Grundzüge der Internationalen Beziehungen

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Grundzüge der Internationalen Beziehungen Einführung in die Analyse Internationaler Politik

Rüstungsdynamik und Rüstungskontrolle

Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit 11.04. 1 Einführung Thomas Jäger 1 18.04. 2 Grundbegriffe I Thomas Jäger Czempiel 2 (1996), Frei (1973) 02.05. 3 Grundbegriffe II Thomas Jäger Waltz (2003) 3 09.05. 4 Realismus/ Neorealismus 16.05 5 Interdependenz und Institutionalismus Thomas Jäger Lynn-Jones (1999), Bull (1977) Simon Ruhnke Keohane (1989) 5 4 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 3/19

Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit 23.05. 6 Liberalismus Rasmus Beckmann Moravcsik (1997) 30.05. 7 Weltöffentlichkeit Henrike Viehrig Manheim (1994) 06.06. 8 Weltpolitik der USA Alexander Höse 6 7 Lake (2003) 8 20.06. 9 Intelligence- Kooperation Anna Daun Westerfield (1996) 9 27.06. 10 Rüstungsdynamik und Rüstungskontrolle Mischa Hansel Buzan/Herring (1998) 10 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 4/19

Gliederung der Vorlesung Datum Nr. Thema Leitung Literatur Lehreinheit 04.07. 11 Konflikttheorie Thomas Jäger 11.07. 12 Globalisierung, Transnationalisierung Internationalisierung - Analysen internationaler Politik Thomas Jäger Czempiel (1975), Link (1979) Jäger/ Beckmann (2007) 11 12 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 5/19

Gliederung der Sitzung 1. Literatur der Sitzung 2. Rüstungsdynamik 3. Erklärungsansätze 4. Rüstungskontrolle 5. Erklärungen der Rüstungskontrolle 6. Die Krise der Rüstungskontrolle 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 6/19

Literatur der Sitzung Buzan, Barry/Herring, Eric (1998): The Arms Dynamic in World Politics, Boulder/London: Lynne Rienner. (hier 75-86 und 101-109) 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 7/19 1. Literatur der Sitzung

Rüstungsdynamik Auf der Ebene der Beschreibung ergibt sich ein Kontinuum: Rüstungswettlauf Rüstungswettbewerb Erhalt des Status Quo Abrüstung (Buzan/Herring 1998) 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 8/19 2. Die Rüstungsdynamik

Erklärungsansätze Bei der Erklärung von Rüstungsprozessen werden Theorien der Außenleitung und Theorien der Innenleitung unterschieden: Theorien der Außenleitung verweisen auf externe Stimuli (internationales System und technologischer Fortschritt) Theorien der Innenleitung stützen die Erklärung auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse im Inneren des Staates 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 9/19 3. Erklärungsansätze

Erklärungsansätze: Außenleitung Das Aktions-Reaktions-Schema rekurriert auf das Macht- und Sicherheitsdilemma Rüstungsanstrengungen sind der Versuch größere Sicherheit in einer anarchischen Umwelt zu erreichen Im Zuge dessen erhöht sich die Unsicherheit anderer Staaten, die nun ihrerseits Rüstungsanstrengungen einleiten Das Ergebnis ist ein zyklischer Prozess der Macht- und Gegenmachtbildung Technologische Innovationen setzen alle Staaten unter Anpassungsdruck (technologischer Imperativ) 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 10/19 3. Erklärungsansätze

Erklärungsansätze: Innenleitung We must guard against the acquisition of unwarranted influence, whether sought or unsought, by the military industrial complex. The potential for the disastrous rise of misplaced power exists and will persist. US-Präsident Dwight D. Eisenhower (1961) 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 11/19 3. Erklärungsansätze

