Finanzmärkte und ihre Funktionen Euromarkt Geldmarkt Inlands und Auslandsmärkte Kassa und Terminmärkte Finanzmärkte Kapitalmarkt Primärkapitalmarkt Sekundärkapitalmarkt Markt für Zinsmanagementinstrumente Devisenmarkt (FOREX) Geldmarkt Als Geldmarkt bezeichnet man den Markt, auf dem zwischen Kreditinstituten (Interbankengeldmarkt) oder zwischen Kreditinstituten und der Zentralbank (Regulierungsgeldmarkt) kurzfristige Finanzmittel gehandelt werden. Die Geldmarktsätze liegen in der Regel unter den Kapitalmarktsätzen. Der Geldmarkt wird als angespannt bezeichnet, wenn die Zinssätze steigen und als entspannt, wenn die Zinssätze sinken. Die Situation am europäischen Geldmarkt wird somit maßgeblich durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst. 1
Kapitalmarkt Den Gegensatz zum Geldmarkt bildet der Kapitalmarkt. Dieser ist also der Markt für langfristige Kredite und Kapitalanlagen, insbesondere für langfristige Wertpapiere, wie Anleihen oder Renten, und für Aktien. Der Kapitalmarkt wird in den Primärmarkt und den Sekundärmarkt unterteilt: Im Primärkapitalmarkt werden neu herausgegebene Wertpapiere (sog. Neuemissionen) zur Aufnahme von Kapital angeboten und von Investoren nachgefragt. Im Sekundärkapitalmarkt werden bereits bestehende Finanzierungstitel zwischen den Marktteilnehmern gehandelt. Devisenmarkt Der Devisenmarkt, auch FOREX genannt, ist der weltumspannende Markt, auf dem Fremdwährungen gehandelt werden. Die Währungen werden hierbei immer in Paaren gehandelt. Es ist also nicht möglich, beispielsweise nur Yen zu kaufen: Man tauscht immer zwei Währungen, also zum Beispiel Euro gegen Yen. FOREX ist nicht an eine bestimmte Börse oder Handelsplatz gebunden. Vielmehr wird der komplette Handel über ein Netz von Banken abgewickelt, den sog. Interbankenmarkt. FOREX: Foreign Exchange Market 2
Markt für Zinsmanagementinstrumente Die wichtigsten Zinsmanagementinstrumente sind Derivate. Hierbei handelt es sich um meist an Terminbörsen gehandelte Verträge über den zukünftigen Kauf oder Verkauf traditioneller Finanzinstrumente zu bereits am Tag des Vertragsschlusses vereinbartem Preis (Terminkontrakt) oder um Verträge über Rechte zu künftigem Kauf oder Verkauf (Optionen). Ein Vorteil des Handels mit Derivaten ist, dass man mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz an der Kursentwicklung des Basisinstruments (z. B. Anleihen, Aktien, Rohstoffe) überproportional profitiert. Darüber hinaus kann man Derivate auch zur Absicherung gegen Kursschwankungen des Basisinstruments verwenden. Kassa und Terminmärkte Im Kassamarkt (auch Spot oder Effektivmarkt genannt) werden die Handelsgeschäfte sofort ausgeführt. Dies bedeutet, dass die Preisfeststellung für die Wertpapiertransaktion mit deren Erfüllung zeitlich zusammenfällt. Beim Terminmarkt wird der Tag der Erfüllung dagegen in die Zukunft verlagert (mindestens drei Werktage). Hier legt also ein heute geschlossener Vertrag die Konditionen für eine Wertpapiertransaktion in der Zukunft fest. 3
Inlands und Auslandsmärkte Wie der Name Inlandsmarkt zum Ausdruck bringt ist hiermit der Markt innerhalb Deutschlands gemeint. Der Gegensatz zu diesem Terminus ist der Auslands oder Weltmarkt. Der Begriff Binnenmarkt deckt sich aus deutscher Sicht nicht mit dem Inlandsmarkt. Ein Binnenmarkt ist ein Gebiet ohne wirtschaftliche und rechtliche Grenzen, wie die Europäische Union. Weitere große Binnenmärkte sind die USA, China oder Russland. In diesen Fällen sind die Begriffe Inlands und Binnenmarkt weitgehend deckungsgleich. Euromarkt Als Euromarkt wird das Gebiet bezeichnet, in dem Finanztransaktionen in Fremdwährungen gehandelt werden. So bezeichnet der Begriff Euro Dollarmarkt beispielsweise einen Markt für auf Dollar lautende Anleihen oder sonstige Finanzpositionen im Euroraum. Die auf diesem Markt umgesetzten Gelder werden als Eurodollar bezeichnet. 4
Quellen: Weber, Martin: 5 vor. Endspurt zur Bilanzbuchhalterprüfung. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage 2014. NWB Verlag, Herne. Olfert, Klaus: Kompakt Training Finanzierung. 8., aktualisierte Auflage 2013. Kiehl NWB Verlag, Herne. Geprüfte Bilanzbuchhalter, geprüfte Bilanzbuchhalterin. Rahmenplan mit Lernzielen. 2. Auflage 2009. DIHK Publikationen Service. Dozent: Bert Kottmair, Betriebswirt (VWA), 60437 Frankfurt am Main, September 2015. 5