Tag der Patientensicherheit am Was machen andere?

Ähnliche Dokumente
Post- Fukushima- Aktivitäten der Niedersächsischen Atomaufsicht

Post- Fukushima- Aktivitäten der Niedersächsischen Atomaufsicht

Entwicklung der neuen»sicherheitskriterien für Kernkraftwerke«

Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke Überarbeitung des kerntechnischen untergesetzlichen Regelwerks

4. RAM-Behältersicherheitstage 26./27. März 2014, Berlin

Sicherheitsüberprüfungen der Kernkraftwerke nach Fukushima Umgesetzte und geplante sicherheitsoptimierende Maßnahmen

Zustandsbewertung und Lebensdauerbewertung von Komponenten in Kernkraftwerken unter Berücksichtigung des internationalen Regelwerks

5. Informationsforum Biblis

Zuordnung der Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 im QMS-Reha

Wärmepumpe Stromverbrauch Wärmepumpe. Jahresüberblick Kosten pro Monat [ ] Monatsdurchschnittstemperatur [ C]

Betreiberverantwortung für die Sicherheit - Umsetzung unter den Bedingungen der 13. AtG-Novelle

Stromverbrauch Wärmepumpe Mehr Infos unter: Luftwaermepumpe.eu

Umsetzung IT-SiG in den Ländern

Warum das Ganze? Warum das Ganze? Einleitung. Gefährdungsbeurteilung. Fragen. Grundlagen

Fit für die Zukunft Ein Qualifizierungsansatz für Mitarbeiter/innen mit hohem Entwicklungspotenzial

Das Verfahren zur Stilllegung und zum Abbau aus Sicht der Atomaufsicht

Musterinhaltsverzeichnis. eines. Sicherheitsberichts. entsprechend. 9 Störfall-VO

LEITLINIEN UNSER SELBSTVERSTÄNDNIS

Kommunales Energiemanagement

Nukleare Sicherheits-Charta. Die Selbstverpflichtung der Axpo

Dauer Richtung Bemerkung ca. 0:03 Adlershof, Karl-Ziegler-Str. barrierefrei Fahrradmitnahme möglich

PEFC SCHWEIZ NORMATIVES DOKUMENT ND 003. Anforderungen zur Zertifizierung auf Ebene eines Betriebes

Entwicklung des deutschen PV-Marktes Auswertung und grafische Darstellung der Meldedaten der Bundesnetzagentur nach 16 (2) EEG 2009 Stand 31.1.

1. Sitzung der Informationskommission zum Kernkraftwerk Neckarwestheim

Sicherheitsmanagement. Kerntechnik. Symposium Oktober 2016, München. TÜV SÜD Industrie Service GmbH TÜV SÜD Akademie GmbH

Der offizielle Name lautet Ad Hoc Group on Nuclear Security (AHGNS).

ILK-31 No.: 2008 September umdrehen! bitte Fassung deutsche Für ILK-Stellungnahme Plants ower

Entwicklung des deutschen PV-Marktes Auswertung und grafische Darstellung der Meldedaten der Bundesnetzagentur Stand

Anforderungen an das GKM

1. Teil des Mitarbeitergesprächs

Prüfung der Mietpreisgestaltung

Teil 1: Neues Obligationenrecht. Version 2.1, 22. Oktober 2007 Sven Linder, lic. oec. HSG, dipl. Wirtschaftsprüfer Stephan Illi, lic. oec.

Externer Meilenstein. Manueller Sammelrollup Unterbrechung. Inaktiver Vorgang. Inaktiver Meilenstein Inaktiver Sammelvorgang

TÜV NORD CERT GmbH DIN EN ISO 9001:2015 und Risikomanagement Anforderungen und Umsetzung

Das Tool zur Rüstzeitreduzierung Die SMED-Methode

Wie stelle ich den ordnungsgemäßen g Betrieb meiner Kläranlage sicher?

