Konzept Mobilitätsmanagement Kanton Luzern

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Transkript:

Konzept Mobilitätsmanagement Kanton Luzern Stand Status Autor Co Autoren 7.11.16 VVL; Aktualisierung aufgrund Mandat Key Account Management Christoph Zurflüh Ernst Schmid, Sibylle Lehmann, Andreas Merz und Roman Steffen Verkehrsverbund Luzern Seidenhofstrasse 2 Postfach 4306 6002 Luzern Telefon 041 228 47 20 Telefax 041 226 45 66 info@vvl.ch www.vvl.ch

Seite 2 23 Inhalt 1. Überblick... 3 1.1. Auftrag... 3 1.2. Ziele... 5 1.3. Angebote... 6 1.4. Kommunikation... 7 1.5. Erfolge... 8 2. Unternehmen... 12 2.1. Organisation... 12 2.2. Angebot... 13 2.3. Prozess... 15 2.4. Kontakt... 16 3. Veranstalter... 17 3.1. Organisation... 17 3.2. Angebot... 17 3.3. Kontakt... 18 4. Schulen... 19 4.1. Organisation... 19 4.2. Angebot... 19 4.3. Kontakt... 19 5. Privatpersonen... 20 5.1. Organisation... 20 5.2. Angebot... 20 5.3. Kontakt... 21 6. luzernmobil... 22 6.1. Organisation... 22 6.2. Angebot... 23 6.3. Kontakt... 23

1. Überblick Mobilitätsmanagement zielt darauf, die bereitgestellten Mobilitätsangebote besser zu organisieren und aufeinander abzustimmen. Die Verkehrsteilnehmenden werden motiviert und unterstützt, ihr Mobilitätsverhalten zu verändern. Damit können eine hohe Mobilität sichergestellt und gleichzeitig die Verkehrsbelastung gesenkt werden. Dies dient wiederum einer qualitativen Verbesserung des Verkehrssystems und einer Erhöhung der Verkehrssicherheit 1.1. Auftrag Richtplan Im Kanton Luzern ist Mobilitätsmanagement im Richtplan 2015 als Koordinationsaufgabe verankert: Seite 3 23

Agglomerationsprogramm Auch im Agglomerationsprogramm Luzern, 3. Generation ist Mobilitätsmanagement als Massnahme definiert (GV 4). Die Mobilitätsberatung in Unternehmen im Kanton Luzern soll fortgesetzt und Produkte für die Mobilitätsberatung weiterentwickelt werden. Seite 4 23

öv Bericht 2018 bis 2021 (Version Vernehmlassung) Mobilitätsmanagement ist auch Thema im neuen öv Bericht 2018 bis 2021. Kurzfristig: Mobilitätsmanagement für Unternehmen soll auf dem bereits definierten SBB Mandat aufbauen. Dabei vertritt der VVL in der Projektorganisation die Interessen für die positive Weiterentwicklung des öv. Dazu sollen vermehrt auch Angebotsmassnahmen des VVL auf ergänzende und damit unterstützende Initiativen von Dritten abgestimmt werden (z.b. Einführung des Job Abonnements oder sonstigen sinnvollen Anreizsystemen). In einem zu definierenden Mandat «Marktbearbeitung Veranstaltungen» sollen Veranstalter über die optimale Mobilität beraten, wo sinnvoll die öv Integration ins ordentliche Eintrittsticket angestrebt und mit den Bewilligungsbehörden bereits bei der Bewilligung steuernd auf die Veranstaltung eingewirkt werden. Die Schulbildung soll ebenfalls als Mandat institutionalisiert werden. Mit dem Schul und Erlebniszug der SBB gibt es bereits gute Erfahrungen. Bei Privatpersonen werden Mobilitätsinformationen in Neuzuzüger Sets, Kampagnen (z.b. basierend auf der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Strassenverkehrsämtern LU/OW/NW) oder via «Luzernmobil» realisiert oder weitergeführt werden. Mittelfristig: Wie im Richtplan unter M1 2 vorgesehen, soll die «Information, Beratung, Bewusstseinsbildung, Mobilitätsausbildung, Angebotskoordination, sowie der Vertrieb und die Förderung neuer Mobilitätsdienstleistungen» durch «die Errichtung einer oder mehrerer Mobilitätszentralen, welche möglichst örtlich konzentriert attraktive Dienstleistungen in den verschiedenen Handlungsfeldern anbieten» realisiert werden. Denkbar ist wiederum ein Mandat. 1.2. Ziele Mit dem vorliegenden Konzept werden folgende Ziele im Sinne des Richtplans und Agglomerationsprogramms angestrebt: Privatpersonen und Unternehmen setzen Massnahmen zu Gunsten einer nachhaltigen Mobilität um. Im Bereich Mobilitätsmanagement sind die Abläufe und Zuständigkeiten klar geregelt. Die Partner nutzen Synergien und reduzieren Doppelspurigkeiten. Die Produkte werden optimal präsentiert. Seite 5 23

