So will ich leben! Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung

Ähnliche Dokumente
Zusammenfassung in Leichter Sprache

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Menschen mit Behinderungen sollen mitten in der Gesellschaft leben. So ist es jetzt:

Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

Das Leit-Bild von der Lebenshilfe Solingen

Das Leitbild der Lebenshilfe Schwabach Roth e.v. Wer sind wir?

Die wichtigsten Punkte in der Behinderten-Hilfe im Deutschen Roten Kreuz

Hier steht, welche Meinung die Denk-Werkstatt der BGW dazu hat. Man nennt diese Zettel auch: Positions-Papier

Nationaler Strategie-Plan 2018 bis 2020

Assistenz von Bewohner-Vertretungen

Landesaktionsplan Schleswig-Holstein

Wie Züriwerk die Menschen begleitet

Die Antworten von der FDP

Erklärt in leichter Sprache

REGIERUNGS-PROGRAMM IN LEICHTER SPRACHE

Wohnen, Leben, Zuhause sein!

Das ist uns wichtig. Leitbild in Leichter Sprache. 1. Kapitel Menschen sind das Wichtigste

Leitbild der WAG. Das sind die Regeln für unsere Arbeit:

Ich bestimme selbst wie ich wohne! Ein Heft in Leichter Sprache

Leitbild Inklusion. Leichte Sprache

Landes-Gesetz über Wohn-Formen und Teilhabe (Das ist die Abkürzung: LWTG)

Meine Rechte. Vinzenz-Heim Aachen

Behinderten-Politisches Maßnahmen-Paket für Brandenburg

Das Positions-Papier zur Änderung der Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung in Leichter Sprache. Wer sind wir?

Bildung für alle Menschen in Werkstätten

Das Integrations-Amt stellt sich vor

1. Woran hat die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen in den letzten 3 Jahren gearbeitet? 2. Was steht im Aktions-Plan für Dresden?

Alle - gemeinsam und dabei

Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes INKLUSIVES MARTINSVIERTEL

Betreuungs-Vertrag. für das ambulant Betreute Wohnen für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Erklärung in Leichter Sprache

Aktions-Plan der Landes-Regierung

R i c h t l i n i e für den Beirat der Menschen mit Behinderung

Positions-Papier vom Verein. Werkstatt-Räte Deutschland. Frauen-Beauftragte in Werkstätten für behinderte Menschen

Wohngemeinschaft für Jung und Alt Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung wohnen zusammen

Inklusion. Daran wollen wir in Bethel von 2014 bis 2017 arbeiten. v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Vorstand. Leicht Verstehen.

Das Leitbild vom Verein WIR

WAHL-PROGRAMM FÜR DEN BEZIRKS-TAG OBERBAYERN IN LEICHTER SPRACHE

Was ist eigentlich Inklusion?

1. GLL ist Träger der WG und der Satelliten-Apartments

caritas Unser Leitbild

Wir stellen uns vor

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Wohn-Projekt Domagk-Park. Konzeption. Allgemeines

Leitbild der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück. Leitbild

zum Antrag auf Geld aus dem Hamburger Selbsthilfe-Gruppen-Topf

Leicht MENSCHEN MIT BEHINDERUNG? Was soll Niedersachsen machen für. In diesem Heft stehen die Ideen von der Fach-Gruppe Inklusion in Leichter Sprache

Der Oö. Monitoring-Ausschuss

Ak ons-plan Inklusion für den Landkreis Augsburg

Das. Landes-Gleich-Berechtigungs-Gesetz. von Berlin.

Leit-Faden Beteiligung verändert. Leichte Sprache. Dr. Katrin Grüber Claudia Niehoff IMEW

Pluspunkte St. Georg. Kontakt- und Beratungsangebot für Menschen im Kreis Siegen-Wittgenstein

Die Prüf-Gruppe für leichte Sprache

LEP LANDESETAPPENPLAN

Prüfen Sie Ihre Stadt

In Leichter Sprache. Inklusion heißt: Alle Menschen gehören dazu und können mitmachen. Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung.

