Erasmus in Alcalá de Henares: Ein Erfahrungsbericht Wintersemester 2015/16 Vorbereitung

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Transkript:

Erasmus in Alcalá de Henares: Ein Erfahrungsbericht Wintersemester 2015/16 Mein Auslandssemester im Wintersemester 2015/2016 verbrachte ich im Rahmen von Erasmus+ in der Stadt Alcalá de Henares. Alcalá de Henares gehört zur Comunidad de Madrid und liegt am östlichen Rand von Madrid. Die Stadt ist dafür berühmt, die Geburtsstadt des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes zu sein. Als Lehramtsstudent der Sprache Spanisch war ein Auslandsaufenthalt obligatorisch für mich, ich empfehle es jedoch jedem, ein Auslandssemester auch freiwillig zu absolvieren. Durch den Auslandsaufenthalt in Spanien erhoffte ich mir meine Sprachkompetenz auszubauen, meinen Wortschatz zu erweitern und vor allem Sicherheit in der Kommunikation dazuzugewinnen. Meine Wahl fiel sehr schnell auf Alcalá de Henares und ich habe es im Nachhinein nicht bereut. Alcalá de Henares ist bekannt für seine historische Universität und ist ideal für Erasmus- Studenten vor allem aufgrund der kompakten Größe der Stadt, der Nähe zur Hauptstadt Madrid und des authentischen spanischen Ambientes. Da ich Madrid bereits kannte und fasziniert war von der Stadt, dem kulturellen Angebot und dem Flair, war für mich klar, dass es mich nach Alcalá de Henares verschlagen wird, das nur weniger als eine Stunde entfernt liegt. Da ich plante viel umherzureisen und Spanien zu erkunden, ist die zentrale Lage der Stadt und die gute Anbindung prima dazu geeignet. Vorbereitung Die Bewerbung über das Erasmus- Programm verlief problemlos und war dank der guten Betreuung an meiner Ursprungsuniversität leicht zu bewältigen. Als ich schließlich die Zusage bekam, wurde es leider komplizierter und vor allem das Erstellen des Learning Agreements und die Kommunikation und Absprache mit der spanischen Gastuniversität bereiteten mir zeitweise Probleme. Ich empfand die Vorbereitungen als sehr bürokratisch und teilweise recht unübersichtlich, allerdings wurde man an der eigenen Universität gut betreut und beraten. Von der spanischen Universität wurde gefordert, Kurse mit insgesamt 30 ECTS auszuwählen. Dies entsprach fünf verschiedenen Kursen à 6 ECTS, was ich als ziemlich viel empfand. Im Endeffekt musste ich das Learning Agreement noch mehrere Male ändern und überarbeiten, da mir unter anderem kurz vor Antritt des Semesters mitgeteilt wurde, dass einige meiner gewählten Kurse doch schon belegt waren. Man sollte sich also nicht zu sehr auf die erste Version des Learning Agreements verlassen, da sich noch viel ändern kann und wird. 1

