Jahresbericht Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. der Universität zu Köln

Ähnliche Dokumente
Jahresbericht Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. der Universität zu Köln. (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Jahresbericht 2008 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Jahresbericht 2009 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Jahresbericht 2007 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Inhalt. Allgemeiner Teil. 3 Radiopharmazeutische Chemie. 1 Prinzipien der Nuklearmedizin. 2 Physikalische Grundlagen

Logbuch. für das PJ-Tertial. in der. Nuklearmedizin

Nuklearmedizin. Basiswissen und klinische Anwendung. (D Schattauer Stuttgart. H. Schicha und 0. Schober. Unter Mitarbeit von

21. Gebiet Nuklearmedizin

278 / 530. B- Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten/Fachabteilungen. Abteilung Nuklearmedizin. B-26.1 Allgemeine Angaben

Information zur Abbildung der Radioiodtherapie und anderer Therapien mit Radionukliden im G-DRG-System 2006

Anlage A. Ausbildung der Fachkräfte und erforderliche Nachweise

Nebenschilddrüse / Nebenniere

Klinik für Nuklearmedizin Direktor: Prof. Dr. M. Luster. Weiterbildungscurriculum. (Weiterbildung zur Ärztin / zum Arzt für Nuklearmedizin)

2. Onkologisches Kolloquium - CCCU. Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulenmetastasen. Nuklearmedizinische Methoden

Anlage B 5. 5 SSK-Empfehlungen

PET/MR. Terminvergabe: (030) Funktionsweise Anwendung. Diagnostisch Therapeutisches Zentrum am Frankfurter Tor (DTZ)

Übersicht über die zu erwerbenden Fachkunden aus der Richtlinie zur StrlSchV:

B NAME DER ORGANISATIONSEINHEIT / FACHABTEILUNG B-15.1

gemäß der Vereinbarung zur Strahlendiagnostik und -therapie vom 10. Februar 1993 in der Fassung vom 01. Januar 2015

Strahlenschutzausbildung

Inhaltsverzeichnis. CME-Beiträge

Nuklearmedizin Basiswissen und klinische Anwendung

Gemeinsam gegen den Krebs. Gemeinsam für das Leben. Informationen zum CIO Köln Bonn für Patienten und Interessierte

Nuklearmedizin. Was ist Nuklearmedizin?

Nuklearmedizin - Molekulare Bildgebung -

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin

Brachytherapie. Terminvergabe: (030) Funktionsweise Anwendung. Diagnostisch Therapeutisches Zentrum am Frankfurter Tor (DTZ)

auf Genehmigung zur Durchführung von Leistungen der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung

PET/CT. Tumorspezifische molekulare Bildgebung für eine individualisierte Krebstherapie. Funktionsweise Anwendungsgebiete Kostenerstattung

Wichtige Parameter von Radionukliden:

Harald Schicha Otmar Schober

Schilddrüsenerkrankungen - Radiojodtherapie, Thyreostatika. Wann ist ein Pilot tauglich?

Nuklearmedizinische Diagnostik in der Onkologie

PET- Die diagnostische Wunderwaffe?

SPECT/CT. Terminvergabe: (030) Funktionsweise Anwendung. Diagnostisch Therapeutisches Zentrum am Frankfurter Tor (DTZ)

Anlage B 10. Erläuterungen zu Begriffen und Abkürzungen

Erhebungsbogen zum Antrag auf Erteilung einer Weiterbildungsbefugnis im Gebiet. Nuklearmedizin

1. Durchführung regelmäßiger Sprechstunden für die genannten Organbereiche.

Leitfaden. zur Handhabung der diagnostischen Referenzwerte in der Nuklearmedizin. 6. Mai 2015

29. Gebiet Radiologie

Radioiodtest I-131. Arbeitsanweisung zur Durchführung eines prätherapeutischen Radioiodtestes und der therapeutischen Herddosisbestimmung.