Teil haben. Teil sein. mit Bildern. BruderhausDiakonie. Leitbild der. Leichte Sprache. Leitbild BruderhausDiakonie.

bericht Forschungs Evaluation des Behindertengleichstellungsgesetzes Abschlussbericht Sozialforschung ISSN

teilhabe jetzt O ffene B ehinderten A rbeit Programm März bis Juni 2017 in den Landkreisen Ebersberg und Erding

Übergang WfbM allgemeiner Arbeits-Markt

Was wir gut und wichtig finden

Eine Schule für alle Kinder Wie können alle Kinder und Jugendlichen gut gemeinsam lernen? In diesem Heft steht, was das Land Brandenburg dafür macht.

Das Leitbild der Lebenshilfe Steiermark. leicht zu lesen und leicht zu verstehen

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau

Menschen mit Behinderungen haben Rechte. Es reicht nicht, wenn die Rechte auf dem Papier stehen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen die

Jahresbericht. Sozial-Bericht Zusammen-Fassung in leichter Sprache. Sozial

Aktions-Plan der gesetzlichen Unfall-Versicherung

Teilhabe am. Arbeitsleben. So soll Unterstützung sein: Jeder soll selbst entscheiden können, was und wo er arbeiten möchte.

Das ist der Kirchen-Tag Infos in Leichter Sprache

Konzept Wohnverbund Annagarten in leicht verständlicher Sprache

Umwelt-Schutz der stiftung sankt franziskus heiligenbronn

Individuelle Bedarfsabklärung für Menschen mit Behinderung

Zukunftsgespräche WOHNEN, ein Kongress der Caritas für Menschen mit Behinderungen LEICHT VERSTÄNDLICH

Bonner Erklärung zur inklusiven Bildung in Deutschland

Geschäfts-Ordnung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache -

Mut zur Inklusion machen!

Das Wibs Kursheft. Das Kursheft ist in Leichter Sprache.

Leichte Sprache Das Bundes-Teilhabe-Gesetz und das 3. Pflege-Stärkungs-Gesetz

Johannes-Diakonie Mosbach

POSITIONSPAPIER zum Handlungsfeld Schulbegleitung in Thüringen.

Wohnen und Beratung. Ambulante Dienste. für Menschen mit Behinderung

Landes-Aktions-Plan für Rheinland-Pfalz

Inklusion Aufgabe der Kirche

Zukunft der WfbM Positionspapier des Fachausschusses IV

Wohnen. für Menschen mit Behinderung

Die Erstellung von Aktions-Plänen Der Weg ist das Ziel. Dr. Katrin Grüber Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft

Aktions-Plan Inklusion der Stadt Trier TRIER WIRD. Ein Plan für die Rechte von Menschen mit Behinderung. in Leichter Sprache.

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Herausforderungen an Unterstützung für Menschen mit Behinderungen

Arbeiten bei der Lebenshilfe Wien

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Kriterienhandblatt In leichter Sprache

Nicht über uns ohne uns

Parlamentarischer Abend 2016 der Bundesvereinigung Lebenshilfe

Entwurf für eine Muster-Dienst-Vereinbarung

Mut zur Inklusion machen!

Lebenshilfe für Menschen mit Beeinträchtigung Berliner Rat Jahres-Bericht 2015

Aktionsplan der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Baden-Württemberg. in Leichter Sprache

Transkript:

So will ich leben! Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung Unterstützung und Begleitung für Menschen mit Behinderung

So will ich leben! So heißt der Aktionsplan der Hesterberg & Stadtfeld ggmbh Die Hesterberg und Stadtfeld ggmbh wird im Text H&S abgekürzt. Dieses Zeichen & bedeutet und. Wir lesen also Hesterberg und Stadtfeld, wenn H&S da steht. Inhalt Wer ist die H&S? Warum gibt es den Aktionsplan: So will ich leben! Um welche Rechte geht es? Was können wir von der H&S für mehr Selbst-Bestimmung und Teilhabe tun? Wir brauchen einen Plan Wer hilft bei diesem Plan? Handlungs-Feld 1: So will ich mitreden! Ziel 1 Ziel 2 Ziel 3 Handlungs-Feld 2: So will ich wohnen! Ziel 1 Ziel 2 Handlungs-Feld 3: So will ich meine Freizeit verbringen! Ziel 1 Ziel 2 Ziel 3 Ziel 4 Handlungs-Feld 4: So will ich arbeiten! Ziel 1 Ziel 2 Ziel 3 Ziel 4 Wie geht es mit dem Aktionsplan weiter? Seite 4 4 5 5 6 7 8 10 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 21 22 2 3

