Ergebnisse der Umfrage zur Attestausbildung

Ähnliche Dokumente
Droht der Waldwirtschaft ein Fachkräftemangel?

Auswertung Umfrage Lehrabgänger Forstwart/in 2016

Arbeitsgemeinschaft forstwirtschaftlicher Lohnunternehmer Niedersachsen e.v. Frank-Ludger Sulzer, (Diplom-Forstwirt)

Praktische Ausbildung nach INSOS Berufliche Bildung für Jugendliche. Behinderung. Wer ist INSOS Schweiz?

Kaufmännische Ausbildungsmodelle Informationen zu KV-Lehre und Praktikum in einer Anwaltskanzlei

Informationen der OdA Wald ZH/SH

Freizeit, Wünsche, Zukunft


Lohnklassen-Empfehlung des Försterverbandes und des Waldwirtschaftsverbandes

Merkblatt Kaufmännische Ausbildungsmodelle

Zürcher Bäcker-Confiseur-Meister Verband ZHBC. Referat von Bildungsdirektorin Dr. Silvia Steiner. Samstag, 7. Mai, Casino Theater Winterthur

Schweizerischer Fachverband Betriebsunterhalt (SFB) Informationsveranstaltung Fachfrau / Fachmann Betriebsunterhalt EFZ; Unterhaltspraktiker/in EBA

Forstwartausbildung in den Kantonen ZH + SH

BSc in Forstwirtschaft an der SHL

<Fachmann/frau Betriebsunterhalt EFZ> <Unterhaltspraktiker/in EBA>

DIHK ONLINE-UMFRAGE ZUR AUS- UND WEITERBILDUNG

Weisung über die Ausbildung von Waldarbeitern

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zur Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 2024

ARBEITSKRÄFTEBEDARF IN DER UHREN- UND MIKROTECHNIKINDUSTRIE

Information BBZN Sursee

Mit diesem Kreisschreiben wollen wir Sie über einige wichtige Aspekte zum Ausbildungswesen informieren.

Seit der Einführung des neuen Berufsbildungsgesetzes wurden über 50 Berufe der zweijährigen Grundbildung definiert;

am puls Forstwartlehre: Eine bewährte Ausbildung wird sanft erneuert Bulletin für die forstliche Bildung Nr. 3. November 2005

GAV Schweiz. Holzindustrie

Passt Ihre Berufsausbildung (praktische Erfahrung) zur Branche, in der Sie sich selbständig machen wollen?

Personal & Organisation P&O II Kurs (2)

Berufsverband der Chemie- und Pharmatechnologen EFZ und Chemietechnologen HFP

H KV. Detailhandels-Grundbildung. Handelsschule KV Schaffhausen Bildung & Kompetenz. Detailhandelsassistent/-in und Detailhandelsfachleute

EBA aus der Sicht der OrTra Gesundheit und Soziales Freiburg. Barbara Zosso Geschäftsführerin

Informationsanlass Wärmeverbund BG Aarwangen

DIE LEHRE IM VERBUND. Lehrbetrieb des Vereins Zuger Berufsbildungs-Verbund

KBZ Kaufmännisches Bildungszentrum Zug kbz-zug.ch Way up plus. 1 ½-jährige Ausbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis

Generalversammlung der SDK vom 09. Mai 2014 UMGANG IN LUZERN MIT NACHTEILSAUSGLEICHEN

IHK-Nürnberg für Mittelfranken

Flüchtlinge einstellen. Informationen für Unternehmen

Ergebnisse der DIHK-Umfrage zur Ausbildungsstellensituation Frühjahr 2016

Image der Lehre in der Bevölkerung. Telefonische Befragung

N E W S. Implenia AG Industriestrasse 24, CH-8305 Dietlikon, T , F

Forstwirt/in bei den Bayerischen Staatsforsten. Allrounder mit Verantwortung

Gefährliche Arbeiten oder Arbeiten mit einem hohen Gefahrenpotenzial

AUSBILDUNG FÜR FLIESENLEGER. EUF UK Konferenz

Neue Wege zu höheren Zielen.

Vorräte und Holznutzung in der Schweiz

Wieso eine Banklehre? Überzeugende Argumente für eine Ausbildung bei den Banken in der Schweiz

EBA: Schnittstelle EBA EFZ EBA

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

27 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Kinder erst selbständig nutzen dürfen sollten, wenn sie älter als 10 Jahre sind.