Merkblatt L Diagnostische Referenzwerte (DRW) für nuklearmedizinische Untersuchungen

Antrag. Antragsteller (bei angestelltem Arzt ist dies der Arbeitgeber, bei einem im MVZ tätigen Arzt der MVZ-Vertretungsberechtigte)

Anlage B 10. Erläuterungen zu Begriffen und Abkürzungen. Abnahme- und Konstanzprüfungen

Einsatz von radioaktiver Strahlung in der Nuklearmedizin

Historische Entwicklung der Betreuung von Patienten mit

Nuklearmedizin. Einführung, konventionelle Diagnostik, SPECT. Klinik für Nuklearmedizin München LMU

Anlage 1 Strahlenschutzausbildung

Novellierung der Strahlenschutz- und Röntgenverordnung

Mammographie. Terminvergabe: (030) Funktionsweise Anwendung. Diagnostisch Therapeutisches Zentrum am Frankfurter Tor (DTZ)

QUALITÄTSBERICHT 2011 UNIVERSITÄTSKLINIKUM ULM

Allgemeine Angaben der Klinik für Nuklearmedizin

Vorlesung Nuklearmedizin. Schilddrüse Diagnostik und Therapie

Prostatakrebs. Terminvergabe: (030) Diagnostik Therapie. Diagnostisch Therapeutisches Zentrum am Frankfurter Tor (DTZ)

SCHILDDRÜSEN- ZENTRUM

Fachhandbuch für Q11 - Bildgebende Verfahren 1 (6. FS)

Bildgebung neuroendokiner. Tumoren

Fachhandbuch für Q11 - Bildgebende Verfahren 1 (6. FS)

Block Bewegungsapparat. Nuklearmedizinische Vorlesung. Bewegungsapparat 1. Dr. Peter Kies

G. Mödder Erkrankungen der Schilddrüse

Herzszintigraphie Abu-Shamalah, Herms, Rhenius

Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien

Nuklearmedizinische Diagnostik und Verlaufskontrolle mittels SPECT unter Einsatz von 99mTc-EDDA/HYNIC-TOC

RASTERZEUGNIS NUKLEARMEDIZIN

Anwendung der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) als effizientes, dosissparendes Diagnoseverfahren

Nuklearmedizin 1. MeCuM Modul-1 Vorlesung. Einführung konventionelle Diagnostik SPECT und SPECT/CT Strahlenexposition

Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

Iod-Uptake: Was bedeutet das?

Aufgaben der MTRA bei der Planung und Durchführung einer SIRT

12. Radiologisch- Internistisches Forum Bildgebung bei rheumatologischen Fragestellungen Was hat sich geändert? Szintigraphie.

Kooperationsvertrag. Zwischen dem Lungenkrebszentrum (Name) und (Name des Kooperationspartners für RADIOLOGIE)

Wissenschaftliches Programm

Orientierungshilfe für bildgebende Untersuchungen

51. Jahrestagung der Dt. Ges. für f r Nuklearmedizin Bremen m-MIBI-SPECT bei hypofunktionellen Schilddrüsenknoten

Forderungen der DGHO unter Berücksichtigung der Rolle von Ethik-Kommissionen und des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) bei Klinischen Studien

Zusammenarbeit zwischen Zentren und Klinischen Krebsregistern Mecklenburg-Vorpommern

Informationen für Patienten und Interessierte

Institut für Medizinische Physik im Klinikum Nürnberg Aktualisierungskurs Modul A Strahlenschutzrechtliche Grundlagen

Pränatale Strahlenexposition aus medizinischer Indikation Dosisermittlung, Folgerungen für Arzt und Schwangere

Demenzkranke in der medizinischen Versorgung 17. FEBRUAR im BILDUNGS- ZENTRUM DES EVKK. VON 17:00 bis 19:30 UHR. Symposium

Nuklearmedizin. Kameratechnik, Skelett-, Lungenszintigrafie

Vorwort zur 7. Auflage

Diagnostik und Therapie beim Schilddrüsen-Karzinom. W. Barth, Klinikum Nürnberg-Nord

PRAKTIKA,NUKLEARMEDIZINE November 2016

Welt Lymphom Tag Seminar für Patienten und Angehörige 15. September 2007 Wien

Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin Zeitzer Strasse 20, Jena

Inhaltsverzeichnis. 1 Anatomie und Physiologie. 2 Beratung zum Krankheitsbild. Vorwort... V. Abkürzungsverzeichnis...