Wer ist die H&S? Die H&S hat in Schleswig und in Eckernförde Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Diese Menschen haben seelische oder geistige Behinderungen oder sie sind suchtkrank. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der H&S sind gut ausgebildet. Sie betreuen 360 Menschen in Wohnstätten. Tages-Förderstätten. und ambulanter Betreuung. Die H&S gehört zur Diakonie Kropp. In der Diakonie sagen wir: Es ist gut, an Gott zu glauben. Jesus Christus hat unserer Welt die Liebe Gottes gezeigt. Jeder Mensch ist wertvoll. Jeder Mensch hat eine Würde, die er nicht verlieren kann. Jeder Mensch ist stark und kann anderen etwas geben. Jeder Mensch braucht Hilfe und darf sie annehmen. Warum gibt es den Aktionsplan: So will ich leben! Wir von der H&S wollen, dass die Menschen, die von uns betreut werden, ihre Rechte wahrnehmen können. Um welche Rechte geht es? Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Zum Beispiel darf jeder seine Meinung sagen oder selbst entscheiden, wie er leben möchte. Das sind die Menschen-Rechte. Diese Rechte stehen in einem Vertrag, den fast alle Länder der Erde unterschrieben haben. Menschen mit Behinderungen können ihre Rechte aber oft nicht allein wahrnehmen. Deshalb haben die Länder besondere Rechte für Menschen mit Behinderungen vereinbart. Dazu gehört das Recht, am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen. Oder das Recht, über sein Leben selbst zu bestimmen. Was können wir von der H&S für mehr Selbst-Bestimmung und Teilhabe tun? Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, sollen so weit wie möglich selbst über ihr Leben entscheiden. Wir wollen, dass sie am Leben in der Gesellschaft teilhaben. Der Vorstand der Diakonie Kropp und die Leitung der H&S möchten von Ihnen wissen, Wo Sie mehr selbst entscheiden möchten. Wer Sie auf dem Weg zu mehr Selbst-Bestimmung begleiten kann. Wie Sie Angebote besser nutzen können. Wann Sie bestimmte Ziele erreichen wollen. 4 5

Wir brauchen einen Plan Wir haben mit Ihnen gemeinsam geplant, in welchen Bereichen Sie mehr mit bestimmen und mit arbeiten wollen. In diesen Bereichen wollen wir mehr erreichen: So will ich mitreden! So will ich wohnen! So will ich meine Freizeit verbringen! So will ich arbeiten! Wir haben für jeden Bereich gemeinsam festgelegt, Das sind die Ziele. Was wir erreichen wollen. Das sind die Maßnahmen. Was wir konkret tun müssen. Wie lange wir für die einzelnen Maßnahmen brauchen. Wer hilft bei diesem Plan? Es haben sich mehrere Gruppen gebildet. Die eine Gruppe heißt Steuerungs-Gruppe. Da besprechen wir, wie es mit dem Aktions-Plan klappt. In der Steuerungs-Gruppe sind Ein Mitglied der Geschäfts-Führung. Ein Mitglied vom Vorstand. Vertreter der Bewohner-Beiräte. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der H&S. Die Steuerungs-Gruppe informiert auch alle Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, wenn es etwas Neues vom Aktions-Plan gibt. Die anderen Gruppen sind die Arbeits-Gruppen. Für jedes Handlungs-Feld gibt es eine Arbeits-Gruppe. Die Arbeits-Gruppen sorgen dafür, dass die geplanten Maßnahmen durchgeführt werden. Die Bereiche heißen in diesem Plan Handlungs-Felder, weil wir hier handeln wollen. Der Plan ist fertig. Wir können ihn nun Schritt für Schritt umsetzen. Diesen Plan haben wir Aktions-Plan genannt. Aktion bedeutet aktiv werden oder handeln. In diesem Aktions-Plan steht also, wo wir handeln und etwas verbessern wollen. 6 7

