Claudia Gratz / Doris Müller Die Therapie des Facio-Oralen Traktes bei neurologischen Patienten. - Zwei Fallbeispiele -

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Transkript:

Claudia Gratz / Doris Müller Die Therapie des Facio-Oralen Traktes bei neurologischen Patienten - Zwei Fallbeispiele - 1

Neue Reihe Ergotherapie Herausgeber: Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.v. Reihe 10: Fachbereich Neurologie Band 3 DIE AUTORINNEN: CLAUDIA GRATZ, Jahrgang 1964, arbeitet seit 1986 als Ergotherapeutin, seit 1996 als F.O.T.T.- Instruktorin. Ihre beruflichen Erfahrungen sammelte sie zwei Jahre in der Geriatrie in Berlin und acht Jahre in der Frührehabilitation schwerst neurologisch geschädigter Menschen im Therapiezentrum Burgau. Seit 1997 ist Frau Gratz freiberuflich als F.O.T.T.-Instruktorin und mobile Ergotherapeutin mit dem Schwerpunkt Neurologie tätig. DORIS MÜLLER, Jahrgang 1965, beendete ihre Ausbildung als Ergotherapeutin 1988, als F.O.T.T.-Instruktorin 1995. Ihre Berufserfahrung sammelte sie während ihrer zehnjährigen Tätigkeit in der neurologischen Rehabilitation. Frau Müller lehrt als Instruktorin interdisziplinär F.O.T.T.-Kurse und Seminare und unterrichtet an den Schulen für Ergotherapie und Logopädie in Kreischa/Sachsen. 2

Claudia Gratz / Doris Müller Die Therapie des Facio-Oralen Traktes bei neurologischen Patienten - Zwei Fallbeispiele - Diese Arbeit wurde mit dem Ergotherapie-Preis 1998 ausgezeichnet Idstein 2004 3

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. 3. Auflage 2004 2., leicht überarbeitete Auflage 2000 ISBN 3-8248-0175-2 Alle Rechte vorbehalten Schulz-Kirchner Verlag GmbH, Idstein 2004 Lektorat: Beate Kubny-Lüke, Köln Umschlagentwurf: Wipper & Partner GmbH, Karlsruhe Druck und Bindung: Rosch-Buch Druckerei GmbH, Scheßlitz Printed in Germany 4

Inhaltsverzeichnis Vorwort 9 1 Einleitung 11 1.1 Die Bedeutung des Bobath-Konzeptes 12 1.2 Die Therapie des Facio-Oralen Traktes (F.O.T.T) 14 1.2.1 Inhaltliche Schwerpunkte der F.O.T.T. 16 1.2.2 Die Grundlagen der Behandlung von Beeinträchtigungen des Facio-Oralen Traktes 18 1.2.3 Phasen der normalen Schlucksequenz 19 1.3 Die Rolle des Ergotherapeuten im interdisziplinären Team 21 1.4 Die Fallstudien 22 2 Fallstudie J. A. 23 2.1 Einführung 23 2.2 Der medizinische Hintergrund: Das Krankheitsbild der erworbenen Hirnschädigung 25 2.3 Aufnahmebefund 27 2.3.1 Auszug aus dem Arztbericht 27 2.3.2 Ergo- und physiotherapeutischer Aufnahmebefund 28 2.4 Erster Behandlungsabschnitt Erarbeitung von Grundvoraussetzungen zur oralen Nahrungsgabe 37 2.5 Zweiter Behandlungsabschnitt Aufbau der vollen oralen Nahrungsaufnahme 57 5

