Checkliste für den Beginn, den Verlauf und den Abschluss einer Behandlung mit Gilenya (Fingolimod)

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Transkript:

Checkliste für den Beginn, den Verlauf und den Abschluss einer Behandlung mit Gilenya (Fingolimod) Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8 der Fachinformation. Diese Checkliste für Ärzte wurde als Teil der Zulassungsauflagen erstellt und mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte abgestimmt. Im Rahmen des Risikomanagement-Plans wurden über die Routinemaßnahmen hinaus zusätzliche risikominimierende Maßnahmen mit der Zulassung des Arzneimittels beauflagt, um das Risiko des Auftretens von schwerwiegenden Nebenwirkungen zu reduzieren und das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Fingolimod zu erhöhen. Diese Checkliste ist damit verpflichtender Teil der Zulassung, um sicherzustellen, dass Angehörige der Heilberufe, die Fingolimod verschreiben und zur Anwendung bringen, die besonderen Sicherheitsanforderungen kennen und berücksichtigen. Folgende Checkliste und schematische Darstellung sind als Hilfestellung im Rahmen des Therapiemanagements von Patienten mit Fingolimod gedacht. Wichtige Schritte und Hinweise werden für den Therapiebeginn, den Zeitraum während der Therapie und bei Behandlungsende mit Fingolimod beschrieben. Angaben zum Patienten Vorname Nachname männlich weiblich Geburtsdatum Datum der Aufklärung Datum des Therapiebeginns 1

Vor Therapiebeginn Vor Behandlungsbeginn mit Fingolimod muss die gleichzeitige Einnahme folgender Arzneimittel ausgeschlossen werden: keine gleichzeitige Gabe von Fingolimod und Antiarrhythmika der Klasse Ia (z. B. Chinidin, Disopyramid) oder der Klasse III (z. B. Amiodaron, Sotalol) oder antineoplastischen, immunsuppressiven oder immunmodulierenden Therapien. Bei gleichzeitiger Anwendung besteht das Risiko von additiven Effekten auf das Immunsystem. Wird bei Patienten eine Kombinationstherapie mit Kortikosteroiden über einen längeren Zeitraum in Betracht gezogen, ist zu prüfen, ob der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken überwiegt. Sind die Transaminasen (ALT, AST) und Bilirubin bestimmt worden (nicht älter als 6 Monate)? Liegt ein aktuelles großes Blutbild vor (nicht älter als 6 Monate oder nach Absetzung der vorherigen Therapie)? Ist beachtet worden, dass bei Patienten mit schweren aktiven Infektionen der Behandlungsbeginn mit Fingolimod verschoben werden sollte, bis die Infektion abgeklungen ist? Wurde vor der Erstgabe von Fingolimod ein EKG durchgeführt und der Blutdruck gemessen? Liegt eine der folgenden kardiovaskulären Erkrankungen bei dem Patienten vor? Fingolimod sollte nicht verabreicht werden bei Patienten mit diesen kardiovaskulären Erkrankungen: Bradyarrhythmie, beinhaltet: AV-Block 2. Grades Typ Mobitz 2 oder einen AV-Block höheren Grades, Sick-Sinus-Syndrom, sinuatriale Blockierungen. Signifikante QT-Verlängerungen (QTc > 470 ms (Frauen) oder > 450 ms (Männer)). (QTc: frequenzkorrigierte QT-Zeit) Anamnestisch bekannte symptomatische Bradykardie oder rezidivierende Synkopen, signifikante kardiovaskuläre Erkrankungen (beinhaltet: bekannte ischämische Herzerkrankung (einschließlich Angina pectoris), anamnestisch bekannter Myokardinfarkt, kongestive Herzinsuffizienz, anamnestisch bekannter Herzstillstand), unkontrollierte Hypertonie, zerebrovaskuläre Erkrankung oder schwere Schlafapnoe. Wird bei diesen Patienten eine Behandlung mit Fingolimod in Betracht gezogen, ist zu prüfen: Überwiegt der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken? Ist die Konsultation eines Kardiologen erfolgt? Wird die Behandlung mit Fingolimod in Betracht gezogen, ist eine verlängerte Überwachung, mindestens über Nacht, für den Therapiebeginn empfohlen. Nimmt der Patient eine der folgenden Herzfrequenz-senkenden Medikationen ein? 2

