Einführung in die Wirtschaftsinformatik Zielstellungen 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 1
Eine erste Annäherung Die Wirtschaftsinformatik (kurz WI) ist eine noch junge Disziplin. Sie versteht sich als interdisziplinäres Fach zwischen Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Informatik mit Berücksichtigung informations- bzw. allgemein-technischer Aspekte. Dabei stehen die Konzeption, Entwicklung, Einführung, Nutzung und Wartung von betrieblichen Anwendungssystemen im Mittelpunkt. Quelle: Mertens, P.: Was ist Wirtschaftsinformatik, Studienführer Wirtschaftsinformatik, Vieweg-Verlag (3. Auflage) 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 2
Wert der Information Der Anteil der Informations- und Kommunikationstechnik an der Wertschöpfung wird immer größer. Die von Ort und Zeit unabhängige Information ist der Rohstoff von morgen. Er wird zum vierten Produktivitätsfaktor neben Arbeit, Boden und Kapital. Deshalb glauben viele, dass wir wieder vor einem grundlegenden zivilisatorischen Wandel stehen, der mit dem Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft zu vergleichen ist (E. Stoiber) 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 3
WI als Lehre zur Erklärung und Gestaltung von Anwendungssystemen - Erklärung potentieller Einschränkungen genutzter IT-Systeme - Gestaltung von Aufgabenstellungen durch den Einsatz von IT-Systemen Langfristiges Ziel der WI ist die sinnhafte Vollautomatisierung - Kosten - Qualität - Leistungsfähigkeit Automation verändert die Arbeitsteilung zw. Mensch und Maschine 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 4
Beziehungen zwischen: - Datensicht - Funktionssicht - Organisationssicht - Ressourcensicht 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 5
Administrations- und Dispositionssysteme (operative Systeme) - Abläufe nachvollziehen und rationalisieren - Z.B. effizientere Gestaltung eines Vertriebsprozesses - Verbesserte Entscheidungen bzgl. der operativen Durchführung Planungs- und Kontrollsysteme - Bereitstellung zuverlässiger Daten für den Planungsprozess - Möglichkeit der Berücksichtigung verschiedener Alternativen - Identifizierung potentieller Engpässe (Probleme) 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 6
Ansatzpunkte für die Gestaltung durchgängiger Informationsflüsse Datenintegration - Redundanzarme Speicherung von Daten - Gewährleistung konsistenter Datenbestände - Nutzung entsprechender Technischer Möglichkeiten Funktionsintegration - Bereitstellung zuverlässiger Daten für den Planungsprozess - Möglichkeit der Berücksichtigung verschiedener Alternativen - Identifizierung potentieller Engpässe (Probleme) Prozess- und Vorgangsintegration 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 7
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Klassifizierung der Integrationsansätze in der WI Integrationsrichtung - Horizontale Integration (Konsistente Verwendung zwischen Abteilungen) - Vertikale Integration (Verknüpfung von Planungs- und Kontrollsystemen mit den Administrations- und Dispositionssystemen z.b. OLAP & OLTP ) Integrationsreichweise - A2A Application to Application (innerbetriebliche Integration) - B2B Business to Business (zwischenbetriebliche Integration) - B2C Business to Customer (Integration der Kundenschnittstelle) Automatisierungsgrad - Automatischer Informationstransfer - Teilautomatischer Informationstransfer 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 9
Vertikale und horizontale Prozesskette nach Scheer 1997 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 10
Bedarf einer integrierten Unterstützung von: Beschaffung - Bedarfsplanung, Einkauf, Bestellung und Überwachung Produktion - Produktions- und Fertigungsplanung - Fertigungs- und Montagesteuerung Vertrieb - Bedarfsplanung in Zusammenarbeit mit dem Marketing - Anfrage-, Angebots- und Auftragsverwaltung Operative Logistik - Transport Wareneingang Lager - Verpackung, Versand/Warenausgang 31.10.2005 Prof. Dr. Andreas Schmietendorf 11