Handlungsfeld 1: So will ich mitreden! Ziel 1: Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, können zu allem, was die H&S betrifft, ihre Meinung sagen. Zum Beispiel, wenn die H&S Ein neues Haus bauen oder eines umbauen will. Ein neues Angebot anbieten möchte. Neue Mitarbeiter einstellt. Jeder soll in der H&S seine Meinung sagen können. Was im Einzelnen getan wird, nennt die H&S eine Maßnahme. In jedem Haus der H&S wählen die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, einen Beirat. Manche Menschen können nicht selbst wählen. Die Heimaufsicht setzt dann eine Fürsprecherin oder einen Fürsprecher ein, die oder der für diese Menschen spricht. Das können Angehörige oder Betreuerinnen oder Betreuer sein. Im Jahr 2016 wurden schon Beiräte gewählt. Im Jahr 2017 werden auch Beiräte gewählt. Die Geschäfts-Führung bestimmt, bei welchen Themen die Menschen, die in der H&S leben und arbeiten, nur beteiligt werden können. Und bei welchen Themen sie mitbestimmen können. Die Menschen in den Beiräten sollen gut begleitet werden. Deshalb will die Geschäfts-Führung die Beiräte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Beirat unterstützen, fortbilden. Sie sollen die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, in Mit-Bestimmung und Teilhabe stärken. Sie lernen zum Beispiel etwas über: Die Rechte eines Bewohner-Beirats und wie man seine Meinung verständlich äußern kann. Die Fort-Bildungen beginnen im Jahr 2017. Die Beiräte lernen die Ansprech-Partnerinnen und Ansprech-Partner für die Bereiche Wohnen und Arbeit und Freizeit kennen. Maßnahme 4: Einmal im halben Jahr treffen sich: Die Vorsitzenden der Beiräte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Beirat unterstützen. Die Für-Sprecherinnen und Für-Sprecher. Die Geschäfts-Führung. In diesen Treffen berichtet die Geschäfts-Führung über alles Wichtige, das in der H&S geschieht. Die Für-Sprecherinnen und Für-Sprecher und die Vorsitzenden der Beiräte können zu allem ihre Meinung sagen. Sie können Fragen stellen. Und sie können Vorschläge machen. Das erste Treffen findet im Jahr 2017 statt. 8 9

Maßnahme 5: Die Geschäfts-Führung möchte, dass die Beiräte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Rechte für Menschen mit Behinderungen kennen. Diese Rechte stehen in einem Vertrag, den fast alle Länder der Erde unterschrieben haben. Dort steht zum Beispiel, Dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Rechte haben wie Menschen ohne Behinderungen. Dass Menschen mit Behinderungen bestimmen können, wo und wie sie leben und arbeiten wollen. Die Geschäftsführung bietet deshalb für Beiräte und Mitarbeitende Veranstaltungen an. Dort lernen sie zum Beispiel: Welche Rechte Menschen mit Behinderungen haben und Wie die Menschen, die in der H&S leben und arbeiten, mehr selbst in ihrem Leben entscheiden können. Diese Veranstaltungen beginnen im Jahr 2017. Ziel 2: Alle Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, können regelmäßig sagen, Wie zufrieden sie mit den Angeboten sind und wie zufrieden sie mit der Arbeit der H&S sind. Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, gründen eine Arbeits- Gruppe zum Thema Zufriedenheit. Die Arbeits-Gruppe will verschiedene Frage-Bögen entwickeln. Sie möchte von den Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten wissen, wie zufrieden sie zum Beispiel sind: Mit dem Wohnen. Mit dem Essen. Mit den Freizeit-Angeboten. Mit den Arbeits-Angeboten. Mit der Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Arbeits-Gruppe kann sich für die Befragung Fach-Leute dazu holen. Die Arbeits-Gruppe möchte von allen Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, die Meinung hören. Menschen, die ihre Meinung nicht selber gut sagen können, bekommen Hilfe. Zum Beispiel können sie Bilder benutzen. Oder die Arbeits-Gruppe befragt ihre Für-Sprecherinnen oder Für-Sprecher. Es werden für jedes Haus Verhaltensregeln aufgeschrieben. Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten und ihre Für-Sprecherinnen und Fürsprecher, die Beiräte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fragen sich: Worauf kommt es im täglichen Zusammen-Leben an? Dann legen sie die Regeln gemeinsam fest. Zum Beispiel besprechen sie die Fragen: Wie wollen Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, einander ansprechen? Also mit Sie oder mit Du. Welche Regeln verbessern das Zusammen-Leben? Diese Maßnahmen beginnen im Jahr 2018. 10 11

