Katastererneuerung in Thüringen ÖBVI Lüttich
Aufgabenstellung Komplette Neubestimmung des Katasternachweises im zugewiesenen Bearbeitungsgebiet einschließlich der Aufnahme der Abmarkungsprotokolle bzw. der Grenzfeststellungsverträge Ergebnis = Koordinatenkataster Bearbeitungsgebiet: Katasterbereich Artern Gemeinde Roßleben Gemarkung Bottendorf hier: 4,04 Hektar - eingestuft als teilweise locker bebaut Auftragsvergabe am: 30.03.2009 Abgabe der Unterlage am: 30.09.2009
Technische Bearbeitung Vorschriftenlage: ThürKatG, ThürKatVermA, ThürAbmG, ThürVermGeoG u.a. Entwurf ThürAPA werkvertragspezifische Grundsätze (Messungen und Berechnungen in ETRS/ UTM, Punktnummerierung entsprechend Reservierung in PD83)
Ausgangsdaten und Vorarbeiten Die Recherche über mögliche Verschmelzungen im Bearbeitungsgebiet war negativ, somit wurden keine Vereinigungsanträge aufgenommen. Information und Ladung der Beteiligten Sichtung der vorhandenen Unterlagen. Im Bearbeitungsgebiet standen folgende Unterlagen zur Verfügung: -die Urkarte; - die ehemalige Führungskarte; - die ALK und - Einzelstückvermessungsrisse unterschiedlichster Qualität, - ETRS / UTM Koordinatenliste der KFP - Auszug aus der Punkt- DB und ASI- Importschnittstelle - ALK als SQD-, ODA- und DXF-Schnittstellendatei.
Urkarte Ausschnitt
Ehemalige Führungskarte Ausschnitt
Automatisierte Liegenschaftskarte Ausschnitt
Vermessungsrisse Beispiele
Außendienst Der Beginn der Arbeiten erfolgte nach Ladung der Beteiligten am 07.05.2009. Technische Ausrüstung: Tachymeter S 6 Robotic von Trimble und Trimble R8 GNSS- Empfänger Software: ThuTrans, DAVID und VermCad Da in Bottendorf ein sehr gutes KFP-Netz vorhanden ist, wurden die KFP aufgesucht, kontrolliert und anschließend im ETRS89/UTM32 unter Nutzung des Kontrollpunktes neu bestimmt. Die Abweichungen zu den bereits vorliegenden Koordinaten im neuen Bezugssystem waren alle innerhalb der zulässigen Toleranzen und somit wurde das Netz als AP-Netz durch das TLVermGeo bestätigt. Die Netzverdichtung war wegen der örtlichen Besonderheiten unerlässlich ( wegen seiner Funktionalität war die Verwendung der Software VermCad von Vorteil) Die Grenzuntersuchung erfolgte im Ursprungssystem (lokal, PD 83), die Aufmessung in ETRS / UTM. Es erfolgte die unabhängige Koordinatenbestimmung ausschließlich über bekannte Stationierung
Außendienst Parallel wurden im ersten Bearbeitungsblock Grenzuntersuchung und Grenzfeststellung mit den beteiligten Eigentümern durchgeführt Hier stellte sich heraus, dass ein erheblicher Teil als Grenzherstellung erfolgen musste. Im Bearbeitungsgebiet liegen für ca. 72 % der Grenzen Einzelstückvermessungsrisse vor, die jedoch zu 95 % inhomogen sind. Das bedeutet, jede einzelne Grenze wurde stückweise hergestellt und nur einzelne Lücken über den Grenzfeststellungsvertrag geschlossen. Anschließend erfolgte die Abmarkung der Grenzpunkte und die Aufnahme des Abmarkungsprotokolles mit Beurkundung des integrierten Grenzfeststellungsvertrages. Insgesamt waren 82 Flurstücke mit 134 Eigentümern beteiligt, 25 Eigentümer nahmen nicht am Termin teil (ca. 19 %) und erhielten eine Benachrichtigung.
Außendienst Besonderheiten grobe Abweichungen von Karte zu örtlichem Grenzverlauf und Besitzstand falsche Karteninhalte (Darstellung von Gebäuden zu Grenzen) Qualitativ schlechter, lückenhafter Katasterzahlennachweis Inhomogener Nachweis und der Anteil der Grenzfeststellungen im Verfahren rechtfertigen die KE- Maßnahme
Innendienst Berechnungssoftware: VermCad mathematisch- technische Software der VermCad GmbH (Leuben- Schleinitz/ Sachsen) intelligente Genauigkeitskontrolle, Netzanalyse, Netzausgleichung eine Projektdatei, Schnittstellen frei konfigurierbar mehrere Koordinatensysteme verwaltbar, ThuTrans- Anbindung realisiert Problem der Punktnummernvergabe im PD83- NBZ damit gelöst vielfältige Palette an Protokollen Kartierungssoftware: DAVID maßstäbliche Plots Ableitung einer ODA- Schnittstellendatei für das Ansichtskoordinatensystem PD83
Gebäudeeinmessung Nach den Festlegungen vom 09.09.2009 sind alle Gebäude,... bei denen mindestens eine Gebäudeseite einen Grenzabstand von kleiner gleich 0,50 m aufweist, vollständig im Rahmen des Werkvertrages aufzumessen. Im vorliegenden Werkvertrag bedeutet dies, dass von den insgesamt 191 Gebäuden 166 Gebäude einzumessen waren und damit eine erhebliche Mehrleistung erfolgte. Das ist einer der Gründe, dass der angesetzte Vergütungsbetrag nicht auskömmlich war. Der zweite Grund ist in dem hohen Anteil der Grenzherstellung zur Grenzfeststellung begründet, ein Verhältnis von 72 % Grenzherstellung zu 28 % Grenzfeststellung. Ein weiterer Grund für den erhöhten Zeitaufwand liegt in der sehr engen Bebauung.
Gebäudebestand Darstellung der einmessungspflichtigen Gebäude mit Grenzabstand unter 0,5 m
Verhältnis Grenzherstellung zu Grenzfeststellung Übersicht
Örtliche Bebauung Bilddokumentation
Ergebnis ALK aus Koordinatenkataster abgeleitet im Vergleich zur Ausgangs-ALK
Damit möchte ich meine Ausführungen beenden und wünsche der Katastererneuerung weiterhin gutes Gelingen. ÖBVI Lüttich