1.3. Angebote Im Kanton Luzern stellt die öffentliche Hand diverse Angebote im Bereich des Mobilitätsmanagements zur Verfügung. Mobilitätsmangement Kanton Luzern Unternehmen Veranstalter Schulen Privatpersonen Planungsprozess (vif, rawi) Bewilligungsverfahren (Gemeinden) Schulzug und bus (VVL) Neuzuzüger Set Mobilität (VVL/Passepartout) Analyse gross (vif, VVL) öv Integraton Events (VVL/Passepartout) Luzernmobil (vif) Umsteigeaktion mit Strassenverkehrsamt (VVL) Kurzanalyse (vif, VVL) Luzernmobil (vif) Mobilitätsdurchblick (vif) Produkte (Partner) Nationale Umsteigeaktionen (Energie Schweiz) Luzernmobil (vif) Luzernmobil (vif) (xy) = federführende Stellen Seite 6 23

1.4. Kommunikation Ziel ist es, dass mittelfristig alle im Kanton Luzern angebotenen Dienstleistungen unter einem Dach zusammengefasst und einheitlich dargestellt werden. Das erleichtert den Zugang für Unternehmen, Planungsbüros oder Gemeinden. Website Für die Kommunikation des Mobilitätsmanagements im Kanton Luzern werden folgende Websites verwendet: Unternehmen Veranstalter Schuler Privatpersonen www.luzernmobil.ch/unternehmen www.luzernmobil.ch/veranstalter (existiert noch nicht) www.luzernmobil.ch/schulen www.luzernmobil.ch Verkehrsverbund Luzern www.vvl.ch/mobilitaetsmanagement Drucksachen Für Unternehmen und Veranstalter wird 2017 je eine Mappe erstellt. Die beiden Mappen haben dasselbe Design. Für Privatpersonen produzierte VVL/Passepartout 2016 ein Neuzuzüger Set Mobilität, das im Auftritt von Passepartout erscheint. Medienarbeit Die Medienarbeit wird gemeinsame vom vif und VVL wahrgenommen. Seite 7 23

1.5. Erfolge Diverse umgesetzte Beispiele in Kanton Luzern zeigen, dass Mobilitätsmanagement Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl hat. Mit vergleichbar tiefem personellem und finanziellem Einsatz kann eine grosse Wirkung erzielt werden. Am erfolgreichsten ist der Ansatz des Mobilitätsmanagement dann, wenn ein Unternehmen sich verändert, sei es durch Vergrösserung/Verkleinerung des Unternehmens, Umzug oder einer Reduktion des Parkplatzangebotes. Hirslanden Klinik St. Anna (2016) Die Klinik St. Anna ist neben dem Kantonsspital Luzern ein weiterer bedeutender Pfeiler in der Gesundheitsversorgung im Raum Luzern und mit rund 1'100 Mitarbeitenden auch ein sehr grosser Arbeitgeber. Beide Spitäler lösen mit ihren grossen Zahlen von Patienten, Besucherinnen und Mitarbeitenden hohe Nachfragen im motorisierten und öffentlichen Verkehr aus. Beim Individualverkehr ist die Zahl und Verfügbarkeit der Parkplätze ein Dauerthema. Aber auch die Erreichbarkeit mit dem Bus aus der Stadt und aus der Agglomeration weist Schwachstellen und Lücken auf. Zusammen mit der Klinik wurden die wichtigsten Grundlagen zur Mobilität von Mitarbeitern und Besuchern ausgewertet, die massgebenden Probleme gemeinsam herausgeschält und die wesentlichen Ansatzpunkte zur zweckmässigen Bewältigung der Mobilitätsbedürfnisse entwickelt. Dabei entstand ein «Drehbuch», das auf der Grundlage der wichtigsten Analyseteile und Zielsetzungen die möglichen Massnahmen aufzeigt. Die Vertiefung und Umsetzung hin zu einem eigentlichen Mobilitätskonzept erfolgte im Anschluss unter dem Lead der Klinik. Die Umsetzung ist auf 2017 geplant. Die Partner unterstützen den Prozess auch durch ihr Commitment in Form einer positiven Stellungnahme zum Drehbuch. Sie packen ihre Pendenzen auch an, damit die Gesamtwirkung maximal wird. IG Seetalstrasse (2016) Die IG Seetalstrasse umfasst verschiedene Betriebe mit unterschiedlicher Grösse, die über die Kantonsstrasse in Emmen erschlossen sind. Diese Hauptachse ist vor allem in der abendlichen Hauptverkehrszeit sehr stark belastet, was sowohl zu langen Wartezeiten für die mit dem motorisierten Verkehr heimfahrenden Beschäftigten als auch zu Behinderungen und Anschlussbrüchen der auf der Seetalstrasse verkehrenden Busse führt. Die IG Seetalstrasse hat in diesem Zusammenhang bereits im Jahr 2014 eine Studie zur Verbesserung der Verkehrssituation in Auftrag gegeben. Konsens herrscht, dass allfällige bauliche Massnahmen unabhängig von der Frage der Finanzierung einen längeren Umsetzungshorizont aufweisen. Handlungsbedarf ist jedoch kurzfristig nötig, soll sich die Situation mit zunehmender Wirtschaftsentwicklung nicht weiter verschlechtern. Dazu sollen mit neuen Anreizen für Verkehrsteilnehmer das Verkehrsaufkommen möglichst bald in eine bessere Richtung gelenkt werden. Das «Drehbuch» dokumentiert alle Grundlagen, enthält zeitgemässe Konzepte und zeigt Massnahmen, um die Situation zu verbessern. So sollen generelle Stossrichtungen für alle Firmen gelten (z.b. beschlossen von der IG Seetalstrasse). Die Firmen der IG Seetalstrasse ändern dann in ihrem Kompetenzbereich die Anreizsysteme für die Wahl der Verkehrsmittel. Alle weiter beteiligten Partner wie Kanton/Gemeinde/VVL helfen zudem gemeinsam mit, dass die neue Stossrichtung möglichst rasch viel Wirkung erzeugt. Bei den Massnahmen wurden zwingende, sowie ergänzende Themen gelistet. Erstere sollen alle Anstösser, ergänzende besonders innovative Firmen anpacken. Seite 8 23