Ziel 3: Alle Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, sollen zum Beispiel gut verstehen können, Was geplant ist. Was beschlossen wurde. Welche Angebote es gibt. Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, gründen eine Arbeits-Gruppe zum Thema Leichte Sprache. Sie wird bei Bedarf Fach-Leute dazu einladen. Gemeinsam wird überlegt, Wo Leichte Sprache wichtig ist. Was in Leichter Sprache angeboten werden soll. Zum Beispiel Informations-Hefte, Freizeit-Angebote und Essens-Pläne. Die Mitglieder der Arbeits-Gruppe für Leichte Sprache informieren sich, wo es Angebote zum Thema Leichte Sprache gibt. Sie sagen der Geschäfts-Führung, welche Mitglieder der Arbeits- Gruppe mehr über Leichte Sprache erfahren möchten. Die Arbeits-Gruppe Leichte Sprache informiert sich, welche Technik es gibt, die hilft, Informationen in Leichter Sprache weiter zu geben. Zum Beispiel ein Programm im Computer, das den Text vorliest. Die Arbeits-Gruppe schlägt der Geschäfts-Führung Geräte vor, die den Menschen, die in der H&S leben und arbeiten, helfen. Die Maßnahmen zur Leichten Sprache beginnen im Jahr 2017. Handlungs-Feld 2: So will ich wohnen! Zum Beispiel: Die Geschäfts-Leitung der H&S plant eine neue Wohn-Stätte oder eine neue Wohnform. Sie möchte, dass die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, bei der Planung dabei sind. Ziel 1: Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, gestalten neue Wohnformen mit. Dazu zählen zum Beispiel eine Wohn-Gemeinschaft oder kleinere Wohn-Gruppen. Wie können sie neue Wohnformen kennen lernen? Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, bilden eine Arbeits-Gruppe zum Thema Wohnen. Die Arbeits-Gruppe hat diese Aufgaben: Sie stellt den Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, die Maßnahme mit dem Namen Neue Wohnformen vor. Sie kann Fach-Leute einladen. Diese berichten dann, wie man anders wohnen kann. Dann können die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, sich besser eine Meinung bilden, ob ihnen die Gestaltung der Räume oder die Wohnform gefallen wird. Die Arbeits-Gruppe beginnt im Jahr 2017. Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, besichtigen neue Wohnformen. Zum Beispiel besuchen sie andere Einrichtungen. Diese Maßnahme beginnt auch im Jahr 2017. 12 13

Ziel 2: Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, entscheiden mit darüber, wo sie wohnen. Die Arbeits-Gruppe So will ich wohnen will die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten informieren, wie sie in der H&S wohnen können. Zum Beispiel darüber: Welche verschiedenen Wohnformen gibt es bei der H&S? und welche Unterstützungs-Angebote gibt es in den einzelnen Wohnformen? Zum Beispiel könnte die Arbeits-Gruppe dazu ein Informations-Heft herausgeben. Dieselbe Arbeits-Gruppe entwickelt eine Wohn-Börse. Eine Börse ist ein Markt. Alle Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, können dann sehen, wo ein Wohn-Angebot frei ist. Die Arbeitsgruppe überlegt sich Fragen für einen Fragebogen. Sie fragt die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, mit dem Fragebogen, in welchem Wohn-Angebot sie wohnen möchten. Maßnahme 4: Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, überlegen sich, wie sie neue Wohnangebote kennen lernen und ausprobieren können. Danach können sie sich besser für die passende Wohnform entscheiden. Diese Maßnahmen beginnen im Jahr 2017. Handlungsfeld 3: So will ich meine Freizeit verbringen! Ziel 1: Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, entscheiden gemeinsam, welche Freizeit-Angebote es geben soll. Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, gründen eine Arbeits-Gruppe zum Thema Freizeit. Die Arbeits-Gruppe überlegt, welche Freizeit-Angebote es in der H&S geben soll. Die Arbeits-Gruppe kann Fach-Leute dazu einladen. Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, können anderen selbst ein Freizeit-Angebot machen. Zum Beispiel könnte jemand, der gut singen kann, eine Gesangs-Gruppe gründen. Die Arbeits-Gruppe Freizeit will Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, dabei unterstützen. Die Arbeits-Gruppe fragt die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, welche Freizeit-Angebote sie sich wünschen. Dazu wird es einen Fragebogen geben. Die Arbeits-Gruppe entscheidet, welche Freizeit-Angebote allen Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, gemacht werden. Die Entwicklung der Freizeit-Angebote beginnt im Jahr 2017. 14 15

