des BAFU Art. 20 WaG, 18 KWaG 18 KWaG, Standortkartierung, Instruktion Jungwaldpflege 26 und 18 KWaG, Standortkartierung 11 KWaV 3 Räumungen zwischen 10 und 50 Aren ohne Aufwuchs sollen die Ausnahme bleiben. Seite 5 von 9

Die Baumartenmischung wird derart auf den Standort abgestimmt, dass dessen ökologische Eigenschaften nicht negativ beeinflusst werden. 31 Mischung 311 Bestimmte %-Anteile für Laubholz und/oder Weisstanne, maximaler %-Anteil Fichten. Befö/Refö/WE: geht in Richtung der empfohlenen Baumartenzusammensetzung gemäss Waldbaukommentar (ab Stangenholz gilt der Anteil Z-Bäume, bei Jungwuchs/Dickung gilt der Flächenanteil der Verjüngung). Grundsatz 4 Bei den waldbaulichen en werden die Möglichkeiten zur Erhaltung und Förderung der Vielfalt des Lebensraumes Wald genutzt. 18 KWaG, Grundlage Waldbaukommentar 41 Strukturund Artenvielfalt 411 Biotopbäume - mindestens 5 Biotopbäume pro ha. 412 Liegendes und stehendes Totholz - mindestens 10 m 3 pro ha. 413 Ruhephasen in sensiblen Zonen. Während Brut- und Setzzeit konzentrieren sich waldbauliche Tätigkeiten auf 5% der Revier bzw. Betriebsfläche. In sensiblen Zonen für empfindliche, bodenbrütende Waldvogelarten wird während der Brutzeit auf waldbauliche Massnahmen verzichtet. Kantone bestimmen sensible Zonen und Zeitintervall der Ruhephasen. und umliegender Waldbestand des gleichen Waldeigentümers. RO / Betrieb Betrieb bzw. Revier Refö/Befö (Beratung, Anzeichnung): mind. 5 Biotopbäume pro ha bleiben nach stehen. Wenn vor weniger Biotopbäume vorhanden sind, mindestens die vorhandenen erhalten. Wenn mehr Biotopbäume vorhanden sind, kann Bestand auf das Minimum reduziert werden. Arbeitssicherheit berücksichtigen. Als Biotopbäume gelten Höhlen und Horstbäume, besonders dicke Bäume (Methusalems), tief beastete Waldrandbäume, einzelne ältere vorhandene Laubbäume im Nadelholzgebiet, einzelne ökonomisch entwertete Bäume mit Kronenbrüchen, Krebsbildungen, grossen Stammverletzungen. Befö/Refö: Thema bei der Beratung ansprechen; Totholz fördern, Arbeitssicherheit und die Sicherheit für Erholungssuchende berücksichtigen. Gemäss LFI3 beträgt der Totholzanteil für den Kt. LU rund 25 m 3 /ha. Weitere Beobachtung der Entwicklung gemäss LFI (eventuell kantonales Inventar). Definition sensible Gebiete im Rahmen der Waldentwicklungsplanung. In der Beratung möglichst darauf hinwirken, dass e vor Anfangs April oder nach Mitte Juni erfolgen. Art. 20 WaG, WEP Art. 20 WaG Art. 41 KJSG Seite 6 von 9

414 Schutz von Pflanzen und Tieren, seltene Waldgesellschaften Rücksicht auf geschützte und / oder seltene Pflanzen und Tiere nehmen, insbesondere Rote Waldameisen, Fledermäuse sowie deren Lebensräume erhalten und fördern. Art. 18 u. 20 NHG, Art. 13 u. 20 NHV Seite 7 von 9