Instandhaltungskonzept für Seilbahnbetriebe

SICHERHEITSBERATUNG. Sicherheit ist unsere Stärke! Mitglied im Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter e.v.

Finanzmarktrichtlinie (MiFID) - Anforderungen an Compliance - Best Execution vor dem Hintergrund der deutschen Börsenlandschaft

Der EU-Stresstest und die Sicherheit europäischer Kernkraftwerke

Monat Datum Veranstaltung Veranstalter Mietkosten Bestätigung Vertrag Bezahlt

Pressekonferenz. Windenergie an Land Marktanalyse Deutschland 1. Halbjahr 2016

Heinz Scholing. Service Sales Manager

Umsetzung der MAAS-BGW für IQMP-Reha als Vorbereitung für die erfolgreiche Zertifizierung

BS OHSAS 18001:2007 BS OHSAS Schulung durch Produktmanager (PM) TÜV SÜD Management Service GmbH

Stand der Umsetzung der Maßnahmen aus BMU-Nachrüstliste und Nationalem Aktionsplan (EU-Stresstest) im Kernkraftwerk Grohnde (KWG)

Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung

Gemeinsam nachhaltig handeln ein Gewinn für alle.

Betriebliches Gesundheitsmanagement. Soziales Gesundheit Bildung Kultur Umwelt Heimatpflege

Die geänderten Anforderungen an die Gefährdungsbeurteilung nach der Änderung der BetrSichV

Pressekonferenz. Windenergie an Land Marktanalyse Deutschland 1. Halbjahr 2016

DE 098/2008. IT- Sicherheitsleitlinie

Organisationale Resilienz Vorstudie

Legionellen Die Gefährdungsanalyse als neues Instrument der Trinkwasserhygiene

S A T Z U N G des Bundesinstitutes für Risikobewertung

Burnout, selber schuld!

Standardmodell und ORSA Herausforderungen für mittelständische Versicherungsunternehmen DI Christian Freibauer, MBA

Was ist anders bei Studien mit Medizinprodukten?

Leitbild. Leitbild/Rev. 0/04.15 CO 1/7

Klinik am Park. AHB- und Rehabilitationsklinik. Pflege-Konzept der Klinik am Park Unsere soziale Dienstleistung von Menschen für Menschen

Qualitätssicherung in der Zeitarbeit Die Arbeit der KuSS. Torsten Oelmann Mitglied der Schlichterstelle & Unternehmensberater

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung aus Sicht der Gewerbeaufsicht

Rückbau von Kernkraftwerken

Das Tool zur Konformitätsbewertung von Maschinen und Anlagen von Pichler Andreas BSc, MSc. betreut von: Dr. Hans Tschürtz MSc, MSc

Gas. Mit Sicherheit. Unsere Leistungen und Produkte.

Wiederkehrende Prüfung sicherheitsrelevanter Geräte und Anlagen in Laboratorien

Bestandsaufnahme AMS Arbeitsschutz mit System

MANAGEMENTSYSTEME - EIN GEWINN FÜR VERANTWORTLICHE?

Unser Pflegeleitbild. Ev. Diakoniewerk Friederikenstift Hannover

Gesunde Führung: Was bedeutet das bei S Broker? Präsentation im Rahmen der Fachtagung Prävention im Wandel der Arbeitswelt Darmstadt, 01.

Erfahrungen aus 4 Jahren als freigestelltes Betriebsratsmitglied

HESSEN AKTIV: 100 KOMMUNEN FÜR

Datenschutz und Cloud

ISO Zertifizierung

TÜV NORD Akademie Personenzertifizierung. Zertifizierungsprogramm: Merkblatt Umweltmanagement-Auditor (TÜV )

Sicherheitsmanagement. Integration des Arbeits-/ Gesundheitsschutzes. in das Qualitätsmanagement

Die Umsetzung des gesetzlichen Auftrags zum Arbeitsschutz ist mehr als die Erfüllung einer Pflichtaufgabe

Konzept-, Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität

7) Im Betrieb die Aufgaben der an der Ausbildung Mitwirkenden unter Berücksichtigung ihrer Funktionen und Qualifikationen abstimmen

Temporärer Wärmeschutz

EU Stress Tests in Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Ukraine

Entwurf eines Fünfzehnten Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes

DuD Jahresfachkonferenz Datenschutz und Datensicherheit. Was bedeutet die EU-DSGVO für die Auftragsdatenverarbeitung?