Luzerner Kantonsspital (2015) Täglich besuchen bis zu 1000 Patienten, Angehörige, Lieferanten und Partner das Luzerner Kantonsspital (LUKS) Luzern. Rund 4'500 Mitarbeitende gewährleisten alleine am Standort Luzern die medizinische Versorgung der Bevölkerung während Tag und Nacht. Der Berufsverkehr und die begrenzten Parkplätze auf dem Areal des LUKS Luzern sind Realität. Ein Bündel von Massnahmen soll nun Verbesserung bringen. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern des LUKS, des VVL und der Stadt Luzern hat ein Massnahmenpaket erarbeitet, welches sämtliche Aspekte der Mobilität berücksichtigt. Diese Massnahmen sollen schrittweise entscheidende Verbesserungen für die Verkehrssituation rund um das LUKS am Standort Luzern bringen. Ziele sind unter anderem die bessere Erreichbarkeit des Spitals mit dem öv sowie die Entlastung der Parkieranlagen und des Areals. Im Rahmen des Mobilitätspakets wurde für die Mitarbeitenden des LUKS ein Anreiz geschaffen, auf den öv umzusteigen. Seit dem 1. April 2015 profitieren alle Mitarbeitenden der LUKS Standorte Luzern, Sursee und Wolhusen vom Passepartout Job Abo. Das LUKS beteiligt sich mit bis zu 500 Franken an den öv Abos der Mitarbeitenden. Die Höhe des Beitrags ist abhängig vom Arbeitspensum. Das Mobilitätspaket beinhaltet ebenfalls Anpassungen bei der Parkplatzbewirtschaftung. So wurden unter anderem am LUKS Luzern die seit längerer Zeit unveränderten Parktarife für die Mitarbeitenden des LUKS massgeblich erhöht und die Richtlinien für die Erteilung von Parkier Sonderbewilligungen verschärft. 2015 wurde am LUKS Luzern das Angebot an 2 Rad Parkplätzen ausgebaut. Ausserdem führt das LUKS Luzern im Rahmen eines Pilotversuchs für die Mitarbeitenden des Sperrkreises ein Nachttaxi ein, damit diese nach der Arbeit nach Hause kommen, auch wenn kein Bus oder kein Zug mehr fährt. Zur Verbesserung der öv Anbindung wird die Stadt Luzern 2015 die Bushaltestelle Kantonsspital" spitalseitig vor das Parkhaus und auf gleiche Höhe der anderen Haltestelle versetzen. Zeitgleich baut das LUKS eine neue Liftanlage sowie Zugangspasserelle von der Spitalstrasse direkt zum Haupteingang. Mit diesen Massnahmen soll der öv Anteil am Standort Luzern merklich gesteigert werden. Um das erwartete Nachfragewachstum zu bewältigen, sollen ab 2016 neue Gelenkbusse auf den Linien 18 und 19 eingesetzt werden. Der VVL führt voraussichtlich ab 2019 die Linie 18 als neue tangentiale Verbindung Littau Kantonsspital Ebikon ein. Eine wichtige Rolle im LUKS Luzern spielt auch die öv Information. Unter anderem informieren Monitore von öv LIVE im Empfangsbereich des LUKS die Gäste und Mitarbeitenden über die nächsten Busabfahrten. Die Abfahrtzeiten werden dabei in Echtzeit dargestellt, was die Reiseplanung zuverlässiger macht. Ausserdem wird mit dem Patientenaufgebot ein Informationsflyer mitgeschickt, um auf die bequeme Anreise mit dem öv aufmerksam zu machen. Seite 9 23