Die Therapie mit Fingolimod sollte nicht bei Patienten begonnen werden, welche folgende antiarrhythmische Medikationen erhalten, die die Herzfrequenz verlangsamen: Beta-Blocker Kalziumkanal-Blocker, die eine Abnahme der Herzfrequenz herbeiführen (z. B. Verapamil, Diltiazem oder Ivabradin) andere Wirkstoffe, die die Herzfrequenz verlangsamen können (z. B. Digoxin, Cholinesterasehemmer oder Pilocarpin) Wird bei diesen Patienten eine Behandlung mit Fingolimod in Betracht gezogen, ist zu prüfen: Überwiegt der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken? Ist die Konsultation eines Kardiologen erfolgt, um auf ein Arzneimittel zu wechseln, das keine Abnahme der Herzfrequenz herbeiführt? Wenn ein Therapiewechsel nicht möglich ist, wird eine verlängerte Überwachung, mindestens über Nacht, für den Therapiebeginn empfohlen. Hierzu sollte ein Kardiologe konsultiert werden, um eine geeignete Überwachung während des Therapiebeginns zu gewährleisten. Bei negativer Windpockenanamnese oder negativer VZV-Impfanamnese: Ist eine Bestimmung des VZV-Antikörper-Titers erfolgt? Bei negativem Antikörpertest ist eine VZV-Impfung durchzuführen und der Behandlungsbeginn entsprechend um einen Monat aufzuschieben, damit die Impfung ihre volle Wirkung entfalten kann. Hat eine ophthalmologische Untersuchung vor der Behandlung bei Patienten mit anamnestisch bekannter Uveitis oder Diabetes mellitus stattgefunden? Wurde die Erinnerungskarte für Patienten ausgehändigt? Aufklärung über potentielle Risiken für das ungeborene Kind und Maßnahmen zur Empfängnisverhütung Liegt ein negatives Ergebnis eines Schwangerschaftstests vor? Erfolgt eine aktive Empfängnisverhütung? Ist eine Überweisung an den behandelnden Gynäkologen zur Abklärung und Einleitung einer Empfängnisverhütung erforderlich? Eine Umstellung auf ein anderes Kontrazeptivum durch einen Gynäkologen kann erforderlich sein. 3

Die Patientin wurde aufgeklärt über das potentielle teratogene Risiko für das ungeborene Kind. über die Notwendigkeit einer zuverlässigen Empfängnisverhütung. während der letzten vier Wochen vor dem Beginn der Behandlung. für die gesamte Dauer der Behandlung, auch während einer Therapiepause. während der ersten 2 Monate nach Beendigung der Behandlung. oder alternativ über die Notwendigkeit des absoluten und ununterbrochenen Verzichts auf jeglichen Geschlechtsverkehr während der Behandlung. dass sie selbst bei Vorliegen einer Amenorrhoe die Hinweise zur Kontrazeption beachten muss. über die potentiellen Folgen einer Schwangerschaft und die Notwendigkeit, die Behandlung unverzüglich abzubrechen und sofort ärztlichen Rat zu suchen, falls die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht. Die Patientin stellt eine wirksame Empfängnisverhütungsmethode durch folgende Maßnahme sicher: Ein Schwangerschaftstest sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Therapiebeginn Es wird eine kontinuierliche (Echtzeit-) EKG-Überwachung während der ersten 6 Stunden nach der Erstgabe von Fingolimod empfohlen. Hat eine kontinuierliche 6-stündige (Echtzeit-) EKG-Überwachung nach der Erstgabe von Fingolimod stattgefunden? Wurden während der 6-stündigen Überwachung stündlich Puls und Blutdruck gemessen? Wurde ein EKG 6 Stunden nach Therapiebeginn durchgeführt? 4

Überwachung für mindestens 6 Stunden EKG und Blutdruckmessung vor Erstgabe. Stündliche Messungen von Puls und Blutdruck während der ersten 6 Stunden nach Verabreichung der ersten Fingolimod- Dosis auf Zeichen und Symptome einer Bradykardie. Falls der Patient symptomatisch wird, sollte die Überwachung bis zur Rückbildung verlängert werden. Kontinuierliche (Echtzeit-) EKG-Überwachung während der ersten 6 Stunden empfohlen. EKG nach 6 Stunden. War eine medikamentöse Intervention während der Überwachungsphase notwendig? Verlängerte Überwachung über Nacht in einer medizinischen Einrichtung. Die Maßnahmen zur Überwachung der Erstgabe sollten bei der Zweitgabe von Fingolimod erneut durchgeführt werden. Ist ein AV-Block 3. Grades zu jeglichem Zeitpunkt während der Überwachungsphase aufgetreten? Trifft eines der folgenden Kriterien am Ende der Überwachungsphase zu? Herzfrequenz < 45 Schläge pro Minute QTc Intervall 500ms EKG zeigt neu aufgetretenen AV-Block 2. Grades oder höhergradigen AV-Block Verlängerte Überwachung bis zur Rückbildung, mindestens über Nacht. Ist die Herzfrequenz 6 Stunden nach der ersten Dosis am niedrigsten? Verlängerte Überwachung mindestens 2 weitere Stunden bis die Herzfrequenz wieder steigt. 6-Stunden-Überwachung ist abgeschlossen. QTc: frequenzkorrigierte QT-Zeit 5

