Das schulische Windows-Tablet-Projekt Prozessplanung leicht gemacht Der Weg zur nachhaltigen Implementierung von Windows-Tablets in die tägliche Unterrichtspraxis ist ein komplexer und dynamischer Prozess. Mit unserem Vier-Phasen-Modell möchten wir Sie bei der erfolgreichen Planung und Umsetzung Ihres schulischen Windows-Tablet-Projekts unterstützen. Planen Sie die Anschaffung neuer Geräte für Ihre Schule, werden Sie sich also zahlreiche Fragen stellen: Mit welcher Software sind die Geräte ausgestattet? Erlaubt diese die Verarbeitung großer Datenmengen und das Schreiben längerer Arbeiten genauso wie das Erstellen und Bearbeiten von Bildern und Lernvideos? Sie planen ein Windows-Tablet-Projekt für Ihre gesamte Schule? Das ist eine spannende Reise, die ein oder sogar mehrere Jahre dauern kann. Besitzt Ihre Schule größere personelle Ressourcen, kann diese zwar beschleunigt werden. Immer aber gilt: Informationsbeschaffung und eine gute Planung sind die ersten beiden Schritte auf Ihrem Weg zum gelungenen Windows-Tablet-Projekt. Als nächstes sollte ein Pilotprojekt durchgeführt werden, um dann in der abschließenden Phase die Geräte weiträumig in den Unterricht zu implementieren und den gesamten Prozess zu dokumentieren. Übrigens: Auch wenn Sie zum Beispiel nur eine einzelne Modellklasse mit Windows-Tablets ausstatten möchten, können Sie sich an diesem Vier-Phasen-Modell orientieren. Denn die einzelnen Schritte des Prozesses bleiben immer die gleichen.
Phase 1 Informationsbeschaffung Obwohl mobile Technologien bedeutende pädagogische Potenziale besitzen, gehören sie noch nicht zum Alltag an deutschen Schulen. Deswegen sollten Sie sich vor der konkreten Projektplanung zunächst weitreichend informieren und von gelungenen Innovationsbeispielen inspirieren lassen. Grundlegende Informationen für Ihr Windows-Tablet-Projekt zu beschaffen, bedeutet zum einen: Sie sollten sich einen Überblick über die momentane Situation an Ihrer Schule verschaffen. Sind beispielsweise ein Schulnetzwerk und WLAN vorhanden? Werden PCs im Unterricht genutzt? Sind vielleicht sogar schon mobile Geräte vorhanden? Bei diesen Fragen geht es darum, Ihren Ausgangspunkt auf dem Weg zum schulischen Windows-Tablet-Projekt zu bestimmen. Nun müssen Sie eine Idee entwickeln, wohin die Reise gehen soll: Anregungen zu den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Windows-Tablets an der Schule können Sie sich in unserem Praxisleitfaden und unserem Überblick über Innovationspotenziale und Lernszenarien holen. Auch die Recherche im Internet lohnt sich. Einige regionale und Landesmedienzentren halten Informationen bereit. Es gibt außerdem viele Webseiten und Blogs von Schulen, die ihre Praxiserfahrungen mit Tablets im Unterricht dokumentieren.