Agenda S. 3 S. 4 S. 5 S. 6 S. 7 S. 8 S. 9 S. 10 S. 11

Verordnung (EU) 2015/1088. Einführung von Vereinfachungen für die allgemeine Luftfahrt Änderungen in Teil-M u. Teil-145

Grundlagen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit

Alu-Kongress Geht uns der Strom aus? Anton Bucher, Public Affairs

Praxisorientierung durch das KTQ-Modell Gesine Dannenmaier Geschäftsführerin, KTQ-GmbH Berlin

Abschlussbericht. zum. Projekt ECDL-Europäischer Computerführerschein

U n s e r e K o m p e t e n z f ü r I h r e n E r f o l g

Niedersächsischer Landtag 17. Wahlperiode Drucksache 17/6912. Beschlussempfehlung. Kultusausschuss Hannover, den

FACHHOCHSCHULE FURTWANGEN HOCHSCHULE FÜR TECHNIK UND WIRTSCHAFT

Sicherheitsaudit im Bestand

Kernkraftwerke. Kernkraftwerke. Logo. Einleitung. Zahlen und Fakten. Geschichte. Reaktortypen. Sicherheit und Risiken. Ver- und Endsorgung.

I SO ISO DQS DQS

PROJEKT BIOGAS RHEINLAND. Energieverbrauch in Biogasanlagen

Transkript:

Tag der Patientensicherheit am 2.11.212 Was machen andere? Sicherheit im Kernkraftwerk Dr. Jürgen Haag, Leiter Kernkraftwerk Emsland

Sicherheit im Kernkraftwerk Inhalt Kernkraftwerk Emsland Sicherheit im Kernkraftwerk: Technik Organisation Mensch Sicherheitskultur Lernen aus Ereignissen ein wesentlicher Aspekt der Sicherheitskultur Fukushima ein Fallbeispiel Fazit RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 2

Kernkraftwerk Emsland Konvoianlage, eines der jüngsten KKW in Deutschland (gemeinsam mit Neckarwestheim II und Isar II) Inbetriebnahme: April 1988 Grundlastbetrieb mit ca. 94 % Verfügbarkeit. Kontinuierliche Anpassung der Anlage an den Stand der Technik: - Alle Notfallschutzmaßnahmen nachgerüstet. - Maßnahmen zur Wirkungsgradverbesserung (ND-Turbinenumbau) und zur verbesserten Brennstoffausnutzung (Anreicherungserhöhung) durchgeführt. - Bau und Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers Lingen (Nov. 22) für abgebrannte Brennelemente. - Optimierung des Sicherheitsmanagements. RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 3

Kernkraftwerk Emsland Betriebsdiagramme 1988-212 1988 1 1 MW 1 21 1 MW 1989 1 1 22 1 1 199 1 1 23 1 1 1991 1992 1993 1994 1995 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 24 25 26 27 28 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1996 1 1 29 1 1 1997 1 1 21 1 1 1998 1 1 211 1 1 1999 1 1 212 1 1 2 1 1 ab 1. Kritikalität Bruttoarbeit 276,751 Mrd. kwh ab Übernahme Zeitverfügbarkeit 94,5 % Stand: 28.1.212 RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 4

