Ornth / 10.11.2010 NABU-Dialogforum Klima- und Ressourcenschutz im Gebäudebestand 10. November 2010 Der Gebäudesektor im Energiekonzept der Bundesregierung Wolfgang Ornth Dr. Frank Heidrich
Ornth / 10.11.2010 Die energie- und klimapolitischen Ziele Das Energiekonzept! Bis 2020: - 40% THG-Emissionen bis 2020 gegenüber 1990-20% PEV bis 2020 gegenüber 2008 Bis 2050: mind. - 80% THG-Emissionen bis 2050-50% PEV bis 2050 Energieeffizienz Erneuerbare Energien
i. V. mit dem Sondervermögen Energie- und Klimafonds 2011: 300 Mio Einnnahmen aus den vertraglich vereinbarten Zahlungen der Betreibergesellschaften (ab 2013 können die Einnahmen auf über 2,5 Mrd anwachsen) 2011: 500 Mio VE für das CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm 2011: 800 Mio VE für FuE-Vorhaben erneuerbare Energien und Energieeffizienz (anwendungsorientiert u. Grundlagen) 2011: 20 Mio klimaschonende Mobilität 2011: 820 Mio VE f. Energieeffizienzfonds (auch: Energieberatung, Energieausweise) 2011: weitere 1,6 Mrd. VE MAP, Klimaschutzinitiative, internationaler Klimaschutz Ornth / 10.11.2010
Ornth / 10.11.2010 Energiekonzept Teil Gebäude Bis 2020 Reduz. des Wärmebedarfs um 20% gegenüber heute Bis 2050 Reduz. des PE-Bedarfs in der Größenordnung 80% angestrebt Bis 2050 nahezu klimaneutraler Gebäudebestand (über Reduz. des Wärmebedarfs) Verdoppelung der energetischen Sanierungsrate Technische Realität: Diese hocheffizienten Standards bauen wir bereits heute!
Energiekonzept: Wie wollen wir die Ziele erreichen? Zielerreichung erfordert verlässliche Rahmenbedingungen, Zeit und Geld neue ganzheitliche Strategie: systemisch denken, technologieneutral keine Zwangssanierungen, sondern Anreize Ausbau der Energieberatung (Energieausweise) Verschärfung des Energieeinsparrechts nur insoweit wirtschaftlich staatliche Förderung bei Übererfüllung der Zielwerte Förderprogramm Energetische Städtebausanierung wird von der BReg bei der KfW aufgelegt 2020 Evaluierung der Zielsetzungen und Maßnahmen Mietrecht ausgewogen novellieren Möglichkeiten des Energie-Contracting erweitern MAP für EE wird gestärkt Ornth / 10.11.2010
Ornth / 10.11.2010 Wie organisieren wir das? Ausgangslage: Klimaschutz wird von allen gesellschaftlichen Kreisen als notwendige Gemeinschaftsaufgabe angesehen In die Prozessplanung der energetischen Sanierung müssen die wichtigsten Akteure eingebunden werden, damit Transparenz gewährleistet ist Sanierungsfahrplan unter der Federführung BMVBS setzt verlässliche Rahmenbedingungen (beginnt 2020 und führt bis 2050 auf eine Minderung des Primärenergiebedarfs um 80%) BMVBS hat hierzu bereits am 28.09.2010 einen Strategiedialog begonnen Im Strategiedialog energieeffiziente Gebäudesanierung des BMVBS diskutieren die wichtigen betroffenen Kreise Ziele, Maßnahmen und Instrumente
Neufassung EG-RL über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Umsetzungsfrist bis Juli 2012) Ornth / 10.11.2010 Niedrigstenergiegebäude ab 01.01.2021 (01.01.2019 f. öffentl. Gebäude): Der nahezu inexistente oder äußerst geringfügige Energiebedarf sollte zum ganz überwiegenden Teil durch Energie aus erneuerbaren Energiequellen einschließlich erneuerbarer Energie, die am Standort oder in der Nähe erzeugt wird gedeckt werden Energiekennzahlen in kommerziellen Immobilienanzeigen veröffentlichen, sofern ein Energieausweis vorhanden ist Einführung eines unabhängigen Kontrollsystems zur Qualitätsüberprüfung von Energieausweisen und Inspektionsberichten (Art. 17): Überprüfung eines statistisch signifikanten Prozentteils aller jährlich ausgestellten Ausweise oder gleichwertige Maßnahmen