Ziel 2: Es gibt gemeinsame Freizeit-Angebote für Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, und Menschen, die nicht bei der H&S leben und arbeiten. Die Arbeits-Gruppe Freizeit besucht in Schleswig und Eckernförde Vereine und andere Anbieter von Freizeit-Angeboten. Zum Beispiel könnten sie den Sport-Verein oder den Angel-Verein oder das Tierheim besuchen. Dort fragt die Arbeits-Gruppe nach Angeboten, an denen die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, teilnehmen können. Die Arbeits-Gruppe Freizeit und die Geschäfts-Führung bieten Vereinen und anderen Anbietern Fort-Bildungen an. Das Thema: Was ist wichtig für das Zusammen-Leben von Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten und den Menschen, die nicht dort leben und arbeiten? Die Arbeits-Gruppe und die Geschäfts-Führung wollen zum Beispiel darüber berichten, Welche Formen von Behinderung es gibt. Welche Unterstützung die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, brauchen, damit sie an gemeinsamen Angeboten teilnehmen können. Wie es gelingen kann, dass sich Mitglieder des Vereins und die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, gut verständigen und verstehen können. Ziel 3: Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, entscheiden selbst, an welchen Freizeit-Angeboten sie teilnehmen möchten. Was kann ihnen dabei helfen? Die Arbeits-Gruppe Freizeit entwickelt ein Heft, in dem die Freizeit-Angebote stehen. Dieses Heft soll in Alltags-Sprache und in leichter Sprache gedruckt werden. So können sich alle Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, über die Freizeit-Angebote informieren. Und wer gut informiert ist, der kann sich selbst für ein Freizeit-Angebot entscheiden. Zum Beispiel ob er An Ausflügen teilnehmen will oder gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung Sport treiben möchte. Diese Maßnahmen beginnen im Jahr 2017. 16 17

Ziel 4: Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, haben auch in der Freizeit-Gestaltung besondere Bedürfnisse. Die Arbeits-Gruppe Freizeit überlegt, was nötig ist, damit Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, an den Freizeit-Angeboten teilnehmen können. Zum Beispiel organisiert die Arbeits-Gruppe ein passendes Fahrzeug, damit eine Gruppe zu einer Sport-Veranstaltung fahren kann. Die Arbeitsgruppe Freizeit lädt Personen aus Schleswig, Eckernförde und Umgebung ein, damit sie den Menschen helfen, die bei der H&S leben und arbeiten. Diese Personen helfen ehren-amtlich. Das bedeutet, dass diese Personen freiwillig und ohne Bezahlung helfen. Diese Personen können die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, zum Beispiel besuchen oder auf Ausflügen, Sport-Veranstaltungen oder Spazier-Gängen begleiten. Die Arbeits-Gruppe Freizeit plant für diese ehren-amtlichen Begleiterinnen und Begleiter Fortbildungen. Das Thema: Was ist wichtig für das Zusammen-Leben von Menschen, die in der H&S leben und arbeiten, und Menschen, die nicht bei der H&S leben und arbeiten? Sie wollen zum Beispiel darüber berichten, Welche Formen der Behinderung es gibt. Was die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, benötigen, damit sie an den Freizeit-Angeboten teilnehmen können. Wie die ehren-amtlichen Personen und die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, einander verstehen können. Diese Maßnahmen beginnen im Jahr 2017. Handlungsfeld 4: So will ich arbeiten! Ziel 1: Die H&S entwickelt für die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, neue Arbeits-Angebote. In diesen Arbeits-Angeboten werden Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, mit Menschen zusammen arbeiten, die nicht in der H&S leben und arbeiten. Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, gründen eine Arbeits-Gruppe zum Thema Arbeit. Sie überlegt, wie sie die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, fragen kann, welche Arbeit sie gern machen wollen. Wenn die Arbeits-Gruppe dabei Hilfe benötigt, werden Fach-Leute ihnen helfen. Die Arbeits-Gruppe und die Geschäfts-Leitung überlegen gemeinsam, welche neuen Arbeits-Angebote die H&S in Schleswig und in Eckernförde schaffen kann. Sie suchen Arbeits-Angebote, in denen Menschen, die in der H&S wohnen und arbeiten, mit Menschen zusammen arbeiten, die nicht bei der H&S leben und arbeiten. Das könnte zum Beispiel in einem Café in der Fuß-Gänger-Zone in Schleswig sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, damit sie ein passendes Arbeits-Angebot finden. So ist es für sie leichter, sich für das richtige Angebot zu entscheiden. Diese Maßnahmen beginnen im Jahr 2017. 18 19

