Monitoring der räumlichen und zeitlichen Veränderungen des Schadstoffinventars von Fließgewässern Fall Rhein und Fall Elbe

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Transkript:

Monitoring der räumlichen und zeitlichen Veränderungen des Schadstoffinventars von Fließgewässern Fall Rhein und Fall Elbe Martin Keller und Evelyn Claus Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz

Inhalt des Vortrages Im Schwerpunkt: partikulär gebundene Schadstoffe Am Beispiel des Schwermetalls Quecksilber werden verschiedene Monitoringstrategien und resultierende Ergebnisse vorgestellt Ergebnisse von Rhein (Teil 1) und Binnenelbe (Teil 2) Teil 1 Fall Rhein Messprogramm: Schwebstoffe Trendmonitoring Gelöst und partikulär Sedimente Biota - UQN Teil 2 Fall Elbe Messprogramm: Sedimente und Schwebstoffe Trendmonitoring Flussgebietsmanagement Ereignisbezogenes Monitoring Gelöst und partikulär

Quecksilber: Qualitätskriterien/ -normen LAWA-Güteklasse II für Sediment/Schwebstoff:,8 mg/kg (TM) Zielvorgabe IKSE für Sediment/Schwebstoff:,8 mg/kg (TM) Zielvorgabe IKSR für Sediment/Schwebstoff:,5 mg/kg (TM) Kriterium IKSR-Sedimentmanagementplan: 2 mg/kg (TM) Höchstmenge nach Lebensmittelrecht: 1 mg/kg (bezogen auf Aal, Hecht und Barsch) Grenzwert der TrinkwasserVO: 1 µg/l Umweltqualitätsnorm für Biota nach Richtlinie 28/15/EG: 2 µg/kg (FG) Umweltqualitätsnorm für gelöstes Hg: 5 ng/l (JD) bzw. 7 ng/l (ZHK)

Teil 1 Fall Rhein

Quecksilber in Schwebstoffen - Trend Daten aus dem Schwebstoffmessprogramm der IKSR Gewinnung der Proben mittels Durchflusszentrifugen 1,6 1,4 1,2 Spezifische Hg-Belastung der Rheinschwebstoffe - zeitlicher und räumlicher Verlauf Weil a. Rh. Koblenz Lobith Hg in mg/kg 1,8,6,4,2 199 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 LAWA-Gütekl. II

Quecksilber in Schwebstoffen - Trend 9 8 7 Spezifische Hg-Belastung der Schwebstoffe des Rheins bei Koblenz - Vergleich 1979 und 28 1979 28 Potenziell (1979) Hg in mg/kg 6 5 4 3 2 1 9 14 19 24 29 34 Abfluss in m³/s

Quecksilber in Schwebstoffen Hg in mg/kg,5,45,4,35,3,25,2,15,1,5 Spezifische Hg-Belastung der Schwebstoffe des Rheins bei Koblenz in 28 und 29 29 28 Potenziell (28) Potenziell (29) 6 11 16 21 26 31 36 Abfluss in m³/s

Quecksilber gelöst partikulär (29-21) Koblenz/Rhein: Gleichzeitige Probenahme von Wasser und Schwebstoffproben: Verlauf der gelösten und partikulär gebundenen Hg-Konzentration 1 25 Schwebstoff 9 8 Hg gelöst 2 7 6 5 4 3 15 1 2 1 5.1.29 2.2.29 2.3.29 14.4.29 25.5.29 22.6.29 2.7.29 17.8.29 14.9.29 26.1.29 23.11.29 17.12.29 1.2.21 15.3.21 12.4.21 1.5.21 7.6.21 5.7.21 2.8.21 3.8.21 27.9.21 25.1.21 22.11.21 16.12.21 Schwebstoff in mg/l Hg-Gehalt in ng/l 5 Wert der halben Bestimmungsgrenze = 1 ng/l

Quecksilber gelöst partikulär (29-21) Koblenz/Rhein: Verlauf der gelösten und partikulär gebundenen Hg-Konzentration 1 9 8 Schwebstoff Hg gebunden Hg gelöst 25 2 7 6 5 4 3 15 1 2 1 5.1.29 2.2.29 2.3.29 14.4.29 25.5.29 22.6.29 2.7.29 17.8.29 14.9.29 26.1.29 23.11.29 17.12.29 1.2.21 15.3.21 12.4.21 1.5.21 7.6.21 5.7.21 2.8.21 3.8.21 27.9.21 25.1.21 22.11.21 16.12.21 Schwebstoff in mg/l Hg-Gehalt in ng/l 5