Planung LuzernSüd (2015) Die im Grundkonzept Verkehr LuzernSüd enthaltenen Regeln und Grundsätze sind konsequent einzuhalten und umzusetzen, um die vorgesehene umfangreiche Siedlungsentwicklung zu ermöglichen. Neben Grundsätzen resp. Philosophie sind Massnahmen für alle Verkehrsträger gelistet (öv, Veloverkehr, Fussverkehr, MIV). Je ein Kapitel widmet sich der der Parkierung, dem Verkehrsmanagement und dem Mobilitätsmanagement. Letzteres zeigt Themen wie Grundsätze/Ziele, Mobilitätskonzept für Areale, Mobilitätsberatung Bevölkerung und Mobilitätsmanagement in Unternehmen. Ein effizientes Monitoring & Controlling stellt sicher, dass sich LuzernSüd wie gewünscht entwickelt. Schindler (2014) 1'800 Mitarbeitende fahren im Raum Luzern für den Liftbauer täglich zur Arbeit. Seit Oktober 2014 wurden 350 Job Abos an Mitarbeitende ausgestellt. Für den öv bedeutet das ein Sprung nach vorne. Vor dem Angebot des Job Abos wurden jeweils um die 100 Mitarbeitende mit einem kleineren Beitrag unterstützt. Zudem stehen bei Schindler Sportlergarderoben für Mitarbeitende zur Verfügung, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Insgesamt fährt rund die Hälfte der Belegschaft mit dem Auto, der Rest kommt mit öv, zu Fuss oder mit dem Fahrrad. (vgl. Zentralplus, 12.6.15) Luzerner Kantonalbank (2014) Die Luzerner Kantonalbank hat den öv Zustupf mit dem Job Abo von 150 Franken auf 200 Franken erhöht. Bei einem Mitarbeiterbestand von rund 1'100 Personen im Raum Luzern hat fast die Hälfte vom Angebot Job Abo profitiert. Die Kantonalbank hat von Anfang Januar bis Ende Mai 2015 total 432 Gutscheine für Job Abos an die Mitarbeitenden ausgegeben. (vgl. Zentralplus, 12.6.15). Die Kantonalbank hat seit 2003 diverse Aktionen im Rahmen des Mobilitätsmanagements in Unternehmen umgesetzt. nextbike als Dienstvelo (2014) Auf Anregung des Mobilitätsmanagements in Unternehmen hat die Betreiberin des Velo Verleihsystems nextbike, die Caritas Luzern, das Mitarbeitenden Rad eingeführt. Unternehmen bezahlen einen auf die Grösse des Unternehmens abgestimmten Pauschalpreis, alle Mitarbeitenden können dann sämtliche nextbikes kostenlos nutzen (MO SO, 24 Std., alle Standorte, auch im Ausland). Verschiedene Unternehmen haben dieses System sehr erfolgreich eingeführt, z.b. Stadt Luzern (Verwaltung), Emmi Luzern, Caritas Luzern, VVL, Radio Pilatus usw. luzernmobil.ch (2011) Mit www.luzernmobil.ch verfügt der Kanton Luzern seit 2011 eine Mobilitätsplattform, welche sämtliche Informationen zu allen Verkehrsmitteln im Kanton Luzern bündelt und aufbereitet. Die Zunahme von anfänglich 30 auf heute über 300 Besucher pro Tag kann als Erfolg von luzernmobil.ch angesehen werden. Es sind primär die Webcams (fast 50% der Besucher), die Infos zu den einzelnen Verkehrsmitteln (öv 11%, Velo und Auto je 8%) sowie die Informationen rund um Grossanlässe (19%), welche auf das grösste Interesse stossen. Bezüglich des Zugangs der Besucher auf luzernmobil.ch sind neben Google (rund 40%) und Direktzugriffe (26%) vor allem die Links auf Websites der Partner (20%) und der Gemeinden (13%) wichtig. Seite 10 23

Der Erfolg der Seite liegt in der Kombination von aktuellen Inhalten (Webcams / Grossanlässe) und den allgemeinen Informationen zu verschiedenen Verkehrsmitteln, welche flexibel angepasst werden können. Die Vernetzung mit Partnern und Gemeinden des Kantons Luzern ist ein zusätzlicher Erfolgsfaktor. Um die Attraktivität und Aktualität von luzernmobil.ch zu erhalten, wird die Plattform mit entsprechendem Aufwand stets aktuell gehalten und mit neuen Inhalten ergänzt. Die Vernetzung mit den Partnern wird durch viele persönliche Kontakte sichergestellt. Mobility Business CarSharing Mobility CarSharing bietet Unternehmen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote im Bereich Business Carsharing. Das Business Carsharing hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Kooperation mit Veranstaltern Mit verschiedenen Veranstaltern von Grossanlässen bestehen Vereinbarungen. Unter anderem gibt es das vergünstigte Kombi Ticket für die LUGA. Beim Lucerne Festival sowie beim FCL Match ist der öv sogar ganz im Eintritt inbegriffen. Ebenfalls von einem kostenlosen öv Billett profitieren alle Gäste, die ihre Hotelübernachtung in Luzern über den Buchungskanal von Luzern Tourismus buchen. Rückblick (2003 bis 2015) 2003 hat sich die Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) des Kantons Luzern zusammen mit dem Zweckverband für den öffentlichen Verkehr (ÖVL) und der Stadt Luzern am nationalen Pilotprojekt Mobilitätsmanagement in Unternehmen beteiligt und schrittweise das Mobilitätsmanagement in Unternehmen im Kanton Luzern aufgebaut. Die Federführung des Projektes ist mit der Gründung des VVL zur vif übergegangen. Das Projekt wurde nach einer zweijährigen Pause im Jahr 2011 von Regierungsrat Robert Küng mit einer Infoveranstaltung neu lanciert. Von 2003 bis 2015 wurden 45 Unternehmen und Verwaltungen im Kanton Luzern mit Schwergewicht in der Agglomeration Luzern beraten. Das sind drei bis fünf Unternehmen pro Jahr. Seite 11 23