Während der Therapie Regelmäßig: Regelmäßige Bestimmung des großen Blutbildes während der Behandlung, in Monat 3, danach mindestens jährlich und bei Anzeichen von Infektionen. Bei einer bestätigten Gesamtlymphozytenzahl von < 0,2 x 10 9 /l soll die Behandlung bis zur Besserung unterbrochen werden. In den Monaten 1, 3, 6, 9 und 12 nach Behandlungsbeginn und regelmäßig danach sowie bei Anzeichen einer Leberfunktionsstörung: Bestimmung der Lebertransaminasen (ALT, AST). Falls die Werte der Lebertransaminasen das 5-Fache des ULN übersteigen, sollte die Leberfunktion häufiger überwacht werden und die Therapie bei anhaltend hohen Lebertransaminasen-Werten bis zu einer Erholung unterbrochen werden. Wenn die Behandlung wie folgt unterbrochen wurde: innerhalb der ersten zwei Behandlungswochen einen oder mehr als einen Tag während der 3. und 4. Woche mehr als sieben Tage oder nach dem ersten Behandlungsmonat mehr als zwei Wochen sind bei Wiederaufnahme der Therapie, für den Zeitraum von mindestens 6 Stunden, die gleichen kardiovaskulären Maßnahmen (inkl. EKG, Puls- und Blutdruckkontrolle) wie bei der Erstgabe durchzuführen. 3 4 Monate nach Behandlungsbeginn: Wurde eine umfassende ophthalmologische Untersuchung zur Früherkennung eines Makulaödems und Beeinträchtigung des Sehvermögens durchgeführt? Regelmäßige ophthalmologische Untersuchung bei Patienten mit einer Uveitis oder Diabetes mellitus in der Anamnese. Wurde der Patient darauf hingewiesen, jegliche Verschlechterung der Sehfähigkeit zu berichten? Falls sich die Sehfähigkeit verschlechtert: Wurde eine Funduskopie inklusive Untersuchung der Makula durchgeführt und die Behandlung unterbrochen, sofern ein Makulaödem bestätigt wurde? Wurde der Patient darauf hingewiesen, jegliche Anzeichen und Symptome einer Infektion zu berichten? Bei Anzeichen einer Infektion: Sofern indiziert, wurde eine antimikrobielle Behandlung initiiert? Wurden bei Symptomen einer Kryptokokkenmeningitis (z. B. Kopfschmerzen, die mit psychischen Veränderungen wie Verwirrtheit, Halluzinationen und / oder Veränderungen der Persönlichkeit einhergehen) umgehend diagnostische Maßnahmen eingeleitet? Wurde bei Diagnose einer Kryptokokkenmeningitis eine entsprechende Behandlung eingeleitet? Gibt es klinische Symptome oder MRT-Befunde, die auf eine PML hindeuten könnten? Wurde bei Hinweisen auf eine PML die Therapie unterbrochen bis eine PML ausgeschlossen werden konnte? Wurde die Behandlung mit Fingolimod während schwerer Infektionen abgesetzt? 6

Bei Impfungen: Wurde darauf hingewiesen, dass während der Behandlung und bis zu 2 Monate nach Behandlungsende: Impfungen möglicherweise weniger effektiv sind und attenuierte Lebendimpfstoffe das Risiko einer Infektion erhöhen und vermieden werden sollten? Bei einer Schwangerschaft: Wurde in regelmäßigen Abständen ein Schwangerschaftstest durchgeführt? Wurde die Behandlung abgebrochen, als die Patientin schwanger wurde? Wurde an Novartis per Fax (0911-273 12 985) oder elektronisch (ams.novartis@novartis.com) von schwangeren Patientinnen berichtet, welche während der Schwangerschaft oder auch während 8 Wochen vor der letzten Menstruation Fingolimod eingenommen haben? Wurde im Falle einer Schwangerschaft die Patientin an das Gilenya /Fingolimod Schwangerschaftsregister gemeldet? Nähere Informationen finden sich in der Informationsbroschüre sowie unter www.gilenya-schwangerschaftsregister.de. Bei Veränderungen der Haut: Wurde eine Überwachung verdächtiger Hautläsionen (bezüglich Basalzellkarzinom) vorgenommen? Nach Behandlungsende Wenn die Behandlung wie folgt unterbrochen wurde: innerhalb der ersten zwei Behandlungswochen einen oder mehr als einen Tag während der 3. und 4. Woche mehr als sieben Tage oder nach dem ersten Behandlungsmonat mehr als zwei Wochen sind bei Wiederaufnahme der Therapie, für den Zeitraum von mindestens 6 Stunden, die gleichen kardiovaskulären Maßnahmen (inkl. EKG, Puls- und Blutdruckkontrolle) wie bei der Erstgabe durchzuführen. Ist die Patientin im gebärfähigen Alter auf die notwendige Kontrazeption bis zu 2 Monate nach Beendigung der Therapie mit Fingolimod hingewiesen worden? Hat eine Aufklärung des Patienten stattgefunden, dass jegliche Anzeichen oder Symptome einer Infektion bis zu 2 Monate nach Beendigung der Therapie mit Fingolimod dem behandelnden Arzt zu berichten sind? 7

Der Patient/die Patientin wurde aufgeklärt dass das verschriebene Medikament nicht an andere Personen weitergegeben werden darf. dass nicht verwendetes Fingolimod an die Apotheke zurückgegeben werden muss. dass während der Einnahme von Fingolimod und während der ersten 2 Monate nach Beendigung der Einnahme kein Blut gespendet werden darf. Novartis Pharma GmbH Roonstr. 25 90429 Nürnberg Version 8.1 Stand 02/2016 Genehmigung XX/201XX Art.Nr. 313730