SWG und Umwelt: Erfahrungen aus verschiedenen EU- Projekten Dr. Grit Martinez, Ecologic Institute Informationsveranstaltung zur BMBF-Bekanntmachung Förderung von Maßnahmen zur interdisziplinären Vernetzung der Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften mit den Natur- und Ingenieurswissenschaften zur gemeinsamen Vorbereitung einer EU-Antragstellung im Bereich der Gesellschaftlichen Herausforderung Klima, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont 2020 Bonn, 14. April 2016
Übersicht Entstehung der Disziplinen in der deutschen Wissenschaftslandschaft Beobachtungen und Erfahrungen aus interdisziplinären EU-Projekten
Entstehung der Disziplinen in der deutschen Wissenschaftslandschaft Universalgelehrter: Ungewöhnlich vielseitige Kenntnisse in verschiedenen Gebieten der Wissenschaften (.da Vinci, Leibnitz, Newton, Humboldt, Goethe...) Zunahme des Fachwissens im 19. Jahrhundert führt zu Rückgang der Universalgelehrten Verwissenschaftlichung von Lebenswelt ab 20. Jahrhundert Quelle: Luc Viatour / www.lucnix.de Quelle: httpp:/www.avh.de/ En/stiftung/namenspatron/ portratit.htm
"[...] systematische und regelmäßige Erörterungen und Kolloquien, Kritik und Zustimmung einer Gruppe von Gelehrten, die an gleichen Sachgebieten, wenn auch vielleicht von verschiedenen wissenschaftlichen und fachlichen Gesichtspunkten her interessiert sind, gehört zum Förderlichsten, das einer eigenen Forschungstätigkeit widerfahren kann". Helmut Schelsky (1964)
Quelle: Henner Damke/ Fotolia.com Interdisziplinarität mit Blick auf Umwelt: Überblick über das Gesamtsystem ist unverzichtbar Total Ecology Quelle Mike Orbach, Duke University, Nicholas School of the Environment (unpublished)
Beobachtungen und Erfahrungen aus interdisziplinären EU-Projekten (FP 7, BONUS, BMBF)
Mission des EU-Projektes RISC-KIT (Resilienzsteigernde Strategien für Küsten ToolKIT ) Die in RISC-KIT entwickelten Tools und Management- Lösungen werden es europäischen Küstenmanagern, Entscheidungsträgern und Interessensgruppen ermöglichen, Risikogebiete in Küstenregionen zu identifizieren, damit rechtzeitige Vorhersagen getroffen und Frühwarnsysteme aufgestellt werden können. Die Ergebnisse werden dabei helfen, sozio-ökonomische, sozio-kulturelle und sozioökologische Effekte gegenüber Risiko und Resilienz zu verstehen und zu evaluieren. Die Akteure können dann aus einer Reihe von getesteten Präventions-, Mitigations- und Vorsorgemaßnahmen auswählen. Quelle: http:///de/10670
SWGN: Gegensätzliche methodische Ansätze Sozialwissenschaft: Empirische Untersuchung, testbare-fragestellung, hermeneutisch. Geisteswissenschaft: Keine präferierte Methode, empirisch, nicht linear, Ziel ist nicht Beweisführung sondern Sinngehalt. Wirtschafswissenschaft: Ökometrisch (mathematisch, statistische Beweisführung, empirische Modelle). Naturwissenschaft: Standardisierte und kontrollierbare Datenermittlung und deren Auswertung mit statistischen Zähl- und Messverfahren. Gefahr: Isolierte parallel-forschung ohne ganzheitliche Lösung
Beobachtungen / Erfahrungen Hoher Grad an Differenzierung birgt Gefahren Isolierung der Disziplinen/ Polarisierung zwischen qualitativer und quantitativer Datenerhebung (Wertung!) Vernachlässigung fachüberschreitender Probleme Sachfremde Methodenvereinzelung Verschiedene fachliche Sichtweisen eröffnen neue Möglichkeiten Förderung der eigenen Forschungstätigkeit (Publikationen) Ist all about people UnDisziplinerte Koordinatoren sind von Vorteil Mediatoren/ Übersetzer können sinnvoll sein
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Grit Martinez grit.martinez@