2. Unternehmen Mobilitätsmanagement in Unternehmen bietet eine Unterstützung auf dem Weg zu einer effizienten Mobilität in der Geschäfts und Berufswelt. 2.1. Organisation Die Unternehmen werden von vielen verschiedenen Organisationen angegangen. Übersicht BFE Umweltverbände Kt. Luzern, rawi (MIPA, Baubewill.) Unternehmen Private Büros Kt. Luzern, vif VVL SBB Mobility Gemeinden Die vif, der VVL und die öv Transportunternehmen treten seit 2016 im Bereich des Mobilitätsmanagements für Unternehmen gemeinsam auf. vif/vvl nehmen die Anfragen von Gemeinden oder Unternehmen entgegen und definieren das weitere Vorgehen. In der Beratung und Umsetzung werden vif/vvl von der Geschäftseinheit SBB Firmenkunden (nachfolgend SBB) unterstützt. Diese sind im Auftrag vom VVL in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden für die Markbearbeitung von Unternehmen verantwortlich. Seite 12 23

2.2. Angebot Produkte und Dienstleistungen Planung und Bau öv Beratungen Kombinierte Mobilität Kommunikation MIPA Infrastruktur... öv Angebot Job Abo Business Travel (SBB) öv LIVE Monitore Passepartout Marketing... Kanton Luzern BFE Programm... Mitarbeitenden Rad (nextbike) Mobility Business Carsharing bike to work Mitfahrsysteme... luzernmobil.ch Mobilitäsdurchblick Neuzuzügermappe Mobilitätmappe (geplant)... Seite 13 23

Bereiche Mobilitätsmanagement in Unternehmen teilt sich in vier Bereiche auf: Analyse gross Kurzanalyse Produkte Planungsprozess Verantwortlich vif/vvl vif/vvl Produktverantwortliche (z.b. öv Abos durch SBB) vif, rawi Akquisition Interesse von Unternehmen selbst, Netzwerk, TU, Anfrage durch vif/vvl Interesse von Unternehmen selbst, Netzwerk, TU, Anfrage durch vif/vvl Interesse von Unternehmen selbst, Website, Gemeinden, TU Baubewilligung Inhalt In einer Startsitzung, werden die Bedürfnisse der Unternehmen abgefragt. Danach werden die Unternehmen mit Hilfe eines externen Planungsbüros nach den Kriterien Angebot, Infrastruktur, Information und Anreiz untersucht. Die Resultate der Analyse und die daraus resultierenden Massnahmen werden in einem Bericht festgehalten ( Drehbuch ), welcher von der GL des Unternehmens verabschiedet wird. Nach einem ersten Infogespräch wird das Unternehmen analysiert. Die relevanten Daten werden abgeschätzt oder, mit etwas mehr Aufwand, erhoben (z.b. Mitarbeiterbefragung). Die Daten werden anschliessend ausgewertet und dargestellt. Danach erhält das Unternehmen Massnahmenvorschläge. Die Analyse wird anhand einer erprobten Abfrage oder mit MobiPlan (BFE) durchgeführt. In einer Mappe werden sämtliche Produkte (Job Abo, Mobility, öv LIVE, Mitarbeitenden Rad, etc.) nach dem gleichen Muster präsentiert. Die Unternehmen wählen konkrete Massnahmen aus und kontaktieren die jeweiligen Anbieter. MIPA, allgemeine Auflagen, Mobilitätskonzept, Parkplatz Reglement Ablauf Nach einer Startsitzung wird rasch ein Commitment unter allen Partnern erwirkt, damit unter der Prozessführung des Mandanten SBB ein Drehbuch für die anschliessende Umsetzung des Mobilitätsmanagements erstellt werden kann. Dieses wird am Schluss bei allen Partnern vernehmlasst. Nach einer Startsitzung unter der Prozessführung des Mandanten SBB wird eine kleinere Analyse für das Unternehmen durchgeführt. Die vorgeschlagenen Massnahmen werden dann der Firma zur Umsetzung zur Verfügung gestellt. Die Anbieter bleiben mit der Unternehmung in Kontakt, beraten ihr Produkt Die Unternehmen werden von der zuständigen Bewilligungsbehörde begleitet. Für konkrete Massnahmen können Experten hinzugezogen werden. Auswertung Nach der Umsetzung wird der Erfolg der Massnahmen ausgewertet und dokumentiert. Nach der Umsetzung wird der Erfolg der Massnahmen überprüft und festgehalten. Bei Umsetzung einer Massnahme, wird der Erfolg überprüft und festgehalten. Nach Abschluss des Baus wird überprüft, ob die Massnahmen gemäss Bewilligung umgesetzt wurden. Seite 14 23

2.3. Prozess Bestehende Unternehmen Unternehmen Gemeinden Regionale Entwicklungsträger vif/vvl/sbb weitere Offizielle Anfrage Kurzbeschrieb mit den wichtigsten Eckdaten Analyse gross Lead: vif/vvl Prozessführer: SBB Bildung Projektgruppe Teilnehmer: VVL/vif, SBB, Unternehmen, Gde, betroffene TU, Planungsbüro, weitere Koordination vif/vvl definieren weiteres Vorgehen Kurzanalyse Produkte Lead: vif/vvl Lead: Anbieter Prozessführer: SBB (z.b. für öv Abo SBB) Beratungsgespräch Teilnehmer: VVL/vif, SBB, Unternehmen Commitment Verbindliche Zusage von allen Beteiligten Beratungsgespräch Anbieter und Unternehmen Resultat Drehbuch Entscheid Umsetzung Auf Stufe Unternehmensleitung Umsetzung Massnahmen Resultat Kurzbericht Umsetzung Massnahmen Resultat Verkauf (z.b. Job Abo) Einführung Produkt Erfolgskontrolle Erfolgskontrolle Erfolgskontrolle Seite 15 23

