Psychiatrische Abklärung und Behandlung und Grenzen Biologie - Diagnostik Somatische Diagnostik beinhaltet somatische Anamnese z.b. schwere Erkrankung/en in der Kindheit? Operationen? Somatische Familienanamnese: gibt es körperliche Erkrankungen, auch vererbbare, in der Familie? körperliche Untersuchung Biologie Blutentnahme, Hormonbestimmung (z.b. Schilddrüsenhormone), EKG, EEG, ev. Schädel- MRI, ev. genetische Abklärung Behandlung mit Medikamenten Behandlung körperlicher Erkrankungen unter Zusammenarbeit mit KollegenInnen anderer Fachgebiete (z.b. Neurologie, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, u.a.) 1
Grenzen Biologie Körperliche Untersuchungen erschwert z.b. durch Spritzenphobie oder diese werden verweigert z.b. vom Jugendlichen, von den Eltern Ablehnende Einstellung der Eltern gegenüber einer Medikation z.b. Ritalin Medikamentennebenwirkungen Grenzen Biologie Medikamenteneinnahme wird verweigert Medikament wirkt nicht / Wechsel auf ein anderes Präparat notwendig Niedrige Intelligenz beim Kind / Jugendlichem / den Eltern Schwere psychische Störung bei Eltern / Elternteil Kinder-/ Jugendpsychologischpsychiatrische Diagnostik beinhaltet Anamnese der Elternbeziehung, der Familie bzgl. psychischer Erkrankungen der SS / Geburt / frühkindlichen Entwicklung / Schullaufbahn kritische Lebensereignisse, Trauma; familiäre Situation: Trennung, Scheidung, Gewalt, u.a. sozialer Kontext, finanzielle Situation 2
Integration der Familie in die Gesellschaft, des Kindes, des/r Jugendlichen in Peergruppe, Freundeskreis Befunderhebung: Erfassen des aktuellen Problems, der aktuellen psychopathologischen Symptome, des Befindens und Verhaltens in Familie, Schule, Peergruppe, Freizeit klinische Beobachtung des Kindes/Jugendlichen in der therapeutischen Einzelsituation, auf Station, in Klinikschule Psychologische Testung, Fragebogenverfahren, projektive Verfahren, Spielverhalten Familiendiagnostik mit Erkennen innerfamiliärer Beziehungen, Familiendynamik, Bindungsverhalten Achse I Achse II Achse III Achse IV Achse V Achse VI Diagnosestellung multiaxial psychiatrische Diagnose Entwicklungsstörungen Intelligenz körperliche Erkrankung psychosoziale Umstände Beeinträchtigungsgrad 3
Kinder-/ Jugendpsychologisch psychiatrische Behandlung beinhaltet Spieltherapie, Einzeltherapie, Milieutherapie auf Station, Gruppentherapie Familientherapie / -gespräche Psychoedukation Medikation (siehe Biologie) Home-Treatment Sozialpsychiatrie, Zusammenarbeit mit Beistand / Beiständin, z.b. Klärung der Wohnsituation u.a. Zusammenarbeit mit Schule, SPD, schulische Anschlusslösung, Hilfe bei Lehrstellensuche Zuweisungsmodalität: freiwillig? Leidensdruck: vorhanden? Motivation / Kooperation des Kindes / Jugendlichen / der Eltern Verständnis für die Erkrankung bei Kind / Jugendlichem/r, Eltern Krankheitseinsicht Veränderungsbereitschaft 4
Grenzen Psychologie- Behandlung Zuweisungsmodalität: Zwang (FU) Loyalitätskonflikt beim Kind (Kind fühlt sich in der Klinik wohl, Eltern wollen Behandlung nicht) fehlender Leidensdruck Externalisierung der Symptomatik z.b. zu Hause haben wir keine Probleme! Niedrige Intelligenz, schwere psychische Störung bei Eltern / Elternteil Grenzen Fehlende Motivation: z.b. Eltern kommen nicht zu Gesprächen, Kind, Jugendliche/r will nicht Die Diagnose wird abgelehnt Die Empfehlungen werden nicht akzeptiert dissoziales Verhalten, Gewalt, Drogenkonsum Keine geeignete Anschlusslösung wird gefunden oder diese wird nicht finanziert Rechtliche Mittel Möglichkeit des Rückbehalts für 72 Stunden bei Entlassungswunsch durch Eltern aber bestehender akuter Gefährdung des Kindes / Jugendlichen Beurlaubung / Entlassung gegen ärztlichen Rat Entbindung bei der GD mit folgender Meldung an zuständige KESB Medikation mit Einverständnis des/r Beistandes / Beiständin (durch erweiterte Befugnisse für med. Massnahmen) 5