Kernkraftwerk Emsland Stromerzeugung im Vergleich jährliche Nettostromerzeugung KKE ca. 11,5 Mrd. kwh hiermit können ca. 3,2 Mio. Haushalte mit Strom versorgt werden (ca. 3 kwh/jahr) Stromverbrauch pro Jahr in Nordrhein-Westfalen ca. 146 Mrd. kwh in Niedersachsen ca. 53 in Gesamt Berlin ca. 11 Mrd. kwh Mrd. kwh RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 5

Sicherheit im Kernkraftwerk Technik Mensch Organisation Auslegung Ausbildung intern Wartung / Prüfung Werkzeuge extern RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 6

Sicherheit im Kernkraftwerk Technik Auslegung: eine Auswahl Konservative Auslegung Fail-Safe-Prinzip Unabhängige Sicherheitsebenen: Regelung, Begrenzung, Schutz Basissichere Werkstoffe/Konstruktion Redundanzprinzip 4 x 5 % Diversität 1 Stunden Autarkie Erhalt der technischen Qualität: Wartung / Prüfung Alterungsmanagement Wiederkehrende Prüfungen Regelmäßige Überprüfung: Periodische Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) alle 1 Jahre Modernisierung und Nachrüstung: Erhalt des Standes von Wissenschaft und Technik RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 7

Sicherheitstechnische Einrichtungen RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 8

Sicherheit im Kernkraftwerk Organisation Extern - unabhängige externe Aufsicht durch Aufsicht: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Sachverständige: TÜV Nord, Germanischer Lloyd, Gewerbeaufsichtsamt Extern Internationale Betreiberorganisation WANO und VGB setzen Regeln und führen Überprüfungen durch Kraftwerksinterne Regelungen Umsetzung gesetzlicher Vorgaben im internen Regelwerk Verantwortlichkeiten sind im Betriebshandbuch (Bestandteil der Genehmigung) verbindlich festgelegt Gesamtverantwortung beim Leiter der Anlage Kerntechnischer Sicherheitsbeauftragter und Strahlenschutzbeauftragter mit weitreichenden Kompetenzen Sicherheitsausschuss RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 9

Organisation und Durchführung des Betriebs von KKW Hierarchie im Kernkraftwerk Verantwortliches Personal VP LdA TBL FBL Verantwortliches Schichtpersonal VSP SL SLV RF/LF Sonst tätiges Personal STP (vergleichbar mit konventionellen Anlagen) VA VdA AvO RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 1

Sicherheit im Kernkraftwerk Mensch Ausbildung / Übung Vorgaben durch das untergesetzliche Regelwerk: Qualifikation und kraftwerkspezifische Ausbildung für alle verantwortlichen Funktionen Prüfung der Eignung bei Stellenbesetzung durch die Aufsichtsbehörde Regelmäßiges Training ( Fachkundeerhalt ) für verantwortliches Personal (VP) und verantwortliches Schichtpersonal (VSP) ist vorgeschrieben: Schulungen Notfallübungen Simulatortraining mind. 1 h/a pro Pers. (i. d. R. 15-2 h/a) mind. 1/a mit Behörden und Sachverständigen VP: 2 h-64 h/3 a je nach Funktion VSP: Soll: 8 h/3 a pro Person Ist: 12 h/3 a (Simulatortraining) 12 h/3 a (Seminare) RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 11

Sicherheit im Kernkraftwerk Mensch Sicherheitskultur was ist das? Definition RWE: Oder: Die Sicherheitskultur verstehen wir als die Gesamtheit von organisatorischen Vorgaben, von den Unternehmenszielen bis hin zu den Arbeitsanweisungen, sowie der täglichen Umsetzung und Einhaltung dieser Vorgaben durch alle Mitarbeiter, vom Handwerker bis zum Vorstand, mit dem Ziel, der Sicherheit höchste Priorität zuzuordnen Einheit zwischen der Erwartungshaltung des Managements und des gelebten Verhaltens der Mitarbeiter, und die innere Bereitschaft der Führungskräfte und aller Mitarbeiter, durch aktives Handeln eine sichere und zuverlässige Betriebsführung zu gewährleisten RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 12

