Offene Datenmodelle für Observations of Daily Living fördern Patient Empowerment

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Transkript:

Offene Datenmodelle für Observations of Daily Living fördern Patient Empowerment Hans Demski Helmholtz Zentrum München Institut für biologische und medizinische Bildgebung AG MEDIS Telemed Berlin, 24. Juni 2015

Definition Empowerment und ODLs Empowerment = Stärkung der Handlungskompetenz Patienten sollen selbstbestimmt und eigenverantwortlich mit ihrer Erkrankung leben können. u.a durch Information, Schulung und Hilfsmittel zum Selbstmanagement Observations of daily living (ODLs) 1 = Beobachtungen des täglichen Lebens durch den Patienten selbst u.a. : Messung von Blutzucker, Blutdruck und Gewicht Sportliche Aktivitäten, Medikamente, Ernährung, Schlafverhalten Probleme, Wohlbefinden und Stress 1 Project Health Design, Robert Wood Johnson Foundation

Selbstmonitoring mit Observations of Daily Living (ODLs) SMP Ergebnisse bewerten Empfehlungen erhalten Ziele festlegen / anpassen Aktivitäten ausführen Aktivitäten planen Digitale Tagebücher für Blutzucker + Insulin Blutdruck Körpergewicht Mahlzeiten Körperliche Aktivitäten Medikationsänderung Probleme Schlaf Wohlbefinden / Stress 3

Prototypische Umsetzung Mobile App Tagebucheinträge für körperliche Aktivitäten auf dem Smartphone. Dargestellt als Liste (links) und als Grafik (rechts)

Prototypische Umsetzung Webportal Überblicksdarstellung für den Arzt. Die vom Patienten beim Selbstmonitoring gesammelten Daten können mit Anderen geteilt werden

Entwicklung offener Datenmodelle für ODLs Datenmodellierung über wiederverwendbare formale Definitionen medizinischer Konzepte Einsatz des openehr Archetypmodells (www.openehr.org/releases/trunk/architecture/am/adl1.4.pdf) Einsatz von SNOMED CT Annotation von Datenelementen Erstellung von Codelisten Gemeinschaftliche Entwicklung und Veröffentlichung openehr Knowledge Manager www.openehr.org/ckm Ziel: semantische Interoperabilität Einrichtungs- und sektorübergreifender Datenaustausch Maschinelle Verwertung von Gesundheitsdaten (u.a. Entscheidungsunterstützung) Jonathan Gray, via Wikimedia Commons

openehr Knowledge Manager Beherbergt > 400 Archetypen mit > 1.000 registrierten Usern. Bietet viele nützliche Funktionen: Dashboard Suchfunktion verschiedene Darstellungsformen z.b. Mindmap, Druckansicht, XML Diskussionsforum strukturierter Review Versionskontrollsystem NEU: Inkubatoren (auch privat) als Experimentierfeld

Ergebnisse der Archetyp (AT) Modellierung für ODLs Wiederverwendung bereits vorhandene ATs (5 Observation, 1 Evaluation, 1 Action, 2 Cluster) aus dem openehr Knowledge Manager Erstellung neuer ATs (5 Observation + 2 Cluster) für das Selbstmonitoring von Diabetikern Exemplarische Archetypdefinition für körperliche Aktivität

Individuelle Anpassung mit Hilfe von Templates Wiederverwendung erfordert Zuschnitt auf individuelle lokale Anforderungen: Kombination verschiedener Archetypen Ausblenden nicht benötigter Elemente Umbenennung von Elementen Festlegen von Einheiten Anpassen von Codelisten

Zusammenfassung und Ausblick Aufzeichnung von ODLs in Verbindung mit einem regelmäßig fortgeschriebenen Aktionsplan ist ein wichtiger Baustein für die optimierte Behandlung von chronischen Erkrankungen. openehr Methodologie ermöglicht die Definition offener und standardisierter Datenmodelle. Vorhandene Werkzeuge sind geeignet erforderliche Anpassungen an lokale Gegebenheiten vorzunehmen. openehr Knowledge Manager erleichtert die Einbindung von Domänenexperten. Die vorgestellten Ergebnisse sind öffentlich verfügbar unter: http://www.openehr.org/ckm/#showproject_1013.30.24 Wiederverwendung von Datenmodellen unterstützt neuen Ansatz der App-Based Information Economy. [Mandl, Cell Systems 2015] Offene APIs und offene Daten markieren erste Meilensteine auf dem Weg in eine moderne Gesundheitstelematik

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Hans Demski Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH Institut für biologische und medizinische Bildgebung AG Medis Ingolstädter Landstr. 1, D-85764 Neuherberg demski@helmholtz-muenchen.de www.empower-fp7.eu Das Projekt EMPOWER wurde im siebten Rahmenprogramm unter der Projekt Nummer 288209 durch die Europäische Kommission gefördert