Hybrid-Bildgebung: Betriebsorganisation für PET/CT und PET/MR

Ausbildungsinhalte zum Sonderfach Strahlentherapie Radioonkologie. Sonderfach Grundausbildung (36 Monate)

DIAGNOSTIC CHALLENGES IN HEMATO-ONCOLOGY2016.

am EVKK Darmzentrum Köln INFORMATION FÜR PATIENTEN UND ÄRZTE UNSER SPEKTRUM UNSERE STANDARDS UNSERE ANGEBOTE HOTLINE

Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Berlin vom und Richtlinien über den Inhalt der Weiterbildung.

Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses. zur Richtlinie Ambulante Behandlung im Krankenhaus nach 116b SGB V

Rezidivdiagnostik mit multimodaler Bildgebung

Spezielle Schmerztherapie

PET-CT. beim Lungenkarzinomneue Wunderwaffe? Irene Greil Klinik und Institut für Nuklearmedizin Klinikum Nürnberg

bildgebende Verfahren Herzfunktion Druck-Transportleistung - Pumpfunktion

Nuklearmedizinische Untersuchungen im Kindesalter. dr. Erzsébet Schmidt Institut für Nuklearmedizin, Universität Pécs

Ärztliche Weiterbildung. Curriculum der Klinik für Nuklearmedizin. Facharzt/Fachärztin Nuklearmedizin

Chirurgie des follikulären Schilddrüsenkarzinoms

Transkript:

Univ.-Prof. Dr. med. A. Drzezga Direktor Uniklinik Köln Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Kerpener Straße 62 50937 Köln Oberarztsekretariat Gabriele Meyer Telefon: +49 221 478-5024 Telefax: +49 221 478-89085 Gabriele.Meyer@uk-koeln.de Köln, 7.1.2013 Jahresbericht 2012 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Univ.-Prof. Dr. med. A. Drzezga, Direktor der Klinik seit 1.10.2012)

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Im Jahr 2012 wurden die folgenden Leistungen erbracht (in Klammern die Vorjahresleistungen 2011): Nuklearmedizinische Diagnostik (incl. Schilddrüsenambulanz, Sonographie, MRT, Bodycounter) (25.255) 26426 Nuklearmedizinische Therapie (Patienten stationär und ambulant) (842) 831 Stationäre Fallzahl (837) 824 Die Leistungsdaten nuklearmedizinischer Diagnostik einschließlich Untersuchungen in der Schilddrüsenambulanz und einschließlich Untersuchungen mit nicht-ionisierenden Strahlen konnten 2012 gegenüber 2011 mit einem Plus von 5,9 % gesteigert werden. Die stationäre Fallzahl hat gegenüber dem Vorjahr um minus 1,6 % abgenommen. Hier setzt sich der Trend fort, dass die Zahl radioiodtherapiebedürftiger Schilddrüsenautonomien abnimmt und die Nachsorge bei Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen nach nationalen und internationalen Leitlinien mit einer geringeren Zahl stationärer Aufenthalte verbunden ist. Zur Kompensation wurden neue nuklearmedizinische Therapien in die Behandlungsalgorithmen der Uniklinik Köln implementiert. Nuklearmedizinische Diagnostik Die Gesamtzahl der Untersuchungen (Szintigraphien, SPECT, PET, nuklearmedizinische Funktionsuntersuchungen) einschließlich hiermit verbundener Parallel- bzw. Begleituntersuchungen ohne Anwendung ionisierender Strahlen gemäß Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin und Strahlenschutzverordnung, wie Sonographie, Kernspintomographie (nur bei eigenen Patienten), Strahlenschutzmessungen im Bodycounter sowie Patienten in der Schilddrüsenambulanz, war mit 26.426 Untersuchungen im Vergleich zum Vorjahr mit 25.255 Untersuchungen um ca. 5,9% höher. Die Gesamtzahl nuklearmedizinischer 2