Inhaltsverzeichnis 2.6 Dritter Behandlungsabschnitt Stabilisierung der erreichten Fortschritte und Entlassungsplanung 71 2.7 Zusammenfassende Darstellung der Entwicklung 75 2.7.1 Entwicklung und Beurteilung der Schlucksequenz im Behandlungsverlauf von J. A. Tabelle 1 76 2.7.2 Übersicht über die Entwicklung von Sondenernährung hin zu vollständiger oraler Nahrungs- und bedingter oraler Flüssigkeitsaufnahme Tabelle 2 78 2.7.3 Entwicklung oraler Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme Diagramm J. A. 1 79 3 Fallstudie H. P. 81 3.1 Einführung 81 3.2 Der medizinische Hintergrund: Störung des Facio-Oralen Traktes bei Stammhirninfarkt 82 3.3 Aufnahmebefund 83 3.3.1 Auszug aus dem Arztbericht 83 3.3.2 F.O.T.-Aufnahmebefund 85 3.4 Erster Behandlungsabschnitt Phase der Anbahnung physiologischer Bewegungsmuster bezüglich Schlucken und Atmung 93 3.5 Zweiter Behandlungsabschnitt Beginn der therapeutischen Nahrungsgabe 112 3.6 Dritter Behandlungsabschnitt Steigerung der oralen Nahrungsgabe 120 6

Inhaltsverzeichnis 3.7 Zusammenfassende Darstellung der Entwicklung 130 3.7.1 Speichelmenge, die innerhalb einer 45-minütigen Therapieeinheit ausgespuckt bzw. -gehustet wurde Diagramm H. P. 1 131 3.7.2 Anbahnung des normalen Atemweges/ Entblocken der Trachealkanüle Diagramm H. P. 2 132 3.7.3 Beginn der therapeutischen Nahrungsaufnahme, hier mit Flüssigkeit. Diagramm H. P. 3 133 4 Zusammenfassende Diskussion 135 5 Abschließende Gedanken 137 6 Literaturverzeichnis 139 Danksagung 141 7

8

Vorwort Aus dem Englischen übersetzt von Doris Müller Die Therapie des Facio-Oralen Traktes (F.O.T.T.) bietet einen strukturierten Ansatz der Befundung und Behandlung von neurogenen Beeinträchtigungen der Ausdrucksbewegungen des Gesichtes, der oralen Bewegungen, des Schluckens und der Atmung. F.O.T.T. ist multidisziplinär und basiert auf dem von Karel und Bertha Bobath entwickelten Konzept. Es nutzt die Kenntnisse normaler menschlicher Haltungs- und Bewegungsmuster: Zunächst werden Unterschiede zwischen physiologischen und veränderten Abläufen aufgedeckt und analysiert, dann wird dem Patienten zu möglichst normaler Haltungs- und Bewegungserfahrung verholfen. Alltagsaktivitäten wird der Vorzug vor reinen Übungsprogrammen gegeben. Das F.O.T.T.-Konzept beinhaltet geschulte Beobachtung. So zeigt die Vorstellung der beiden hier beschriebenen Patienten eine beeindruckende Beobachtungsgabe und therapeutische Kompetenz. Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten hat durch die Verleihung des Ergotherapie-Preises 1998 an die beiden Autorinnen die Wichtigkeit praktischer klinischer Arbeit unter Anwendung des aktuellen Wissens und Verständnisses hervorgehoben. Dies ist wirklich eine Entdeckungsreise! Doris Müller und Claudia Gratz haben es unternommen, relativ unbekannte Gefilde zu erkunden: Die beiden vorgestellten Patienten leiden an schweren Schädigungen des Gehirns. In diesem Rehabilitationsfeld unterliegen Methoden und Prognosen einem deutlichen Wandel. Müller und Gratz haben sorgfältig Veränderungen beobachtet, dokumentiert und interpretiert. Durch die vorliegende Arbeit sind wir in der Lage unser Wissen zu erweitern, wie die gravierenden Symptome von Hirnverletzungen gelindert werden können. Andere Patienten und die multidisziplinären Teams, die sie behandeln, können davon profitieren. Die Symptome sind dramatisch und umfassend. Die Patienten bedürfen intensiver spezialisierter Hilfe über einen langen Zeitraum. Patient H. P., beschrieben von Doris Müller, wurde über 18 Monate lang stationär behandelt und Patient J. A., beschrieben von Claudia Gratz, über 14 Monate. Müller und Gratz sind beide Ergotherapeutinnen und ihren ergotherapeutischen Wissenshintergrund bringen sie mit in die F.O.T.T.. Gleichzeitig verdeutlichen sie, dass jeder, der mit dem Patienten arbeitet, Teil des F.O.T.T.-Teams ist. Therapie muss ein 9