Chancen. Leben. Alles über die Lehre bei Helsana

Teilzeitausbildung Pflege HF

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zur Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 2024

Berufsbildungskonzept Kauffrau / Kaufmann EFZ. Gültig ab Generation 2018

Anleitung zur erfolgreichen Suche eines Praktikumsplatzes

Unternehmensbefragung

Forstwartausbildung in den Kantonen ZH + SH. Elternabend 1FO 16a/16b

BILDUNGSBERICHT GÄRTNERIN/GÄRTNER EFZ

Mit Flüchtlingen arbeiten Informationen für Unternehmen

DIE KAUFMÄNNISCHE LEHRE IN DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG

Bericht zur Assistentin Gesundheit und Soziales (AGS) - EBA-Ausbildung an der Pflegeschule

Was Sie wissen müssen zum GAV. Tankstellenshop. Gesamtarbeitsvertrag Tankstellenshops in der Schweiz

Anzahl Umfragen pro Schule

Waldberufe: vielseitig, attraktiv, mit Perspektiven

Continental Karriere-Umfrage 2016 Digitalisierung der Arbeitswelt

Berufsbildung. Eine Berufsausbildung. wichtiger Schritt in ein selbstständigeres

Fachfrau / -mann Gesundheit EFZ BERICHT - CHECKLISTE BETRIEBSINSPEKTION

Sie suchen eine Lehrstelle?

Marianne Bläsi. Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen. Berufsinspektorin

Herzlich Willkommen! Jugend ihre Bedürfnisse, Anregungen und Erwartungen Lösungsansätze für ein erfolgreiches Miteinander

Recycling Ausbildung Schweiz R-Suisse

Beilage zur Präsentation. Lehre und Gymi. Lehre und Gymi. Beide Wege führen zum Erfolg!

Befragung der LehrabgängerInnen Basel-Stadt Eine Qualitätsbeurteilung

Waldzukünfte

Newsletter Aus- und Weiterbildung 1/2018

Arbeit Ausbildung Wohnen. ...das Leben in die Hand nehmen. Produktion Handel Ausbildung Integration Wohnen

Wie SEO-fit ist Österreich? Umfrage Herbst Text

Forstmaschinentechniker/-in?

Fachwerker für Entsorgungswirtschaft. Qualifizierung für Dienstleistungen in der Daseinsvorsorge. - Ausgangssituation. - Aufbau Kurskonzept

Umschulung zum/zur Kaufmann/ Kauffrau für Marketingkommunikation


Ausbildungsempfehlungen kantonaler Forstdienst

ICT-LEHRABGÄNGER/INNEN 2016 Ein Jahr nach Lehrabschluss

Situationsanalyse für «schnitz und drunder» in Thurgauer Kinderkrippen

Auswertung der Umfrage an der Forstmesse in Luzern Wie wichtig ist die Gewinnerzielung für die Waldbesitzer? O. Thees, R. Lemm, U.

Candidate Experience. Österreichs Arbeitgeber erkennen Optimierungspotenzial bei der Bewerbung

Berufspraktische Ausbildung. Berufsschule Giuvaulta Rothenbrunnen Monica Bachmann-Werth

Anzahl Antworten pro Schule

DGB-Jugend Index Gute Arbeit Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Jugendlichen zur Arbeitsqualität in Deutschland

Meinungen der Bürger zum Standort Deutschland

Mit Flüchtlingen arbeiten Informationen für Unternehmen

Direkte Wege zu beruflichen Zielen.

Absolventenbefragung 2011

Die Imagekampagne des Handwerks. Regionalforum Demographie Netzwerk Hamburg 2. Juli Handwerkskammer Hamburg, Holstenwall 12, Hamburg

Herbst 2016 Ergebnisse der IHK-Onlinebefragung

Mit unseren Niederlassungen sind wir für Sie bundesweit vor Ort. Mehr Informationen dazu auf unserer Homepage!

Bewertung nach Wirtschaftsbereichen

Recycling Ausbildung Schweiz R-Suisse

Fragebogen Lehrperson integrierte Beschulung

Transkript:

Version 2.0 / AT, RD 22.8.2008 Verein OdA Wald Ergebnisse der Umfrage zur Attestausbildung Einleitung Die Umfrage wurde in den Monaten April/Mai 2008 durchgeführt. Befragt wurden die kantonalen und schweizerischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. Ausserdem wurde der Fragebogen an rund 100 Leute aus dem CODOC-Netzwerk geschickt, ein Grossteil davon Förster und Betriebsleiter. Schliesslich wurde auch in der Zeitschrift Wald+Holz auf die Umfrage hingewiesen. Der Fragebogen konnte auf der Internetsite von CODOC heruntergeladen werden. Die Fragebogen war in drei Sprachen (deutsch, französisch und italienisch) verfügbar. Insgesamt gingen 156 Antworten ein, davon 43 von Institutionen und 113 von Berufsleuten in verschiedenen Funktionen. Auswertungsergebnisse 1. Denken Sie, dass es in der Waldwirtschaft neben dem Forstwart Platz für einen Forstpraktiker (= Absolvent der Attestausbildung) mit geringeren Fähigkeiten hat? Begründung Ja: - Praktiker sind immer gefragt - weniger Wechsel im Beruf - billige Arbeitskraft - Arbeit ist immer vorhanden - anstelle von Ungelernten - Schulisch Schwächere können gute Praktiker sein Begründung Nein: - Bedenken wegen Arbeitssicherheit. - Der Beruf Forstwart könnte abgewertet werden, es braucht keinen Forstwart light - kein selbstständiges Arbeiten möglich. - in Kleinbetrieben Ausbildung und Anstellung nicht möglich - Arbeit im Wald anspruchsvoller, Mitdenken gefragt 1