Fiktives Beispiel Die Versicherungsgesellschaft Prosana AG mit seinen 400 Mitarbeitenden hat ein Verkehrsproblem. Die Mitarbeitenden stehen zu Pendlerzeiten auf der Hauptstrasse im Stau. Zudem sind die Gratis Parkplätze immer besetzt und einen Ausbau ist nicht möglich. Firmenintern wird das Thema Mobilität vermehrt kontrovers diskutiert. Die Prosana AG hat vom Mobilitätsmanagement gehört und meldet sich bei der Standortgemeinde. Die Gemeinde erkennt, dass Mobilitätsmanagement eine Lösung bieten könnte. Sie oder die Prosana AG fasst das Anliegen in einem Kurbeschrieb ab. Die Anfrage wird dann der vif/vvl zur Koordination übergeben. vif/vvl entscheiden über das weitere Vorgehen. Da die Prosana AG ein bedeutender und bestens erschlossener Betrieb im urbanen Raum ist, sehen vif/vvl grosses Potential für effizientes Mobilitätsmanagement. Sie entscheiden sich deshalb, eine grosse Analyse durchzuführen und die Prosana AG umfassend zu begleiten. SBB als Prozessführer beruft im Auftrag von vif/vvl eine Startsitzung ein. Am Tisch sitzt neben der Prosana AG und vif/vvl auch die Gemeinde, die betroffene TU, ein Planungsbüro sowie die SBB. Nach ersten Erkenntnissen, sowie dem Abgleich über die Ziele und dem Ablauf, geben alle Partner ein Commitment ab und bekennen sich damit zur Umsetzung von wirksamen Mobilitätsmanagement. Beim Unternehmen ist ein Entscheid auf Stufe GL notwendig. Gemeinsam erarbeiten die Partner ein Drehbuch für die anschliessende Umsetzung des Mobilitätsmanagements. Dieses beinhaltet einerseits eine Analyse der IST Situation und andererseits Aufgaben und Massnahmen für jede einzelne beteiligte Stelle. Ersteller des Drehbuches ist ein Planungsbüro oder ein Beratungsunternehmen und kann von vif/vvl mitfanziert werden. Prozessführer bleibt SBB. Nach Fertigstellung des Drehbuches beginnt die Umsetzung bei allen Beteiligten. So führt zum Beispiel Prosana AG das Job Abo ein und bewirtschaftet seine Parkplätze. Der VVL verbessert das öv Angebot zur Pendlerzeit am Abend und die Gemeinde führt auf der Hauptstrasse Bevorzugungsmassnahmen für den öv ein. Jährlich wird die Wirkung der Massnahmen überprüft. Als Kümmerer wird in der Unternehmung mit Vorteil ein Mobilitätsteam installiert. 2.4. Kontakt Im Namen von Verkehr und Infrastruktur (vif) und Verkehrsverbund Luzern (VVL): Verkehrsverbund Luzern Christoph Zurflüh Seidenhofstrasse 2, Postfach 4306, 6002 Luzern 041 228 47 23 christoph.zurflueh@vvl.ch Seite 16 23

3. Veranstalter Jede Grossveranstaltung erzeugt Mobilität. Deshalb ist es wichtig, dass Veranstalter von Events im Vorfeld ein entsprechendes Verkehrskonzept erarbeiten. 3.1. Organisation Der VVL und Passepartout erarbeiten zurzeit Unterlagen als Hilfestellung für Veranstalter und Gemeinden. Diese zeigen den Gemeinden im Kanton Luzern auf, welche Massnahmen vom Veranstalter verlangt werden können, um die An und Rückreise von grossen Besucherströmen möglichst einfach zu bewältigen. Grössere Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur werden so vermieden, was auch die Bewohner am Veranstaltungsort schätzen. Der VVL und Passepartout gehen aktiv auf Veranstalter zu und zeigen ihnen die Vorteile einer öv Integration beim Ticket auf. In der Stadt Luzern existiert mit einer Verordnung über die Nutzung des öffentlichen Grundes seit dem 1. August 2011 ein Instrument, welches den maximalen Anteil des motorisierten Individualverkehrs bei Grossveranstaltungen ab 1000 erwartenden Besuchern definiert und Massnahmen zu Gunsten des nicht motorisierten Verkehrs als verbindlich erklärt. Ziel Alle Veranstaltungen sind mit einem attraktiven öv Angebot erreichbar. Sensibilisierung der Gemeinden bei Bewilligungsvergabe. Veranstalter werden punkto Verkehrskonzepte in die Pflicht genommen. 3.2. Angebot öv Erschliessung Der Veranstaltungsort und das Programm sind auf die örtliche und zeitliche Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln abzustimmen. öv Angebot In Absprache mit der lokalen Transportunternehmung wird entschieden, ob nebst dem Regelangebot ein Zusatzangebot nötig wird. Der Veranstalter hat sich an den Kosten für ein allfälliges Zusatzangebot zu beteiligen. Ticketing Im Haupteinzugsgebiet der Veranstaltung soll die Hin und Rückreise mit dem öv im Eintrittsticket inkludiert werden. Der Veranstalter trägt die Kosten bzw. überträgt sie auf die Besucher durch Anpassung des Ticketpreises. Kommunikation Auf Drucksachen und Werbemitteln ist prioritär auf die Erreichbarkeit mit dem öv hinzuweisen. Konkret soll auf die Anreise mit dem öv und allfällige Ticketinkludierung auf Internetseite, Plakaten und Social Media Kanälen hingewiesen werden. Seite 17 23