Vorwort Teil des Lebens werden; für den Patienten ist es ein 24-Stunden-Programm. Der Therapeut ist dafür verantwortlich, sich das nötige theoretische Wissen anzueignen. Dazu gehören unter anderem die Physiologie des Schluckens und der Schutz der Atemwege; die Analyse des vorhandenen und die Förderung eines günstigen Haltungshintergrundes. Das Potenzial zu Veränderungen liegt jedoch im sensorischen Feed-back des Patienten selbst. Nur darüber wird er so selbstständig wie möglich. Die sorgfältige Dokumentation der Probleme des Patienten ist ein Bestandteil therapeutischer Arbeit; von der Befundaufnahme über Veränderungen bis hin zur Bewertung des Ergebnisses, des Outcome. Das Verfassen solcher Berichte wird während des F.O.T.T.-Instruktoren-Trainings geschult. Die beiden hier präsentierten Fallstudien basieren auf Studien, die einen Teil der Instruktoren-Ausbildung der Autorinnen für die Therapie des Facio-Oralen Traktes ausmachten. Doris Müller und Claudia Gratz sind beide qualifizierte F.O.T.T.-Instruktorinnen und Mitglieder der Arbeitsgruppe F.O.T.T. (Special Interest Group: F.O.T.T. International). Darüber hinaus arbeiten sie als klinisch tätige Ergotherapeutinnen mit verschiedenen, stark beeinträchtigten Patienten. Während die Zusammensetzung von Teams und die Leitung der Teams von Klinik zu Klinik variieren, steht immer der Patient - der ganze Patient - im Mittelpunkt der Therapie. In dieser Studie liegt die Betonung auf Essen und Schlucken. Es gehören jedoch auch andere Funktionen in das F.O.T.T.-Programm. So zählen Mundpflege und Kommunikation (wie auch von Claudia Gratz beschrieben) zu den typischen Bereichen der F.O.T.T. Diese Arbeit ist eine Inspiration. Sie ist in leicht zugänglicher Sprache geschrieben. So stellt sie eine Einladung von Teammitgliedern an die Kollegen aller Berufsgruppen dar: An den Erfahrungen der Autorinnen teilzuhaben und an der Erkundung und Verbesserung der Therapiemöglichkeiten für hirnverletzte Menschen mitzuwirken. Kay Coombes, MRCSLT Bobath Tutorin, Senior F.O.T.T. Instruktorin 10

1 Einleitung Therapie des Facio-Oralen Traktes (F.O.T.T.) nach Kay Coombes basierend auf dem Bobath-Konzept 1 In diesem Kapitel werden die Grundlagen zum Verständnis der patientenbezogenen Fallstudien erläutert. Zunächst werden die Kernpunkte des in der Neurologie weit verbreiteten Behandlungsansatzes nach Bobath vorgestellt. Es folgt die stichwortartige Darstellung des gedanklichen und praktischen Spektrums der Therapie des Facio-Oralen Traktes nach Kay Coombes: - Anhand einiger Patientenfotos werden die Behandlungsschwerpunkte der F.O.T.T. skizziert. - Am Beispiel des Trinkens werden die Grundlagen der Behandlung des Facio- Oralen Traktes aufgezeigt. - Die Phasendarstellung der Schlucksequenz nach Coombes schließt die Gedankensammlung ab. Im Anschluss an die Diskussion der Rolle des Ergotherapeuten in der interdisziplinären Behandlung des Facio-Oralen Traktes wird die Entstehungsgeschichte der Fallstudien zusammengefasst. 11