Quecksilber gelöst partikulär (29-21) Koblenz/Rhein: Verlauf der gelösten und partikulär gebundenen Hg-Konzentration 1 9 8 7 6 5 4 3 Schwebstoff Hg gebunden Hg gelöst Summe 25 2 15 1 2 1 5.1.29 2.2.29 2.3.29 14.4.29 25.5.29 22.6.29 2.7.29 17.8.29 14.9.29 26.1.29 23.11.29 17.12.29 1.2.21 15.3.21 12.4.21 1.5.21 7.6.21 5.7.21 2.8.21 3.8.21 27.9.21 25.1.21 22.11.21 16.12.21 Schwebstoff in mg/l Hg-Gehalt in ng/l 5

Quecksilber gelöst partikulär (29-21) 1% 8% % Hg gel % Hg part Messstelle Koblenz/Rhein 6% 4% 2% % Einheit Minimum Maximum Median Hg gesamt ng/l < 2 15 3 Hg gelöst ng/l < 2 5 < 2 Anteil gelöst an Gesamtkonzentration % 4 59 25

Quecksilber in Sedimenten Bestandsaufnahme im Rahmen des IKSR-Sedimentmanagementplanes (Messung in der Fraktion < 2 µm) 5, Hg in Sedimenten längs des Rheins (1998-26) 5,6 4,5 4, Hg in mg/kg 3,5 3, 2,5 2, 1,5 Kriterium IKSR-Sedimentmanagementplan 1,,5, 116 167 235 249 268 284 38 333 365 386 4 43 443 474 5 56 556 557 591 66 62 77 747 791 815 83 838 923 98 Rhein-km Hochrhein Oberrhein Mittelrhein Niederrhein Deltarhein

Quecksilber in BIOTA ng/g FG Hg in Brassenmuskulatur 28-21 12 11 1 ELBE MULDE SAALE RHEIN DONAU 9 8 7 6 5 21 29 28 4 3 2 1 Prossen Zehren Barby Cumlosen Dessau Wettin Weil a. Rh. Iffezheim Koblenz Bimmen Ulm Kelheim Jochenstein Hg-UQN: 2 ng/g Quelle: http://www.umweltprobenbank.de/de/documents/investigations/analytes

Teil 2 Fall Elbe Sedimente und Schwebstoffe der Binnenelbe

Untersuchungen Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) führt seit 1991 regelmäßig Untersuchungen von Sedimenten und Schwebstoffen im Rahmen des Messprogramms zur Sicherung der Datengrundlagen zur Erfüllung von Aufgaben des Bundes an Bundeswasserstrassen (BMVBS und BMU) und im Rahmen des Messprogramms zur Überwachung grenzüberschreitender Flüsse und Küstengewässer (BMU) an der Elbe durch. Sedimentkataster der WSV Messprogramm zur Sicherung der Datengrundlagen zur Erfüllung von Aufgaben des Bundes an Bundeswasserstrassen (BMVBS und BMU) Messprogramm zur Überwachung grenzüberschreitender Flüsse und Küstengewässer (BMU) Monitoringstrategien

Elbe-Monitoring - Messstellen Auswahl der Standorte Nordsee Geesthacht Hitzacker 2 Messstellen an der Binnenelbe + Schwebstoffsammler Wittenberge + Automatische Messstation Wittenberg Erfassung wesentlicher Teilabschnitte der Elbe und Nebenflüsse Saale, Mulde, Schwarze Elster, Havel Regelmäßige Beprobung (31 Probenahmen in 21 Jahren) Wittenberge Robust bei Abflussschwankungen Havel Vergleichbares Substrat Magdeburg Wittenberg Sedimente seit 1991 Barby Dessau Schwarze Elster Schwebstoffe seit 1993 Saale Mulde ca. 1 Analysenwerte Meißen Dresden Prossen

Schwebstofffracht der Elbe 8 Mittelwert der Jahresfrachten 23 28 7 6 Schwebstofffracht (t/a) 5 4 3 2 Elbe Saale (Messstelle Calbe) Havel (Messstelle Rathenow) 1 Daten: BfG, 211 1 2 3 4 5 6 Elbe km Die Schwebstofffracht in der Elbe unterhalb der Saalemündung setzt sich aus etwa einem Drittel Saalefracht und zwei Dritteln Elbefracht zusammen.

