PROFIL DER FAMILIENANALOGEN WOHNGRUPPE CASE WALK IN STEINHORST

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Transkript:

PROFIL DER FAMILIENANALOGEN WOHNGRUPPE CASE WALK IN STEINHORST Barbara Kock Wiesenweg 10 23847 Steinhorst Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Lübeck Träger: KJSH-Stiftung Geschäftsführende Regionalleitung: Andrea Varner-Tümmler An der Untertrave 56/57 23552 Lübeck Tel.: 0451 706420 Fax: 0451 70642 10 E-Mail: kontakt@kjhv-hl.de Stand: 05.04.2016 Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Lübeck Seite 1 von 6

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S SEITE 1. Vorstellung 3 2. Wohn- und Lebensumfeld 3 3. Das Haus 3 4. Freizeitmöglichkeiten 3 5. Schulen 3 6. Anzahl der Plätze 3 7. Personal 3 8. Grundlagen der pädagogischen Arbeit 4 9. Eltern- und Familienkooperation 4 10. Zielgruppe 4 11. Beschwerdeverfahren für Jugendliche 5 11.1 Einzelgespräche/Gespräche mit Betreuern 5 11.2 Familie und Nachbarschaft 5 11.3 Pädagogische Leitung 5 11.4 Hilfe außerhalb des KJHV 5 11.5 Besondere Beschwerdeinstrumente 6 12. Partizipation 6 12.1 Freizeitgestaltung und Aktivitäten 6 12.2 Einkäufe und Essensauswahl 6 12.3 Mitgestaltung Wohnbereich und Kinderzimmer 6 Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Lübeck Seite 2 von 6

1. Vorstellung Die innewohnende Pädagogin, Barbara Kock, geb. 1959, ist staatlich anerkannte Heilerzieherin mit zwei eigenen erwachsenen Kindern. Gemeinsam mit ihrem berufstätigen Ehemann betreut Frau Kock seit 1994 Pflegekinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf in ihrem eigenen Haushalt. Seit 2012 ist Frau Kock für den Kinder- und Jugendhilfe-Verbund im Rahmen individualpädagogischer Maßnahmen mit großem Erfolg tätig. Sie ist mit hoher Beziehungskompetenz ausgestattet und steht den Klienten mit Klarheit und Empathie gegenüber. 2. Wohn- und Lebensumfeld Die Gemeinde Steinhorst liegt im Landkreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) und hat ca. 550 Einwohner. Das Haus der Familie Kock befindet sich in Sackgassenlage am Waldrand. Die Familie ist eng mit dem Dorfleben verbunden und bewegt sich entsprechend gut vernetzt im Ort und in der Nachbarschaft, durch z.b. Zugehörigkeiten in der Feuerwehr oder dem Schützenverein. Frau Kocks Arbeitsalltag ist vielen in ihrem Sozialraum langjährig bekannt und akzeptiert. In der etwa vier Kilometer entfernten Gemeinde, Sandesneben, befinden sich Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Apotheke und die Amtsverwaltung des Amtes Sandesneben-Nusse. 3. Das Haus Das Einfamilienhaus mit Wohnungsanbau befindet sich auf einem 3000 m² großen Grundstück. Es stehen insgesamt acht Zimmer, zwei Badezimmer und eine Küche zur Verfügung. 4. Freizeitmöglichkeiten Durch die ländliche Lage sind vor allem Beschäftigungen in der Natur möglich, wie z.b. Spaziergänge mit dem Familienhund, Waldläufe oder die Unterstützung bei der jährlichen Holzgewinnung, die zum Beheizen des Hauses nötig ist. Im Ort selbst befindet sich ein beheiztes Schwimmbad, das durch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) betreut wird. Der ansässige Sportverein Steinhorst von 1948 e.v. bietet Fußball, Tennis, Handball, Schießen, Gymnastik und Reiten an. In den umliegenden Gemeinden ergänzen Jugendfeuerwehren das Freizeitangebot. 5. Schulen Frau Kock hat viele gute Erfahrungen in der Kooperation mit umliegenden Schulen, insbesondere mit der Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben, Schule Steinfeld in Mölln (Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung) und der Berufsschule Mölln gemacht. 6. Anzahl der Plätze Die Betriebserlaubnis besteht für einen Platz. 7. Personal Frau Kock wird, aufgrund des hohen pädagogischen Bedarfs, von pädagogisch ausgebildeten Mitarbeiterinnen unterstützt. Zusätzlich werden regelmäßig Vertretungskräfte eingesetzt. Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Lübeck Seite 3 von 6