Sicherheit im Kernkraftwerk Mensch Sicherheitskultur und das geben wir unseren Mitarbeitern an die Hand*: Sicherheit hat absoluten Vorrang jederzeit und überall Zehn Grundsätze unserer Sicherheitskultur 1. Wir handeln umsichtig und vorausschauend. 2. Wir kennen die Vorschriften und halten sie ein. 3. Wir lernen aus Fehlern und vermeiden eine Wiederholung. 4. Wir haben Erfahrung und tauschen sie aus. 5. Wir haben viel Routine und bleiben wachsam. 6. Wir sind kompetent und bilden uns weiter. 7. Wir haben Informationen und geben sie weiter. 8. Wir haben Know-how und erhalten es. 9. Wir haben klare Aufgaben und arbeiten im Team. 1. Wir handeln verantwortungsbewusst und sind Vorbild. * RWE Broschüre Sicherheitskultur in den Kernkraftwerken der RWE Power, 22 Diese Grundsätze sind mehr als eine Pflicht. Sie sind unsere innere Überzeugung! RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 13

Sicherheit im Kernkraftwerk Mensch Sicherheitskultur: Werkzeuge was tun wir konkret? VGB Konzept: Werkzeuge des professionellen Handelns PreJob Briefing, Job Debriefing Standardisierte, strukturierte Arbeitsvor- bzw. Nachbesprechung Peer Checking Überprüfung von Handlungen durch qualifizierte Kollegen, Fehler vor Ausführung vermeiden Sichere Kommunikation 3-Wege-Kommunikation Betriebliche Entscheidungsfindung Entscheidungen werden durch einen strukturierten Entscheidungsfindungsprozess vorbereitet Unabhängige Prüfung Durch unabhängige Person, zeitlich versetzt, kein Kontakt zwischen Prüfer und Ausführendem Tätigkeitsbeobachtung Zentrales Führungsinstrument, Beobachtung von Tätigkeiten durch Führungskräfte vor Ort Verbesserungsprogramm für Auffälligkeiten und Abweichungen Erfassung Abweichungen vom Sollzustand, Beinaheereignisse, Maßnahmenverfolgung, Wirksamkeitskontrolle, Trendauswertung RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 14

Sicherheit im Kernkraftwerk Mensch Sicherheitskultur: Leben die Mitarbeiter auch Sicherheitskultur? VGB Konzept : SBS Sicherheitskultur Bewertungs - System Bewertung des Status Quo der Sicherheitskultur durch Befragung von Führungskräften Mitarbeiterbefragung Vor-Ort-Begehungen (Arbeitsbeobachtung) Durch Kollegen aus anderen Kernkraftwerken Themengebiete Führung Organisation und Kommunikation Durchführung von Tätigkeiten Lernen und Verändern in der Organisation Identifikation von Stärken und Schwächen im Verhalten Erarbeitung von Empfehlungen zur Optimierung RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 15

Sicherheit im Kernkraftwerk Lernen aus Ereignissen ein zentraler Punkt der Sicherheitskultur MTO Analyse (Ganzheitliche Ereignisanalyse: Mensch Technik Organisation) Wir benötigen Einverständnis des Betriebsrates Vertrauen und Offenheit Unterstützung durch die Führungskräfte Wir sichern zu: Fairness im Umgang mit allen Beteiligten Vertraulicher Umgang mit Informationen Personenneutrale Darstellung von Ergebnissen Sachliche Analyse, keine Vorwürfe Keine persönlichen Konsequenzen Einbindung des Betriebsrates Teilnahme ist freiwillig Wir suchen: Verbesserungsansätze, nicht Schuldige RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 16

Fukushima ein Fallbeispiel Japan: Erdbeben am 11.3.211 14 KKW-Blöcke betroffen, 3 davon in Revision, 11 sicher abgeschaltet. Onagawa 76 km vom Epizentrum, 3 Blöcke Fukushima I (Daiichi) 154 km, 6 Blöcke Tokyo Fukushima II (Daini) 163 km, 4 Blöcke Tokai, 258 km,1 Block SWR =Siedewasserreaktor RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 17

