Jugendbeteiligung im Perspektivplan

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Transkript:

Jugendbeteiligung im Perspektivplan Im Vorfeld des Tages der Jugend im Rathaus wurden in enger Kooperation mit dem Jugendbüro und zwei Schulen (8./9. Klasse) Jugendliche aufgefordert, Handy-Videos zur den Freiräumen zu schicken, die sie in ihrer Freizeit gerne aufsuchen. Das Thema wurde in engem Zusammenhang mit dem Perspektivplan behandelt, der Freiräume und Gebäude zusammen betrachtet. Wichtige Ergebnisse der Jugendbeteiligung sollen in die unterschiedlichen Handlungsempfehlungen des Perspektivplans, der Ende des Jahres 2016 politisch beschlossen werden soll, berücksichtigt werden. Die Aufgabe: Euer Freiraum im Quartier Ihr habt frei. Das Wetter spielt mit. Ihr trefft euch zu zweit, zu mehreren im Quartier, auf jedenfall draußen. Vielleicht kommt ihr da öfters zusammen. Also ihr habt euch verabredet und dann... Erzähl(t) davon, wie ihr da hinkommt, was ihr dort unternehmt. Erzählt von diesem Ort und davon, was er für Euch ist. In Kleingruppen wurden 6 Videos mit einer Länge zwischen 30 Sek. und 1,5 Min. von den Jugendlichen erstellt, eingereicht und innerhalb eines einstündigen Workshops im Rahmen des Tages der Jugend im Rathaus (11.06.2016) diskutiert. 1. Staudinger Fußballplatz Wir kommen gerne hin um mit Freunden Fußball zu spielen, zum chillen oder auch wenn wir unsere Ruhe brauchen. 1

2. o.t. (Feldflur Dietenbach) Das hier ist unser Lieblingsort. Er wird jetzt leider abgebaut für eine Stadt. (...) Wir wollen einfach, dass dieser Ort erhalten bleibt. 3. Rieselfeld Naturschutzgebiet Wir chillen hier gerne, weil es so ruhig ist, man die Natur sieht und nicht so viele Menschen hinkommen und man seine Ruhe hat. 4. o.t. (Park am Colombi-Schlösschen)... weil es einfach ein zentraler Ort in Freiburg ist und nah an der Stadtmitte... Und: Es ist einfach wunderschön. 5. o.t. (Rasenplatz an der Clara-Grunwald- Schule, Willy-Brandt-Allee / Rieselfeld) Genau mein Aufenthaltsplatz mit meinen Freunden ist hier auf der Wiese und da auf den Bänken. Unsere Aktivität ist auf jeden Fall Fußball, miteinander Chillen und, ja, wir machen hier recht viel. 6. Naturschutzgebiet Rieselfeld Was wir an diesem Ort schön finden sind die grünen Felder, der Ausblick und das Ruhige. Wenn wir hier sind, hören wir meist ein wenig Musik, denken nach und chillen. Orte, die wir in Freiburg auch cool finden sind der Flückiger See und der Park, der Opfinger See, der Kanonenplatz oder auch der Park in Weingarten. Wir finden diese Orte besonders schön, da man dort grüne Wiesen sehen kann, chillen kann oder man -wie beim Kanonenplatz- eine tolle Aussicht hat. 2

Nach gemeinsamem Ansehen der Videos wurden in der Diskussion folgende Fragen behandelt und mit den Jugendlichen besprochen: In welche Freiräume gehen wir und warum? Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sowie vor allem am Rande der Innenstadt fehlen / Innenstadt bietet kaum Angebote für Jugendliche der Colombipark ist schön, da er leicht erhöht und gut gestaltet ist. Das vermittelt Sicherheit. Man kann sehen, wer da kommt in der Freizeit und in den Freiräumen hören wir Musik gute Ausblicke (auch in die Natur) sind uns wichtig wir wollen viel Grün Intimität (keine Erwachsenen) ist uns wichtig es fehlen Indoor-Angebote oder eine überdachte grüne Wiese, also Orte, die scheinbar Widersprüchliches miteinander verbinden Autos / Lärm beeinträchtigen die Aufenthaltsqualität Sportflächen sollten mit Flächen zum Chillen kombiniert werden Mädchen nutzen häufiger Sportvereine als öffentliche Sportflächen die Freizeitflächen sollen gut erreichbar sein (Straßenbahn) wir treffen und spontan an zentralen Orten. Es braucht mehr 24/7-Freiräume. nicht alles pflastern, wir brauchen auch rollfähige Beläge (für Skater, Inliner etc. ist die Innenstadt da eine wirkliche Barriere) Unsere Ideen und Wünsche an die Stadtentwicklung? nicht zu dicht werden, kleinere Grünflächen gut verteilt erhalten! multifunktionale Fläche anbieten und in vorhandene Flächen zur Aufwertung investieren! ergänzende Angebote und nicht überall das Gleiche! Freiheit bei der Flächenaneignung den Jugendlichen lassen! Grünflächen sollten sicher sein! gute Radwegeanbindung! Natur als Kontrast zur Bebauung ist wichtig! überdachte Haltestellen! Grillplätze! 3

Räume für Veranstaltungen und Events auch für größere Gruppen! der Seepark sollte schöner werden! Jugendliche an der Planung beteiligen! Wo haltet ihr euch gerne auf und wo sollte es besser werden? 4

Fazit: Das Freizeitverhalten der Jugendlichen und die Wünsche zur Weiterentwicklung des Freiraumsystems als Grundlage für Freizeit und Erholung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Jugendliche suchen Orte auf, die zentral liegen und gut erreicht werden können. Dabei ist es wichtig, dass sie nicht durch Autoverkehr verlärmt sind und eine Mindestinfrastruktur an Sitz- und Unterstellmöglichkeiten aufweisen. Jugendliche bevorzugen sowohl urbane, belebte Orte als auch ruhige Rückzugsorte in der Natur. Beides ist wichtig! Dabei haben Jugendliche sehr wohl einen Sinn für Ästhetik. Sowohl die Gestaltqualität von Grünflächen als auch die Naturnähe sowie die Blickbeziehungen sind für Jugendlichen von Bedeutung. Wassergeprägte Räume wie z.b. der Flückiger See, der Moosweiher oder die Dreisam besitzen einen besonderen Reiz; hier sind geeignete Zugänge und Räume vorzuhalten. Sportmöglichkeiten sind insbesondere für die Jungen von großer Bedeutung, aber auch Mädchen suchen diese Orte auf, sofern sie mit Aufenthaltsbereichen oder anderen Freizeitangeboten kombiniert werden. Besonders Wetter- und Jahreszeiten unabhängige Freizeitangebote ohne Reglementierung fehlen und werden gewünscht (z.b. beleuchtete Bolzplätze, überdachte Aufenthaltsbereiche, Indoorangebote). Die Vielfalt an vorhandenen Freiräumen wird von den Jugendlichen geschätzt. Bei der Weiterentwicklung sollte an bestehende Angebote angeknüpft werden (Aufwertung) anstatt teure neue Angebote zu entwickeln. Die Zielgruppe der Jugendlichen ist allerdings sehr unterschiedlich, deshalb sind auf nachfolgenden Planungsstufen und bei lokalen Projekten die konkreten Interessen von Jugendlichen abzufragen. Das Beteiligungsformat Handy-Video war für die Jugendlichen neu und ohne erheblichen Aufwand. Ergänzt werden könnte dieses Format auch durch Fotos. 5