Untersuchungen im engeren Sinne (Applikation offener radioaktiver Stoffe) war mit 8270 weitgehend konstant im Vergleich zum Vorjahr. Schilddrüse: Die Zahlen für klinische Untersuchungen bei Patienten der Schilddrüsenambulanz einschließlich Schilddrüsen-Sonographien und Schilddrüsen- Szintigraphien waren im Wesentlichen konstant. Bei diesen ambulanten Schilddrüsen- Untersuchungen handelt es sich überwiegend um Indikationsprüfungen zur Radioiodtherapie (Feststellung der Rechtfertigenden Indikation nach StrlSchV), der Vorbereitung der Patienten zur stationären Radioiodtherapie, der Durchführung des gesetzlich vorgeschriebenen ambulant durchzuführenden Radioiodtests zur Dosisbestimmung vor Radioiodtherapie und rechtlich vorgeschriebene Nachsorgeuntersuchungen. Zusätzlich werden gesetzlich versicherte ambulante Schilddrüsenpatienten im MVZ Nuklearmedizin behandelt bzw. weiterbehandelt. Hiermit lässt sich auch der Anstieg der Patienten in der Schilddrüsen-Ambulanz erklären. Unter der Vielzahl an Organszintigraphien fanden sich im Jahresvergleich überwiegend statistische Schwankungen ohne Signifikanz. Ein leichter Anstieg war bei der Skelettszintigraphie zu verzeichnen ebenso wie bei den Wächterlymphknoten- Szintigraphien, v.a. bei der Indikation Mammakarzinom. Auch bei den PET-CT-Untersuchungen war ein Zuwachs zu verzeichnen. Hier machen sich vor allem innovative Radiopharmaka wie C-11-Methionin in der Neuroonkologie und Ga-68-DOTATATE bei den neuroendokrinen Tumoren bemerkbar. Letztgenanntes Radiopharmakon wurde gemäß 13 Abs. 2b AMG hergestellt. Die Zahlen für die Kernspintomographie und für den Bodycounter waren im Wesentlichen konstant. Nachdem Ende Juni 2010 der alte PET-Scanner durch ein modernes integriertes PET- CT-Gerät ersetzt wurde, konnte damit im Jahr 2012 ein weiterer Anstieg der Leistungszahlen realisiert werden. Im zweiten Jahr neu in das diagnostische Programm aufgenommen war die C-11-Methionin-PET-CT-Untersuchung bei Patienten mit Hirntumoren (in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Neurologische Forschung, 3

Prof. Dr. B. Neumaier), die Ga-68-DOTATATE PET-CT bei neuroendokrinen Tumoren, die C-11 Cholin PET-CT beim Prostatakarzinom sowie die therapeutische Anwendung von P-32-Kolloid bei Patienten mit zystischen Hirntumoren / Kraniopharyngeomen in der Klinik für Stereotaxie (Frau Prof. Dr. Visser-Vandewalle) sowie die Peptidrezeptor- Radiotherapie mit Lu-177-DOTATATE auf der nuklearmedizinischen Therapiestation. Letztgenannte Therapien wurden gemäß 13 Abs. 2b AMG realisiert. Neu ist seit dem 1. Oktober 2012 die Selektive Interne Radiotherapie inoperabler primärer oder sekundärer Lebertumoren, mit der in 2012 neun Patienten behandelt wurden Stationäre Patienten Die stationäre Fallzahl war in 2012 mit 824 Patienten im Vergleich zum Vorjahr mit 837 Patienten fast konstant (minus 1,6 %) und der Abwärtstrend des Vorjahres konnte gestoppt werden. Dies entspricht einem deutschlandweiten Trend. Nach weitgehender Beseitigung des Iodmangels nimmt generell die Häufigkeit behandlungsbedürftiger Schilddrüsenautonomien ab. Leicht ansteigend war die Zuweisung von Patienten mit Schilddrüsenkarzinom zur erstmaligen Radioiodtherapie. Bei dieser Krankheitsentität haben sich nach internationalen Empfehlungen die Behandlungskonzepte vereinfacht, so dass die meisten Patienten nach einem zweimaligen stationären Aufenthalt ambulant betreut werden. Es ist das Ziel einer universitären Nuklearmedizin das gesamte Spektrum komplexer Radionuklidtherapien bei onkologischen Erkrankungen anbieten zu können. Durch die Einführung der Peptidrezeptor-Radiotherapie (PRRT) mit Lu-177-DOTATATE im Juni 2011 konnte bereits im 2. Jahr nach der Therapieeinführung eine deutliche Steigerung der Fallzahl realisiert werden: im Jahr 2011 wurden 11 PRRT und im Jahr 2012 45 PRRT durchgeführt (plus 450%). Neu ist in enger Kooperation mit dem Institut für Radiologie seit dem 1.10.2012 die selektive interne Radiotherapie (SIRT). Neun Patienten wurden an inoperablen primären oder sekundären Lebertumoren damit in 2012 behandelt. Acht Patienten wurden wegen eines metastasierten Phäochromozytoms oder Neuroblastoms mit I-131-mIBG behandelt. Dies ist zwar absolut nur eine geringe Zahl von Patienten, damit gehört Köln aber zu den nationalen 4