8. Grundlagen der pädagogischen Arbeit Bildhaft betrachtend verstehen wir jeden jungen Menschen, der uns als Fall (englisch: case) bekannt wird, als Person, die auf sich auf ihrem persönlichen Weg befindet. Dieser Weg (englisch frei: walk) stellt eine Bewegung des Kindes/Jugendlichen dar. Im positiven Sinne lernt sich der junge Mensch kennen, entdeckt Stärken und Grenzen und erlebt konstante Bezugspersonen, auch in krisenhaften Situationen. Grundsätzlich wird dem jungen Menschen in der familienanalogen Case Walk-Wohngruppe eine große Akzeptanz entgegengebracht und das Bezugspersonen-System auf ein Minimum beschränkt. Somit erfährt das Kind oder der Jugendliche ein enges Netz mit gleichen Regeln und einer hohen Kontinuität. Entscheidend hierbei ist für Frau Kock, als Pädagogin Betreuungsphasen zu akzeptieren, die von außen betrachtet Stillstand bedeuten können, der junge Mensch jedoch mit großen inneren Konflikten zu tun hat, die in dieser Lebensphase seinen Weg, z.b. innere Auseinandersetzung, zum Ausdruck bringen. Im Vordergrund steht der junge Mensch, der auf seinem Weg Hilfe benötigt. Unsere Grundhaltung allen Beteiligten gegenüber ist geprägt durch Anerkennung und Wertschätzung. Wir arbeiten ressourcenorientiert und fördern dementsprechend die bereits vorhandenen Kompetenzen. Gleichzeitig fordern wir aber auch die Bereitschaft aller Beteiligten, sich weiter zu entwickeln. Um das Vertrauen aller zu gewinnen, praktizieren wir einen gläsernen Arbeitsstil", was bedeutet, dass wir unsere Arbeitsmethoden offen legen, Ziele gemeinsam mit den Beteiligten entwickeln, uns Kritik stellen und offen sind für Anregungen. Im Alltag der Familie Kock findet der Jugendliche/das Kind ein aktives Zusammenleben vor. Hier wird integriert und nicht ausgeschlossen. Der junge Mensch nimmt genauso selbstverständlich an Familien- oder Nachbarschaftsfeiern teil wie an zu erledigenden Arbeiten rund um Haus und Hof. Ein afrikanisches Sprichwort besagt: Zur Erziehung eines Kindes braucht man ein ganzes Dorf. Das Leben bei Familie Kock in Steinhorst kommt diesem sehr nahe. 9. Eltern- und Familienkooperation Aufgrund unterschiedlichster Gründe für die stationäre Unterbringung findet die Elternkooperation klar strukturiert statt. So wird viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern gelegt und durch regelmäßigen Kontakt, z.b. in Form von Telefonaten oder Besuchen, gewährleistet. Das zuständige Jugendamt ist auch hier ein wichtiger Kommunikationspartner. Ergänzend steht die Einrichtung bei Fragen der Eltern gern als Ansprechpartner zur Verfügung. 10. Zielgruppe Unser Betreuungsangebot wird für Kinder ab 10 Jahren und Jugendliche bis 17 Jahren hilfreich sein, die u.a. in stationären oder ambulanten Maßnahmen gescheitert sind oder sich in ihrem Sozialraum als nicht mehr tragbar erweisen. Oft bringen die Kinder und Jugendlichen multiple Störungsbilder und Problemlagen mit, die es zu lösen gilt. Es wird eine, an den Verhaltensmustern sowie Störungsbildern orientierte, sofortige intensive Einzelbetreuung durchgeführt. Der junge Mensch wird aus der Ausnahmesituation heraus sofort und unmittelbar in eine neue Lebenssituation katapultiert. Eine gute Vorbereitung erleichtert das freiwillige Mitgehen des jungen Menschen. Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Lübeck Seite 4 von 6