Ich hatte erfahren, dass es im Gegensatz zu anderen Ländern in Spanien nicht üblich sei, sich schon weit im Voraus um ein Zimmer beziehungsweise um eine WG zu kümmern, sondern dass es problemlos sei, sich spontan vor Ort darum zu kümmern. Das hat sich im Nachhinein auch als definitiv wahr herausgestellt. Ich buchte mir also nur den Flug nach Madrid und ein Hostal in Madrid für einige Tage, um mich dann nach einigen Tagen auf die Unterbringungssuche in Alcalá de Henares zu machen. Anreise und erste Schritte Mittlerweile gibt es ziemlich günstige Flüge nach Madrid, zum Beispiel gibt es von Hamburg oder Bremen eine Verbindung mit Ryanair schon für weniger als 20 Euro. Am Flughafen Madrid Barajas angekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten nach Alcalá de Henares zu gelangen. Entweder kann man direkt mit dem Bus vom Flughafen aus für 3,60 Euro fahren oder man fährt mit der Metro erstmal nach Madrid rein und nimmt anschließend die Cercanías (von Atocha) nach Alcalá de Henares oder den Bus von der Avenida de América (223 oder 229). Die Cercanías sind nachts außer Betrieb, jedoch besteht die Möglichkeit von der Avenida de América einen Nachtbus zu nehmen. Nimmt man den Bus, sollte man immer Kleingeld parat haben, da größere Scheine meistens nicht gewechselt werden können. In den ersten Tagen ist es wichtig, sich eine spanische Prepaid- Karte zu besorgen. Ich habe mich dazu im Corte Inglés beraten lassen und mich für einen günstigen Tarif von Yoigo entschieden. Man bekam eine neue SIM- Karte für 45 Euro Grundguthaben und jeden Monat werden einem dann ca. 8 Euro für 1GB Intenet und 20 Freiminuten ins spanische Netz abgezogen. Nach Ablauf des Guthabens lässt es sich leicht in jedem Yoigo- Shop oder Corte Inglés aufladen. Außerdem ist es sehr empfehlenswert, sich ein Monatsticket (abono joven) für die gesamte Comunidad de Madrid zu besorgen. Seit Oktober 2015 ist es nämlich möglich, bis zum 26. Lebensjahr diese für 20 Euro im Monat zu erwerben. Sie ist sowohl für die Metro in Madrid als auch für die Cercanías und Busse gültig und lohnt sich sehr, wenn man häufig von Alcalá nach Madrid fährt. Eine Einzelfahrt mit den Cercanías kostet sonst 3,60 Euro. Man kann sie problemlos in jeder größeren Metrostation (zum Beispiel Sol oder Avenida de América ) oder bei einigen Estancos beantragen. Die Wohnungssuche war für mich sehr unproblematisch und ich habe sofort etwas gefunden. Entweder schaut man im Internet nach WG- Anzeigen oder man holt sich im Erasmus- Büro der Universidad de Alcalá eine Liste mit Wohnungsangeboten und telefoniert die passenden 2

Anzeigen ab und vereinbart einen Besichtigungstermin. Ich habe mir drei verschiedene Wohnungen angesehen und am selben Abend den Mietvertrag bei meinem Favoriten unterschrieben. In Spanien ist es üblich, dass der Vermieter die Nachmieter in einer WG aussucht und dass die Zimmer bereits möbliert und die Wohnungen voll ausgestattet sind. Meine Mitbewohner habe ich dann erst später kennengelernt, mich aber glücklicherweise sehr gut mit ihnen verstanden. Ein Kriterium für mich war, dass die Mitbewohner spanischsprachig waren, damit man auch zu Hause mit der spanischen Sprache konfrontiert war. Die Mietpreise in Alcalá sind größtenteils relativ normal, vor allem wenn man sie mit den hohen Preisen in Madrid vergleicht. Man findet auf jeden Fall ein schönes WG- Zimmer unter 270 Euro, häufig auch günstiger. In Madrid muss man schon mit mehr als 400 Euro, häufig ohne Fenster, rechnen. Ich kann nur empfehlen, sich eine Unterkunft direkt in Alcalá und nicht in Madrid zu suchen, da man direkt im Geschehen ist und es ohnehin nicht weit hat, mal nach Madrid reinzufahren. Außerdem ist es besser, sich in Alcalá eine Wohnung in der Nähe des Casco Histórico zu suchen beziehungsweise in einer Gegend, von der aus man es zu Fuß zum Beispiel zur Uni oder ins Zentrum von Alcalá nicht weit hat. Der Plaza de Cervantes im Stadtzentrum ist meist Treff- und Ausgangspunkt aller Unternehmungen, weshalb eine Wohnung in der Nähe ganz nützlich ist. Man sollte sich auch zeitnah im Erasmusbüro im Hauptgebäude der Universität (neben dem Plaza de Cervantes) melden, um sich registrieren zu lassen, eventuelle Fragen beantworten zu lassen und um sich seinen spanischen Studentenausweis aushändigen zu lassen (unbedingt genügend Passbilder dabei haben). Anschließend habe ich mich an das Erasmusbüro in meiner Fakultät (Colegio de Málaga) gewandt, um mir mein Certificate of Arrival ausstellen zu lassen und um alles weitere bezüglich des Learning Agreements zu klären. Universität und Studium Die Universitätsgebäude der Universidad de Alcalá sind historisch und schön anzusehen und zugleich ist es beeindruckend, in solchen Gebäuden (wie zum Beispiel in der Facultad de Filosofía y Letras) die Vorlesungen etc. zu besuchen. Die meisten Fakultäten (zum Beispiel Filosofía y Letras oder Economías) befinden sich im Zentrum der Stadt und auch die große Bibliothek ist gleich neben dem Hauptgebäude am Plaza San Diego. Zu Beginn möchte ich anmerken, dass ich mich generell in der Universität gut aufgenommen gefühlt habe, allerdings muss man sagen, dass die Betreuung für Erasmus- Studenten und die Planung etc. sehr chaotisch und teilweise schlecht organisiert waren. 3