Fukushima ein Fallbeispiel Auslöser der Eskalation in Fukushima: nicht das Erdbeben, sondern der folgende Tsunami + 14 m Tsunami ± m + 5,7 m Schutzwall RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 18

Fukushima ein Fallbeispiel Historische Tsunamis an der Westküste 1993 Erdbeben Max. Höhe [m] Todesopfer 1983 Sanriku 1611 25, 5. 1896 211 1933 1611 Sanriku 1896 38,2 27.122 Sanriku 1933 29, 3.22 Tohoku 211 23, > 15. Tokyo 1923 177 1498 1944 1854 165 173 Fukushima I (Daiichi) Wiederkehrperiode für Tsunamis mit Wellenhöhen von über 1 Metern: für Japan bei ca. 3 Jahren! Schwere Tsunamis in Japan sind kein Restrisiko, ursächlich für den Unfall ist ein Auslegungsdefizit! RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 19

RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 2

RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 21

Im Nachgang zum Fukushima-Unfall: RSK-Sicherheitsüberprüfung und EU-Stresstest RSK-SÜ 5.4. Fragenkatalog an Betreiber, Rückgabe 21.4. 15.5. Abschluss RSK- Bewertung 15.3. Ankündigung SÜ 2.5. GRS 1 - Abschlussbericht an RSK 2 28.5. Empfehlung Ethikkommission 6.6. Beschluss Kabinett zu neuem AtG (danach Bundestag) 8.7. Beschluss über neues AtG im Bundesrat Konsequenzen aus der RSK-SÜ Empfehlungen und künftige Beratungsthemen der RSK Berücksichtigung in der Aufsicht Abstimmung mit Behörden läuft 1 Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit 2 Reaktor-Sicherheitskommission 3 Western European Nuclear Regulators' Association 4 European Nuclear Safety Regulators Group EU-Stresstest Mär 11 25.3. Beschluss des EU-Rats 21.4. Vorschlag WENRA 3 Apr 11 Mai 11 Jun 11 Jul 11 Aug 11 1.6. Off. Start Überprüfung durch Betr. 15.8. 24.5. Betreiber Vorschlag Zwischen ENSREG 4 -Bericht Sep 11 Okt 11 Nov 11 Dez 11 15.9. Zwischen- Bericht nat. Behörden 31.1. Betreiber Abschluss- Bericht Jan Feb Jun 12 12 12 Peer review 9.12. Juni Zwischen- Bericht an EU Rat 31.12. Abschluss- Bericht nat. Behörden Abschluss- Bericht an EU Rat RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 22

Sicherheit im Kernkraftwerk Fukushima Ergebnisse aus dem EU-Stresstest für das KKE Stärken: Existenz einer alternativen Wärmesenke Existenz eines zusätzlichen, unabhängigen und gebunkerten Sicherheitssystems Existenz von zusätzlichen autarken Notstromdieseln Existenz eines geschützten Notfallstabraumes Empfehlungen: Installation einer Erdbebeninstrumentierung im KKE existiert eine Erdbebeninstrumentierung gemäß gültigem Regelwerk, Punkt ist nicht nachvollziehbar! Entwicklung von Richtlinien für die Behandlung schwerer Störfälle (SAMGs) ist in Bearbeitung RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 23

Sicherheit im Kernkraftwerk Fazit Sicherheit ist eine Führungsaufgabe Wesentliche Aspekte sind Kommunikation der Erwartungen des Managements Lernen aus Fehlern, offene Kommunikation Einbindung aller Mitarbeiter, auch Partnerfirmen Unabhängige Kontrolle der Wirksamkeit des Sicherheits - Managementsystems RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 24

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. RWE Power AG PNE 1/212 SEITE 25