Zielgruppe sind Kinder/Jugendliche mit: Latenten Abbrüchen in Jugendhilfeeinrichtungen Wiederkehrenden Aufenthalten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychosozialen Störungen Selbst-, oder fremdgefährdenden Tendenzen, ohne akuten pathologischen Befund Delinquenten Verhaltensmustern Tendenzen zur Prostitution Hohen Schulversäumnissen 11. Beschwerdeverfahren für Jugendliche Den Vorgaben des 79a SGB VIII ReGE (Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe) entsprechend, hält der Träger Strukturen zur Sicherung der Rechte der Jugendlichen in der Maßnahme vor. Dazu gehören der Schutz vor Gewalt und die Möglichkeit sich zu beschweren. Beschwerden sind ernst zu nehmen und es ist zeitnah darauf zu reagieren. Im Rahmen der Qualitätsentwicklung werden Standards für die Überprüfung von Beschwerden entwickelt und gegenüber Jugendlichen transparent gemacht. Bei der Mitteilung über die Ergebnisse der Überprüfung ist auf die Wahrung der Verschwiegenheitspflichten, zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und deren Familien, besonders Bedacht zu nehmen. Jene Personen und Institutionen, auf die sich die Beschwerde bezieht, sind mit den erhobenen Vorwürfen zu konfrontieren. Ihre Stellungnahmen werden in den Prüfbericht einbezogen. Bei Fehlverhalten sind zeitnahe, für die Person oder Institution nachvollziehbare, Konsequenzen mit dem Ziel zu setzen, gleichartige Missstände in der Zukunft zu vermeiden. Träger und Einrichtung streben eine Fehlerkultur an, die das Transparentmachen von Missständen und den konstruktiven Umgang mit ihrer Behebung ermöglicht. 11.1 Einzelgespräche/Gespräche mit Betreuern Innerhalb der Familienanalogen Wohngruppe haben die Kinder die Möglichkeit, bei Problemen sich jederzeit direkt an den Betreuern zu wenden. Diese Gespräche finden diskret statt. Auf Wunsch der Betreuten sind weitere Teilnehmer möglich. Dabei wird eine genaue Problemanalyse erstellt und gemeinsam nach einer geeigneten Lösung gesucht. 11.2 Familie und Nachbarschaft Häufig wählt sich das Kind/der Jugendliche selbst eine Vertrauensperson. Das Umfeld der Familie Kock kennt den Träger und kann sich im Krisenfall auch an die pädagogische Leitung wenden. 11.3 Pädagogische Leitung Die Jugendlichen haben jederzeit die Möglichkeit, Anliegen, die nicht in Einzelgesprächen mit den Betreuern geklärt werden können, direkt der pädagogischen Leitung vorzutragen. Die dafür benötigten Rufnummern sind ausgehändigt. 11.4 Hilfe außerhalb des KJHV Alle Bewohner erhalten eine Übersicht über trägerexterne Hilfe-Stellen. Diese erläutert den genauen Ablauf und verfügt über eine Zusammenfassung der wichtigsten Rufnummern. Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Lübeck Seite 5 von 6

11.5 Besondere Beschwerdeinstrumente Grundsätzlich ist in jedem Zimmer der Bewohner ein Aushang mit den wichtigsten Rufnummern vorhanden. Desweiterem haben die Bewohner die Möglichkeit, sich per Post an die zuständige Stelle zu wenden. Dafür können sie extra vorgefertigt Briefe nutzen. 12. Partizipation Die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen, als Qualitätsmerkmal der Maßnahme, ermöglicht es, blinde Flecken in den Abläufen der Maßnahme wahrzunehmen und eventuelle Missstände abzubauen. Beteiligung ist dabei ein kontinuierlicher Prozess gemeinsamen Bemühens um die Qualität. Dieser stellt viele Anforderungen, insbesondere an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 12.1 Freizeitgestaltung und Aktivitäten Grundsätzlich bietet der Tageablauf genügend Freiraum für die Bewohner. Diesen können sie selbstständig organisieren und planen. So ist es ihnen möglich, Freunde zu treffen oder Hobbys nach zu gehen. Des Weiteren finden regelmäßige Aktivitäten statt. Diese werden gemeinsam mit den Bewohnern besprochen und organisiert. Zusätzlich haben sie jederzeit die Möglichkeit, neue Ideen zu integrieren. 12.2 Einkäufe und Essensauswahl Am Anfang jeder Woche wird ein Essens-Plan für die nächsten sieben Tage erstellt. Dieser berücksichtigt Wünsche der Bewohner und richtet ihnen die Möglichkeit ein, neue Essensideen zu binden. Um auch bei anderen Mahlzeiten die Bewohner zu berücksichtigen, wird mit ihnen gemeinsam einkaufen gegangen. 12.3 Mitgestaltung Wohnbereich und Kinderzimmer Persönliche Utensilien können die Bewohner jederzeit in ihren Zimmern integrieren. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, eine Wand zu streichen und Poster etc. anzubringen. Bei der Möbelanordnung bekommen sie eine grobe Vorlage, die jedoch auf Wunsch jederzeit geändert werden kann. Die Wohngruppenräume werden mit Hilfe der Bewohner gestaltet. Diese haben die Möglichkeit, Ideen mit einzubringen und aktiv in der räumlichen Gestaltung zu werden. Kinder- und Jugendhilfe-Verbund Lübeck Seite 6 von 6