Zum Beispiel war mir und vielen anderen nicht klar, wann genau das Semester beginnt und wir haben bei dem Sprachtest von anderen erfahren, dass die Kurse bereits begonnen hatten und nicht, wie zuerst angenommen, erst in der kommenden Woche beginnen sollten. Der oben genannte Spracheinstufungstest fand am Anfang für die Erasmus- Studenten statt, bei dem man kurz sein Sprachvermögen in einem Gespräch unter Beweis stellen sollte, um später Kurse mit bestimmten Sprachanforderungen belegen zu können. Ein weiteres Beispiel für die chaotische Organisierung war die Begrüßungsveranstaltung für die Erasmus- Studenten, die erst nach ca. 4 Wochen nach Semesterstart stattfand. Bei dieser Veranstaltung sprach der Universitätsdirektor mit den Worten, dass die Universität gerne bei der Suche von Wohnungen etc. behilflich sei. Das Studium an sich und der Standard der Vorlesungen unterscheidet sich deutlich zu einer deutschen Universität. Alles ist sehr verschult, die Anwesenheit wird anhand von Listen kontrolliert, es ist üblich, kleinere Hausaufgaben (prácticas) abzugeben und trotz abschließender Klausur noch Hausarbeiten abzugeben und Referate zu halten. Außerdem ist es häufig so, dass man eine tutoría im Büro des Dozenten hat, um unter anderem zu lesende Texte zu besprechen und um dem Dozenten zu zeigen, dass man das Thema verstanden hat. Bei mir war es zudem so, dass die Vorlesungen in kleineren Gruppen abliefen und der Inhalt hauptsächlich frontal vermittelt wurde und man mitgeschrieben beziehungsweise die Folien kopiert hat. Die Universidad de Alcalá hat auch eine Online- Plattform (Aula virtual), ähnlich wie Stud.IP, bei der Präsentationen hochgeladen werden können oder Mitteilungen und Noten veröffentlicht werden. Der Großteil meiner Dozenten hat das aber wenig genutzt und daher musste man meist alles abschreiben. Die Bibliothek ist sehr schön und groß und ist hilfreich für Hausarbeiten etc. und bietet viel Platz zum Lernen während der Klausurenphase. Das spanische Unileben in Alcalá hat mich leider etwas enttäuscht und ich hätte es mir etwas anders vorgestellt. Die Uni hat keinen richtigen Campus und es fehlt etwas die Uniatmosphäre. Schade war es auch, dass es keine Mensa gibt. Allerdings sind zahlreiche Cafés und Tapasbars nicht weit. Ich hatte auch den Eindruck, dass die spanischen Studenten nach den Kursen sofort nach Hause gehen; selten blieb die Zeit, nach oder zwischen den Kursen ins Gespräch zu kommen oder zusammen auf dem Unigelände zu verweilen. Nichts desto trotz hat es größtenteils Spaß gemacht und es war interessant zu sehen, wie es ist, in Spanien zu studieren. 4