Erklärungsansätze: Innenleitung Die These eines militärisch-industriellen Komplexes verweist auf die innenpolitischen Folgen institutionalisierter Rüstungsforschung und -produktion Dabei entstehen und verbinden sich gesellschaftlich einflussmächtige Rüstungsinteressen in Industrie, Bürokratie und Politik Diese wirken losgelöst von der tatsächlichen Bedrohung aus der internationalen Umwelt auf eine Verstetigung und Intensivierung der Rüstungsanstrengungen hin 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 12/19 3. Erklärungsansätze

Erklärungsansätze: Innenleitung Andere Theorien behaupten Zusammenhänge zwischen Rüstungspolitik und der Staats- oder Gesellschaftsform 1. Die Imperialismustheorie sieht die Ursachen der Rüstungsdynamik in der kapitalistischen Wirtschaftsweise 2. Klassische liberale Ansätze verweisen auf die Unterschiede zwischen demokratischen und autoritären Staaten - Regierungen in demokratischen Staaten seien von der Zustimmung einer kosten- und opfersensiblen Bevölkerung abhängig - Demokratische Staaten kennzeichne daher eine spezifische Rüstungspolitik (Minimierung der Gewaltintensität und des militärischen Risikos) 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 13/19 3. Erklärungsansätze

Rüstungskontrolle Rüstungskontrolle ist eine Form der Kooperation im Sachbereich der Sicherheit Die Kooperationspartner vereinbaren dabei eine Regulierung ihrer militärischen Fähigkeiten und Potentiale Unterschieden werden können strukturelle und operative Maßnahmen 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 14/19 4. Rüstungskontrolle

Erklärungen der Rüstungskontrolle Akteure kooperieren, wenn sie ihr Verhalten wechselseitig an die Präferenzen des jeweils Anderen anpassen (Keohane 1984) Ein Set gemeinsamer Interessen ist dafür notwendig, aber nicht hinreichend Akteure müssen Koordinations-, Vertrauens- und Verteilungsprobleme überwinden Institutionen werden gebildet, um dabei zu helfen. Sie werden also mit Blick auf ihren Nutzen (funktionalistisch) erklärt 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 15/19 4. Rüstungskontrolle

Erklärungen der Rüstungskontrolle Institutionen definieren Standards und Verpflichtungen. Dadurch können sie Koordinationsprobleme beheben Institutionen erleichtern die Kontrolle von Verhalten sowie die Sanktionierung eines Vertragsbruches. Dadurch dämpfen sie das Vertrauensproblem Institutionen machen Kooperation nach dem Prinzip diffuser Reziprozität möglich. Dadurch dämpfen sie das Verteilungsproblem 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 16/19 4. Rüstungskontrolle

Die Krise der Rüstungskontrolle Eine institutionelle Lösung der Kooperationsprobleme gelingt nicht wenn Akteure überwiegend innengeleitet handeln (Fehlen gemeinsamer Interessen) wenn militärische Mittel stark asymmetrisch verteilt sind (Verteilungsproblem lässt sich nicht lösen) wenn militärische Mittel die Überprüfung des Verhaltens erschweren (Vertrauensproblem bleibt bestehen) 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 17/19 5. Die Krise der Rüstungskontrolle

Weiterführende Literatur Müller, Harald/Schörnig, Niklas (2006): Rüstungsdynamik und Rüstungskontrolle. Eine exemplarische Einführung in die Internationalen Beziehungen. Baden-Baden: Nomos. Keohane, Robert O. (1984): After Hegemony. Cooperation and Discord in the World Political Economy, Princeton: Princeton University Press. 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 18/19

Literatur für die nächste Woche Jäger, Thomas/Beckmann, Rasmus (2007): Die internationalen Rahmenbedingungen deutscher Außenpolitik, in: Thomas Jäger/Alexander Höse/Kai Oppermann (Hg.): Deutsche Außenpolitik. Sicherheit, Wohlfahrt, Institutionen und Normen, Wiesbaden: VS Verlag, 19-31 und 37-39. 27.06.2011 Rüstungsdynamik u. Rüstungskontrolle 19/19