Grossanlässe auf luzernmobil.ch Auf luzernmobil.ch können Grossanlässe und ihre Erreichbarkeit mit MIV, öv, per Velo oder zu Fuss mit Hilfe von Karten und Text dargestellt werden. Diese Dienstleistung ist für die Veranstalter kostenlos und erspart es ihnen, die Wegbeschreibung selbst aufzuarbeiten. Die Veranstalter setzen auf ihrer Website einen Direktlink auf den jeweiligen Grossanlass. Finanzierung der Massnahmen Die Stadt Luzern schreibt für Grossanlässe eine Bewirtschaftung der Parkplätze vor. Die minimale Parkgebühr beträgt CHF 10.. Den Gemeinden ausserhalb der Stadt Luzern wird empfohlen, dass der Veranstalter ebenfalls eine Parkgebühr erhebt. Mit den Einnahmen kann ein allfälliges öv Zusatzangebot und eine Ticketinkludierung mitfinanziert werden. Bei der Benutzung von regulären Parkplätzen gilt die ordentliche Parkplatzbewirtschaftung. öv Bericht 2018 bis 2021 Der kommende öv Bericht sieht eine verstärkte Marktbearbeitung bei Veranstaltungen (u.a. öv Ticketintegration) als Massnahme vor. Ansprechperson 3.3. Kontakt Tarifverbund Passepartout c/o Verkehrsverbund Luzern Robin Hurni Seidenhofstrasse 2, Postfach 4306, 6002 Luzern 041 228 47 28 robin.hurni@vvl.ch Seite 18 23

4. Schulen Ein wichtiger Bestandteil des Mobilitätsmanagements ist die Bildung. Kinder und Jugendliche werden dank eines Mobilitätsbildungsangebots für eine bewusste Verkehrsmittelwahl sensibilisiert. 4.1. Organisation Die Mobilitätsbildung in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden wird von der SBB in Zusammenarbeit mit dem VVL und weiteren Transportunternehmen angeboten. Auf luzernmobil.ch finden zudem Lehrpersonen zahlreiche wertvolle Unterlagen für den Unterricht. 4.2. Angebot Während fünf Wochen platziert die SBB den Schul und Erlebniszug im Verkehrshaus der Schweiz (VHS) in Luzern. Die SBB konzentriert sich dabei auf die Themen Verantwortung, Sicherheit und Energie. In Zusammenarbeit mit einem Busunternehmen wird den Schülern ein zusätzliches Modul mit dem Bus angeboten. Neben einer Fahrt mit dem Bus, erhalten die Schüler wichtige Informationen zum Verhalten im Bus. Mit diesem Angebot möchten die Verantwortlichen die Schülerinnen und Schüler für öv Themen sensibilisieren. Durchgeführt wurde das Angebot 2014 und 2016. Schulklassen aller Stufen finden auf luzernmobil.ch wertvolle Unterlagen für einen spannenden Mobilitätsunterricht: Hintergrundmaterial, Lehrmittel, Videos, online Games und interaktiven Lernen, Spiele, Aktionen usw. für alle Verkehrsarten. öv Bericht 2018 bis 2021 Der kommende öv Bericht sieht die Mobilitätsbildung für Schulen als Massnahme weiter vor. 4.3. Kontakt Tarifverbund Passepartout c/o Verkehrsverbund Luzern Jan Bill Seidenhofstrasse 2, Postfach 4306, 6002 Luzern 041 228 47 29 jan.bill@vvl.ch Seite 19 23