Phase 2 Projektplanung Sie haben in der Phase der Informationsbeschaffung erste Eindrücke über die Einsatzmöglichkeiten von mobilen Technologien im Unterricht gesammelt? Dann können Sie in die konkrete Planung des Windows-Tablet-Projekts an Ihrer Schule einsteigen. Treffen Sie sich mit Kolleginnen und Kollegen regelmäßig in einer Projektgruppe. So können Sie nicht nur Know-how bündeln und Ideen diskutieren, sondern auch Aufgaben und Verantwortlichkeiten aufteilen. Zuerst sollten sie gemeinsam eine Zieldefinition für Ihr Windows-Tablet-Projekt erarbeiten. Es geht hierbei zunächst um die pädagogischen Ziele und Lernszenarien, die Sie verwirklichen wollen. Von diesen abhängig sind Fragen zur Technik und Finanzierung, die geklärt werden müssen. Welche und wie viele Tablets müssen angeschafft werden? Sind zusätzliche Peripheriegeräte notwendig? Müssen digitale Schulbücher oder Apps besorgt werden? Welche Kosten entstehen und wie lässt sich die Finanzierung realisieren? Erkundigen Sie sich bei Fachhändlern, ob sich Mengenrabatte beim Kauf der Geräte vereinbaren lassen. Sehr hilfreich ist es auch, früh den persönlichen Kontakt zu Schulen und Lehrkräften herzustellen, die bereits erfolgreich Innovationsprozesse angestoßen haben. Kontaktieren Sie beispielsweise Microsofts Expert Educators oder Schulen, die an der Initiative Partners in Learning teilnehmen. Vielleicht kann Ihre Projektgruppe eine Schule in Ihrer Nähe besuchen, um vom Wissensaustausch zu profitieren?
Phase 3 Pilotprojekt Im Pilotprojekt können Sie überprüfen, ob sich das angestrebte Arbeits- und Lernszenario mit den von Ihnen gewählten Mitteln realisieren lässt. Ihre Erfahrungen fließen später in den Prozess der abschließenden Implementierung ein. Ob Sie als Pilotprojekt eine Modellklasse mit Windows-Tablets ausstatten oder eine einzelne mediengestützte Unterrichtseinheit planen die beiden wichtigsten Ziele in dieser Phase bestehen darin, Praxiserfahrungen zu sammeln und Innovationsexperten auszubilden. So wird es immer zu Ihrem Pilotprojekt gehören, einige Lehrkräfte im Umgang mit Windows-Tablets zu schulen. Sie können hierzu Fortbildungen buchen oder beispielsweise einen Workshop mit unseren Lernkarten veranstalten, um den Beteiligten einen einfachen Zugang zur didaktischen Nutzung von Windows-Tablets zu ermöglichen. Denn es ist wichtig, gerade auch solche Lehrkräfte in den Veränderungsprozess einzubeziehen, die bisher noch nicht über Tablet-Kenntnisse verfügen und möglicherweise Vorbehalte gegen die Anwendung neuer Technologien im Unterricht haben. Auch Informationsabende für Eltern bieten sich an. Ihre positiven, aber auch negativen Erfahrungen sollten Sie gut dokumentieren: Wenn Sie diese mit Ihren Zielvorgaben aus der vorigen Phase vergleichen, können Sie Ihre Pläne für die Implementierungsphase noch anpassen.
Phase 4 Implementierung und Dokumentation Nachdem Sie in den vorigen Phasen Ihres Windows-Tablet-Projekts die Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung der Geräte in die Unterrichtspraxis geschaffen haben, können Sie nun Ihr Projekt realisieren. Ihre spannende Reise ist damit aber noch nicht zu Ende. Geht es an die abschließende Implementierung der Windows-Tablets in den schulischen Alltag, sollten Sie noch einmal eine Veranstaltung mit allen Projektbeteiligten durchführen. Gemeinsam sind Sie schließlich schon weit gekommen und können das gebührend würdigen. Das Treffen sollte auch dazu genutzt werden, alle Vorbereitungen noch einmal zu überprüfen und den Zeitplan sowie die Aufgabenverteilung für die abschließende Projektphase festzulegen. Mit einem Informations- und Methodentag für die gesamte Schule kann die großflächige Umsetzung des Windows-Tablet-Projekts dann beginnen. Der Veränderungsprozess an Ihrer Schule ist hiermit allerdings nicht beendet. Deswegen sollten Sie jetzt nicht nur den bisherigen Projektablauf evaluieren. Auch Ihre zukünftigen Erfahrungen mit der Nutzung der Windows-Tablets im Schulalltag verdienen es, von den Innovationsexperten oder in einem öffentlichen Blog kontinuierlich dokumentiert zu werden. Durch die fortlaufende Reflexion können die Qualität des Innovationsprozesses nachhaltig gesichert und die stetigen Lern- und Arbeitsverbesserungen sichtbar gemacht werden.