und international führenden Zentren für diese Therapie, die in enger Kooperation mit der Kinderonkologie (Prof. Dr. Berthold) angeboten wird. Der überwiegende Teil der stationären Therapien betraf mit 92% die Radioiodtherapie mit I-131, wobei von den 749 Radioiodtherapie-Patienten 72% der so Behandelten eine benigne Schilddrüsenerkrankung (Vorjahr 76%) und 28% der Behandelten ein differenziertes Schilddrüsenkarzinom (Vorjahr 24%) aufwiesen. Die genauen Behandlungsdiagnosen waren eine uni- oder bifokale Autonomie bei 93 Patienten (Vorjahr 96 Patienten), eine multifokal/disseminierte Schilddrüsenautonomie bei 170 Patienten (Vorjahr 228 Patienten), eine großvolumige Struma in Euthyreose bzw. Rezidivstruma bei 121 Patienten (Vorjahr 102 Patienten), ein Morbus Basedow bei 154 Patienten (Vorjahr 174 Patienten) und ein differenziertes Schilddrüsenkarzinom bei 211 Patienten (Vorjahr 191 Patienten). Unter den 211 Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen handelte es sich in 93 Fällen um Ersttherapien (Vorjahr 82 Patienten). Bei erstmaliger Radioiodtherapie wegen Schilddrüsenkarzinom erhalten die betroffenen Patienten ein Beratungsgespräch mit dem Sozialdienst (z.b. Antrag auf Schwerbehinderung). Die nuklearmedizinischen Therapien mit Y-90-Ibritumomab Tiuxetan (Zevalin ) (Radioimmuntherapie beim follikulären Non-Hodgkin Lymphom) und Sm-153 Diphosphonaten (Schmerztherapie bei Knochenmetastasen) wurden im Jahr 2012 ausschließlich ambulant durchgeführt. Qualitätssicherung Umfangreiche Untersuchungen betreffen die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätssicherungen im Bereich der Geräte-Messtechnik und der eingesetzten Radiopharmaka, ferner bei der Abwasser- und Abfallentsorgung sowie der Abluftkontrolle. AG Radiochemie / Radiopharmakologie und Radiobiologie Neben umfangreichen Forschungsarbeiten wurde für die Patientenversorgung die Herstellung von Ga-68/ Lu-177 DOTATATE und P-32 Chromphosphat arzneimittelrechtlich ( 13 Abs. 2b AMG) und technisch etabliert. Alle Voraussetzungen 5