5. Privatpersonen Knapp 400'000 Personen fahren täglich mit dem Auto durch die Agglomeration Luzern und bleiben dabei regelmässig in den überlasteten Strassen stecken. Dass der öv im Kanton Luzern eine entspannte Alternative zum Auto darstellt, ist vielen Autofahrerinnen und Autofahrern noch nicht bewusst. Mit gezielten Aktionen, sollen Personen zum Umsteigen animiert werden. 5.1. Organisation Die Aktionen werden durch Passepartout geplant und finanziert. 5.2. Angebot Umsteigeaktion mit Strassenverkehrsamt Um gezielt Autofahrerinnen und Autofahrer ansprechen zu können, arbeitet Passepartout mit dem Strassenverkehrsamt Luzern und dem Verkehrssicherheitszentrum OW/NW zusammen. In der Beilage zur jährlichen Rechnung der Motorfahrzeugrechnung verteilte Passepartout einen Rabatt Gutschein für die Quattro Tageskarte. Dieses Billett wurde speziell für Autofahrerinnen und Autofahrer konzipiert. Weiter wird den über 70 jährigen Luzernerinnen und Luzernern, die freiwillig auf den Führerausweis verzichten, eine einmalige Vergünstigung für ein Passepartout Monats oder Jahres Abo angeboten. Neuzuzüger Set Teil Mobilität. Neuzuzüger Set Ein Wohnungswechsel stellt für die Veränderung des Mobilitätsverhaltens einen Magic Moment dar. Deshalb hat Passepartout ein eigenes Neuzuzüger Set erarbeitet, welches sämtliche Aspekte der Mobilität abdeckt. Dieses Umzugsset wird via Gemeinden an die Neuzuziehenden abgegeben. Im Mobilitäts Umzugsset hat es Platz für eine Beilage von verschiedenen Mobilitätspartnern (zum Beispiel TCS, VCS, ACS, RailAway, Luzern Tourismus, Luzernmobil, nextbike, Mobility, Pro Velo Luzern, usw.) Mobilitätsdurchblick und beratung www.mobilitaetsdurchblick.ch biete Privatpersonen mit einem Online Check unentgeltlich eine Mobilitätsberatung durch neutrale Experten. Der Online Check zeigt Varianten an und gibt Vorschläge für eine Optimierung der eigenen Mobilität. Auf Wunsch berät das öko forum (www.umweltberatung luzern.ch) Privatpersonen rund um ihre Mobilitätsfragen. Nationale Aktivitäten Für Privatpersonen gibt es immer wieder zahlreiche Kampagnen und Aktionen rund um das Thema Mobilität. Beispiele sind bike4car, die E Bike Roadshow, Stop Ozon, walk2shool usw. Daneben gibt es für Private zahlreiche Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen wie Tageskarten Gemeinden, nextbike, publibike, Mobility, Autovermietungen etc. Seite 20 23

öv Bericht 2018 bis 2021 Der kommende öv Bericht sieht Massnahmen zur Weiterentwicklung des Mobilitätsmanagements für Privatpersonen als Massnahme vor. 5.3. Kontakt Tarifverbund Passepartout c/o Verkehrsverbund Luzern Jan Bill Seidenhofstrasse 2, Postfach 4306, 6002 Luzern 041 228 47 29 jan.bill@vvl.ch Seite 21 23

6. luzernmobil Die Mobilitätsplattform www.luzernmobil.ch bietet der Bevölkerung des Kantons Luzern umfassende Informationen rund um das Thema Mobilität. Mit der bereitgestellten Information will der Kanton Luzern eine effiziente und umweltschonende Mobilität fördern. Seit der Lancierung im Herbst 2011 haben sich schon über 180 000 Personen auf luzernmobil.ch informiert. Ein Drittel der Personen nutzt luzernmobil.ch wiederholt. Damit hat sich luzernmobil.ch im Kanton Luzern als Bestandteil der Mobilitätsinformation etabliert. 6.1. Organisation Luzernmobil.ch wird von der vif geleitet und finanziert. Die Umsetzung der Mobilitätsplattform als Teil des Mobilitätsmanagements ist im Richtplan 2015 und im Agglomerationsprogramm festgehalten. Luzernmobil.ch wird in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Luzern und dem VVL geführt. Zahlreiche Partner aus dem Bereich Mobilität bieten fachlich Unterstützung an. Seite 22 23

Weitere Partner Stadt Luzern Luzernmo bil vif Externe Unterstützung VVL 6.2. Angebot Die Besucher der Plattform finden entweder Informationen über die einzelnen Verkehrsmittel (öv, Velo, Zu Fuss, Auto, Motorrad, Schiff, Taxi, andere Verkehrsmittel), über die einzelnen Verkehrsteilnehmenden (Familie, U20, Ü65, Pendler, Unternehmen, Handicap, mit Hund, Schulen) oder über die Zusammenstellung des Angebots der einzelnen Gemeinden (Beispiel Ebikon). Ergänzend finden Besucher auf luzernmobil.ch Informationen zu nachhaltiger Mobilität, Infrastruktur Projekten sowie Aktualitäten. Diese bestehen unter anderem aus Anreiseinformationen zu Grossanlässen, Webcams und News. Insgesamt können über 400 Seiten mit Informationen und Links abgerufen werden. Unternehmen finden auf luzernmobil.ch Informationen zum kantonalen Mobilitätsmagement in Unternehmen. Nebst einer Übersicht über alle Angebote und Produkte können sich Unternehmen auf luzernmobil.ch direkt für ein Beratungsgespräch anmelden. Abschliessend finden Lehrpersonen eine Vielzahl von hilfreichen Links, um das Thema Mobilität und Verkehr im Unterricht abwechslungsreich und vielfältig thematisieren zu können. öv Bericht 2018 bis 2021 Der kommende öv Bericht sieht Massnahmen zur Weiterentwicklung von öv Plattformen (luzernmobil.ch) vor. 6.3. Kontakt Kanton Luzern Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) Arsenalstrasse 43, Postfach, 6010 Kriens 2 Sternmatt 041 318 12 12 luzernmobil@lu.ch Seite 23 23