Einträge - Quecksilber Prozentualer Anteil der Quecksilberfracht bis Schnackenburg 1% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% Havel/Toppel Saale/Rosenburg Mulde/Dessau Schwarze Elster Rest ca. 6 % 1% % Mittelwert 23-28 Elbe/Schmilka FGG Elbe; Kasimir, 211

Sedimente Trend Quecksilber (summierte Gehalte in mg/kg) in der Fraktion < 2µm 29 27 25 23 Grundsätzlicher Trend erkennbar Belastungsschwerpunkt im Bereich Hitzacker 21 1999 1997 Einträge aus Tschechien, Saale und Mulde 1995 1993 1992-95 keine Untersuchungen in Hitzacker und Geesthacht 2 4 6 8 1 12 14 16 18 Dresden Elster Dessau Barby Wittenberge Hitzacker Geesthacht Daten: Dr. J. Pelzer, BfG

Sedimente 1992/93 und 22 bis 21 Hg (mg/kg) in < 2µm-Fraktion 21 29 28 27 26 25 24 23 22 Schmilka Dresden Meißen Elster Wittenberg Roßlau Dessau Barby Werben Wittenberge Cumlosen Dömitz Hitzacker Boizenburg Lauenburg 1993 Geesthacht1992 1992/93 keine Untersuchungen zwischen Hitzacker und Geesthacht (hier: Daten 1996),-1, 1,-2, 2,-3, 3,-4, 4,-5, Belastungsschwerpunkt Cumlosen bis Lauenburg Sedimente in Bewegung

Flussgebietsmanagement Beispiel: Buhnenfeld Herrenhof/Bitter bei Hitzacker (22-21) Fläche: ca. 13 m 2 Sedimentmächtigkeit: Ø,5 m Hg-Konz.: 2 mg/kg (9,9 bis 29,6) Volumen: 65 m 3 = 15 t bei Ø 5% Feinkorn = 7 5 t 15 kg Hg Sind diese Sedimente remobilisierbar? Ausgewählte Jahresfrachten bei Schnackenburg t/a 1986 1989 24 28 22 12 1 1,4 Gewässergüteberichte der Elbe 24 und 28 (ARGE Elbe)

Schwebstoff/Sediment - Wittenberge Nordsee Geesthacht Hitzacker Wittenberge Unterhalb der Einmündung aller wesentlichen Nebenflüsse in die Elbe Vergleichsdaten der ARGE Elbe aus Schnackenburg 26 Sedimente Havel 1992-21 175 Schwebstoffe Barby Dessau Elster Schwarze Elster 1993-21 Saale Deutschland Polen Mulde Dresden Tschechien

Sediment vs. Schwebstoff Quecksilber in der Fraktion < 2 µm Sedimente 1992-21 19 Jahre, 26 Proben Schwebstoffe 1993-21 18 Jahre, 175 Proben 16 16 14 14 12 12 mg/kg 1 8 6 4 2 1992 1994 1996 1998 2 22 24 26 28 21 mg/kg 1 8 6 4 2 1 14 27 4 53 66 79 92 15 118 131 144 157 17 Trendaussagen sind mit Sedimenten und Schwebstoffen möglich!

Ereignisbezogenes Monitoring 16 14 12 1 September 22 8 6 4 2 15 1992 1994 1996 1998 2 22 24 26 28 21 2 16 14 12 1 8 1 5 6 4 2 1 14 27 4 53 66 79 92 15 118 131 144 157 17 Elbe MQ 711 mg/kg mg/kg m3/s m3/s 1.5.2 1.6.2 1.7.2 1.8.2 1.9.2 1.1.2 1.11.2 1.12.2 1.1.3 1.2.3 1.3.3 1.4.3 Hg in mg/kg Abflüsse 5/22 5/23 August 22 Juli 22 bis März 23 8 6 4 2 4 3 2 1 m3/s Mulde MQ 64 Saale MQ 115

Quecksilber gelöst partikulär (km 4 bis 455) Gemeinsame Probenahme BfG -UFZ -Universität Bordeaux (Juni 27) Rhein 29/21 Koblenz Einheit Minimum Maximum Median Daten: Quelle: Baborowski, Schäfer (unveröffentlichte Daten 27). Hg gesamt ng/l < 2 15 3 Hg gelöst ng/l < 2 5 < 2 Anteil gelöst an Gesamtkonzentration % 4 59 25

Zusammenfassung und Fazit Trendaussagen sind sowohl mit Sedimenten als auch mit Schwebstoffen möglich Probenahme/Untersuchung vergleichbaren Materials oder Untersuchung einer Feinkornfraktion (Fraktion < 2 µm, < 63 µm) ausreichend langer Untersuchungszeitraum bzw. eine höhere Frequenz der Probenahme bei kürzerem Zeitraum Ereignisbezogenes Monitoring nur durch aktuelle Schwebstoffprobenahmen möglich Schadstofftransport erfolgt weitgehend über partikuläre Phase (zu rd. 7%-9%) Biota-Daten müssen sorgfältig interpretiert werden Flussgebietsmanagement Sanierung von hot spots ökologisch und wirtschaftlich geboten!

Vielen Dank unseren Kolleginnen und Kollegen! Vielen Dank den Kolleginnen und Kollegen in den Wasser- und Schifffahrtsämtern! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Martin Keller und Evelyn Claus Bundesanstalt für Gewässerkunde Am Mainzer Tor 1 5668 Koblenz, Deutschland