Fallbeispiel Krankenhaushygiene: Burkholderia cepacia Burkholderia cepacia-komplex gramnegative, Katalase-produzierende Stäbchenbakterien fakultativ pathogen besonders bei Patienten mit zystischer Fibrose als Erreger von pulmonalen Infekten gefürchtet 1
gerade bzw. leicht gebogene, gramnegative Stäbchen. Durch polare Begeißelung sind die Keime beweglich. aerober Stoffwechsel. eng verwandt mit den Pseudomonaden. Nonfermenter sie sind nicht zur Gärung fähig. Vorkommen natürliches Habitat ist einerseits die unbelebte Umwelt, dort findet man sie in Böden und in Gewässern. Darüber hinaus kolonisieren sie aber auch Tier und Mensch. Einige BCC-Spezies wurden zunächst als Krankheitserreger bei Pflanzen beschrieben, bevor man ihre humanpathogene Bedeutung erkannte. 2
Burkholderia cepacia sp. Vielfache positiven Eigenschaften In der Landwirtschaft zunutze gemacht Bcc. cepacia, cenocepacia, ambifaria, pyrrocinia schützen Nutzpflanzen vor Wurzelfäulniß (z.b.: durch Aphanomyces euteiches) und schützen die Samen B. ambifaria unterstützt das Wachstum von Mais und schützt gegen Fusarium verticilloides. 3
Fehler beim Bau der Lüftungsanlage? gibt es regelmäßig Probleme? Fehler bei der Messung? Woher? Wer hat gemessen, womit, wie wurde gemessen? Abklatsche kontaminiert? Welche Charge wurde benutzt? Kontamination im Labor? gibt es gehäu es Au reten dieses Keims auch bei anderen Abnahmen? Desinfektionsmitteltücher kontaminiert? welche Charge, welches Mi el, wurde die Konzentra on und die Einwirkzeit eingehalten? 4
Wie werden LKM durchgeführt? Gerät bekommt Platte aufgesetzt Danach wird der Deckel aufgeschraubt Das Gerät saugt Luft an Danach aufschrauben des Deckels > Platte kommt ins Labor Wischdesinfektion des Deckels nach der Messung vor erneuter Messung 5
Rückruf Rückruf der Mikrozid sensitive wipes Premium Bestätigung des Herstellers Weitere Kontrollen der betroffenen Bereiche keine erneute Belastung mit Burkholderia cepacia feststellbar Weitere Beispiele Rückruf von OP Handschuhen aufgrund einer Kontamination mit Burkholderia cepacia 6
Fallbeispiel-Säuglingsnahrung Foto Milupa.at Säuglingsnahrung Säuglingsernährung umfasst zwei Phasen: 1. Ernährung ausschließlich mit Muttermilch oder ersatzweise mit Muttermilchersatzprodukten (im ersten Lebenshalbjahr) 2. Ernährung mit Muttermilch oder Muttermilchersatzprodukten ergänzt durch Beikost (frühestens ab 5. Lebensmonat, spätestens ab 7. Lebensmonat). 7
Säuglingsanfangsnahrung Säuglingsanfangsnahrung kann Muttermilch von Geburt an ersetzen und ist wie Muttermilch, als alleiniges Lebensmittel für die ersten vier bis sechs Lebensmonate geeignet. Danach kann Säuglingsanfangsnahrung neben Beikost im ganzen ersten Lebensjahr gefüttert werden. In der Europäischen Union gibt es vier Arten von Säuglingsanfangsnahrungen auf der Basis von Kuhmilch- oder Ziegenmilcheiweiß mit Milchzucker als einzigem Kohlenhydrat auf der Basis von Kuhmilch- oder Ziegenmilcheiweiß mit weiteren Kohlenhydraten neben Milchzucker auf der Basis von Sojabohneneiweißisolat auf der Basis von teilhydrolysiertem (gespaltenem) Eiweiß (Bezeichnung HA). Diese Anfangsnahrung ist für nicht gestillte Säuglinge aus Allergikerfamilien gedacht. 8
Folgenahrung Folgenahrung kann Muttermilch frühestens ab dem 5. Lebensmonat ersetzen. Sie ist nicht geeignet für die Ernährung von Geburt an, da sie nicht an die Bedürfnisse des ganz jungen Säuglings angepasst ist. Es besteht kein zwingender Grund, von Säuglingsanfangsnahrung zu Folgenahrung zu wechseln. Beikost Beikost bezeichnet alle Lebensmittel, die Säuglinge im zweiten Lebenshalbjahr neben Muttermilch oder Säuglingsanfangs- /Folgenahrung essen. Beikost kann selbst zubereitet oder fertig gekauft werden. Im Handel erhältliche Beikostprodukte zählen zu den diätetischen Lebensmitteln und müssen die Anforderungen der "Verordnung über diätetische Lebensmittel" (Diätverordnung) erfüllen. 9
Fallbericht KH Hygiene Regelmäßige Chargenkontrollen der Säuglings und Babynahrung Wenn Probiotika im Nahrungsmittel vorhanden sind, werden diese auch an der Verpackung angegeben Lactobacillales bilden eine Ordnung von grampositiven, fakultativ anaeroben, aber meist aerotoleranten Bakterien, die Kohlenhydrate zu Milchsäure abbauen (Milchsäuregärung). Milchsäurebakterien kommen bei Menschen und Tieren vor. Sie besiedeln den Verdauungstrakt. Auch in der Milch sind sie zu finden. Bei großer Anzahl führt ihre Milchsäureproduktion zur Verdickung der Milch, die Grundlage für die Herstellung von Joghurt, Käse und weiteren Milcherzeugnissen. Neben den industriell genutzten Milchsäurebakterien gibt es in dieser Ordnung auch Krankheitserreger. 10
Informationsgehalt auf der Packung Leicht verträglich Kombination eines Fermentationsprozesses, einer Ballaststoffmischung und wichtigen Nährstoffen Reich an Omega 3, Eisen und Vitamin D Prebiotische Ballaststoffe (GOS/FOS) 11
Mögliche Fehlerquellen Verunreinigung bei der Abnahme (gleicher Löffel von anderem Produkt genommen) Verunreinigung durch Tröpfchen Niesen Sprechen während der Abnahme Transportgefäße Ordnungsgemäß aufbereitet? Hände desinfiziert? 12
WH Befund Woher diese Kontamination? Eine Probe wurde vor Ort bearbeitet und zu uns geschickt und zusätzlich Eine original verschlossene Packung derselben Charge Wieder positive Befunde mit Strep. salivarius sp. thermophilus Kontaktaufnahme mit der Firma nach dem dritten positiven Kontrollbefund 13
Verarbeitungshilfsstoff Angaben am Produkt Bakt. Zusatzstoffe Probiotikum Gewünschte Angabe am Produkt (Marketing) Nachgesagte positive Eigenschaften für das Produkt Verarbeitungshilfsstoffe Werden bei der Produktion benötigt (Fermentation) Werden, obwohl im Produkt vorhanden, nicht an der Verpackung gekennzeichnet Keine nachgesagten positiven Eigenschaften für das Produkt 14