Ornth / 10.11.2010 Realität in DE: Entwicklung der Mindestanforderungen für Neubauten ab 2021 f. Neubau: Niedrigstenergiehäuser (Fastnull ) Quelle: Hans Erhorn, Fraunhofer IBP
Förderprinzipien der KfW-Programme Grundsatz: Förderung setzt Anreize, bei Neubau und Sanierung mehr zu tun als gesetzlich verlangt ist (entspricht der BHO) Grundsatz: je mehr Energie gespart wird, desto höher die staatliche Förderung Finanzielle Unterstützung aller Eigentümergruppen Zinsverbilligte Darlehen, ggf. ergänzt durch Tilgungszuschuss Zuschuss für Ein- und Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen Alle Maßnahmen (Wärmedämmung, Erneuerung der Fenster, Erneuerung der Heizung, Einbau von Lüftungsanlagen) der energetischen Sanierung sind förderfähig, technologieoffen Kreditfinanzierung von bis zu 100% der Investitionskosten bzw. anteiliger Zuschuss bezogen auf die gleichen Investitionskosten Dr. Frank Heidrich, BMVBS
Struktur der KfW-Programme Neubau Energieeffizient Bauen Kredit Gebäudebestand Programmfamilie: Energieeffizient Bauen und Sanieren mit Fördermitteln des Bundes Kredite & Zuschüsse Energieeffizient Sanieren Kredit oder Zuschuss Förderung von Investitionen zur Energieeinsparung bei Neubauten im Zins verbilligte Kredite max. 50.000 pro WE Tilgungszuschüsse (5/ 10 %) KfW-Effizienzhäuser 70, 55 und 40 Förderung von Investitionen (Komplettsanierungen und ggf. Einzelmaßnahmen) zur Energieeinsparung im Wohnungsbestand im Zins verbilligte Kredite max. 75.000 pro WE zusätzlich Tilgungszuschüsse (max. 12,5%) KfW-Effizienzhäuser 115,100, 85, 70, 55 alternativ Zuschüsse Dr. Frank Heidrich, BMVBS
Struktur der KfW-Programme Gebäude der kommunalen und sozialen Infrastruktur Programmfamilie: Energieeffizient Bauen und Sanieren Energieeffizient Sanieren - Kommunen Kredit mit Fördermitteln des Bundes Kredite Sozial Investieren Energetische Gebäudesanierung Kredit Förderung von Investitionen (Komplettsanierungen u. Einzelmaßnahmen) zur Energieeinsparung im Bestand Förderung von Investitionen (Komplettsanierungen u. Einzelmaßnahmen) zur Energieeinsparung im Bestand. Dr. Frank Heidrich, BMVBS
Energieeffizient Bauen und Sanieren Bilanz 2006 bis Ende September 2010 Mittelvolumen 2006 2009 insges. rd. 6 Mrd., 2010 rd. 1,35 Mrd., 2011 dann (ggf.) 936 Mio. über 2,3 Mio. Wohnungen und rd. 820 Gebäude der kommunalen und sozialen Infrastruktur energieeffizient saniert bzw. neu errichtet Investitionsvolumen von rd. 72 Mrd. Förderhebel 2009-1:9 öffentliche Mittel / private Investitionen, in 2010 mittlerweile 1:12 bis zu 300.000 Arbeitsplätze konnten jährlich in der mittelständischen Bauwirtschaft gesichert bzw. geschaffen werden Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes um jährlich 4,6 Mio. t CO 2 ; Nutzungsdauer der Maßnahmen durchschnittlich 30 Jahre Heizkostenersparnis für alle Bewohner und bessere Wohnqualität Dr. Frank Heidrich, BMVBS