Ziel 2: Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, können auch in einer normalen Firma arbeiten. Einige Firmen in Schleswig und in Eckernförde beschäftigen Menschen mit Behinderung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fragen dort nach Arbeits-Plätzen für die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten. Die Arbeitsgruppe Arbeit macht diese Arbeits-Angebote bekannt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten den Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, Arbeits-Gruppen an. Hier lernen sie Dinge für den ersten Arbeitsmarkt. Zum Beispiel lernt eine Gruppe, wie man am Computer arbeitet. Maßnahme 4: Wenn Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, ein Arbeits-Angebot gut finden, können sie es ausprobieren. Maßnahme 5: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten. So können sie sich leichter für eine passende Arbeit entscheiden. Diese Maßnahmen beginnen im Jahr 2018. Ziel 3: Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, vertreten ihre Interessen selbst. Die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, wählen einen gemeinsamen Beirat für Arbeit. Dieser Beirat hat die Aufgabe, die Interessen aller Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, zu vertreten. Zum Beispiel wenn es auf dem Arbeitsplatz zu laut ist oder die Arbeit zu schwer ist. Der Beirat soll 2018 gegründet werden. Ziel 4: Es wird eine Arbeits-Stellen-Börse eingerichtet. Das ist ein Markt für Arbeits-Angebote für die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten. Die Arbeits-Gruppe Arbeit richtet eine Arbeits-Stellen-Börse ein. Hier können die Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, nachschauen, wo ein Arbeits-Angebot frei ist. Oder sie können mit jemandem die Arbeit tauschen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren die Stellen-Börse, wenn es freie Arbeits-Angebote bei der H&S oder bei Firmen gibt. Die Arbeitsgruppe Arbeit überlegt, wie Menschen, die in der H&S leben und arbeiten, von den Arbeits-Angeboten in der Arbeits-Stellen-Börse erfahren. Diese Maßnahmen beginnen im Jahr 2018. 20 21

Wie geht es mit dem Aktionsplan weiter? Auf dem Sommer-Fest der H&S im Sommer 2017 wird der Aktions-Plan allen vorgestellt. Danach wird 4 Jahre lang jedes Jahr ein Fest veranstaltet. Dieses Fest wird Aktions-Plan-Fest heißen. Das erste Fest ist im Sommer 2018. Die H&S lädt alle Menschen, die bei der H&S leben und arbeiten, ein. Bei dem Fest gibt es Essen und Trinken und es werden Aktionen angeboten. Dann berichtet die Steuerungs-Gruppe über den Aktions-Plan: Welche Maßnahmen durchgeführt worden sind. Was gut geklappt hat und was nicht so gut geklappt hat. Ob es neue Maßnahmen gibt. Welche Ziele bereits erreicht wurden. Ob neue Ziele hinzukommen sollen. Über dieses Heft Dieses Heft wird herausgegeben von: Hesterberg und Stadtfeld ggmbh Am Damm 2 24837 Schleswig Telefon 04621/ 53 00-100 Fax 04621/ 53 00-120 info@hesterberg-stadtfeld.de www.hesterberg-stadtfeld.de Redaktion: Ralf Christiansen, Jörn Engler, Piet Lassen, Burkhard Nitsch, Sina Schade und Jens-Peter Schau Gestaltung und Layout: Statz Design Bildnachweis / Fotos: Hesterberg & Stadtfeld Fotolia Shutterstock Druck: NNDruck GmbH Kiel 22 23

Es ist normal, verschieden zu sein. Unterstützung und Begleitung für Menschen mit Behinderung Die Hesterberg & Stadtfeld ggmbh ist eine Gesellschaft im