für die Zertifizierung des GMP-Labors wurden realisiert. Neue rechtliche Vorgaben zur Qualitätskontrolle radioaktiver Arzneimittel wurden implementiert. AG Medizinphysik / physikalische Strahlenschutzkontrolle Die Medizinphysik-Experten gewährleisten die prä- und post-therapeutische Dosimetrie für die o.a. Behandlungen mit radioaktiven Stoffen. Die hierfür im Hause entwickelten und programmierten Auswerteprogramme und Datenbanken unterliegen einer ständigen Fortentwicklung, in deren Rahmen im Jahr 2012 u.a. neue Leitlinien sowie die Novellierung der Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin berücksichtigt wurden. Bei der Etablierung der neueren Radionuklidtherapien (PRRT, SIRT) wurden die Prozeduren durch die Medizinphysik im Hinblick auf den Strahlenschutz für Patienten und beteiligtes Personal optimiert. Die apparative Qualitätssicherung wurde an neue gesetzliche Vorgaben angepasst; die regelmäßige Vergabe des längstmöglichen Wiedervorlagezeitraums durch die Ärztliche Stelle unterstreicht, dass sie auf dauerhaft hohem Niveau betrieben wird. In der behördlich anerkannten Inkorporationsmessstelle wurden 326 in-vivo- Untersuchungen auf inkorporierte radioaktive Stoffe durchgeführt (Vorjahr: 333). Mitarbeiter der AG Medizinphysik waren 2012 u.a. Mitglieder im - Arbeitsauschuss Strahlenschutz der DGN - Physics Committee der EANM - Direktorium des Deutsch-Schweizerischen Fachverbands für Strahlenschutz (FS) sowie maßgeblich beteiligt am MEDRAPET-Projekt der EU (www.medrapet.eu) 6

Diagnostik / Untersuchungsart Anzahl: (2011) 2012 Schilddrüsenpatienten Schilddrüsenambulanz (Patienten) (8778) 8971 Schilddrüsensonographie (7819) 7876 SD-Szintigraphie (Pertechnetat) und 99m Tc-Uptake (2464) 2574 SD-MIBI-SPECT (230) 211 SD-I-123-Szintigraphie (69) 83 Radioiodtest mit I-131 (Therapieaktivitätskalkulation) (591) 507 Posttherapie-Szintigramme (562) 477 Nebenschilddrüsen-Szintigraphie (108) 102 Skelett-GK-Szintigraphie (ggf. incl. Mehrphasen und SPECT) (737) 810 Lymph-Szintigraphie (incl. intraoperativer SLN-Messungen) (301) 421 davon SLN bei Mamma-Ca (154) 253 davon SLN bei Malignem Melanom (145) 163 Nierenperfusions- und Funktions-Szintigraphie (seit 2012 incl. DTPA) (192) 279 Myokard-Szintigraphie ( 99m Tc-MIBI) (741) 1106 Radionuklidventrikulographie (Ruhe und/oder Belastung) (723) 1103 Lungenperfusions- und Ventilations-Szintigraphie (432) 427 Entzündungs-Szintigraphie (AK, FDG) (19) 33 Hirn-Szintigraphien /-SPECT/-PET DAT/IBZM-SPECT (139/ 4) 97 / 6 F-18-FDG PET-CT (74) 43 C-11-Methionin (54) 48 Liquor (4) 0 Tumor-Szintigraphien /-SPECT/-PET I-123-mIBG (67) 66 In-111-Somatostatin (38) 43 F-18-FDG PET-CT (incl. F-18-FLT) (1186) 1163 Sonstige (F-18-DOPA, C-11-Methionin) (8) 22 Ga-68-DOTATATE PET-CT (51) 123 7

Therapien I-131-GK-Szintigraphie (195) 222 I-131-mIBG-Posttherapie-Szintigraphien (incl. SPECT) (7) 8 Lu-177-DOTATATE Posttherapie-Szintigraphien (incl. SPECT) (10) 42 Selektive Interne Radiotherapie (neu seit 10/2012) 9 F Sonstige Therapien (Sm-153, In-111/Y-90 Zevalin, P-32) 7 Gastrointestinale Untersuchungen (31) 39 Kernspintomographien (249) 246 Strahlenschutz- und Ganzkörpermessungen (Bodycounter) (695) 647 (2011) 2012 Summe (26.594) 28.117 (* Im Jahr 2012 insgesamt 1428 PET-CT-Untersuchungen, zum Vergleich im Jahr 2011 insgesamt 1393 PET-CT-Untersuchungen und im Jahr 2010 insgesamt 1015 PET-CT-Untersuchungen) In vitro Diagnostik Iod im Urin (49) 41 8