Grundsatz 5 Die Waldbewirtschaftung erfolgt so, dass die quantitative Nachhaltigkeit sichergestellt ist. e haben so zu erfolgen, dass Nachbarbestände nicht gefährdet werden. 51 quantitative Nachhaltigkeit 511 Bilanz Nutzungsmenge - nutzbarer Zuwachs Revier, org. Waldeigentum 512 Vorrat Revier, org. Waldeigentum 513 Anteil Jungwuchsfläche im Altersklassenwald bzw. Durchmesserverteilung in stufigen Wäldern / Dauerwälder. Revier, org. Waldeigentum Die nachhaltige Nutzungsmenge soll innerhalb von 10 Jahren nicht überschritten werden. Nutzungsmenge pro Jahr soll doppelten Hiebsatz nicht überschreiten. Gesamtvorrat darf nicht unter eine zu definierende Zahl/ha fallen. Umsetzung noch offen (wichtig: Strategie der RO im Zusammenhang mit der strategischen Planung und bei jährlichen Gesprächen besprechen). Pro Gebiet darf der Jungwaldflächenanteil nicht überschritten werden. Wird revier-/organisationsweise mit Rücksicht auf Verhältnisse definiert. In stufigen Wäldern / Dauerwäldern ist auf eine nachhaltige Verteilung der Durchmesser zu achten. Art. 20 WaG Art. 20 WaG Art. 20 WaG 52 Schonung der Nachbarbestände 521 Zu erwartende Steilränder durch geplante e im Bereich der Parzellengrenzen erfordern das vorgängige Einverständnis der Nachbarn. Steilränder möglichst vermeiden. Falls waldbaulich nicht vermeidbar: Absprache (durch WE, Befö, Refö) mit Nachbar-WE. 18 kwag Umsetzung Die Auflagen und Bedingungen, welche nicht durch die Anzeichnung geklärt sind, wie z.b. hohe Stöcke, Bodenschutz, Zaunverlauf, Totholz sind in den Anträgen zur Nutzungsbewilligung bzw. in der Nutzungsbewilligung aufzuführen. In besonders heiklen Fällen ist bei der Anzeichnung mit Stockmarken zu arbeiten. Das Controlling erfolgt gemäss "Ablauf Erteilung Nutzungsbewilligung", "Anforderungen an die Planung" und "Massnahmen bei mangelhafter Erfüllung der Leistungsvereinbarung". Seite 8 von 9

Empfehlungen und Hinweise Im Rahmen der Beratung sind folgende Themen bei Bedarf einzubringen: Schutz von Verjüngungskegeln. Moderholz in Waldbeständen mit Verjüngungsschwierigkeiten aufgrund von Hochstauden oder Grasbeständen (hohe Stöcke, querliegende Stämme). Förderung nachhaltiger Produktion von Qualitätsholz. Arbeitssicherheit. Sicherstellung der Sicherheit von Strasse, Bahn, Leitungen, Einzelobjekten in Zusammenarbeit mit Werkeigentümern. Sicherheitsaspekte aufzeigen, insbesondere labile Bäume in rutschgefährdeten Hängen. Bei Bedarf mögliche Schutzmassnahmen empfehlen z.b. querliegende Baumstämme oder hohe Stöcke. Räumung von toten Bäumen, Wurzelstöcken und Ästen in Gerinnen. Abzäunen von Verjüngungsflächen, wenn dies zum Schutz vor Waldbesuchern notwendig ist. Auf mögliche Einwuchsflächen aufmerksam machen. Hinweis auf Krankheiten, Schädlinge und invasive Neophyten sowie mögliche Massnahmen, insbesondere Nutzung vor Ausflug Käfer, falls wirtschaftlich möglich. Hinweis auf die Möglichkeit in Erholungswäldern mit den Nutzniessern Leistungsvereinbarungen anzustreben. Weitere erhaltenswerte Objekte (z.b. zusätzliche Horstbäume, Spechtbäume, etc.) Sursee, 31. Januar 2013 ergänzt am 12. Mai 2015 (Ergänzung Umgang mit Streuschäden) Seite 9 von 9