Stadt und Freizeit Alcalá ist eine sehr schöne kleinere Stadt, die für Studenten sehr gut geeignet ist und für ein Erasmus- Semester zu empfehlen ist. Der historische Stadtkern ist relativ überschaubar, es befinden sich unter anderem die Universitätsgebäude, die Calle Mayor mit dem Geburtshaus von Cervantes und der Plaza Cervantes in ihm. Die Atmosphäre ist sehr schön, authentisch und es wirkt vieles typisch spanisch. Es gibt viele kleine Tapasbars und Restaurants, in denen man draußen sitzen kann und für schon ca. 3 Euro ein Getränk inklusive Tapas bekommt (unzählige in der Calle Mayor). Tapas essen wird sehr häufig gemacht und es gibt viele leckere Orte zu entdecken. Es gibt auch einige Clubs und Bars, in die man nachts geht (der Erasmus- Treff ist im Irish Pub The Green ). Ich bin am Wochenende nachts aber meistens nach Madrid reingefahren, da dort das Angebot natürlich noch abwechslungsreicher und interessanter ist (ca.50 Minuten Fahrt). Man kann ab halb 6 mit den Cercanías zurückfahren oder aber man nimmt den Nachtbus zurück nach Alcalá. In Alcalá de Henares gibt es sehr viele Erasmus- Studenten an jeder der Fakultäten und es geht schnell, neue internationale Leute kennenzulernen. Sehr zu empfehlen sind auch die Fahrten, die von der Organisation ESN angeboten werden. Diese Reisen sind relativ günstig und mit den vielen internationalen Studenten ein Erlebnis. Ich bin nach Toledo und Granada mitgefahren. Die ESN organisiert auch andere Aktivitäten und man sollte auf jeden Fall der Facebook- Seite beitreten, um vor allem am Anfang immer auf dem neusten Stand zu sein. Natürlich ist es sehr zu empfehlen, die zentrale geographische Lage fürs Reisen zu nutzen. Sehr häufig findet man günstige Fahrten mit dem Zug (Ave, Renfe) oder dem Bus (z.b. Alsa). Ich bin auch zweimal mit BlaBlaCar gereist und hatte dabei auch noch spanische Konversation. Als Reiseziele kann ich sehr San Sebastián, Granada, Sevilla und vor allem Valencia (15 Euro mit BlaBlaCar) empfehlen. In Madrid kann man unglaublich viel unternehmen, sehen und entdecken und es lohnt sich, so oft wie möglich dort Zeit zu verbringen, erst recht, wenn man sich das Monatsticket zugelegt hat. Man sollte sich bewusst sein, dass man während seines Erasmus- Aufenthaltes auf jeden Fall mehr Geld ausgibt, aber man sollte nicht nur aufs Geld achten und vielleicht vorher etwas Geld beiseite legen, da die Erfahrungen und Erlebnisse die man sammelt, unbezahlbar sind und sich das Geldausgeben für Restaurant-, Bar- oder Clubbesuche und Reisen stets lohnt. Es ist von Vorteil, wenn man eine Kreditkarte oder ein Konto bei der Deutschen Bank besitzt, um keine Gebühren beim Abheben zahlen zu müssen. 5

Fazit Insgesamt kann ich nur ein sehr positives Fazit meiner Zeit in Alcalá ziehen und die Stadt als Ziel nur ans Herz legen. Um das spanische Studentenleben kennenzulernen ist die Stadt unter anderem durch ihre Größe ideal geeignet, man hat alles kompakt zusammen und die Stadt gibt viel her. Während meines Auslandssemesters habe ich viel erlebt, gelernt, mitgenommen und neue Leute kennengelernt. Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass unter den Erasmus- Studenten ausschließlich Spanisch gesprochen wurde. 6