2. Sind Sie der Meinung, dass die Absolventen in der 2-jährigen Attestausbildung so gut ausgebildet werden können, dass sie Teilarbeiten der Holzernte und der Waldpflege übernehmen können? Wenn ja, welche? - Holzhauerei - Rückearbeiten - Waldpflege - Maschinenführer - Jungwuchspflege - alles, einfachere Arbeiten selbstständig, schwieriger Aufgaben unter Anleitung Wenn nein, weshalb nicht? - 2 Jahre Ausbildung sind zu kurz, schon in der dreijährigen Forstwartlehre ist die Ausbildungszeit knapp bemessen - Arbeitsverfahren werden immer komplexer, es gibt immer weniger Arbeiten für Hilfskräfte - Lernschwache brauchen mehr Zeit für weniger Lernstoff als normale Absolventen 3. Glauben Sie, dass in unserer Branche für die Attest-Ausbildung in Zukunft wenn keine Anlehren mehr bewilligt werden eine Nachfrage vorhanden ist? 2

4. Wie entwickelt sich diese Nachfrage aus Ihrer Sicht? 5. Welche Chancen haben Leute mit Attest-Ausbildung, in der Waldwirtschaft beschäftigt zu werden? Ergänzung zu 5.: Wie und wo sehen Sie Einsatzmöglichkeiten für diese Leute? - bei grossen Forstunternehmen - in Gemeinden - bei kommunalen Arbeiten - bei Forstunternehmen mit meist gleich bleibenden Arbeiten - als Hilfskraft bei allen Arbeiten. - In Betriebsgruppen von öffentlichen Forstbetrieben - Bei Teilschritten der mech. Holzernte. - Als Angestellte von Gemeinden - In Gruppen, wo z.b. Vorarbeiter oder Forstwart die Verantwortung am Arbeitsplatz trägt. 6. Was spricht aus Ihrer Sicht für die Einführung der Attestausbildung? - Chance für schulisch Schwächere mit praktischen Fähigkeiten, eine Ausbildung zu absolvieren. - Sprungbrett ins Berufsleben 3

- Ersatz für Anlehre. - Für einen Teil der heutigen Forstwartlehrlinge wäre es besser mit der Attestausbildung zu starten. Forstwartausbildung würde dadurch aufgewertet. - Branchentreue von Attest-Absolventen (weniger Ehrgeiz, weniger Personal- Wechsel) - Forstwirtschaft braucht neben Spezialisten auch gute, arbeitswillige Handwerker - Für Waldbesitzer und Unternehmen billige Arbeitskräfte. - 20% der Lernenden wären schon jetzt in einer Attestausbildung besser aufgehoben. 7. Was spricht aus Ihrer Sicht gegen die Einführung der Attestausbildung? - Kosten für Lehrplanentwicklung - Kosten für Lehrbetriebe - Geringe Nachfrage - Risiko, dass Lernfaule eine Forstwart- Light anstreben - Unfallrisiko mangels ausreichender Ausbildung oder Selbständigkeit - Risiko für Lohndumping 8. Soll die Attestausbildung in unserer Branche eingeführt werden und damit die auslaufende Anlehre ersetzen? 4

9. Haben Sie weitere Bemerkungen zum Thema Attestausbildung? - Geringe Nachfrage schon beim Angebot der Anlehre - Bei Attestausbildung Durchlässigkeit zum Forstwart EFZ ermöglichen, falls beim Lernenden während der Ausbildung der Knopf aufgeht - Ausbildung im Lehrgang Forstwart integrieren, mit eigener Bewertungs-Skala. - Auch für Lernende Forstwarte Durchlässigkeit zur Attestausbildung anbieten, da die Anforderungen in der Ausbildung steigen. - Anreiz für Lehrbetriebe schaffen 10. Angaben zur befragten Person a. Bringen Sie Ihre eigene Meinung oder die Meinung einer Institution zum Ausdruck? 5

b. Arbeiten Sie in einem öffentlich-rechtlichen Forstbetrieb oder einem privaten Forstbetrieb / Forstunternehmen? c. Bildet Ihr Betrieb Lernende resp. Anlehrlinge aus? 6